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<description>Jurastudium und Referendariat</description>
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<title>Einspruch gegen Versäumnisurteil oder Vollstreckungsbescheid</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/einspruch-gegen-versaeumnisurteil-oder-vollstreckungsbescheid/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Sun, 13 Nov 2022 11:28:50 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Zivilprozessrecht]]></category>
<category><![CDATA[Zivilrecht]]></category>
<category><![CDATA[Devolutiveffekt]]></category>
<category><![CDATA[Einspruch]]></category>
<category><![CDATA[httpjuraeinmaleins-deeinspruch-gegen-versaeumnisurteil-oder-vollstreckungsbescheid]]></category>
<category><![CDATA[Rechtsbehelf]]></category>
<category><![CDATA[Rechtsmittel]]></category>
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<category><![CDATA[Versäumnisurteil]]></category>
<category><![CDATA[Vollstreckungsbescheid]]></category>
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<description><![CDATA[<p>I. Einspruch unzulässig Einspruch ist als unzulässig zu verwerfen, § 341 ZPO. Kosten gem. § 97 Abs. 1 ZPO analog oder § 91 ZPO (str.). Vorläufige Vollstreckbarkeit gem. § 708 Nr. 3 ZPO. 1. Tenor[1] Der Einspruch gegen das Versäumnisurteil des Amtsgerichts Bochum, Az. XYZ, vom 06.03.2021 wird als unzulässig verworfen. Die weiteren Kosten des […]</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/einspruch-gegen-versaeumnisurteil-oder-vollstreckungsbescheid/">Einspruch gegen Versäumnisurteil oder Vollstreckungsbescheid</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
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<content:encoded><![CDATA[<h4 class="wp-block-heading"><strong>I. Einspruch unzulässig</strong></h4>
<p><strong>Einspruch</strong> ist als <strong>unzulässig</strong> zu <strong>verwerfen</strong>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/341.html" title="§ 341 ZPO: Einspruchsprüfung">§ 341 ZPO</a>.</p>
<p>Kosten gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/97.html" title="§ 97 ZPO: Rechtsmittelkosten">§ 97 Abs. 1 ZPO</a> analog oder <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/91.html" title="§ 91 ZPO: Grundsatz und Umfang der Kostenpflicht">§ 91 ZPO</a> (str.).</p>
<ul>
<li>(„<strong>weitere Kosten</strong>“) bezieht sich auf den Einspruch. Die übrigen Kosten wurden bereits bei dem Versäumnisurteil entschieden.</li>
</ul>
<p>Vorläufige Vollstreckbarkeit gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 Nr. 3 ZPO</a>.</p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>1. Tenor<a href="#_ftn1"><strong>[1]</strong></a></strong></h5>
<blockquote class="wp-block-quote">
<p>Der Einspruch gegen das Versäumnisurteil des Amtsgerichts Bochum, Az. XYZ, vom 06.03.2021 wird als unzulässig verworfen.</p>
<p>Die weiteren Kosten des Rechtsstreits trägt der Beklagte.</p>
<p>Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar.</p>
</blockquote>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>2. Rechtsmittel</strong></h5>
<p>Da es sich um ein „normales“ Endurteil handelt, ist das Rechtsmittel der Berufung gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§§ 511 ff. ZPO</a> einschlägig.</p>
<p>Wurde der Einspruch jedoch fälschlicherweise durch Beschluss verworfen, kann dagegen die sofortige Beschwerde gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/567.html" title="§ 567 ZPO: Sofortige Beschwerde; Anschlussbeschwerde">§§ 567 ff. ZPO</a> erhoben werden (<strong>Meistbegünstigungsgrundsatz</strong>).<a href="#_ftn2">[2]</a></p>
<h4 class="wp-block-heading"><strong>II. Einspruch zulässig</strong></h4>
<p>Ein zulässiger Einspruch führt dazu, dass der Rechtsstreit in die Lage zurückversetzt wird, in der er sich vor Eintritt der Säumnis befand gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/342.html" title="§ 342 ZPO: Wirkung des zulässigen Einspruchs">§ 342 ZPO</a>.</p>
<div class="message_box announce"><p>In den Entscheidungsgründen stellt der vorgenannte Satz den allerersten Satz dar. Sodann ist auf die Voraussetzungen des Einspruches einzugehen, danach die Zulässigkeit und Begründetheit der Klage.</p></div>
<p>Es ist gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/341a.html" title="§ 341a ZPO: Einspruchstermin">§ 341a ZPO</a> ein Termin zur mündlichen Verhandlung zu bestimmen.</p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>1. Wirkungen des Einspruchs</strong></h5>
<p>Der Einspruch hat <strong>keinen Devolutiveffekt</strong>, sondern <strong>lediglich</strong> einen <strong>Suspensiveffekt, </strong><a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/705.html" title="§ 705 ZPO: Formelle Rechtskraft">§ 705 S. 2 ZPO</a>.<a href="#_ftn3">[3]</a> Devolutiveffekt bedeutet, der Rechtsstreit wird in der nächsten Instanz anhängig gemacht (z.B. bei der Berufung). Suspensiveffekt bedeutet, dass der Eintritt der Rechtskraft gehemmt wird. Letzteres ist hier der Fall gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/705.html" title="§ 705 ZPO: Formelle Rechtskraft">§ 705 S. 2 ZPO</a>.</p>
<p>Jedoch ist das ergangene Versäumnisurteil weiterhin vollstreckbar.</p>
<div class="message_box success"><p>Dagegen kann sich der Einspruchsführer durch <b style="mso-bidi-font-weight:normal">Antrag auf einstweilige Einstellung der<br />
Vollstreckung</b> wehren gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/719.html" title="§ 719 ZPO: Einstweilige Einstellung bei Rechtsmittel und Einspruch">§§ 719 Abs. 1</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/707.html" title="§ 707 ZPO: Einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung">707 Abs. 1 ZPO</a>. Wird dem Antrag<br />
stattgegeben, besteht ein Vollstreckungshindernis gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/775.html" title="§ 775 ZPO: Einstellung oder Beschränkung der Zwangsvollstreckung">§ 775 Nr. 2 ZPO</a>.</p></div>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>2. Zwischenurteil</strong></h5>
<p>Gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/303.html" title="§ 303 ZPO: Zwischenurteil">§ 303 ZPO</a> kann über den Einspruch ein Zwischenurteil ergehen, welches aber nicht separat angefochten werden kann, sondern nur im Rahmen des Endurteils.</p>
<p><strong>Tenor</strong></p>
<blockquote class="wp-block-quote">
<p>Der Einspruch des Beklagten gegen das Versäumnisurteil des Amtsgerichts Bochum, Az. XYZ, vom 06.03.2021 ist zulässig.</p>
</blockquote>
<h4 class="wp-block-heading"><strong>III. Verfahren nach zulässigem Einspruch</strong></h4>
<p>„Normaler“ Prüfungsvorgang, d.h. Zulässigkeit und Begründetheit der Klage. Aufbau daher:</p>
<ul>
<li>Zulässiger Einspruch, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/342.html" title="§ 342 ZPO: Wirkung des zulässigen Einspruchs">§ 342 ZPO</a> als einleitender Satz!</li>
<li>Zulässigkeit der Klage</li>
<li>Begründetheit der Klage</li>
</ul>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>1. Einspruch zulässig aber in der Hauptsache kein Erfolg</strong></h5>
<p>Rechtsfolge: Gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/342.html" title="§ 342 ZPO: Wirkung des zulässigen Einspruchs">§ 342 ZPO</a> wird der Prozess in die Lage zurückversetzt, in die er sich vor Eintritt der Versäumnis befand (den Inhalt dieser Vorschrift sollte man sich als einleitenden Satz in den Entscheidungsgründen merken).</p>
<p>Gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/343.html" title="§ 343 ZPO: Entscheidung nach Einspruch">§ 343 ZPO</a> kann das Versäumnisurteil ganz aufrechterhalten werden.</p>
