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  15. <description>Literatur- und Kulturmagazin von Studierenden der Bergischen Universität Wuppertal</description>
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  32. <title>M&#228;rchenhafte Abgr&#252;nde &#8211; Mozarts Oper als dystopisch- verspieltes Kaleidoskop
  33. </title>
  34. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/12/28/marchenhafte-abgrunde/</link>
  35. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  36. <pubDate>Thu, 28 Dec 2023 13:04:03 +0000</pubDate>
  37. <category><![CDATA[Rezensionen]]></category>
  38. <category><![CDATA[Veranstaltungsberichte]]></category>
  39. <category><![CDATA[Veranstaltungstipps]]></category>
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  42. <description><![CDATA[Besonders in den kalten und dunklen Jahreszeiten wünscht man sich etwas Schönes und Leichtes fürs Gemüt. Und wer [&#8230;]]]></description>
  43. <content:encoded><![CDATA[
  44. <p>Besonders in den kalten und dunklen Jahreszeiten wünscht man sich etwas Schönes und Leichtes fürs Gemüt. Und wer sich nebst den weihnachtlichen Lichtern und Dekorationen noch eine weitere Portion Magie zum Erhellen der langen Winterabende herbeisehnt, findet diese in der Deutschen Oper am Rhein bei W. A. Mozarts Zauberflöte, in einer Inszenierung von Barrie Kosky und Suzanne Andrade.</p>
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  48. <p>von Karina Medowa</p>
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  52. <span id="more-4337"></span>
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  56. <p>Das von Paul Bonatz entworfene Operngebäude, welches nun leider zum Abriss freigegeben wurde, empfängt seine Gäste in der dezent-eleganten Art einer älteren Dame, die vielleicht schon einmal agilere Tage gesehen hat, sich aber noch immer ihres Charmes bewusst ist.</p>
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  60. <p>Zum Auftakt der Zauberflöte gibt es ein Stück als Intro des Orchesters und man kann nur hoffen, dass im nächsten, sicherlich überaus spektakulären Operngebäude, eine ähnlich reichhaltige Akustik erreicht wird. Die Geschichte vom Prinzen Tamino und vom Vogelfänger Papageno auf ihrer Mission, die Prinzessin Pamina aus den Fängen des Zauberers Sarastro zu befreien, ist so simpel wie berührend. Der Kampf des guten Prinzen und seiner Gefährten gegen das Böse und für die Liebe ist ein Topos, den man gut aus den Märchen kennt und tatsächlich hat die Inszenierung etwas Märchenhaftes. Die bunten Projektionen, die auf die Bühne geworfen werden, geben dem Ganzen jedoch einen modernen Anstrich und sind visuell an die Stummfilme von Fritz Lang und die Kunst des Konstruktivismus angelehnt. Vor allem Elemente aus Grafiken des russischen Künstlers Alexander Rodchenko tauchen oft auf und wandeln sich zu auf die Leinwand geworfenen Sprachelementen oder räumlichen Versatzstücken. Diese Elemente bringen eine gewissen Strenge und Düsterheit in die Darstellungen und lassen das Stück weniger verspielt wirken, als man es gewohnt ist. Gepaart mit Mozarts leichtfüßigen und doch überaus kunstvollen und durchdachten Kompositionen entsteht so ein spannungsreiches, atmosphärisches Gesamtbild, welches der Geschichte eine zusätzliche Komplexität verleiht. Indem Kosky das Stück visuell in die 1920er Jahre versetzt und diese mit digitalen, surrealen und zum Teil dystopischen Kulissen paart, werden neue Interpretationsspielräume eröffnet und das&nbsp; Märchenhafte wird mit etwas Sinistrem aufgeladen.</p>
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  64. <p>Das Stück ist wie eine glänzende Lackschatulle, ein Schmuckkästchen, das mit dunklem Samt ausgeschlagen ist und in dem jede Arie wie ein kostbarer, funkelnder Edelstein ist, den man bewundernd betrachtet und dessen Glanz und Schimmer sich in den herausragenden Leistungen des Ensembles widergespiegeln. Und trotz der etwas düsteren Elemente bleibt die Zauberflöte letztendlich ein Märchen mit Happy End. Ein fabulöses, spektakuläres Ereignis, das seine Zuhörer*innen für drei Stunden aus dem Alltag entführt und Opern-Neulingen und Laien einen guten Einstieg in die Welt der Ouvertüren und Arien ermöglicht.</p>
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  68. <p>Wer die Aufführungen sehen möchte, hat noch an diesen Terminen die Gelegenheit dazu:</p>
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  72. <p>Freitag, 12.01.2024, 19:30 Uhr</p>
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  76. <p>Freitag, 02.02.2024, 19:30 Uhr</p>
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  79.  
  80. <p>Karten bekommt man digital im <a href="https://www.operamrhein.de/en/tickets/">Opernshop Düsseldorf </a>oder bei Heinersdorff Konzerte. Restkarten sind immer 60 Minuten vor Aufführungsbeginn an der Abendkasse erhältlich.</p>
  81.  
  82.  
  83.  
  84. <p><a href="https://www.operamrhein.de/spielplan/a-z/die-zauberfloete/">Die Zauberflöte</a>, Oper in zwei Akten nach einem Libretto von Emanuel Schikander, Musik von Wolfgang Amadeus Mozart. Inszenierung von Barrie Kosky und Suzanne Andrade, mit Animationen von Paul Barritt.</p>
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  90.  
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  94. </item>
  95. <item>
  96. <title>Elif Shafak &#8211; Schau mich an
  97. </title>
  98. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/12/15/elif-shafak-schau-mich-an/</link>
  99. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  100. <pubDate>Fri, 15 Dec 2023 11:02:11 +0000</pubDate>
  101. <category><![CDATA[Allgemein]]></category>
  102. <category><![CDATA[Elif Shafak]]></category>
  103. <category><![CDATA[Kein & Aber Verlag]]></category>
  104. <category><![CDATA[Literatur]]></category>
  105. <category><![CDATA[Rezensionen]]></category>
  106. <category><![CDATA[Schau mich an]]></category>
  107. <category><![CDATA[Bücher]]></category>
  108. <category><![CDATA[Lesen]]></category>
  109. <category><![CDATA[Roman]]></category>
  110. <category><![CDATA[Schauermärchen]]></category>
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  112.  
  113. <description><![CDATA[Um dann den Blicken zu entgehen, von denen ich regelrecht eingekreist bin, und mir auch nicht vorstellen zu [&#8230;]]]></description>
  114. <content:encoded><![CDATA[
  115. <p></p>
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  119. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  120. <p>Um dann den Blicken zu entgehen, von denen ich regelrecht eingekreist bin, und mir auch nicht vorstellen zu müssen, was die Leute über mich denken, suche ich mir irgendeinen Punkt, auf den ich bis zu meiner Haltestelle in aller Ruhe starren kann.</p>
  121. </blockquote>
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  125. <p>Gesehen werden und andere ansehen, ein wechselnder Prozess des Beobachtens und Beobachtet Werdens. So ergeht es der namenlosen Protagonistin in Elif Shafaks Roman <em>Schau mich an</em>, übersetzt aus dem Türkischen von Gerhard Meier und erschienen im <a href="https://www.keinundaber.ch/autoren/elif-shafak">Kein &amp; Aber Verlag</a> 2020. Die Protagonistin ist eine übergewichtige Person, welche die Blicke der anderen Menschen ständig auf sich spürt. Sie betrachtet alles um sich herum und fühlt sich unbehaglich. Sie versucht abzunehmen, hat aber nach langen Bemühungen aufgegeben. Ihren Hunger kann sie nicht stillen und verspürt immer wieder den Drang in jeder Situation zu essen, um sich wohler zu fühlen. Die einzige Person, die sie so annimmt wie sie ist, ist ihr kleinwüchsiger Freund BC.</p>
  126.  
  127.  
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  129. <p>von Anthoula Hatziioannou</p>
  130.  
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  132.  
  133. <span id="more-4325"></span>
  134.  
  135.  
  136.  
  137. <p>Elif Shafak, geborene Elif Bilgin, ist eine renommierte Schriftstellerin, die ihren Master of Sciences in „Gender and Women’s Studies“ erhielt und ihre Promotion in Politikwissenschaft absolvierte. Sie lehrte an verschiedenen Universitäten in der Türkei, Großbritannien und der USA und engagiert sich politisch für Frauen- und Menschenrechte sowie die LGBTQ+-Gemeinschaft. Ihre Werke wurden in mehr als 50 Sprachen übersetzt. Ihr <em>Roman Schau mich an</em> aus dem Jahre 1999 ist eines ihrer früheren Bücher, welches sich mit einem immer noch hochaktuellen Thema befasst: wie die Blicke anderer Menschen das Leben einer Person beeinflussen können.</p>
  138.  
  139.  
  140.  
  141. <p>Die namenlose Protagonistin und ihr Freund BC sind ein recht ungleiches Paar. Sie ist groß und stabil, während er kleinwüchsig und normalgewichtig ist. BC ist eine sehr selbstbewusste Person und hat keine Angst davor Grenzen zu überschreiten und sich zu präsentieren. Er ist Model, fotografiert gerne und beobachtet seine Umgebung genau. Seine Freundin schämt sich für ihre fehlgeschlagenen Versuche abzunehmen und mag es nicht mit ihrem Freund gesehen zu werden, da sie ihre Privatsphäre wahren will und die abschätzigen Blicke anderer Menschen ausweichen will. BC versucht ihr klarzumachen, dass sie sich nicht für ihr Gewicht schämen muss und überredet sie mit ihm in Verkleidung rauszugehen. Sein Selbstbewusstsein färbt allerdings nicht auf die Protagonistin ab, welche versucht ihrer Meinung nach unangenehmen Situationen auszuweichen. Selbst eine einfache Taxi- und Busfahrt oder ein Kino- und Restaurantbesuch bereiten ihr extreme Angst, von anderen Menschen abwertend angeguckt zu werden. </p>
  142.  
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  144.  
