· 

Unser Bahnhof wird wieder schön !

Gute Zukunftsaussichten für den Freiberger Bahnhof (Sachsen) ab 2020

www.panoramastreetline.de / Jörg Dietrich
www.panoramastreetline.de / Jörg Dietrich
Wieder schön ! / www.pixabay.com / AnnaliseArt
Wieder schön ! / www.pixabay.com / AnnaliseArt

 

Für alle Freiberger und ihre Gäste gibt es eine gute Nachricht: Die Stadt hat den 1862 eröffneten Bahnhof von einem privaten Investor zurückgekauft; für 1,06 Mio. € (Quelle: Bild.de/regional). Der Kaufvertrag wurde jetzt im Herbst 2019 von beiden Vertragspartnern unterzeichnet. Das war der erfolgreiche Abschluss eines langwierigen Verhandlungsprozesses zwischen Stadt und aktuellen Bahnhofsbesitzern.

 

Wenn alle rechtlichen Formalitäten abgeschlossen sind, ist der Bahnhof wieder Stadteigentum. Wieder unser Bahnhof. Das wird wahrscheinlich ab Januar 2020 so sein.

 

Schön ! Ich freue mich.

 

Ich fahre gerne und viel in der Gegend herum. Immer, wenn ich auf dem Freiberger Bahnhof ankomme, tut mir sein bedauernswerter Zustand leid. Seid ca. 10 Jahren verfällt er vor sich hin. Das hat nun ein Ende.

 

Klicke auf den roten Button und erfahre mehr:

Es gibt ein Sanierungskonzept für unseren Bahnhof, für ca. 17 Millionen €. Damit sollen Bahnhof und Bahnhofsgelände - dazu gehört auch die große Fläche zwischen Gleisen und Hotel Alekto -  langfristig saniert und umgestaltet werden. Ab 2021.

 

Vorgesehen sind endlich wieder Toiletten, ein Bäcker, Gastronomie, Büros für die Stadtverwaltung und für externe Dienstleister, Parkplätze und E-Ladestationen. Da es gegenüber auf dem alten Spinnereigelände rund um den Norma-Markt genug Einkaufsmöglichkeiten gibt, soll auf weitere Geschäfte im Bahnhofsbereich verzichtet werden. Vielleicht gibts ja noch nen kleinen Blumenladen für den schönen Bahnhof.

 

Kurzfristig, noch vor Beginn der großen Sanierung, sollen das Dach abgedichtet, die Toiletten instandgesetzt und ein Kiosk eröffnet werden.

 

 

www.oldthing.de
www.oldthing.de

 

Ist schon mal ein Anfang, wenn man hier wenigstens wieder einen Kaffee kriegt. Und eine Toilette in Reichweite hat.

 

Dazu eine kleine Klo-Geschichte:

 

Im Servicepunkt der Deutschen Bahn, den es hier als einizge Enklave der Zivilisation noch gibt, stehe ich am Schalter. Ich will ein besonderes Bahnticket kaufen, das nicht am Automaten oder online verfügbar ist. Deshalb spreche ich gerade mit der sehr netten Mitarbeiterin der Bahn. Plötzlich kommt eine aufgeregte Dame hereingestürmt, mit einem großen Rollkoffer; Handtasche und noch einem unförmigen Beutel. Sie blickt sich kurz suchend um, stürzt zum Schalter und fragt: "Wo bitte ist hier eine Toilette ?" Offensichtlich hat sie es eilig. 

 

Die Servicemitarbeiterin reagiert ganz professionell. Ich merke ihr an, dass sie das oft gefragt wird. Sie lässt sich auch durch Zwischenbemerkungen der gequälten Fragenstellerin nicht irritieren. Sondern erklärt dieser, dass sie die nächsten öffentlichen Toiletten am Busbahnhof findet, ungefähr eine Viertelstunde stadteinwärts zu Fuß....

 

Die Begeisterung bei der Reisenden hält sich in Grenzen. Sie reißt sich zusammen, bricht nicht in Tränen aus, rennt grußlos wieder raus. Obwohl ich nichts dafür kann, schäme ich mich für meine Stadt. Und die Frau tut mir auch leid.

 

 

So was wird ja nun bald der Vergangenheit angehören, zum Glück.

 

Freiberger Bahnhof 2018 / Foto: Sandra Eberbach
Freiberger Bahnhof 2018 / Foto: Sandra Eberbach

 

Und ganz aktuelle Fotos von heute Abend gibts hier, damit wir später noch wissen, wie es "früher" mal aussah. Besonders den unbebauten Grundstücksbereich nehmen wir ins Visier. Wahrscheinlich wird sich das komplett ändern.

 

Das gelbe Lampenlicht lässt alles etwas besser aussehen, ist wie mit den Frauen beim Kerzenschein: 

 

 

***

 

Auch der Maulwurf ist mitgekommen. Ist ja schließlich auch seine Stadt.