<div class="message_box warning"><p>Weitere Kosten beruhen nicht auf <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/344.html" title="§ 344 ZPO: Versäumniskosten">§ 344 ZPO</a>, sondern wie beim unzulässigen Einspruch (s.o.), also entweder aus <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/97.html" title="§ 97 ZPO: Rechtsmittelkosten">§ 97 ZPO</a> oder <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/91.html" title="§ 91 ZPO: Grundsatz und Umfang der Kostenpflicht">§ 91 ZPO</a> analog.</p></div>
<p>Vorläufige Vollstreckbarkeit: hier <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">§ 709 S. 3 ZPO</a> beachten!</p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>a) Das Versäumnisurteil wäre als streitiges Endurteil ein Fall von <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">§ 709 S. 1 ZPO</a>, dann ist <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">§ 709 S. 3 ZPO</a> anwendbar!<a href="#_ftn4" id="_ftnref4"><strong>[4]</strong></a></strong></h5>
<p>Beispielsfall: der Beklagte wurde durch Versäumnisurteil zur Zahlung i.H.v. 3.000,00 EUR verurteilt:</p>
<p><strong>Tenor<a href="#_ftn5" id="_ftnref5"><strong>[5]</strong></a></strong></p>
<blockquote class="wp-block-quote">
<p>Das Versäumnisurteil des Amtsgericht Bochum, Az. XYZ, vom 06.03.2021 wird aufrechterhalten.</p>
<p>Die weiteren Kosten trägt der Beklagte.</p>
<p>Das Urteil ist gegen Sicherheitsleistung i.H.v. 110% des jeweils zu vollstreckenden Betrages vorläufig vollstreckbar. Die Vollstreckung aus dem Versäumnisurteil darf nur gegen Leistung dieser Sicherheit fortgesetzt werden.</p>
</blockquote>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>b) Das Versäumnisurteil wäre als streitiges Endurteil ein Fall von <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 Nr. 11 Alt. 1 ZPO</a>, dann ist <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">§ 709 S. 3 ZPO</a> nicht anwendbar!</strong></h5>
<p>Die vorläufige Vollstreckbarkeit richtet sich nach <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§§ 708</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/711.html" title="§ 711 ZPO: Abwendungsbefugnis">711</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/713.html" title="§ 713 ZPO: Unterbleiben von Schuldnerschutzanordnungen">713 ZPO</a>.</p>
<p>Beispielsfall: der Beklagte wurde durch Versäumnisurteil zur Zahlung i.H.v. 700,00 EUR verurteilt:</p>
<p><strong>Tenor<a href="#_ftn6" id="_ftnref6"><strong>[6]</strong></a></strong></p>
<blockquote class="wp-block-quote">
<p>Das Versäumnisurteil des Amtsgericht Bochum, Az. XYZ vom 06.03.2021 wird aufrechterhalten.</p>
<p>Die weiteren Kosten trägt der Beklagte.</p>
<p>Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Der Beklagte kann die Vollstreckung durch Sicherheitsleistung i.H.v. 110% des aufgrund des Urteils vollstreckbaren Betrages abwenden, sofern der Kläger nicht vor der Vollstreckung Sicherheit i.H.v. 110% des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.</p>
</blockquote>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>2. Einspruch zulässig und in der Hauptsache erfolgreich</strong></h5>
<p>Rechtsfolge: <strong>Versäumnisurteil</strong> wird in jedem Fall <strong>aufgehoben </strong>und die <strong>Klage abgewiesen</strong>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/343.html" title="§ 343 ZPO: Entscheidung nach Einspruch">§ 343 S. 2 ZPO</a>.</p>
<p>Kosten: <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/344.html" title="§ 344 ZPO: Versäumniskosten">§ 344 ZPO</a> zusätzlich zu <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/91.html" title="§ 91 ZPO: Grundsatz und Umfang der Kostenpflicht">§ 91 ZPO</a> beachten! <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/344.html" title="§ 344 ZPO: Versäumniskosten">§ 344 ZPO</a> setzt u.a. ein gesetzmäßiges Versäumnisurteil voraus. Nur wenn diese Voraussetzungen vorliegen, folgt eine aufgespaltene Kostenentscheidung (s.u.). Bei einem gesetzwidrigen Versäumnisurteil sind Erlasshindernisse gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/335.html" title="§ 335 ZPO: Unzulässigkeit einer Versäumnisentscheidung">§§ 335</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/337.html" title="§ 337 ZPO: Vertagung von Amts wegen">337 ZPO</a> beachten!</p>
<p>Vorläufige Vollstreckbarkeit gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§§ 708</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">709</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/711.html" title="§ 711 ZPO: Abwendungsbefugnis">711</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/713.html" title="§ 713 ZPO: Unterbleiben von Schuldnerschutzanordnungen">713 ZPO</a>.</p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>a. Einspruch zulässig, in der Hauptsache erfolgreich, Versäumnisurteil gesetzmäßig ergangen (Streitwert 2.000 EUR, keine besonderen Kosten durch unbegründeten Widerspruch)</strong></h5>
<p><strong>Tenor<a href="#_ftn7" id="_ftnref7"><strong>[7]</strong></a></strong></p>
<blockquote class="wp-block-quote">
<p>Das Versäumnisurteil des Amtsgerichts Bochum, Az. XYZ, vom 06.03.2021 wird aufgehoben.</p>
<p>Die Klage wird abgewiesen.</p>
<p>Die Kosten des Rechtsstreits trägt der Kläger mit Ausnahme der Kosten der Säumnis, die dem Beklagten auferlegt werden.</p>
<p>Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Den Parteien wird nachgelassen, die jeweils gegen sie gerichtete Vollstreckung durch Sicherheitsleistung in Höhe von 110 % des auf Grund des Urteils vollstreckbaren Betrages abzuwenden, wenn nicht die jeweils vollstreckende Partei vor der Vollstreckung Sicherheit in Höhe von 110 % des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.</p>
</blockquote>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>b. Einspruch zulässig, in der Hauptsache erfolgreich, Versäumnisurteil gesetzwidrig ergangen (Streitwert 2.000 EUR, keine besonderen Kosten durch unbegründeten Widerspruch)</strong></h5>
<p><strong>Tenor<a href="#_ftn8" id="_ftnref8"><strong>[8]</strong></a></strong></p>
<blockquote class="wp-block-quote">
<p>Das Versäumnisurteil des Amtsgerichts Bochum. Az. XYZ, vom 06.03.2021 wird aufgehoben.</p>
<p>Die Klage wird abgewiesen.</p>
<p>Die Kosten des Rechtsstreits trägt der Kläger.</p>
<p>Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar. Dem Kläger wird nachgelassen, die gegen ihn gerichtete Vollstreckung durch Sicherheitsleistung i.H.v. 110% des auf Grund des Urteils vollstreckbaren Betrages abzuwenden, wenn nicht der Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit i.H.v. 110% des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.</p>
</blockquote>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>3. Einspruch zulässig und in der Hauptsache teilweise erfolgreich</strong></h5>
<p>Rechtsfolge: <strong>Teilaufrechterhaltung</strong> und <strong>Teilaufhebung</strong> des Versäumnisurteils.</p>
<p><strong>Tenor<a href="#_ftn9" id="_ftnref9"><strong>[9]</strong></a></strong></p>
<blockquote class="wp-block-quote">
<p>Das Versäumnisurteil des Amtsgerichts Bochum, Az. XYZ, vom 06.03.2021 wird mit der Maßgabe aufrechterhalten, dass der Beklagte weiter verurteilt wird, 2.000,00 EUR zu zahlen.</p>
<p>Im Übrigen wird das Versäumnisurteil aufgehoben und die Klage abgewiesen.</p>
<p>Die Kosten des Rechtsstreits trägt der Kläger zu einem Drittel, der Beklagte zu zwei Dritteln, außer die Kosten der Säumnis, diese hat der Beklagte allein zu tragen.</p>