  145. <p>Shafak erzählt im Roman allerdings nicht nur die Geschichte der Protagonistin und ihres Partners, sondern eine große Bandbreite an Geschehnissen aus anderen zeitlichen Epochen, die sich um die Themen des Gesehen Werdens und Andere Anschauens dreht. Während die Haupthandlung im Jahre 1999 in Istanbul und in der Gegenwart des Romans spielt, erinnern die anderen Geschichten an Schauermärchen, angefangen mit Sibirien im Jahre 1648, weiter nach Frankreich im Jahre 1868 bis hin zum Stadtteil Pera des ehemaligen Konstantinopels im Jahre 1885. Alle Handlungsstränge sind miteinander verbunden: In Sibirien entstand durch einen misslungenen Schamanenspruch ein unglaublich hässliches Mischwesen, halb Mensch und halb Tier. In Frankreich wiederum wurde ein wunderschönes Mädchen geboren und von ihrer Familie verstoßen. Hier macht Shafak die erste Verknüpfung dieser beiden Geschichten: Sowohl das hässliche Mischwesen als auch das wunderschöne Mädchen werden zu Attraktionszwecken in einem großen roten Zirkuszelt in Pera benutzt. Sie sind allerdings nicht die Einzigen, die zur Schau gestellt werden. Bevor das Mischwesen auf die Bühne tritt, werden andere makabre Gestalten den Zuschauern präsentiert: drei Schwestern mit jeweils einer, zwei und drei Brüsten, eine maskierte Frau mit Syphiliserkrankung und ein Schlangenbeschwörer. Während die ‚hässlichen‘ Attraktionen für die Augen der Frauen bestimmt waren, sollten die Männer des Osmanischen Reiches die schönsten Personen betrachten. Die drei wunderschönen Tänzerinnen sowie das zauberhafte Mädchen bilden das Gegenstück der drei hässlichen Schwestern und des unheimlichen Mischwesens. Der Besitzer dieser Attraktionen, Keramet Efendi, der wegen seines Erscheinungsbildes ein unglückliches Leben führt, wollte einerseits die Hässlichkeit und andererseits die Schönheit in Person zur Schau stellen.</p>
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  149. <p>Die Erzählungen, die in der Vergangenheit angesiedelt sind, haben alle eine dunkle Atmosphäre, die an Schauermärchen mit Zauberei, Aberglauben, Habgier und missgestalteten Wesen erinnert. Dies wird besonders durch die Sprache in den einzelnen Sequenzen erzeugt, da in allen Geschichten ein unheimliches Ereignis erzählt wird, welches das Schicksal der Figuren beeinflusst. Während in traditionellen Märchen ein happy end stattfindet, haben die Erzählungen in <em>Schau mich an </em>keinen Hoffnungsschimmer.</p>
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  153. <p>Dennoch weisen diese Erzählstränge Parallelen zu der Haupthandlung auf. BC verfasst auf seinem Computer ein „Lexikon der Blicke“, in dem die Geschichten dieser Charaktere fragmentarisch eingebaut werden. Dies ist auch die Besonderheit von Shafaks Roman: Alle Erzählungen knüpfen an die eigentliche Geschichte um die Protagonistin und BC an, da entweder durch das „Lexikon der Blicke“ oder eine alltägliche Situation immer wieder das zentrale Thema verdeutlicht wird, nämlich der Drang andere zu beobachten und mit sich selbst zu vergleichen, um das Gefühl zu haben, besser als der andere zu sein. Darin besteht auch die tiefergehende Message des Romans. Denn dieser Scan-Prozess und das Begaffen von und Urteilen über andere Menschen ist nicht erst im digitalen Zeitalter entstanden, sondern existiert bereits seit es Menschen gibt. <em>Schau mich an</em> ist ein gesellschaftskritischer Roman mit vielen interessanten Wendepunkten und Erzählperspektiven, die das Buch mehr als lesenswert machen.</p>
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  162. </media:content>
  163. </item>
  164. <item>
  165. <title>Veranstaltungstipp: Mozarts &#8222;Zauberfl&#246;te&#8220; an der Deutschen Oper am Rhein D&#252;sseldorf
  166. </title>
  167. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/11/28/veranstaltungsankundigung-mozarts-zauberflote-an-der-deutschen-oper-am-rhein-dusseldorf/</link>
  168. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  169. <pubDate>Tue, 28 Nov 2023 08:33:28 +0000</pubDate>
  170. <category><![CDATA[Veranstaltungstipps]]></category>
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  172.  
  173. <description><![CDATA[Oper goes 21st Century – Wolfgang Amadeus Mozarts “Zauberflöte” wird zu einem surreal-märchenhaften Erlebnis, dank der ungewöhnlichen Inszenierung [&#8230;]]]></description>
  174. <content:encoded><![CDATA[
  175. <p>Oper goes 21st Century – Wolfgang Amadeus Mozarts “Zauberflöte” wird zu einem surreal-märchenhaften Erlebnis, dank der ungewöhnlichen Inszenierung als famoses Illusionstheater durch Barrie Kosky. Die viel gefeierte Aufführung findet ihren Weg an den Rhein, um auch hier Groß und Klein von Mozarts Melodien und der Magie von Kunst zu begeistern.&nbsp;</p>
  176.  
  177.  
  178.  
  179. <p>von Karina Medowa</p>
  180.  
  181.  
  182.  
  183. <span id="more-4310"></span>
  184.  
  185.  
  186.  
  187. <p>Mozart, das problembeladene Wunderkind des 18. Jahrhunderts, das für seine überschäumende Fantasie bekannt war, hätte sicher seinen Spaß an der kreativen und innovativen Darbietung seiner Zauberflöte an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf.&nbsp;</p>
  188.  
  189.  
  190.  
  191. <p>Denn die Geschichte vom Prinzen Tamino und dem Vogelfänger Papageno auf ihrem Abenteuer, die entführte Prinzessin Tamina aus den Fängen der Königin der Nacht zu befreien, wird mithilfe von projektierten Videosequenzen als ein multimediales Erlebnis inszeniert. Das Besondere: Es gibt kein klassisches Bühnenbild. Stattdessen agieren die Darsteller*innen vor einer weißen Wand, auf die gezeichnete und animierte Trickfilme übertragen werden. Das Konzept, das Barrie Kosky 2012 in Zusammenarbeit mit dem britischen Künstlerkollektiv „1927“ entwickelte, bietet ein immersives Erlebnis und verschmilzt digitale Kunst mit klassischer Oper.</p>
  192.  
  193.  
  194.  
  195. <p>Über 600.000 Zuschauer*innen sahen das Stück an der Komischen Oper in Berlin, wo Kosky bis 2022 Intendant war, nun kann man sich auch in Düsseldorf von Mozarts Komposition im modernen Gewand einnehmen lassen.</p>
  196.  
  197.  
  198.  
  199. <p>Wer sich mit Tamino und Papageno auf die Reise begeben möchte, kann dies noch an sechs Abenden tun. Termine an der Deutschen Oper am Rhein:</p>
  200.  
  201.  
  202.  
  203. <p>06.12.2023</p>
  204.  
  205.  
  206.  
  207. <p>08.12.2023</p>
  208.  
  209.  
  210.  
  211. <p>27.12.2023</p>
  212.  
  213.  
  214.  
  215. <p>12.01.2023</p>
  216.  
  217.  
  218.  
  219. <p>02.02.2023</p>
  220.  
  221.  
  222.  
  223. <p>Karten bekommt man digital im <a href="https://webshop.operamrhein.de/eventim.webshop/webticket/eventlist">Opernshop Düsseldorf </a>oder bei <a href="https://www.heinersdorff-konzerte.de/de/konzerte">Heinersdorff Konzerte</a>. Restkarten sind immer 60 Minuten vor Aufführungsbeginn an der Abendkasse erhältlich.&nbsp;</p>
  224.  
  225.  
  226.  
  227. <p>Foto: Hans Jörg Michel </p>
  228. ]]></content:encoded>
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  233.  
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  236. </media:content>
  237. </item>
  238. <item>
  239. <title>&#8222;Alice im Wunderland&#8220; feiert Premiere am Theater am Engelsgarten
  240. </title>
  241. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/10/18/alice-im-wunderland-feiert-premiere-am-theater-am-engelsgarten/</link>
  242. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  243. <pubDate>Wed, 18 Oct 2023 10:00:00 +0000</pubDate>
  244. <category><![CDATA[Allgemein]]></category>
  245. <category><![CDATA[Literatur]]></category>
  246. <category><![CDATA[Theater]]></category>
  247. <category><![CDATA[Veranstaltungen]]></category>
  248. <category><![CDATA[Veranstaltungsberichte]]></category>
  249. <category><![CDATA[Alice im Wunderland]]></category>
  250. <category><![CDATA[Kultur]]></category>
  251. <category><![CDATA[Theater am Engelsgarten]]></category>
  252. <category><![CDATA[Theater der Generationen]]></category>
  253. <category><![CDATA[Veranstaltungsbericht]]></category>
  254. <category><![CDATA[Wuppertal]]></category>
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  256.  
  257. <description><![CDATA[Wer kennt sie nicht, Alice aus dem Wunderland? Wie könnte man ihre Geschichte in das Hier und Jetzt [&#8230;]]]></description>
  258. <content:encoded><![CDATA[
  259. <p>Wer kennt sie nicht, Alice aus dem Wunderland? Wie könnte man ihre Geschichte in das Hier und Jetzt übertragen? Unter Leitung der Theaterpädagogin Charlotte Arndt entwickelten die Darsteller*innen des <a href="https://www.schauspiel-wuppertal.de/theaterpaedagogik/nah-dran-aktiv-dabei">„Theaters der Generationen“</a> eine moderne Fassung des britischen Klassikers: Alice als 15-jährige Teenagerin, der förmlich die Zeit wegrennt. Denn sie muss sich für den Abiball ihrer Schwester fertig machen. Und sie ist mal wieder zu spät. </p>
  260.  
  261.  
  262.  
  263. <p>von Anthoula Hatziioannou</p>
  264.  
  265.  
  266.  
  267. <span id="more-4298"></span>
  268.  
  269.  
  270.  
  271. <p>Am Samstag, den 7.10.23, fand die Premiere des Klassikers <em>Alice im Wunderland</em> am Theater am Engelsgarten in Wuppertal statt. Das beliebte Kinderbuch ist eine meiner liebsten und schönsten Erinnerungen. Alice ist eine junge Träumerin, die ihren eigenen Kopf durchsetzt und sich ungerne Regeln beugt. Ich habe sie immer bewundert und deshalb die Verfilmungen und zahlreichen Buchvariationen geliebt, die neue Facetten von Alice Charakter offenbart haben. Die Inszenierung der Romanvorlage durch das <a href="https://www.schauspiel-wuppertal.de/theaterpaedagogik/nah-dran-aktiv-dabei">„Theater der Generationen“</a> gab mir die Gelegenheit, wieder in die Traumwelt meiner Kindheit einzutauchen.</p>
  272.  