<p>Das Urteil ist vorläufig vollstreckbar, für den Kläger jedoch nur gegen Sicherheitsleistung i.H.v. 110% des jeweils zu vollstreckenden Betrages. Die Vollstreckung aus dem Versäumnisurteil darf nur gegen Leistung dieser Sicherheit fortgesetzt werden. Dem Kläger wird nachgelassen, die gegen ihn gerichtete Vollstreckung durch Sicherheitsleistung i.H.v. 110% des auf Grund des Urteils vollstreckbaren Betrages abzuwenden, wenn nicht der Beklagte vor der Vollstreckung Sicherheit i.H.v. 110% des jeweils zu vollstreckenden Betrages leistet.</p>
</blockquote>
<div class="divider"></div>
<p><a href="#_ftnref1">[1]</a> Vgl. LG Aachen, Urteil vom 15.06.2018 – 11 O 406717.<br><a href="#_ftnref2">[2]</a> <em>Thomas/Putzo</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/putzo-zpo" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">ZPO</a>, 40. Auflage 2018, § 341 Rn. 9.<br><a href="#_ftnref3">[3]</a> <em>Oberheim</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/zivilprozessrecht-fuer-referendare" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Zivilprozessrecht für Referendare</a>, 14. Auflage 2021, § 26 Rn. 1285.<br><a id="_ftn4" href="#_ftnref4">[4]</a> <em>Thomas/Putzo</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/putzo-zpo" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">ZPO</a>, 40. Auflage 2018, § 709 Rn. 5.<br><a id="_ftn5" href="#_ftnref5">[5]</a> Vgl. <a href="https://www.rechtsanwaltmoebius.de/urteile/domain_gattungsbegriff_naeher.pdf" target="_blank" rel="noreferrer noopener">https://www.rechtsanwaltmoebius.de/urteile/domain_gattungsbegriff_naeher.pdf</a>.<br><a id="_ftn6" href="#_ftnref6">[6]</a> Vgl. AG München, Endurteil vom 09.08.2018 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=472%20C%208559/18" title="472 C 8559/18 (2 zugeordnete Entscheidungen)">472 C 8559/18</a>; <a href="http://www.ra-herren.de/wp/wp-content/uploads/Amtsgericht-Solingen-Urteil-vom-29.1.2016-11-C-372-15-.pdf" target="_blank" rel="noreferrer noopener">http://www.ra-herren.de/wp/wp-content/uploads/Amtsgericht-Solingen-Urteil-vom-29.1.2016-11-C-372-15-.pdf</a>.<br><a id="_ftn7" href="#_ftnref7">[7]</a> Vgl. AG Schwelm, Urteil vom 03.02.2005 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=24%20C%2014/05" title="AG Schwelm, 03.02.2005 - 24 C 14/05: Reiseanmeldung / Mutter für minderjährige Tochter">24 C 14/05</a>; LG Wiesbaden, Urteil vom 08. März 2012 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=9%20O%2066/11" title="9 O 66/11 (2 zugeordnete Entscheidungen)">9 O 66/11</a>.<br><a id="_ftn8" href="#_ftnref8">[8]</a> Vgl. LG Düsseldorf Urteil vom 17. November 2019, Az. <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=4b%20O%20112/16" title="LG Düsseldorf, 17.11.2019 - 4b O 112/16: Herstellungsverfahren für thermoplastisches Polyuretha...">4b O 112/16</a>.<br><a id="_ftn9" href="#_ftnref9">[9]</a> Vgl. OLG Saarbrücken, Urteil vom 21.07.2021 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=4%20U%2033/20" title="4 U 33/20 (2 zugeordnete Entscheidungen)">4 U 33/20</a>.</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/einspruch-gegen-versaeumnisurteil-oder-vollstreckungsbescheid/">Einspruch gegen Versäumnisurteil oder Vollstreckungsbescheid</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
]]></content:encoded>
</item>
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<title>Schadensposten bei Verkehrsunfällen – Teil 2</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-2/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Wed, 26 Oct 2022 11:46:27 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Schadensrecht]]></category>
<category><![CDATA[Tipps]]></category>
<category><![CDATA[Zivilrecht]]></category>
<category><![CDATA[Schadensposten]]></category>
<category><![CDATA[Verkehrsunfall]]></category>
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<description><![CDATA[<p>In Teil 1 dieser Beitragsserie haben wir bereits über die Klausurkonstellation geschrieben, dass der Schwerpunkt einer schadensrechtlichen Klausur im Bereich der Schadensposten, konkret mit Bezug zu Kraftfahrzeugen, liegen kann. Diese Arten von Klausuren sind nicht nur im ersten Staatsexamen beliebt, sondern (leider) auch im zweiten. Im ersten Beitrag ging es primär um grundlegende Begriffe klar […]</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-2/">Schadensposten bei Verkehrsunfällen – Teil 2</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
]]></description>
<content:encoded><![CDATA[<p>In <a href="http://juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-1/">Teil 1</a> dieser Beitragsserie haben wir bereits über die Klausurkonstellation geschrieben, dass der Schwerpunkt einer schadensrechtlichen Klausur im Bereich der Schadensposten, konkret mit Bezug zu Kraftfahrzeugen, liegen kann. Diese Arten von Klausuren sind nicht nur im ersten Staatsexamen beliebt, sondern (leider) auch im zweiten.</p>
<span id="more-88591"></span>
<p>Im ersten Beitrag ging es primär um grundlegende Begriffe klar zu stellen. Diese sind elementar, um mit solchen Klausuren überhaupt zurecht zu kommen. Außerdem haben wir dir unsere Methode zur Herangehensweise erläutert, indem wir dazu stets einen linearen Postenstrahl und eine Tabelle zeichnen (Reparaturaufwand und Wiederbeschaffungsaufwand). In diesem Beitrag widmen wir uns dem sog. <strong>4-Stufen-Modell </strong>des BGH.</p>
<div class="divider"></div>
<div class="message_box announce"><p>Solltest du Fragen zu dem linearen Postenstrahl oder der Tabelle haben, empfehlen wir dir den <a href="http://juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-1/">ersten Beitrag</a> anzuschauen.</p></div>
<figure class="wp-block-image size-large is-style-default"><img fetchpriority="high" decoding="async" width="1024" height="912" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Uebersicht-Kfz-Schadensposten-1024x912.jpg" alt="Übersicht Kfz-Schadensposten" class="wp-image-88594" title="Übersicht Kfz-Schadensposten" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Uebersicht-Kfz-Schadensposten-1024x912.jpg 1024w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Uebersicht-Kfz-Schadensposten-300x267.jpg 300w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Uebersicht-Kfz-Schadensposten-768x684.jpg 768w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Uebersicht-Kfz-Schadensposten-1536x1369.jpg 1536w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Uebersicht-Kfz-Schadensposten-600x535.jpg 600w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Uebersicht-Kfz-Schadensposten.jpg 1752w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /></figure>
<p>Auch hier gehen wir von folgender Ausgangssituation aus:</p>
<blockquote class="wp-block-quote"><p>A und B bauen einen Straßenverkehrsunfall, wodurch das Kfz des A erheblich beschädigt wird. Schuld an dem Unfall ist der B zu 100%. A kommt nun zu dir als Rechtsanwalt und fragt dich, was er verlangen kann. Es stellt sich also die Frage, ob A das Auto reparieren lassen darf (natürlich auf Kosten des B), ein neues Verlangen kann oder es gar nicht reparieren lassen muss, trotzdem aber Reparaturkosten abrechnen darf (Stichwort: fiktive <strong>Reparaturkosten</strong>).</p></blockquote>
<p>Nun füllen wir den Fall aber mit ein wenig Leben (Zahlen):</p>
<ul><li>Reparaturaufwand: 7.500,00 EUR</li><li>Merkantiler Minderwert: 500,00 EUR</li><li>Wiederbeschaffungswert: 7.000,00 EUR</li><li>Restwert: 1.500,00 EUR</li></ul>
<p>Und genau für solche Fälle hilft der Postenstrahl und die Tabelle. Wenn nun die gegebenen Zahlen in die Tabelle einfügen, erschließen sich die restlichen Zahlen aufgrund von einfacher mathematischer Berechnung (wirklich!). Merkt euch, dass die Beträge bei dem Reparaturaufwand addiert, bei dem Wiederbeschaffungsaufwand subtrahiert werden. So müsste eure Tabelle am Ende aussehen:</p>
<figure class="wp-block-image size-large"><img decoding="async" width="1024" height="587" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Tabelle-Rep-Aufwand-WBA-Beispielsfall_221015_155951-1024x587.jpg" alt="Tabelle Rep-Aufwand, WBA Beispielsfall" class="wp-image-88595" title="Tabelle Rep-Aufwand, WBA Beispielsfall" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Tabelle-Rep-Aufwand-WBA-Beispielsfall_221015_155951-1024x587.jpg 1024w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Tabelle-Rep-Aufwand-WBA-Beispielsfall_221015_155951-300x172.jpg 300w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Tabelle-Rep-Aufwand-WBA-Beispielsfall_221015_155951-768x440.jpg 768w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Tabelle-Rep-Aufwand-WBA-Beispielsfall_221015_155951-1536x880.jpg 1536w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Tabelle-Rep-Aufwand-WBA-Beispielsfall_221015_155951-600x344.jpg 600w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Tabelle-Rep-Aufwand-WBA-Beispielsfall_221015_155951.jpg 1752w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /></figure>
<p>Wenn du dir jetzt die erste Grafik in diesem Beitrag anschaust, die mit den einzelnen Rep-Aufwandposten, welcher Fall liegt hier vor? Mache dir dazu Gedanken und scrolle erst weiter, wenn du sicher bist, welcher Fall hier einschlägig ist.</p>
<div class="divider"></div>
<p>Auch hier ist die vorherige Aufzeichnung des linearen Postenstrahls von Vorteil. Denn damit lässt sich sofort erkennen, dass hier der Fall 3 einschlägig ist. Der Reparaturaufwand i.H.v. 7.500,00 EUR liegt nämlich zwischen dem Wiederbeschaffungswert (7.000,00 EUR) und dem Integritätszuschlag (130% vom Wiederbeschaffungswert = 9.100,00 EUR). Diese Erkenntnis ist wichtig, denn je nachdem welcher Fall einschlägig ist, bzw. nach dem BGH-Modell auf welcher Stufe wir uns befinden, ändern sich die Voraussetzungen für die Geltendmachung.</p>
<p>Aber nun im Einzelnen (losgelöst von den Daten aus dem Ausgangsfall):</p>
<h4 class="wp-block-heading"><strong>A. Stufe 1<a href="#_ftn1" id="_ftnref1"><strong>[1]</strong></a></strong></h4>
<figure class="wp-block-image size-large"><img decoding="async" width="1024" height="912" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-1-1024x912.jpg" alt="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 1" class="wp-image-88596" title="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 1" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-1-1024x912.jpg 1024w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-1-300x267.jpg 300w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-1-768x684.jpg 768w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-1-1536x1369.jpg 1536w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-1-600x535.jpg 600w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-1.jpg 1752w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /></figure>
<p>Liegen die Kosten des Reparaturaufwandes unter dem Wiederbeschaffungsaufwand, kann der Geschädigte die tatsächlichen oder fiktiven Reparaturkosten verlangen.<a href="#_ftn2" id="_ftnref2">[2]</a></p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>I. Fiktive Abrechnung</strong></h5>
<p>Kann der Geschädigte fiktiv abrechnen, also eine nicht erfolgte Reparatur auf Basis eines Sachverständigengutachtens, der die Höhe der Reparatur angibt, geltend machen? Grundsätzlich ja!<a href="#_ftn3" id="_ftnref3">[3]</a> Dabei ist jedoch zu beachten, dass nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/249.html" title="§ 249 BGB: Art und Umfang des Schadensersatzes">§ 249 Abs. 2 S. 2 BGB</a> die Umsatzsteuer, die nicht angefallen ist, da ja nicht repariert wurde, von dem Gesamtbetrag abzuziehen ist, sodass „nur“ der Nettobetrag als Schadensposten geltend gemacht werden kann.</p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>II. Abrechnung auf Neuwagenbasis</strong></h5>
<p>Es kann vorkommen, dass der Geschädigte das Kfz erst vor kurzem erworben hat und nun, auch mit der Reparatur einen Unfallwagen hat und das nicht möchte. In solchen Fällen ist eine sog. Abrechnung auf Neuwagenbasis möglich. Es liegt ein sog. <strong>unechter Totalschaden</strong> vor.</p>
<p>Dies setzt folgendes Voraus:</p>
<ul><li>das Kfz darf nur eine Fahrleistung bis zu 1000km und</li><li>eine Zulassungsdauer von maximal einem Monat haben.<a id="_ftnref4" href="#_ftn4">[4]</a></li></ul>
<h4 class="wp-block-heading"><strong>B. Stufe 2<a href="#_ftn5" id="_ftnref5"><strong>[5]</strong></a></strong></h4>
<figure class="wp-block-image size-large"><img loading="lazy" decoding="async" width="1024" height="912" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-2-1024x912.jpg" alt="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 2" class="wp-image-88597" title="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 2" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-2-1024x912.jpg 1024w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-2-300x267.jpg 300w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-2-768x684.jpg 768w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-2-1536x1369.jpg 1536w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-2-600x535.jpg 600w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-2.jpg 1752w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /></figure>
<p>Wenn der Reparaturaufwand allerdings zwischen dem Wiederbeschaffungsaufwand und dem Wiederbeschaffungswert liegt, gilt folgendes:</p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>I. Tatsächlich durchgeführte Reparatur</strong></h5>
<p>Auf tatsächlicher Ebene können die Reparaturkosten (Brutto) bis zum Wert des Wiederbeschaffungswertes ersetzt werden, sofern die Reparatur tatsächlich und fachgemäß durchgeführt worden ist.<a href="#_ftn6" id="_ftnref6">[6]</a> Ob das Kfz weiterbenutzt oder unmittelbar danach weiterverkauft wurde spielt dafür keine Rolle.<a href="#_ftn7" id="_ftnref7">[7]</a></p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>II. Abrechnung auf fiktiver Basis</strong></h5>
<p>Eine Abrechnung auf fiktiver Basis ist auch möglich, allerdings mit Abzug der Mehrwertsteuer (vgl. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/249.html" title="§ 249 BGB: Art und Umfang des Schadensersatzes">§ 249 Abs. 2 BGB</a>). Das Kfz müsste grundsätzlich auch mindestens sechs Monate weiterbenutzt werden.<a href="#_ftn8" id="_ftnref8">[8]</a></p>
<h5 class="wp-block-heading"><strong>III. Begrenzung auf den WBA</strong></h5>
<p>Ansonsten wird der Anspruch begrenzt auf dem Wert des Wiederbeschaffungsaufwandes.<a id="_ftnref9" href="#_ftn9">[9]</a></p>
<h4 class="wp-block-heading"><strong>Stufe 3</strong></h4>
<figure class="wp-block-image size-large"><img loading="lazy" decoding="async" width="1024" height="912" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-3-1024x912.jpg" alt="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 3" class="wp-image-88598" title="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 3" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-3-1024x912.jpg 1024w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-3-300x267.jpg 300w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-3-768x684.jpg 768w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-3-1536x1369.jpg 1536w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-3-600x535.jpg 600w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-3.jpg 1752w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /></figure>