  273.  
  274.  
  275. <p>Das Publikum versammelt sich langsam und tritt in den Saal hinein. Am oberen Rand der Bühne hängen weiße Fensterrahmen, im Hintergrund sind rechts eine große schwarze Leinwand sowie mehrere Schiebetüren mit Spiegeln sichtbar. Die Lichter werden gedimmt und die Bühne verwandelt sich in den Schauplatz der modernen Fassung von <em>Alice im Wunderland</em>. Das Geräusch einer tickenden Uhr ertönt und Alice wird, auf einem Sofa sitzend, auf die Bühne geschoben. Im Hintergrund sind die Darsteller*innen auf der Leinwand zu sehen, die auf die schlafende Alice einreden. Sie träumt von verschiedenen Ereignissen in der Schule, ihren schlechten Noten, den Hänseleien ihrer Schulkamerad*innen und davon, wie perfekt ihre 18-jährige Schwester ist. Das junge Mädchen wird unliebsam von dieser geweckt und daran erinnert, dass sie mal wieder zu spät ist und sich für den Abiball zurecht machen muss. Ihre Schwester leiht ihr ein Kleid, aber Alice bevorzugt es eine rote Bluse aus ihrem Klamottenstapel anzuziehen, der auf dem Boden ausgebreitet ist. Just in diesem Moment taucht das weiße Kaninchen auf und stiehlt ihr das besagte Kleidungstück, um es der Köchin der Herzkönigin zu bringen. Sie rennt ihm hinterher, um sich ihre Bluse zurückzuholen. Und damit beginnt Alice Reise ins Wunderland.</p>
  276.  
  277.  
  278.  
  279. <p>Alice Identitätskrise sowie ihre Beziehung zu ihrer vermeintlich perfekten älteren Schwester werden auf der Theaterbühne durch die Transformationen der Protagonistin dargestellt. Anders als im Buch wird sie nicht kleiner oder größer, sondern verwandelt sich äußerlich in eine andere Person. Ihre Identitätskrise und die ständige Suche nach sich selbst werden durch den scheinbar perfekten Charakter ihrer Schwester verursacht und auf der Bühne sehr eindrucksvoll durch die verschiedenen Darsteller*innen zur Schau dargestellt. Alice versucht ihre Persönlichkeit zu finden, indem sie mit den Geschöpfen des Wunderlands interagiert und durch verschlossene Schiebetüren geht. Durch teilweise tiefgründige und witzige Gespräche wird ihr Selbstbewusstsein gestärkt. Neben der Protagonistin spielt auch die rennende Zeit eine omnipräsente Rolle während des Stücks. Der Faktor des Zeitdrucks und das Einblenden der tickenden Uhr auf der Bühne, wenn eine neue Szene folgt, verleihen den ganzen Geschehnissen eine besondere Dringlichkeit.</p>
  280.  
  281.  
  282.  
  283. <p>Es handelt sich um eine wahrlich tolle darstellerische Leistung mit kleinen überraschenden Momenten wie der Tanzeinlage der Grinsekatze(n) und der anderen Figuren. Die bunten Kostüme und geschminkten Gesichter der Darsteller*innen verdeutlichten besonders den Kontrast zu Alice schlichtem und unschuldigem Erscheinungsbild, das weiterführenden Interpretationszwecken dienen kann: Sie verkörpert das junge, unschuldige, kindliche Gemüt, das noch vieles zu lernen hat, um zu sich selbst zu finden. Sie wird zu einer Rebellin, die Widerworte gibt und sich der Herzkönigin entgegenstellt. Im Laufe des Stücks wird aus dem selbstzweifelnden jungen Mädchen eine mutige selbstbewusste Persönlichkeit, die ihren eigenen Werdegang bestimmt.  </p>
  284.  
  285.  
  286.  
  287. <p>Wer die Aufführung gerne sehen möchte, hat am dritten Oktoberwochenende die Möglichkeit einen der letzten zwei Termine wahrzunehmen:</p>
  288.  
  289.  
  290.  
  291. <p>Termine am Theater am Engelsgarten:<br>Sa. 21. Oktober 2023, 19:30 Uhr<br>So. 22. Oktober 2023, 18:00 Uhr<br><br>Die Tickets sind über die KulturKarte (0202 563 7666, Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr) und an verschiedenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Nicht vergessen: Studierende der Bergischen Universität Wuppertal erhalten über die Bühnenflatrate freien Eintritt nach Reservierung (dies gilt nicht für die Premiere).</p>
  292.  
  293.  
  294.  
  295. <p><strong><a href="https://www.schauspiel-wuppertal.de/spielplan/detailansicht-produktion/alice-im-wunderland"><em>Alice im Wunderland</em> frei nach Lewis Carroll</a></strong></p>
  296.  
  297.  
  298.  
  299. <p>Eine Produktion von Theater der Generationen</p>
  300.  
  301.  
  302.  
  303. <p>Leitung: Charlotte Arndt</p>
  304.  
  305.  
  306.  
  307. <p>Mitarbeit: Laura Hutta, Nele Wahl</p>
  308.  
  309.  
  310.  
  311. <p>Foto: Anna Schwartz</p>
  312. ]]></content:encoded>
  313. <media:thumbnail url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/10/9778-6522995eb7062.webp" />
  314. <media:content url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/10/9778-6522995eb7062.webp" medium="image">
  315. <media:title type="html">9778-6522995eb7062</media:title>
  316. </media:content>
  317.  
  318. <media:content url="https://1.gravatar.com/avatar/7d08eaa4468cfdd4fa691cc58e10fabe075c776a6978eff90e5feb693cfc5414?s=96&#38;d=identicon&#38;r=G" medium="image">
  319. <media:title type="html">aufderhoehemagazin</media:title>
  320. </media:content>
  321. </item>
  322. <item>
  323. <title>Veranstaltungsank&#252;ndigung: Lewis Carolls &#8222;Alice im Wunderland&#8220; im Theater am Engelsgarten
  324. </title>
  325. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/09/26/veranstaltungsankundigung-lewis-carolls-alice-im-wunderland-im-theater-am-engelsgarten/</link>
  326. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  327. <pubDate>Tue, 26 Sep 2023 09:00:00 +0000</pubDate>
  328. <category><![CDATA[Allgemein]]></category>
  329. <category><![CDATA[Literatur]]></category>
  330. <category><![CDATA[Veranstaltungen]]></category>
  331. <category><![CDATA[Veranstaltungstipps]]></category>
  332. <category><![CDATA[Alice im Wunderland]]></category>
  333. <category><![CDATA[Kultur]]></category>
  334. <category><![CDATA[Premiere]]></category>
  335. <category><![CDATA[Schauspiel]]></category>
  336. <category><![CDATA[Theater am Engelsgarten]]></category>
  337. <category><![CDATA[Veranstaltungsankündigung]]></category>
  338. <category><![CDATA[Wuppertal]]></category>
  339. <guid isPermaLink="false">http://aufderhoehemagazin.com/?p=4290</guid>
  340.  
  341. <description><![CDATA[Die Spielzeit der Wuppertaler Bühnen hat begonnen! Wer in Kindheitserinnerungen schwelgen will, kann vor dem anstehenden Wintersemester 23/24 [&#8230;]]]></description>
  342. <content:encoded><![CDATA[
  343. <p>Die Spielzeit der <a href="https://www.schauspiel-wuppertal.de/spielplan/detailansicht-auffuehrung/alice-im-wunderland/4321">Wuppertaler Bühnen</a> hat begonnen! Wer in Kindheitserinnerungen schwelgen will, kann vor dem anstehenden Wintersemester 23/24 die Premiere zu <em>Alice im Wunderland</em> am Samstag, den 7.10.2023, um 19:30 Uhr am Theater am Engelsgarten besuchen.</p>
  344.  
  345.  
  346.  
  347. <p>von Anthoula Hatziioannou</p>
  348.  
  349.  
  350.  
  351. <span id="more-4290"></span>
  352.  
  353.  
  354.  
  355. <p>Eine neue Fassung des beliebten Kinderklassikers wird von den Teilnehmer*innen des Theaters der Generationen aufgeführt. Das Theater der Generationen wird von der Theaterpädagogin Charlotte Arndt geleitet. Wer an den Proben teilnehmen möchte, kann sich unter der 0202 563 7645 melden. Diese finden montags von 17:30 bis 19:30 Uhr statt.</p>
  356.  
  357.  
  358.  
  359. <p>13- bis 84-Jährige haben ein Jahr lang geübt, um das träumerische Wunderland von Alice auf die Bühne zu bringen. Eine junge Frau, die nicht so schnell erwachsen werden möchte, und immer mit ihrer Schwester verglichen wird. Alice flüchtet sich aus der realen Welt und springt förmlich in den Kaninchenbau, um den Druck der Gesellschaft und ihrer Familie zu entkommen. Aber im Wunderland sind ihre Probleme dennoch nicht verschwunden: Alice trifft auf sonderbare Lebewesen, die ihre Gedanken nicht nachvollziehen können. Sie versucht in dieser Fantasiewelt ihre Identität zu finden, aber ihre Gespräche mit der rauchenden Raupe, der verrückten Teegesellschaft des Hutmachers, der Grinsekatze und den anderen Tieren machen es ihr nicht leicht. Zu allem Überfluss will die Herzkönigin ihren Kopf, da ihre autoritäre Rolle durch Alice Anwesenheit infrage gestellt wird.</p>
  360.  
  361.  
  362.  
  363. <p><em>Alice im Wunderland</em> ist eines der beliebtesten Kinderbücher, das über die Jahre hinweg verarbeitet wurde, sei es im Film, Theater, Tanz, Musik, Comic oder als Computerspiel. Ein Klassiker der Literatur, der viele gesellschaftliche Fragen aufwirft, wird im Theater am Engelsgarten zum Leben erweckt. Wir sind gespannt auf die neue Adaption, die nur vier Aufführungen haben wird.</p>
  364.  
  365.  
  366.  
  367. <p>Termine im Theater am Engelsgarten:<br>Sa. 07. Oktober 2023 19:30 Uhr (Premiere)<br>So. 08. Oktober 2023 18:00 Uhr<br>Sa. 21. Oktober 2023 19:30 Uhr<br>So. 22. Oktober 2023 18:00 Uhr<br><br>Die Tickets sind über die <a href="https://www.kulturkarte-wuppertal.de/">KulturKarte</a> (0202 563 7666, Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, Samstag von 10 bis 14 Uhr) und an verschiedenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Nicht vergessen: Studierende der Bergischen Universität Wuppertal erhalten über die Bühnenflatrate <a href="https://www.wuppertaler-buehnen.de/tickets/buehne-frei-fuer-studierende">&#8222;Bühne frei&#8220;</a> freien Eintritt nach Reservierung (dies gilt nicht für die Premiere).</p>
  368. ]]></content:encoded>
  369. <media:thumbnail url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/09/img_20230924_164316_edit_3958617189652209.jpg" />
  370. <media:content url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/09/img_20230924_164316_edit_3958617189652209.jpg" medium="image" />
  371.  
  372. <media:content url="https://1.gravatar.com/avatar/7d08eaa4468cfdd4fa691cc58e10fabe075c776a6978eff90e5feb693cfc5414?s=96&#38;d=identicon&#38;r=G" medium="image">
  373. <media:title type="html">aufderhoehemagazin</media:title>
  374. </media:content>
  375. </item>
  376. <item>
  377. <title>Kim de L&#8217;Horizon &#8211; Blutbuch
  378. </title>
  379. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/09/22/kim-de-lhorizon-blutbuch/</link>
  380. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  381. <pubDate>Fri, 22 Sep 2023 06:53:38 +0000</pubDate>
  382. <category><![CDATA[Allgemein]]></category>
  383. <category><![CDATA[Rezensionen]]></category>
  384. <guid isPermaLink="false">http://aufderhoehemagazin.com/?p=4280</guid>
  385.  
  386. <description><![CDATA[&#8222;Als ich dir zu schreiben begann, dachte ich, dass ich unsere Geschichte schreiben wollte. Es stellte sich allerdings [&#8230;]]]></description>
  387. <content:encoded><![CDATA[
  388. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  389. <p>&#8222;Als ich dir zu schreiben begann, dachte ich, dass ich <em>unsere Geschichte</em> schreiben wollte. Es stellte sich allerdings heraus, dass Menschen wie wir keine <em>Geschichte</em> haben; nichts, was sich zu einem wohltemperierten Familienroman zusammenhämmern ließe. Und was mich sowieso mehr interessiert als <em>unsere Geschichte</em>, sind unsere Gefühle, Innerlichkeiten, das Geschichtete unseres stinknormalen Erlebens&#8220;.</p>
  390. <cite>Kim de L’Horizon – <em>Blutbuch</em></cite></blockquote>
  391.  
  392.  
  393.  
  394. <p>So spricht die Hauptfigur in Kim de L’Horizons Roman <em>Blutbuch</em>. Ein junger Mensch, gleichzeitig rastlos und festgefahren. Wie die Jahresringe eines Baumes zieht er immer wieder Kreise um die Erzählung seines Lebens, seiner Mutter und Großmutter. Reißt sich selber Wunden auf, um ganz tief hinabzublicken in das Dickicht unterhalb dessen, was andere in uns sehen und wie wir uns präsentieren. Immer mit der Hoffnung auf eine Verbindung zu jenen und zu sich selbst und auf die Möglichkeit eines wie immer auch gearteten Verstehens. Im Jahr 2022 wurde der Roman einer Identitäts- und Sinnsuche mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet und schlug hohe Wellen. In all dem Wirbel, den die Prämierung erzeugte, verlor man schnell aus den Augen, dass das <em>Blutbuch </em>viel mehr ist als nur eine Provokation.</p>
  395.  
  396.  
  397.  
  398. <p>von Karina Medowa </p>
  399.  
  400.  
  401.  
  402. <span id="more-4280"></span>
  403.  
  404.  
  405.  
  406. <p>„Zeugnis einer literarischen Entsublimierung“, „als Roman krass misslungen“, „schrecklich“ oder schlicht „Übelkeit erzeugend“, um nur ein paar der vielen negativen Bewertungen des hier besprochenen Buches auf der Amazon-Homepage zu nennen. Auf der anderen Seite: „fulminant“, „brillant und bewegend“, „eine Sprachwucht“. Hatten mich der ganze Hype und die Verleihung des Deutschen Buchpreises an Kim de L’Horizons Erstlingswerk eher das Interesse an dem <em>Blutbuch</em> verlieren, ja eigentlich gar nicht aufkommen lassen, so ließen mich diese überaus leidenschaftlichen und konträren Bekundungen aufhorchen. Denn schließlich weiß jede*r, in der Anonymität des Internets schmettert Jede und Jeder seine Meinung nur noch freier heraus. Und in der Tat ist das <em>Blutbuch</em> ein fordernder Zeitgenosse. Sperrig, verkopft und manchmal schwer zugänglich. Man muss sich Zeit nehmen und Konzentration aufwenden, um die Geschichte der Nicht-Binären Hauptfigur bei ihrer Suche nach einer Stimme und der Verarbeitung ihrer Beziehung zu ihrer demenzkranken Großmutter und ihrer Kindheit zuzulassen. Diese Geschichte muss man verstehen wollen, um sie verstehen zu können.</p>
  407.  
  408.  
  409.  
  410. <p>Sonst erweist sich das <em>Blutbuch</em> schnell als eine ziemlich frustrierende Sache. Die Erzählweise ist nicht stringent und wandert zwischen verschiedenen Zeiten, Orten, Textformen und Sprachen. Was an sich nicht weiter störend ist, denn schließlich ist die Sprache in der Welt der Hauptfigur auch ein formbares Wesen, wie der Mensch und sein Körper selbst. Macht also Sinn im de L’Horizont’schen Kosmos und hat durchaus etwas Atmosphärisches. Die meist knappen Sätze und die direkte Sprache schwanken zwischen entwaffnender Unmittelbarkeit und einer bestechenden, mitten ins Herz treffenden Schlichtheit. Doch an manchen Stellen verrennt sich de L´Horizon und es schleicht sich eine konstruierte Komplexität ein, die angestrengt wirkt und auch so zu lesen ist. Besonders der erste Teil des Buches, in dem die Kindheit der Hauptfigur („dem Kind&#8220;) geschildert wird, leidet oft darunter. </p>
  411.  
  412.  
  413.  
  414. <p>Die Beschreibungen der Großmutter und der kindlichen Erlebnisse sind metaphernreich und haben einen fast halluzinogenen Charakter. Sprachbilder werden zur Sprache für ein Kind, das noch nicht die richtigen Worte hat, um das auszudrücken, was es nicht versteht. Oft sind es poetische Metaphern, aber manche von ihnen sind leider zu kryptisch und wirken überzogen. Zeitweilig wirkt es so, als ob jeder Satz ein inneres Ausrufezeichen in sich tragen muss, um die von de L’Horizon bezweckte Wirkung noch einmal über die sprachliche Ebene mit dem Vorschlaghammer zu verstärken. Manchmal sollte man die Wörter, die Sätze atmen lassen. Dies gelingt hier nicht immer und lässt den Text stellenweise überfrachtet und gekünstelt wirken. Mitunter ergibt es schlicht keinen Sinn: „Meers Blick wird eine Bohnenstange“ (S. 92). </p>
  415.  
  416.  
  417.  
  418. <p>Diese Art von sprachlicher Überspannung nimmt dem Text etwas die Tiefe, der ohnehin durch seine episodische Gliederung und Fragmentierung oft den Lesefluss behindert und sich so zeitweise in ein frustrierend-unzugängliches Gewand kleidet. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Passagen beschreibend und weniger erlebend sind. Es sind oft assoziative Schilderungen, Aufzählungen und Gefühlsfetzen, die sich nach einer Weile repetitiv lesen und keine Handlung erkennen lassen. Dies ist nicht unbedingt negativ, erschwert jedoch genau an dieser Stelle den Zugang und eine emotionale Investition seitens des Lesers.</p>
  419.  
  420.  
  421.  
  422. <p>Aber die Geschichte im <em>Blutbuch</em> ist nicht nur die einer Identitätsfindung und eines Abschiedes, sondern auch eine Art Sittenbild der Schweizer Kleinstadt. Eine Erzählung über die Frauen der Schweizer Vor- und Nachkriegszeit und wie Menschen von Orten geformt und geprägt werden. Von vererbten Traumata, die in unseren Körpern eingeschrieben sind und denen wir nicht entfliehen können. Besonders in diesen Teilen ist das <em>Blutbuch</em> packend, bestechend und hat einen sezierenden Blick: voller Liebe und dennoch grausam und bloßstellend. Das Kind, das kein Junge sein möchte und einen Widerwillen gegen die strenge Mutter entwickelt, die es tadelt, wenn es zu verträumt ist. Der junge Mensch, der seine Rolle im Leben nicht so recht gefunden hat, seine innere Leere klischeehaft mit anonymen Sex zukleistert und eine als notwendig aber schmerzhaft empfundene Distanz zu seiner Kindheit und Familie aufgebaut hat. Der versucht an seiner Abschlussarbeit über die Blutbuche zu schreiben, dem Baum aus dem Garten seiner Kindheit, dem er sich immer so verbunden gefühlt hatte. Der Baum, der im Garten seiner Großmutter stand, dieser Bern’schen Urgewalt an Frau, die er nach dem dortigen Dialekt „Großmeer“ nennt und die nun langsam immer mehr hinter ihrer Demenz verschwindet, ihr Körper immer fragiler und flüchtiger.&nbsp;</p>
  423.  
  424.  
  425.  
  426. <p>Überhaupt Körper. Körperlichkeit ist hier ein wichtiges Thema und nicht zuletzt ist das Hadern der Hauptfigur mit ihrem eigenen Körper und der daran anhaftenden gesellschaftlichen Rolle verbunden. Eine Körperlichkeit in der Sprache, die manchmal ins Extreme geht. Körper und Häute wachsen wulstig, stülpen sich nach außen, nach innen, rosig, rot, bräunlich, schwitzend, trocken, rissig. Körper, die penetriert werden, haarige Körper verklebt mit Sperma, Sperma im Enddarm, Sperma im Mund, Wunden, Vorhäute, Häute unter Häuten. Es kann einem zu viel werden. Man weiß, warum und wofür, worauf de L’Horizon damit hinaus will. Für mich persönlich hätte es vielleicht auch schon beim 57-Mal gut sein können, wobei das wohl auch einfach eine Typfrage ist.</p>
  427.  