<p>Liegt der Reparaturaufwand zwischen dem Wiederbeschaffungswert und dem Wiederbeschaffungswert inklusive des Integritätszuschlages kann der Geschädigte nur die Reparaturkosten ersetzt verlangen, wenn er Kfz <strong>tatsächlich</strong> reparieren lässt.<a href="#_ftn10" id="_ftnref10">[10]</a> Damit ist eine fiktive Abrechnung nicht möglich.<a href="#_ftn11" id="_ftnref11">[11]</a> Das ergibt auch Sinn, denn der Integritätszuschlag soll ja gerade das Erhaltungsinteresse des Geschädigten zugutekommen. Möchte er das Kfz im beschädigten Zustand belassen, so zeigt er eben gerade kein Erhaltungsinteresse. Auch hier wird eine Weiternutzung für mindestens sechs Monate verlangt.<a href="#_ftn12" id="_ftnref12">[12]</a></p>
<p>Ansonsten gilt auch hier das gleiche wie auf Stufe 2: der Anspruch ist auf den Wiederbeschaffungsaufwand beschränkt.<a id="_ftnref13" href="#_ftn13">[13]</a></p>
<h4 class="wp-block-heading"><strong>Stufe 4</strong></h4>
<figure class="wp-block-image size-large"><img decoding="async" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Reparaturkosten-zu-4-1-1024x912.jpg" alt="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 4" class="wp-image-88603" title="Schadensermittlung Schadensrecht KfZ - Reparaturkosten zu 4"/></figure>
<p>Übersteigt der Reparaturaufwand die 130%-Grenze, also den Wert des Wiederbeschaffungswertes inklusive Integritätszuschlag, wird eine <em>unverhältnismäßiger Aufwendung</em> i.S.v. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/251.html" title="§ 251 BGB: Schadensersatz in Geld ohne Fristsetzung">§ 251 Abs. 2 BGB</a> angenommen.<a href="#_ftn14" id="_ftnref14">[14]</a> D.h. es ist wirtschaftlich unvernünftig, eine Reparatur durchzuführen. In diesem Fall kann der Geschädigte lediglich den Wert des Wiederbeschaffungsaufwandes gelten machen.<a href="#_ftn15" id="_ftnref15">[15]</a> Es liegt ein sog. <strong>wirtschaftlicher Totalschaden</strong> vor.<a href="#_ftn16" id="_ftnref16">[16]</a> Auch können die Reparaturkosten nicht gesplittet werden, also quasi der Schädiger trägt die Rechnung bis 130%, der Geschädigte den darüber hinausgehenden Teil.</p>
<div class="divider"></div>
<p><a id="_ftn1" href="#_ftnref1">[1]</a> Vgl. BGH, Urteil v. 15.10.1991 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%2067/91" title="BGH, 15.10.1991 - VI ZR 67/91: Reparatur des beschädigten Fahrzeugs bei wirtschaftlichen Totals...">VI ZR 67/91</a>.<br><a id="_ftn2" href="#_ftnref2">[2]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 24.<br><a id="_ftn3" href="#_ftnref3">[3]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 14.<br><a id="_ftn4" href="#_ftnref4">[4]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 18.<br><a id="_ftn5" href="#_ftnref5">[5]</a> BGH, Urteil v. 29.04.2003 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%20393/02" title="BGH, 29.04.2003 - VI ZR 393/02: Ersatz von Reparaturkosten bis zur Höhe des Wiederbeschaffungsw...">VI ZR 393/02</a>; BGH, Urteil v. 23.05.2006 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%20192/05" title="BGH, 23.05.2006 - VI ZR 192/05: Umfang der Ersatzpflicht des Fahrzeugschadens">VI ZR 192/05</a>; BGH, Urteil v. 29.04.2008 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%20220/07" title="BGH, 29.04.2008 - VI ZR 220/07: Abrechnung des Unfallgeschädigten auf Reparaturkostenbasis">VI ZR 220/07</a>.<br><a id="_ftn6" href="#_ftnref6">[6]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 24.<br><a id="_ftn7" href="#_ftnref7">[7]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 24.<br><a id="_ftn8" href="#_ftnref8">[8]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 24.<br><a id="_ftn9" href="#_ftnref9">[9]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 24.<br><a id="_ftn10" href="#_ftnref10">[10]</a> Vgl. BGH, Urteil v. 15.02.2005 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%2070/04" title="BGH, 15.02.2005 - VI ZR 70/04: Ohne Reperatur nur Ersatz des Wiederbeschaffungsaufwands bei Sch...">VI ZR 70/04</a>; <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 25.<br><a id="_ftn11" href="#_ftnref11">[11]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 25.<br><a id="_ftn12" href="#_ftnref12">[12]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 25.<br><a id="_ftn13" href="#_ftnref13">[13]</a> Vgl. BGH, Urteil v. 15.02.2005 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%20172/04" title="VI ZR 172/04 (2 zugeordnete Entscheidungen)">VI ZR 172/04</a>.<br><a id="_ftn14" href="#_ftnref14">[14]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 25.<br><a id="_ftn15" href="#_ftnref15">[15]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="http://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noreferrer noopener sponsored nofollow">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 25.<br><a id="_ftn16" href="#_ftnref16">[16]</a> Vgl. BGH, Urteil v. 15.10.1991 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%2067/91" title="BGH, 15.10.1991 - VI ZR 67/91: Reparatur des beschädigten Fahrzeugs bei wirtschaftlichen Totals...">VI ZR 67/91</a>; BGH, Urteil v. 08.12.2009 – Az.: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%20119/09" title="BGH, 08.12.2009 - VI ZR 119/09: Ersatz von Reparaturaufwand 30 % über dem Wiederbeschaffungswer...">VI ZR 119/09</a>.</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-2/">Schadensposten bei Verkehrsunfällen – Teil 2</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
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</item>
<item>
<title>Schadensposten bei Verkehrsunfällen – Teil 1</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-1/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Mon, 17 Oct 2022 09:04:41 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Schadensrecht]]></category>
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<description><![CDATA[<p>Dieser Beitrag behandelt die Thematik der Schadensposten bei Verkehrsunfällen mit konkretem Bezug zu einem Fahrzeug. Nicht nur im ersten Staatsexamen hat diese Thematik eine hohe Relevanz, sondern auch im zweiten. Nicht selten kommt es daher vor, dass Rechtsreferendare entweder in den Arbeitsgemeinschaften Fälle zu Straßenverkehrsunfälle behandeln oder im Rahmen ihrer Ausbildung in der Zivilstation auf […]</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-1/">Schadensposten bei Verkehrsunfällen – Teil 1</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
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<content:encoded><![CDATA[<p>Dieser Beitrag behandelt die Thematik der Schadensposten bei Verkehrsunfällen mit konkretem Bezug zu einem Fahrzeug. Nicht nur im ersten Staatsexamen hat diese Thematik eine hohe Relevanz, sondern auch im zweiten. Nicht selten kommt es daher vor, dass Rechtsreferendare entweder in den Arbeitsgemeinschaften Fälle zu Straßenverkehrsunfälle behandeln oder im Rahmen ihrer Ausbildung in der Zivilstation auf solche treffen.</p>
<p>Damit das Verständnis zu den einzelnen Problemen besser dargestellt wird, sind hier zahlreiche bebilderte Beispiele aufgezeigt.</p>
<span id="more-88330"></span>
<div class="divider"></div>
<div class="message_box announce"><p> Es wird empfohlen, sich diesen linearen Postenstrahl zu merken und einzuprägen, da dieser später im Rahmen der Bearbeitung des konkreten Falles helfen kann, den Fall richtig einzuordnen und entsprechend zu bewerten.</p></div>
<figure class="wp-block-image"><img loading="lazy" decoding="async" width="1738" height="760" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/01_Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Postenstrahl-Juraeinmaleins.jpg" alt="Postenstrahl - Juraeinmaleins" class="wp-image-88334" title="Postenstrahl - Juraeinmaleins" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/01_Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Postenstrahl-Juraeinmaleins.jpg 1738w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/01_Schadensermittlung-Schadensrecht-KfZ-Postenstrahl-Juraeinmaleins-600x262.jpg 600w" sizes="(max-width: 1738px) 100vw, 1738px" /></figure>