  428.  
  429.  
  430. <p>Der Flickenteppich an Geschichten in der Geschichte, wie die gelungene dendrologische Abhandlung über die Blutbuche und ihre völkischen Wurzeln und die zum Teil langatmigen Biographien der Frauenvorfahren erfordern Hingabe von der Leserschaft. Aus den verwirrenden Textfragmenten winden, schälen sich die Erzählungen heraus. Geschichten verschachtelt in Geschichten, umschlungen von den verschiedenen Varianten derselben Erzählstimme. Leider sind nicht alle diese Geschichten von gleicher Intensität, Nähe und Leidenschaft. In seinen besten Passagen ist das <em>Blutbuch</em> so bestechend wehmütig, offenherzig und treffend, dass es schmerzt und an etwas im Inneren kratzt, das man doch gerne ruhen lassen würde. Bedauerlicherweise verliert sich der Text manchmal in konzeptionellen Ideen, den Spleenigkeiten, den heimlichen Vorbildern wie Huymans <em>Gegen den Strich</em> mit all der Symbolik und büßt genau dort die sonst packende Intensität zugunsten eines mäandernden Treibens ein. Die vielen Sexszenen stören nicht, sind im Gegenteil ein wichtiger Baustein in der destruktiven Suche der Hauptfigur, aber lesen sich zum Teil profan und cringe (um hier die Gewohnheit de L’Horizons zu leihen, hier und da englische und GenZ-ige Sprache einzustreuen).</p>
  431.  
  432.  
  433.  
  434. <p>Ein besonderes Buch, ergreifend, zärtlich, pompös, prätentiös. Für Menschen mit einer ähnlichen Familiendynamik stellenweise nahezu erschütternd. Ein Buch, das nicht gefallen möchte, aber schockieren. Sicherlich nicht „Übelkeit erzeugend“, aber auch nicht „brillant“. Wie so oft liegt die Wahrheit wohl irgendwo dazwischen. </p>
  435.  
  436.  
  437.  
  438. <p>In letzter Zeit wird häufig über den Marterpfahl des selbstreflexiven Schreibens, um den die zeitgenössische Schriftstellerei tanzt, geschrieben und wie das Marginalisierte und Selbstreflexive heutzutage ausreicht, um als Literatur verschrien zu werden und in den Verkaufsregalen des Buchhandels zu landen. Und obwohl das <em>Blutbuch</em> auch ziemlich heftig in diese Kerbe haut, schafft es trotzdem etwas genuin Eigenes zu beschwören und sich somit seinen eigenen Platz in den Neuerscheinungen der letzten Jahre zu sichern. „Roman des Jahres 2022“? <br>Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.</p>
  439. ]]></content:encoded>
  440. <media:thumbnail url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/09/img-9005-2.jpg" />
  441. <media:content url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/09/img-9005-2.jpg" medium="image">
  442. <media:title type="html">img-9005-2</media:title>
  443. </media:content>
  444.  
  445. <media:content url="https://1.gravatar.com/avatar/7d08eaa4468cfdd4fa691cc58e10fabe075c776a6978eff90e5feb693cfc5414?s=96&#38;d=identicon&#38;r=G" medium="image">
  446. <media:title type="html">aufderhoehemagazin</media:title>
  447. </media:content>
  448. </item>
  449. <item>
  450. <title>Laetitia Colombani &#8211; Das Haus der Frauen
  451. </title>
  452. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/08/18/laetitia-colombani-das-haus-der-frauen/</link>
  453. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  454. <pubDate>Fri, 18 Aug 2023 10:00:00 +0000</pubDate>
  455. <category><![CDATA[Allgemein]]></category>
  456. <category><![CDATA[Literatur]]></category>
  457. <category><![CDATA[Rezensionen]]></category>
  458. <category><![CDATA[Universität]]></category>
  459. <category><![CDATA[Bücher]]></category>
  460. <category><![CDATA[Blanche Peyron]]></category>
  461. <category><![CDATA[Colombani]]></category>
  462. <category><![CDATA[Haus der Frauen]]></category>
  463. <category><![CDATA[Lesen]]></category>
  464. <category><![CDATA[Paris]]></category>
  465. <guid isPermaLink="false">http://aufderhoehemagazin.com/?p=4271</guid>
  466.  
  467. <description><![CDATA[Solange Frauen weinen, wie sie es jetzt tun – will ich kämpfen. Solange Kinder Hunger leiden müssen, wie [&#8230;]]]></description>
  468. <content:encoded><![CDATA[
  469. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  470. <p>Solange Frauen weinen, wie sie es jetzt tun – will ich kämpfen. Solange Kinder Hunger leiden müssen, wie sie es jetzt tun – will ich kämpfen (…)<br>Solange es Mädchen gibt, die auf der Straße unter die Räder geraten (…) – will ich kämpfen. Ich kämpfe bis zum letzten Atemzug!</p>
  471.  
  472.  
  473.  
  474. <p><br>William Booth<br></p>
  475. </blockquote>
  476.  
  477.  
  478.  
  479. <p class="has-text-align-left">Diese Worte inspirierten Blanche Roussel, ihr Leben einem guten Zweck zu widmen. Die junge Frau lernte William Booth, den Gründer der französischen Heilsarmee, in einem Salon der Marschallin Catherine in Glasgow kennen. Im Alter von siebzehn Jahren schließt sie sich seiner Armee an, um gegen Hunger und Not auf den Straßen Frankreichs zu kämpfen. Blanche sieht es als Wink des Schicksals den Bedürftigen zu helfen, während die zweite Protagonistin, Solène, ihre eigentliche Berufung nach einem Nervenzusammenbruch erst finden muss.</p>
  480.  
  481.  
  482.  
  483. <p><br>von Anthoula Hatziioannou</p>
  484.  
  485.  
  486.  
  487. <span id="more-4271"></span>
  488.  
  489.  
  490.  
  491. <p><br>Laetitia Colombani, geboren in Bordeaux, ist eine französische Schauspielerin, Regisseurin, Drehbuchautorin und seit 2017 Schriftstellerin. Sie schloss ihr Studium an der Filmhochschule École Louis-Lumière ab und spielte in mehreren Kurz- und Spielfilmen. Ihr Debütroman <em>La Tresse</em> wird 2023 verfilmt und erhielt 2018 die Auszeichnung Globe de cristal in der Kategorie Bester Roman. Ihr Erstlingswerk handelt von drei Frauen, deren Leben auf ungewöhnliche Weise miteinander verflochten sind, wie bei einem Zopf. Ihr zweiter Roman Les Victorieuses erschien 2020 im <a href="https://www.fischerverlage.de/">Fischer Verlag</a> als deutsche Übersetzung von Claudia Marquardt mit dem Titel Das Haus der Frauen. Colombani recherchierte für ihr zweites Werk im ‚Palais de la Femme‘ in Paris, um über die Gründerin dieses Frauenhauses mehr in Erfahrung zu bringen. Blanche Peyron, eine realexistierende Person und Hauptfigur des Romans, ist eine bislang unbekannte Heldin, die mit ihrem Engagement und ihrer harten Arbeit eines der ersten Frauenhäuser im Jahre 1926 eröffnete.</p>
  492.  
  493.  
  494.  
  495. <p><br>Colombani erzählt die Geschichte zweier Protagonistinnen aus unterschiedlichen Schichten und Zeitaltern: der historischen Person Blanche Peyron und der fiktiven Figur Solène. Blanche ist 1867 in Lyon, Frankreich, geboren und das jüngste Kind der Familie Roussel. Sie lebt seit mehreren Jahren in Schottland bei ihrer Tante. Die junge Frau besucht seit der Rede des englischen Pfarrers William Booth die Offiziersschule und tritt in die Heilsarmee ein. Sie will die Hungersnot und Obdachlosigkeit in Frankreich bekämpfen, seitdem die Wohnungskrise besonders in der Stadt Paris immer größer wird. Blanche leidet an einer schwachen Lunge und erkrankt öfters, aber lässt sich von ihrem Schwur nicht abbringen. Sie will weder heiraten noch Kinder haben, um ihrer Bestimmung nachzugehen. Obwohl sie ihr Leben einem höheren Zweck verschreibt, verliebt sie sich in Albin Peyron, der Kadett an der Militärschule in Genf war, und heiratet ihn. Albin verspricht ihr sämtliche Freiheiten und dass sie von nun an ihrer gemeinsamen Bestimmung nachgehen werden, um die Welt zu verbessern.</p>
  496.  
  497.  
  498.  
  499. <p><br>Die Heilsarmee steckt viele Rückschläge ein, ihre Mitglieder werden zunächst verachtet und sogar mit toten Tieren und Essensresten beworfen. Die Peyrons erleiden selber Hungersnot und Kälte im Laufe der Jahre, was sie aber nicht von ihrer Mission abbringt. Ein Ereignis jedoch erschüttert Blanches Entschlossenheit in einer kalten Novembernacht, als sie sich auf dem Weg macht, Mitternachtssuppe für die Obdachlosen zu verteilen:</p>
  500.  
  501.  
  502.  
  503. <p></p>
  504.  
  505.  
  506.  
  507. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  508. <p><br>Sie beobachtet, wie die magere Gestalt mit dem Kind auf dem Arm in den Gassen verschwindet. Und plötzlich spürt Blanche, wie alle Kraft sie verlässt. Hat sie dafür ihr Leben lang gekämpft? War ihr Engagement denn wirklich vollkommen nutzlos? […] Ein Kind stirbt vor Kälte, sie ist nicht in der Lage, die ganze Menschheit zu retten. Sie ist gescheitert, es ist ein Debakel, eine Niederlage, grausamer als alle Rückschläge, die sie bisher einstecken musste.</p>
  509. </blockquote>
  510.  
  511.  
  512.  
  513. <p><br>Durch einen Wink des Schicksals entdeckt sie am Folgetag in der Zeitung einen Artikel über ein leerstehendes Gebäude in Paris. Das Ehepaar besichtigt dieses noch am selben Tag und Blanche ist fest entschlossen das Gebäude zu kaufen, um vorrangig den obdachlosen Frauen und Kindern eine Unterkunft gewährleisten zu können. Durch die Unterstützung der Heilsarmee und vieler Spendengelder schafft es Blanche das zukünftige Frauenhaus, den ‚Palast der Frauen‘, zu kaufen.</p>
  514.  
  515.  
  516.  
  517. <p><br>Während einer Spendenrede fällt Albin auf, dass Blanche sehr gut mit Worten umgehen kann und in einem anderen Leben sogar hätte Anwältin werden können. Diese Parallele führt uns zur Gegenwart und der eigentlichen Protagonistin des Romans, Solène, einer renommierten Anwältin, die einen Zusammenbruch erleidet, als ihr Mandant Selbstmord vor ihren Augen begeht. Solène kündigt daraufhin ihre Stelle, verlässt die Wohnung nur für das Nötigste und besucht einen Psychotherapeuten, der ihr für ihren Burn-Out Tabletten verschreibt, damit sie den Tag überstehen kann. Er rät der jungen Frau zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit, damit sie wieder Fuß fassen kann. Solène entdeckt eine Stellenanzeige im Internet und kontaktiert die Organisation ‚Schreiben verbindet‘. Ihr eigentlicher Wunsch war es Schriftstellerin zu werden, doch ihre Eltern stimmten sie um. Solène konnte niemals ihrem Traum nachgehen und erhofft sich durch ihre neue Aufgabe ihre Stimme in den Wörtern und im Schreiben wiederzufinden. Solène soll einmal in der Woche für eine Stunde im großen Gemeinschaftssaal ihre Sprechstunde halten, um den bedürftigen Frauen zu helfen formelle Briefe zu verfassen. Die ehemalige Anwältin möchte behilflich sein, stößt aber auf viele Hindernisse im Umgang mit den Frauen des Hauses:</p>
  518.  
  519.  
  520.  
  521. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  522. <p><br>Solène kann sich auf all das keinen Reim machen. Sie begreift nicht, was an diesem Ort, in diesen Frauen vorgeht, die sie Woche für Woche trifft, ohne wirklich in Kontakt mit ihnen zu treten. Ihr fehlt der Schlüssel zu ihren Seelen, sie kann die Gesten der Frauen nicht lesen, und dennoch spürt sie, dass sie sich allmählich ihren Platz hier erobert.<br></p>
  523. </blockquote>
  524.  
  525.  
  526.  
  527. <p>Sie erlebt Höhen und Tiefen und schafft es eine Beziehung zu den Frauen aufzubauen, nachdem sie deren Geschichten erfährt. Jede Frau hat ihre eigene Bürde zu tragen, jede von ihnen flieht entweder aus dem Heimatland, um das geliebte Kind vor einer Genitalverstümmelung zu schützen, vor häuslicher Gewalt, vor Drogen oder vor den Eltern, die das Anderssein des eigenen Kindes nicht akzeptieren können. All diese Erfahrungen teilen die Frauen Solène mit, die im Laufe des Romans nicht nur ihr Sprachrohr wird, sondern auch sich selbst wiederfindet.</p>
  528.  
  529.  
  530.  
  531. <p><br>Man könnte nun denken, dass die Geschichte um Blanche und Solène auserzählt ist, doch dem ist nicht so, wie die Leser*innen bei der Lektüre erfahren werden. Die Autorin erzählt zwei Handlungsstränge, die sich miteinander zwischen Raum und Zeit verschränken. Colombani schafft es auf diese Weise das Leben der beiden Protagonistinnen in abwechselnden Kapiteln zu verknüpfen. Sie lässt historische Aspekte im literarischen Text mit einfließen. Blanche Peyron wird als eine starke Persönlichkeit dargestellt, die in einem weniger toleranten Zeitalter als Frau viel zu bewältigen hatte, während Solène einen eher instabilen Eindruck im Leseprozess hinterlässt. Solène will sich selbst wiederfinden und wieder auf die Beine kommen, indem sie Gutes vollbringt und ihrem Traum nachgeht, während Blanche bereits im Kindesalter immer den Bedürftigen und Schwachen geholfen hat, um die Welt ein wenig verbessern zu wollen. Obwohl Colombani einen eher schlichten und sachlichen Stil verwendet, werden die tragischen Ereignisse sowie die Gefühle sämtlicher Frauenfiguren auf emotional packende Weise den Leser*innen herangetragen. Die Wortwahl ist eindrucksvoll und kanalisiert viele Empfindungen. Ein Ping-Pong der Gefühle durchzieht den gesamten Roman und macht diesen sehr lesenswert.</p>
  532. ]]></content:encoded>
  533. <media:thumbnail url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/08/img_20230808_100427_resized_20230813_025137646.jpg" />
  534. <media:content url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/08/img_20230808_100427_resized_20230813_025137646.jpg" medium="image">
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  537.  
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  539. <media:title type="html">aufderhoehemagazin</media:title>
  540. </media:content>
  541. </item>
  542. <item>
  543. <title>Was, wenn das Ausland &#252;berall w&#228;re? &#8211; Von Grenzerfahrungen und von der Grenze als Erfahrung
  544. </title>
  545. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/02/10/was-wenn-das-ausland-uberall-ware-von-grenzerfahrungen-und-von-der-grenze-als-erfahrung/</link>
  546. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  547. <pubDate>Fri, 10 Feb 2023 14:15:54 +0000</pubDate>
  548. <category><![CDATA[Allgemein]]></category>
  549. <category><![CDATA[Veranstaltungen]]></category>
  550. <category><![CDATA[Veranstaltungsberichte]]></category>
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  557. <category><![CDATA[Schauspiel Köln]]></category>
  558. <category><![CDATA[Theater]]></category>
  559. <category><![CDATA[Ukraine]]></category>
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  561.  
  562. <description><![CDATA[Um Grenzen im Ganzen geht es im Theaterstück EXIL – eine europäische Erzählung von Nuran David Calis: Auf [&#8230;]]]></description>
  563. <content:encoded><![CDATA[
  564. <p><strong>Um Grenzen im Ganzen geht es im Theaterstück <em>EXIL – eine europäische Erzählung </em>von Nuran David Calis: <em>Auf der Höhe</em> blickt über die Grenzen Wuppertals hinaus und erkundet das Schauspiel Köln. Fazit: Es ist einen Ausflug wert!</strong></p>
  565.  
  566.  
  567.  
  568. <span id="more-4261"></span>
  569.  
  570.  
  571.  
  572. <p>von Marco Maffeis</p>
  573.  
  574.  
  575.  
  576. <p>Allein schon der Veranstaltungsort sagt viel über das provisorische Woanders-Sein aus: Das Stück wird im Depot 2 in Köln-Mülheim aufgeführt, denn die Hauptstätte von den Bühnen der Stadt Köln am zentralen Offenbachplatz kann seit 2012 wegen – immer länger andauernden – Umbauarbeiten nicht mehr bespielt werden. Seitdem befindet sich die Interimsspielstätte auf einem ehemaligen Industrieareal, dem sogenannten Carlswerk; das Schauspiel Köln ist so im rechtsrheinischen Exil. Das Ambiente ist vergleichbar mit dem Wuppertaler Theater am Engelsgarten: industrielles Flair ohne Prunk und Pracht, dafür eine einzigartige Atmosphäre eines Ortes, der unerwartet die Magie des Theaters erweckt.</p>
  577.  
  578.  
  579.  
  580. <p>Am Anfang öffnet sich kein Vorhang, denn es gibt keinen. Das Publikum hat schon die ganze Szenerie gesehen, sobald es den Raum betreten hat: Ein Rechteck aus (Plexi-?)Glaswänden, das an einen Käfig erinnert, außerhalb stehen drei Kameras und drei Bildschirme hängen über dem Käfig, die verschiedenen Ausschnitte der Bühne zeigen. Es besteht kein Zweifel: Digitalisierung wird hier großgeschrieben. Im Käfig befinden sich eine Schaukel, eine Sitzgelegenheit, wie sie in Flughäfen oder Warteräumen zu finden ist, davor viel Gepäck, in einer Ecke eine Küche mit Esstisch, in einer anderen ein abgetrennter, mit Dunst gefüllter Raum.</p>
  581.  
  582.  
  583.  
  584. <p>Das Stück beginnt. Drei Männer und zwei Frauen laufen in dem Käfig bis zu den durchsichtigen Scheiben. Sie erinnern an die Plexiglasscheiben, die in der Corona-Zeit omnipräsent waren und allmählich wieder verschwinden. Doch das Glas hat in diesem Fall vermutlich wenig mit der Pandemie zu tun. Vielmehr symbolisiert die Scheibe, gegen die die Protagonist*innen stoßen und von der sie in ihrer Bewegung aufgehalten werden, die europäische Außengrenze: Sie ist unsichtbar, aber da. Und sie trennt, sie sperrt ein und aus. Sie schafft ein Hier und Dort, ein Diesseits und ein Jenseits. An der Scheibe führen die fünf eine Strichliste, die die scheinbar unendliche Zeit des Wartens versinnbildlicht. Sie schreiben auch ihre Hoffnungen, ihre Erwartungen auf: „I love Europe“, „Peace“, „No war“ usw. Es entsteht der Eindruck, dass die Wunsch-Europäer*innen die EU mehr schätzen als manche EU-Bürger*innen selbst.</p>
  585.  
  586.  
  587.  
  588. <p>Der erste Teil handelt von Menschen auf der Flucht aus der Ukraine infolge des russischen Angriffes. Es wird teilweise Ukrainisch gesprochen: <em>EXIL</em> ermöglicht es, den Klang dieser Sprache zu hören. Sie wird nicht immer übersetzt; man möchte die Sprache verstehen, kann es aber nicht. Es geht um die Fragen: Gehen oder bleiben? Wie flüchten und wen zurücklassen? Für die Heimat kämpfen oder ins Exil gehen? Was würde ich tun, wenn mein Land zu den Waffen rufen würde? Abwechselnd zu Einzelszenen kommen Menschen an den drei Bildschirmen zu Wort, die eine Flucht erlebt haben und sich im Moment in Deutschland befinden. Manche berichten vom Gefühl der Sicherheit und von der Unterstützung seitens der EU. In Europa beweihräuchert man sich für die eigene „Willkommenskultur“.</p>
  589.  