<p>Selbstverständlich werden die Begriffe im Einzelnen erläutert und belegt. Es werden einige Fachbegriffe fallen, die sich jeder Kandidat leider einprägen soll und muss, da dies, wie zahlreiche andere Sachen, zum Standardwissen gehört.</p>
<p>Auch ist es sehr empfehlenswert, sich bei solchen Klausuren die untenstehende Tabelle aufzuzeichnen. Die Begriffe sind gruppiert dargestellt und sind daher leicht zu merken. Wie bereits oben geschrieben werden sehr viele Fachbegriffe fallen, die am Anfang leicht überfordernd wirken können. Keine Angst, je mehr du dich damit beschäftigst, desto mehr wird es dir leichter fallen, damit umzugehen!</p>
<figure class="wp-block-image"><img loading="lazy" decoding="async" width="1752" height="1004" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/02_Tabelle-Reparaturaufwand-Wiederbeschaffungsaufwand-Juraeinmaleins.jpg" alt="Kfz Kostentabelle" class="wp-image-88336" title="Kfz Kostentabelle" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/02_Tabelle-Reparaturaufwand-Wiederbeschaffungsaufwand-Juraeinmaleins.jpg 1752w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2022/10/02_Tabelle-Reparaturaufwand-Wiederbeschaffungsaufwand-Juraeinmaleins-600x344.jpg 600w" sizes="(max-width: 1752px) 100vw, 1752px" /></figure>
<p>Bevor wir mit einem konkreten Fall beginnen, hier zunächst die Ausgangssituation:</p>
<blockquote class="wp-block-quote"><p>A und B bauen einen Straßenverkehrsunfall, wodurch das Kfz des A erheblich beschädigt wird. Schuld an dem Unfall ist der B zu 100%. A kommt nun zu dir als Rechtsanwalt und fragt dich, was er verlangen kann. Es stellt sich also die Frage, ob A das Auto reparieren lassen darf (natürlich auf Kosten des B), ein neues Verlangen kann oder es gar nicht reparieren lassen muss, trotzdem aber Reparaturkosten abrechnen darf (Stichwort: fiktive <strong>Reparaturkosten</strong>).</p></blockquote>
<div class="message_box announce"><p>Zur Wiederholung von Ansprüchen aus dem Straßenverkehrsgesetz (StVG) empfehlen wir dir unsere Beiträge zur <a href="http://juraeinmaleins.de/haftung-des-fahrzeughalters/">Halterhaftung nach § 7 Abs. 1 StVG</a>, <a href="http://juraeinmaleins.de/haftung-des-fahrzeugfuehrers/">Fahrzeugführerhaftung nach § 18 StVG</a> und zum <a href="http://juraeinmaleins.de/mitverschulden-im-strassenverkehr/">Mitverschulden im Straßenverkehr</a>. Alle Beiträge findest du bei unter <a href="http://juraeinmaleins.de/deliktsrecht-schemata/">Deliktsrecht (Zivilrecht)</a>.</p></div>
<p><strong>A. Begriffsbestimmungen</strong></p>
<p>Wichtig für das Verständnis ist zunächst die Klärung der Grundbegriffe aus dem Postenstrahl und der Tabelle.</p>
<div class="message_box success"><p>Für Rechtsreferendare und selbstverständlich für diejenigen, die es gerne nachlesen möchten, sind die relevanten Fundstellen im Grüneberg<a href="#_ftn1" name="_ftnref1">[1]</a> hier in den Fußnoten niedergelegt.</p></div>
<p><strong><span style="text-decoration: underline;">I. Tabelle 1 (Rep-Aufwand = Rep-Kosten + Merkantiler Minderwert)<a name="_ftnref2" href="#_ftn2">[2]</a></span></strong></p>
<p><strong>Reparaturaufwand [Rep-Aufwand]</strong> ist die Summe der Reparaturkosten und dem merkantilen Minderwert.<a href="#_ftn3" name="_ftnref3">[3]</a></p>
<p><strong>Reparaturkosten [Rep-Kosten] </strong>sind die Kosten, die erforderlich für die Wiederherstellung der beschädigten Sache sind.</p>
<p><strong>Merkantiler Minderwert </strong>stellt den Wert dar, den eine beschädigte Sache trotz ordnungsgemäß durchgeführter Reparatur erleidet.<a href="#_ftn4" name="_ftnref4">[4]</a> Ein verunfalltes Kraftfahrzeug bleibt ein Unfallwagen, auch wenn es ordnungsgemäß repariert wurde und der ursprüngliche, mangelfreie Zustand wiederhergestellt worden ist.<a href="#_ftn5" name="_ftnref5">[5]</a> Der merkantile Minderwert stellt insofern einen bleibenden Schaden des Geschädigten dar, weswegen dieser zu den Reparaturkosten addiert wird.</p>
<p><strong><span style="text-decoration: underline;">II. Tabelle 2 (WBA = WBW – Restwert)<a name="_ftnref6" href="#_ftn6">[6]</a></span></strong></p>
<p><strong>Wiederbeschaffungsaufwand</strong> <strong>[WBA] </strong>ist die Differenz zwischen dem Wiederbeschaffungswert und dem Restwert.<a href="#_ftn7" name="_ftnref7">[7]</a> Das bedeutet, dass der Wiederbeschaffungsaufwand immer weniger sein muss als der Wiederbeschaffungswert, also immer unter 100% sein muss. Dies lässt sich anhand des linearen Postenstrahls sehr gut erkennen und einprägen (Bild 1 angucken!).</p>
<p>Der <strong>Wiederbeschaffungswert</strong> <strong>[WBW] </strong>ist der Wert, der den Wert der Wiederbeschaffung einer wirtschaftlich betrachtet gleichwertigen Sache darstellt.<a href="#_ftn8" name="_ftnref8">[8]</a> Der Wiederbeschaffungswert ist immens wichtig für das Verständnis der weiteren Begriffe, da dieser die Grundlage darstellt. Wir merken uns also, dass der Wiederbeschaffungswert auf einer Rechnung die 100% darstellen.</p>
<p>Der <strong>Restwert</strong> ist der Wert einer beschädigten Sache, der nach dem schädigenden Ereignis noch verbleibt und im Rahmen einer Vorteilsausgleichung dem Geschädigten zuzurechnen ist.<a href="#_ftn9" name="_ftnref9">[9]</a> Daher wird dieser von dem Wiederbeschaffungswert abgezogen.</p>
<div class="message_box announce"><p>Als Merkhilfe kann man sich merken, dass WB<strong>A</strong> alphabetisch vor WB<strong>W</strong> kommt.</p></div>
<p><span style="text-decoration: underline;"><strong>III. Linearer Postenstrahl (erstes Bild)</strong></span></p>
<p>Schließlich bleibt hier nur noch die Bedeutung des sog. <strong>Integritätszuschlags (130%) </strong>zu klären.</p>
<p>Es kann ja vorkommen, dass der Geschädigte kein Ersatzfahrzeug haben möchte, sondern das beschädigte Fahrzeug repariert haben will, so zum Beispiel bei einem Oldtimer. Übersteigt der Reparaturaufwand den Wiederbeschaffungsaufwand, so ist nach dem sog. <strong>Wirtschaftlichkeitspostulat<a href="#_ftn10" name="_ftnref10">[10]</a> </strong>der Geschädigte auf die Wiederbeschaffung eines anderen, gleichwertigen Fahrzeugs limitiert. Das kann nicht immer vom Geschädigten gewollt sein, insbesondere wenn es sich um eine seltene, limited Edition eines Oldtimers handelt oder er eben ein hohes Interesse an dem Fahrzeug hat.</p>
<p>Der BGH spricht dem Geschädigten daher einen Zuschlag zu, der dem Integritätsinteresse des Geschädigten entgegenkommen soll.<a href="#_ftn11" name="_ftnref11">[11]</a> Das Bedeutet, dass der Reparaturaufwand bis zu den 130% grundsätzlich geltend gemacht werden kann. Der Geschädigte muss aber sein Integritätsinteresse nachweisen. Wie und wann das relevant ist erfahrt ihr im Folgebetrag.</p>
<p>Der Integritätszuschlag ist nach dem Wiederbeschaffungswert (WBW) zu berechnen und beträgt 30%.<a href="#_ftn12" name="_ftnref12">[12]</a> Daher ist es so wichtig, dass wir am Anfang auf dem linearen Postenstrahl den Wiederbeschaffungswert als 100% angegeben haben. Daraus ergibt sich, dass der Betrag inklusive des Integritätszuschlags immer höher als der Wiederbeschaffungswert (und konsequenterweise auch höher als der Wiederbeschaffungsaufwand) sein muss, da dieser im Ergebnis 130% darstellt.</p>
<p><strong>B. Zusammenfassung</strong></p>
<p>Damit die Beiträge nicht vollkommen überladen werden wird an dieser Stelle erst Mal Schluss gemacht. Wichtig ist die Verinnerlichung der hier gefallenen Begriffe. Wenn du dir dann noch die Tabelle den Postenstrahl merkst und bei solchen Klausuren zwecks Übersicht aufschreibst, dann hast du schon Mal eine kleine, aber wichtige Hilfe für die Bearbeitung des Falles.</p>
<p><a href="http://juraeinmaleins.de/schadensposten-bei-verkehrsunfaellen-teil-2/">Hier</a> findest du den Folgebeitrag, bei dem wir uns mit dem sog. <strong>4-Stufen-Modell des BGH</strong> beschäftigen werden.</p>
<div class="divider"></div>
<p><a href="#_ftnref1" name="_ftn1">[1]</a> Ehemals <a href="https://www.haufe.de/recht/kanzleimanagement/beck-verlag-umbenennung-juristischer-standardwerke_222_548458.html#:~:text=%E2%80%9EPalandt%E2%80%9C%20wird%20zum%20%E2%80%9EGr%C3%BCneberg%E2%80%9C&text=Der%20ehemalige%20Pr%C3%A4sident%20des%20nationalsozialistischen,Der%20Palandt%20hei%C3%9Ft%20k%C3%BCnftig%20Gr%C3%BCneberg" target="_blank" rel="noopener">Palandt</a>.<br>
<a href="#_ftnref2" name="_ftn2">[2]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 24.<br>
<a href="#_ftnref3" name="_ftn3">[3]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 24.<br>
<a href="#_ftnref4" name="_ftn4">[4]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 251 Rn. 14.<br>
<a href="#_ftnref5" name="_ftn5">[5]</a> Siehe auch BGH <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=NJW%202013,%20525" title="NJW 2013, 525 (2 zugeordnete Entscheidungen)">NJW 2013, 525</a> (527), vgl. Rn. 19.<br>
<a href="#_ftnref6" name="_ftn6">[6]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 15.<br>
<a href="#_ftnref7" name="_ftn7">[7]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 15.<br>
<a href="#_ftnref8" name="_ftn8">[8]</a> BGH <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=NJW%201984,%202282" title="BGH, 10.07.1984 - VI ZR 262/82: Modellboot - §§ 249, 251 BGB, zur Berechnung des Schadenersatze...">NJW 1984, 2282</a>; BGH <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=NJW%201992,%20302" title="BGH, 15.10.1991 - VI ZR 314/90: Beschaffung eines gleichwertigen Ersatzfahrzeugs als Form der N...">NJW 1992, 302</a>; <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 16.<br>
<a href="#_ftnref9" name="_ftn9">[9]</a> BGH NJW 1983, 2693; <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 17.<br>
<a href="#_ftnref10" name="_ftn10">[10]</a> <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 2.<br>
<a href="#_ftnref11" name="_ftn11">[11]</a> Z.B. BGH, Urteil v. 13.11.2007 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%2089/07" title="BGH, 13.11.2007 - VI ZR 89/07: Voraussetzungen der Erstattung eines Reparaturschadens über den ...">VI ZR 89/07</a>; BGH, Urteil v. 8.12.2009 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%20119/09" title="BGH, 08.12.2009 - VI ZR 119/09: Ersatz von Reparaturaufwand 30 % über dem Wiederbeschaffungswer...">VI ZR 119/09</a>.<br>
<a href="#_ftnref12" name="_ftn12">[12]</a> BGH, Urteil v. 13.11.2007 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=VI%20ZR%2089/07" title="BGH, 13.11.2007 - VI ZR 89/07: Voraussetzungen der Erstattung eines Reparaturschadens über den ...">VI ZR 89/07</a>, Rn. 5; <em>Grüneberg</em>, in: <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/kommentare/grueneberg" target="_blank" rel="noopener">Grüneberg (Hrsg.), BGB, 81. Auflage, 2022</a>, § 249 Rn. 25.</p>
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</item>
<item>
<title>Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, §§ 233 ff. ZPO</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/wiedereinsetzung-in-den-vorigen-stand-zpo/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Sun, 18 Sep 2022 13:10:41 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Zivilprozessrecht]]></category>
<category><![CDATA[Zivilrecht]]></category>
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<description><![CDATA[<p>Der Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gem. §§ 233 ff. ZPO ist eine Standardthematik, die in Klausuren immer wieder abgefragt wird. Die Beherrschung dieses Antrages gehört daher zum absoluten Standardwissen und sollte daher nicht vernachlässigt werden. Aufbau des Antrags auf Wiedereinsetzung Zulässigkeit Statthaftigkeit (§ 233 ZPO; Notfrist: § 224 Abs. 1 S. 2 […]</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/wiedereinsetzung-in-den-vorigen-stand-zpo/">Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, §§ 233 ff. ZPO</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
]]></description>
<content:encoded><![CDATA[<p>Der Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/233.html" title="§ 233 ZPO: Wiedereinsetzung in den vorigen Stand">§§ 233 ff. ZPO</a> ist eine Standardthematik, die in Klausuren immer wieder abgefragt wird. Die Beherrschung dieses Antrages gehört daher zum absoluten Standardwissen und sollte daher nicht vernachlässigt werden.</p>
<span id="more-88314"></span>
<div class="divider"></div>
<h5>Aufbau des Antrags auf Wiedereinsetzung</h5>
<ol style="list-style-type: upper-roman;">
<li><strong>Zulässigkeit</strong>
<ol>
<li>Statthaftigkeit (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/233.html" title="§ 233 ZPO: Wiedereinsetzung in den vorigen Stand">§ 233 ZPO</a>; Notfrist: <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/224.html" title="§ 224 ZPO: Fristkürzung; Fristverlängerung">§ 224 Abs. 1 S. 2 ZPO</a>)</li>
<li>Form / Frist (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/236.html" title="§ 236 ZPO: Wiedereinsetzungsantrag">§§ 236</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/234.html" title="§ 234 ZPO: Wiedereinsetzungsfrist">234 ZPO</a>)</li>
<li>Nachholung der Prozesshandlung (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/236.html" title="§ 236 ZPO: Wiedereinsetzungsantrag">§ 236 Abs. 2 S. 2 ZPO</a>)</li>
<li>Zuständigkeit des Gerichts (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/237.html" title="§ 237 ZPO: Zuständigkeit für Wiedereinsetzung">§ 237 ZPO</a>)</li>
</ol>
</li>
<li><strong>Begründetheit (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/236.html" title="§ 236 ZPO: Wiedereinsetzungsantrag">§ 236 Abs. 2 ZPO</a>)</strong>
<ol>
<li>Glaubhaftmachung (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/236.html" title="§ 236 ZPO: Wiedereinsetzungsantrag">§§ 236 Abs. 2 S. 1</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/294.html" title="§ 294 ZPO: Glaubhaftmachung">294 ZPO</a>)</li>
<li>Kein Verschulden der Partei (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/233.html" title="§ 233 ZPO: Wiedereinsetzung in den vorigen Stand">§ 233 S. 1 ZPO</a>)
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Denke an <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/85.html" title="§ 85 ZPO: Wirkung der Prozessvollmacht">§ 85 Abs. 2 ZPO</a></li>
</ol>
</li>
</ol>
</li>
</ol><p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/wiedereinsetzung-in-den-vorigen-stand-zpo/">Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, §§ 233 ff. ZPO</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
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</item>
<item>
<title>Zulässigkeit der Berufung im Zivilprozess</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/zulaessigkeit-der-berufung-im-zivilprozess/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Sat, 06 Aug 2022 13:29:07 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Zivilprozessrecht]]></category>
<category><![CDATA[Zivilrecht]]></category>
<category><![CDATA[AG]]></category>
<category><![CDATA[Berufung]]></category>
<category><![CDATA[httpjuraeinmaleins-dezulaessigkeit-der-berufung-im-zivilprozess]]></category>
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<category><![CDATA[OLG]]></category>