  590.  
  591.  
  592. <p>Doch das war nicht immer und nicht für alle so: Die EU hat seit den ersten Tagen des Krieges angekündigt, die Außengrenzen stünden für die ukrainische Bevölkerung offen. Schnell verbreiteten sich die Nachrichten von Schwarzen Menschen, die von der Grenzpolizei aufgehalten worden sind, obwohl sie aus der Ukraine kamen und manche sogar den ukrainischen Pass besaßen. Die hoch gepriesene Willkommenskultur der EU galt nicht für Schwarze Menschen. Das Argument: Sie hätten nicht dieselbe „europäische Mentalität“ wie die Ukrainer*innen. Der eigentliche Grund: An den EU-Außengrenzen zählen weder Nationalität, Mentalität, Gründe für die Flucht noch Menschenrechte, wirksam wurde die rassistische Kategorisierung der Fliehenden in erwünschte und unerwünschte, willkommene und unwillkommene Migrant*innen. <em>EXIL</em> stellt die hochaktuelle Frage: Warum verlief die Migration von Menschen aus der Ukraine in der Regel reibungsloser als die von Menschen aus anderen Regionen der Welt?</p>
  593.  
  594.  
  595.  
  596. <p>Im zweiten Teil werden die Schicksale von Menschen auf der Flucht aus Afrika und dem Nahen Osten beleuchtet. Ihre Geschichten haben oft denselben Verlauf: Sie haben ihr Zuhause hinter sich gelassen, die Wüste überlebt, die libyschen Flüchtlingslager und lebensgefährliche Überfahrten im Mittelmeer überstanden, die sie außerdem horrende Summen gekostet haben, nun stranden sie in Europa und werden einer endlosen und mitleidlosen Bürokratie ausgeliefert. Sie dürfen nichts weiter tun als warten und warten, sie werden auf ein „Genehmigt“ oder „Abgelehnt“ reduziert, das Potenzial des einzelnen Menschen wird missachtet. Ihr Stellenwert in der Gesellschaft ist widersprüchlich: mal ignoriert, mal gefürchtet, teils als Sündenbock für jedes Übel abgestempelt, teils als billige Arbeitskräfte händeringend gesucht. Oft entwickelt sich ein Diskurs über Migrant*innen, in dem sie als „Problem“, als „Krise“ gesehen werden, allenfalls als ein Thema, wofür die Europäer*innen eine Lösung von oben herab oktroyieren müssen. Seltener werden sie als Protagonist*innen ihres Lebens dargestellt, fast nie wird ihnen eine Stimme gegeben.</p>
  597.  
  598.  
  599.  
  600. <p><em>EXIL</em> will aber genau das tun: Menschen mit Migrationsgeschichte eine Stimme geben. Und so geschieht es; die Lichter gehen plötzlich aus, es erklingt nur das Anrufzeichen von Skype. Jemand fährt einen Wagen mit einem Laptop vor den Käfig, der Bildschirm ist zum Publikum gerichtet. Die fünf Figuren kommen aus dem Käfig heraus und beginnen einen Videoanruf. Am anderen Ende schalten sich zwei Menschen aus dem Flüchtlingslager auf der griechischen Insel Samos zu: ein Migrant aus Gaza und eine Vertreterin einer NGO aus der Schweiz. Das Gespräch ist nicht aufgenommen – es ist alles real, alles <em>live</em>. Die Frau erzählt: Im Flüchtlingslager wurde eine ‚Skill Factory‘ eingerichtet, um die Fähigkeiten jener Menschen, die sich dort momentan befinden, füreinander fruchtbar zu machen. Der Mann hatte in Gaza einen Handyreparatur-Laden, der bombardiert wurde. Ihm blieb keine andere Wahl als auszuwandern: Über Ägypten und die Türkei gelang er nach Samos, wo er jetzt seine Kompetenzen einbringen kann. Er würde gerne weiter nach Europa kommen. Sein Ziel? Egal welches Land, Hauptsache in Sicherheit.</p>
  601.  
  602.  
  603.  
  604. <p><em>EXIL</em> stellt die verschiedenen Facetten des Phänomens Migration in Europa dar. Das Stück lädt zur Verfremdung und zur Identifikation ein – in gewisser Weise können die Scheiben auch als Spiegel gesehen werden, in denen sich das Publikum selbst sehen kann. Es bringt nicht zuletzt Themen auf die Bühne, die längst akzeptierte Normalität geworden zu sein scheinen: Krieg, Not, illegale Push-backs, Gewalt an den Grenzen. Es rüttelt uns wach, erinnert uns an die Absurdität, die viele Menschen erleben müssen, die heute auf der Flucht sind. Bewegend.</p>
  605.  
  606.  
  607.  
  608. <p><em>EXIL – eine europäische Erzählung</em> wird noch im Februar und März im Depot 1 aufgeführt. <a rel="noreferrer noopener" href="https://www.schauspiel.koeln/spielplan/spielplan/2023-03/exil/1154/" target="_blank">Mehr Informationen finden sich hier</a>.</p>
  609.  
  610.  
  611.  
  612. <hr class="wp-block-separator has-alpha-channel-opacity" />
  613.  
  614.  
  615.  
  616. <p><em>Exil<br>Eine europäische Erzählung</em><br>von Nuran David Calis<br></p>
  617.  
  618.  
  619.  
  620. <p>Regie: Nuran David Calis<br>Bühne: Anne Ehrlich<br>Kostüme: Sophie Klenk-Wulff<br>Musik: Vivan Bhatti<br>Video &amp; Interviews: Karnik Gregorian<br>Licht: Jan Steinfatt<br>Dolmetscherin: Anastasiia Krasovska<br>Dramaturgie: Stawrula Panagiotaki</p>
  621. ]]></content:encoded>
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  624.  
  625. <media:content url="https://1.gravatar.com/avatar/7d08eaa4468cfdd4fa691cc58e10fabe075c776a6978eff90e5feb693cfc5414?s=96&#38;d=identicon&#38;r=G" medium="image">
  626. <media:title type="html">aufderhoehemagazin</media:title>
  627. </media:content>
  628. </item>
  629. <item>
  630. <title>DenkZettel II: Cay Rademacher &#8211; Die Passage nach Maskat
  631. </title>
  632. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2023/01/09/denkzettel-ii-cay-rademacher-die-passage-nach-maskat/</link>
  633. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  634. <pubDate>Mon, 09 Jan 2023 15:14:11 +0000</pubDate>
  635. <category><![CDATA[DenkZettel]]></category>
  636. <category><![CDATA[Literarische Neuerscheinungen]]></category>
  637. <category><![CDATA[Literatur]]></category>
  638. <category><![CDATA[Bücher]]></category>
  639. <category><![CDATA[Krimi]]></category>
  640. <category><![CDATA[Lesen]]></category>
  641. <category><![CDATA[Maskat]]></category>
  642. <category><![CDATA[Orient]]></category>
  643. <category><![CDATA[rademacher]]></category>
  644. <category><![CDATA[Reise]]></category>
  645. <category><![CDATA[Roman]]></category>
  646. <category><![CDATA[Wuppertal]]></category>
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  649.  
  650. <description><![CDATA[Weihnachtsurlaub, die Tage zwischen den Jahren, Feiertage – kaum eine Zeit eignet sich besser, um den über das [&#8230;]]]></description>
  651. <content:encoded><![CDATA[
  652. <p>Weihnachtsurlaub, die Tage zwischen den Jahren, Feiertage – kaum eine Zeit eignet sich besser, um den über das Jahr angesammelten Bücherstapel wenigstens ein kleines bisschen schrumpfen zu lassen. Da ich einen Teil der Feiertage traditionell in Zügen verbringe, um von einem Weihnachtsessen zum nächsten zu kommen, habe ich mir für den Abschluss des ausklingenden Jahres 2022 einen passenden Roman ausgesucht: Cay Rademachers <em>Die Passage nach Maskat</em> (2022).</p>
  653.  
  654.  
  655.  
  656. <p>von <a href="https://aufderhoehemagazin.com/ueber/die-autorinnen/wiebke-martens/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Wiebke Martens</a></p>
  657.  
  658.  
  659.  
  660. <span id="more-4245"></span>
  661.  
  662.  
  663.  
  664. <p>Zugegeben: Für mich geht es – begleitet von einem immerwährenden Nieselregen – in der Regionalbahn durch das Ruhrgebiet und nicht auf dem sonnigen Deck eines Luxusdampfers vorbei an Port Said, durch den Suezkanal und bis in den Oman. Trotzdem: Reise bleibt Reise!</p>
  665.  
  666.  
  667.  
  668. <p>Schnell bin ich gefesselt von der doch so düsteren Atmosphäre, die die Erzählung, dem spätsommerlichen Wetter und der (noch) euphorischen Stimmung der späten 1920er Jahre zum Trotz, kreiert. Kleinere Andeutungen, Metaphern sowie eine handfeste Morddrohung direkt zu Beginn lassen vermuten, dass die Reise des Protagonisten Theodor Jung turbulent und gefährlich zu werden scheint.</p>
  669.  
  670.  
  671.  
  672. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  673. <p>Matrosen verschlossen die Frachtluken mit unterarmlangen Eisenbolzen, als wollten sie den Schiffsrumpf nie wieder öffnen. Die Kräne auf dem Môle de la Pinède und auf der <em>Champillon </em>standen nun bewegungslos wie riesige Kreuze.</p>
  674. </blockquote>
  675.  
  676.  
  677.  
  678. <p>Jung, ein Fotograf und traumatisierter Kriegsveteran, reist gemeinsam mit seiner Frau Dora und deren reicher Kaufmannsfamilie, die in dem Geschäft mit Gewürzen aus dem Orient eine Möglichkeit wittert, ihren Reichtum und Einfluss zu vermehren. Es besteht kein Zweifel, dass der ungeliebte Schwiegersohn, der als Reporter die Fahrt dokumentieren und nebenbei seine Ehe retten möchte, dabei ein Dorn im Auge ist. Tatsächlich scheint die Zeit auf dem Schiff dem Paar neuen Aufschwung zu verleihen – zumindest bis Dora verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen, und die anderen Passagiere felsenfest davon überzeugt sind, sie sei nie an Bord gewesen.</p>
  679.  
  680.  
  681.  
  682. <p>Die einzelnen Charaktere, mit denen Jung in Berührung kommt, sind sehr sorgfältig ausgestaltet, jeder und jede scheint eigene, geheime Ziele an Bord der Champillon zu verfolgen. Kaum jemand ist tatsächlich die Person, die er oder sie vorgibt zu sein. Ich verdächtige im Laufe meiner eigenen Reise jede einzelne Figur, mit Doras Verschwinden in Verbindung zu stehen.</p>
  683.  
  684.  
  685.  
  686. <p>Mal bin ich ganz vertieft in die Lektüre und merke kaum, wie mehr oder weniger belebte Bahnhöfe an mir vorbeiziehen, lasse mich dann aber wieder von meinen eigenen Mitreisenden ablenken und ehe ich mich versehe, ist die Zugfahrt um. Der Roman landet zwischen Mitbringsel und Geschenken in meinem Gepäck, um auf dem Rückweg wieder hervorgekramt zu werden.</p>
  687. ]]></content:encoded>
  688. <media:thumbnail url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/01/rademacher-bild.jpg" />
  689. <media:content url="https://aufderhoehemagazin.files.wordpress.com/2023/01/rademacher-bild.jpg" medium="image">
  690. <media:title type="html">Rademacher Bild</media:title>
  691. </media:content>
  692.  
  693. <media:content url="https://1.gravatar.com/avatar/7d08eaa4468cfdd4fa691cc58e10fabe075c776a6978eff90e5feb693cfc5414?s=96&#38;d=identicon&#38;r=G" medium="image">
  694. <media:title type="html">aufderhoehemagazin</media:title>
  695. </media:content>
  696. </item>
  697. <item>
  698. <title>Im Westbalkan nichts Neues: Die EU und die, die drau&#223;en vor der T&#252;r stehen
  699. </title>
  700. <link>https://aufderhoehemagazin.com/2022/11/18/im-westbalkan-nichts-neues-die-eu-und-die-die-drausen-vor-der-tur-stehen/</link>
  701. <dc:creator><![CDATA[aufderhoehemagazin]]></dc:creator>
  702. <pubDate>Fri, 18 Nov 2022 11:29:04 +0000</pubDate>
  703. <category><![CDATA[Allgemein]]></category>
  704. <category><![CDATA[Literatur]]></category>
  705. <category><![CDATA[Rezensionen]]></category>
  706. <category><![CDATA[Buchbesprechung]]></category>
  707. <category><![CDATA[Die Erweiterung]]></category>
  708. <category><![CDATA[Die Hauptstadt]]></category>
  709. <category><![CDATA[Europa]]></category>
  710. <category><![CDATA[Europaroman]]></category>
  711. <category><![CDATA[Europäische Union]]></category>
  712. <category><![CDATA[Rezension]]></category>
  713. <category><![CDATA[Robert Menasse]]></category>
  714. <category><![CDATA[Roman]]></category>
  715. <guid isPermaLink="false">http://aufderhoehemagazin.com/?p=4239</guid>
  716.  
  717. <description><![CDATA[„Europa fehlt es an einem Narrativ“: Schon mal diesen Satz gehört? Robert Menasse wollte dem etwas entgegensetzen. Mit [&#8230;]]]></description>
  718. <content:encoded><![CDATA[
  719. <p><strong>„Europa fehlt es an einem Narrativ“: Schon mal diesen Satz gehört? Robert Menasse wollte dem etwas entgegensetzen. Mit dem <a href="https://aufderhoehemagazin.com/2017/11/06/europa-neu-gedacht/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Roman <em>Die Hauptstadt</em> (2017)</a> wagte er den Sprung in ein neues Genre, den EU-Roman, mit dem die Europäische Union literaturfähig geworden ist. Nun ist sein zweiter EU-Roman erschienen: <em>Die Erweiterung</em> – gemeint ist hier die Erweiterung der Union durch neue Beitrittskandidaten. In gewisser Weise ist sein letzter Roman aber auch eine Erweiterung von <em>Die Hauptstadt</em>, mit dem er in einem ähnlichen Stil ähnliche Themen teilt: die Offenlegung der politischen Maschinerie der EU, unterschiedliche, teils parallele, teils sich überlappende Erzählstränge, diverse Handlungsorte, unübersetzte Passagen auf Fremdsprachen und eine komplexe Figurenkonstellation. Ob wir es dabei mit dem zweiten Band einer Menass&#8217;schen europäischen Trilogie zu tun haben? Wir bleiben gespannt, was die Zukunft bringt.</strong></p>
  720.  
  721.  
  722.  
  723. <p>von Marco Maffeis</p>
  724.  
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  726.  
  727. <span id="more-4239"></span>
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  729.  
  730.  
  731. <p>Es ist ein dunkler, noch warmer Oktoberabend, als ich den Autor bei einer Lesung in der deutschen Provinz treffe. Robert Menasse scheut nicht davor zurück, eine ‚Lesung‘ wörtlich zu nehmen: Er liest tatsächlich sehr lange Passagen vor und es ist für mich ein Vergnügen, der sanften Melodie seines österreichischen Akzents zuzuhören.</p>
  732.  
  733.  
  734.  
  735. <p>Obwohl es keine lineare Erzählung ist, wird der Roman von einem roten Faden durchzogen. Es ist der rote Faden der albanischen Flagge, denn alles dreht sich um den scheinbar alternativlosen Eintritt Albaniens in die EU:</p>
  736.  
  737.  
  738.  
  739. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  740. <p>Albanien wird in die EU kommen. Entweder kommt Albanien in die EU, oder es kommen die Albaner.</p>
  741. </blockquote>
  742.  
  743.  
  744.  
  745. <p>Dies verspricht der Ministerpräsident jenes Landes, ein Künstler und ehemaliger Basketballspieler. Seine zahlreichen Reformen reichen nicht aus, um einige Mitgliedstaaten – allen voran Frankreich – zu überzeugen, ihr Veto bei den Beitrittsverhandlungen zurückzuziehen. Sie weigern sich, ein mehrheitlich muslimisches Land in die EU aufzunehmen. Dem albanischen Präsidenten ist klar: Sein kleines und bevölkerungsarmes Land ist für den europäischen Markt wenig interessant, verfügt aber über immense Bodenschätze. Damit übt er Druck auf die EU aus, indem er immer wieder mit China kokettiert. Doch nachdem auch das nicht zu funktionieren scheint, rät ihm ein Dichter aus seiner Entourage, die Kraft der Symbole einzusetzen. Sein Symbol ist der Helm von Skanderbeg.</p>
  746.  
  747.  
  748.  
  749. <p>Skanderbeg ist „der Mann, der die Albaner einte“ und „der Beschützer des europäischen Christentums gegen die Osmanen“, also gleichzeitig ein europäischer und ein Nationalheld. Der albanische Ministerpräsident will sich mit dem Helm des Skanderbeg krönen und seine souveräne Machtposition gegenüber der EU demonstrieren. Das Problem ist: Der begehrte Helm befindet sich in einem Museum in Wien. Was tun?</p>
  750.  
  751.  
  752.  
  753. <p>Fernab von den verstrickten Abenteuern des albanischen Heiligtums finden sich zwei ‚Blutsbrüder‘: Adam und Mateusz sind Söhne polnischer Widerstandskämpfer, die gemeinsam ein Priesterseminar besuchen, wo sie den Eid der ‚Kämpfenden Solidarność‘ sprechen. Vierzig Jahre später könnten ihre Schicksale nicht gegensätzlicher sein: Mateusz ist der nationalistische, antisemitische und islamophobe Ministerpräsident Polens geworden. Adam, der aus einer jüdischen Familie stammt, ist in der europäischen Kommission in der Generaldirektion für Erweiterung tätig. Adam arbeitet eifrig für den Eintritt Albaniens in die EU, während Mateusz dies mit allen Mitteln verhindern will. Ihre Meinungsverschiedenheit ist zu bitterem Hass eskaliert. Enttäuscht konstatiert Adam:</p>
  754.  
  755.  
  756.  
  757. <blockquote class="wp-block-quote is-layout-flow wp-block-quote-is-layout-flow">
  758. <p>Ja, sie hatten für die Freiheit gekämpft. Und jetzt, aufgestiegen zum Regierungschef, führte er das Land so, als wäre es noch immer oder wieder besetzt oder fremdbestimmt. Von jüdischen Bankern aus Brüssel. Das war nicht Treue zum Schwur des Freiheitskampfes, das war Verrat an die Freiheit, die sie errungen hatten.</p>
  759. </blockquote>
  760.  
  761.  
  762.  
  763. <p>Neben den politischen Intrigen finden auch Liebesgeschichten einen Platz, wie zwischen Karl Auer, ein Kollege Adams aus Österreich, und der albanischen Juristin Baia, oder zwischen dem Pressesprecher des albanischen Präsidenten Ismail und dem*r non-binären Journalist*in Ylbere.</p>
  764.  
  765.  
  766.  
  767. <p>Das Kreuzfahrtschiff, das auf dem Umschlag abgebildet ist, stellt den Höhepunkt dar, in dem alle Erzählstränge zusammenfinden und eine unerwartete wie auch spektakuläre Wendung nehmen werden. Das Bild der EU, das aus dem Roman hervorgeht, ist weder romantisierend und blind optimistisch noch ätzend kritisch und a priori misstrauisch. Menasse weiß die scheinbar abstrakten Krisen der EU in persönlichen Konflikten zwischen seinen Figuren zu übersetzen und lässt so sein Publikum die Beziehung zur EU hautnah erleben. Für die meisten wird das Buch nicht zuletzt eine Lücke füllen, über ein „schwarzes Loch mitten in Europa, […] man sagte Albanien und kein Mensch hatte eine Vorstellung, eine Ahnung“: Eine Gelegenheit, schon mal einen Blick auf ein zukünftiges EU-Mitglied zu werfen? </p>
  768.  
  769.  
  770.  
  771. <p></p>
  772.  
  773.  
  774.  
  775. <p></p>
  776.  
  777.  
  778.  
  779. <p>Der <a href="https://www.suhrkamp.de/" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Suhrkamp-Verlag</a> hat <em>Auf der Höhe</em> freundlicherweise ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.</p>
  780. ]]></content:encoded>
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  783. <media:title type="html">Robert Menasse – Die Erweiterung</media:title>
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  785.  
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