<category><![CDATA[Rechtsmittel]]></category>
<category><![CDATA[ZPO]]></category>
<guid isPermaLink="false">http://juraeinmaleins.de/?p=88289</guid>
<description><![CDATA[<p>Dieser Beitrag ist der erste aus einer Reihe von Beiträgen, die sich mit der Berufung im Zivilprozess beschäftigen. Zur Vertiefung und Wiederholung wird die Podcastfolge „Folge 31 – Rechtsmittelrecht Teil 1 (Berufung)“ von AG-Zivilrecht empfohlen. In diesem Beitrag geht es um die Zulässigkeit der Berufung. Inhalt dieses Beitrages: Zulässigkeit der Berufung[1] Statthaftigkeit, § 511 Abs. […]</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/zulaessigkeit-der-berufung-im-zivilprozess/">Zulässigkeit der Berufung im Zivilprozess</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
]]></description>
<content:encoded><![CDATA[<p>Dieser Beitrag ist der erste aus einer Reihe von Beiträgen, die sich mit der Berufung im Zivilprozess beschäftigen. Zur Vertiefung und Wiederholung wird die Podcastfolge „<a href="https://www.ag-zivilrecht.de/?tag=berufungsurteil" target="_blank" rel="noopener">Folge 31 – Rechtsmittelrecht Teil 1 (Berufung)</a>“ von <a href="https://www.ag-zivilrecht.de/" target="_blank" rel="noopener"><em>AG-Zivilrecht</em></a> empfohlen. In diesem Beitrag geht es um die <strong>Zulässigkeit der Berufung.</strong></p>
<span id="more-88289"></span>
<div class="message_box announce"><p><a href="http://juraeinmaleins.de/zivilprozessrecht-schemata/" rel="noopener">Hier</a> findest du die weiteren Beiträge zur Berufung.</p></div>
<p><strong>Inhalt dieses Beitrages:</strong></p>
<ol id="block-c7ccc338-424a-4c3c-99f7-3880aa591385" class="block-editor-rich-text__editable block-editor-block-list__block wp-block is-selected is-highlighted wp-block-list rich-text" style="list-style-type: upper-roman;" tabindex="0" role="document" contenteditable="true" aria-multiline="true" aria-label="Block: Liste" data-block="c7ccc338-424a-4c3c-99f7-3880aa591385" data-type="core/list" data-title="Liste">
<li><span class="stk-highlight" data-rich-text-format-boundary="true">Zulässigkeit der Berufung<a href="http://juraeinmaleins.de/wp-admin/post.php?post=88289&action=edit&revision=88526#_ftn1" name="_ftnref1">[1]</a> </span>
<ol>
<li>Statthaftigkeit, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 Abs. 1 ZPO</a></li>
<li>Einlegung (Form- und Frist), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/517.html" title="§ 517 ZPO: Berufungsfrist">§§ 517</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/519.html" title="§ 519 ZPO: Berufungsschrift">519 Abs. 2 ZPO</a></li>
<li>Begründung (Form- und Frist), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 2, Abs. 3 ZPO</a></li>
<li>Beschwer, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 Abs. 2 Nr. 1 ZPO</a></li>
<li>Zuständigkeit</li>
</ol>
</li>
</ol>
<div class="divider"></div>
<h5 class="wp-block-heading">I. Zulässigkeit der Berufung<a href="#_ftn2" name="_ftnref2">[2]</a></h5>
<h6 class="wp-block-heading">1. Statthaftigkeit, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 Abs. 1 ZPO</a></h6>
<p>Die Berufung findet gegen Endurteile der ersten Instanz statt, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 Abs. 1 ZPO</a>. Darunter fallen auch</p>
<ol><li>Zwischenurteile, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/280.html" title="§ 280 ZPO: Abgesonderte Verhandlung über Zulässigkeit der Klage">§ 280 ZPO</a>,</li><li>Grundurteile, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/304.html" title="§ 304 ZPO: Zwischenurteil über den Grund">§ 304 Abs. 2 ZPO</a>,</li><li>Vorbehaltsurteile, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/302.html" title="§ 302 ZPO: Vorbehaltsurteil">§§ 302 Abs. 3</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/599.html" title="§ 599 ZPO: Vorbehaltsurteil">599 Abs. 3 ZPO</a>,</li><li>2. Versäumnisurteil, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/514.html" title="§ 514 ZPO: Versäumnisurteile">§ 514 Abs. 2 ZPO</a>.</li></ol>
<p>Ferner ist Voraussetzung, dass der Wert der Beschwer einen Betrag i.H.v. 600,00 EUR übersteigt oder die Berufung durch das erstinstanzliche Gericht zugelassen wurde (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 Abs. 2 ZPO</a>).</p>
<p>Letzteres ist der Fall, wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat oder die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Berufungsgerichts erfordert und die Partei durch das Urteil mit nicht mehr als 600,00 EUR beschwert ist (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 Abs. 4 ZPO</a>).</p>
<h6 class="wp-block-heading">2. Einlegung (Form- und Frist), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/517.html" title="§ 517 ZPO: Berufungsfrist">§§ 517</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/519.html" title="§ 519 ZPO: Berufungsschrift">519 ZPO</a></h6>
<p><strong>a) Frist (Einlegungsfrist der Berufung, sog. Berufungsfrist), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/517.html" title="§ 517 ZPO: Berufungsfrist">§ 517 ZPO</a></strong></p>
<p>Die Berufungsfrist beträgt einen Monat und beginnt mit der Zustellung des erstinstanzlichen Urteils oder spätestens mit dem Ablauf von fünf Monaten nach der Verkündung. (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/517.html" title="§ 517 ZPO: Berufungsfrist">§ 517 ZPO</a>).</p>
<div class="message_box warning"><p>Die Berufungsfrist endet nicht mit Ablauf von fünf Monaten, sondern sie <strong>beginnt</strong> mit Ablauf von fünf Monaten nach der Verkündung. D.h. insgesamt beträgt sie dann sechs Monate!<a href="#_ftn3" name="_ftnref3">[3]</a></p></div>
<ul><li>Berufungsfrist = Notfrist, daher keine Verlängerung möglich!</li><li>Bei Versäumung der Berufungsfrist an Wiedereinsetzung in den vorigen Stand denken! (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/233.html" title="§ 233 ZPO: Wiedereinsetzung in den vorigen Stand">§ 233 ZPO</a>).</li></ul>
<p><strong>b) Berufungsschrift (Form der Einlegung), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/519.html" title="§ 519 ZPO: Berufungsschrift">§ 519 Abs. 2 ZPO</a></strong></p>
<p>Richtet sich nach <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/519.html" title="§ 519 ZPO: Berufungsschrift">§ 519 Abs. 2 ZPO</a>:</p>
<ul><li>Die Berufungsschrift muss die Bezeichnung des Urteils, gegen das die Berufung gerichtet wird und</li><li>Die Erklärung, dass gegen dieses Urteil Berufung eingelegt werde, beinhalten.</li></ul>
<h6 class="wp-block-heading">3. Begründung (Form- und Frist), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 2, Abs. 3 ZPO</a></h6>
<p><strong>a) Frist (Berufungsbegründungsfrist), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 2 ZPO</a></strong></p>
<p>Die Berufungsbegründungsfrist beträgt zwei Monate und beginnt mit der Zustellung des erstinstanzlichen Urteils, spätestens aber mit Ablauf von fünf Monaten nach der Verkündung (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 2 ZPO</a>).</p>
<div class="message_box warning"><p>Die Berufungsbegründungsfrist endet nicht mit Ablauf von fünf Monaten, sondern sie <strong>beginnt</strong> mit Ablauf von fünf Monaten nach der Verkündung. D.h. insgesamt beträgt sie dann sieben Monate!<a href="#_ftn4" name="_ftnref4">[4]</a></p></div>
<ul><li>Berufungsbegründungsfrist = KEINE Notfrist, kann daher auf Antrag verlängert werden, wenn der Gegner zustimmt, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 2 S. 2 ZPO</a>.</li><li>Ohne Zustimmung des Gegners kann die Frist bis zu einem Monat verlängert, wenn nach freier Überzeugung des Vorsitzenden der Rechtsstreit durch die Verlängerung nicht verzögert wird oder wenn der Berufungskläger erhebliche Gründe darlegt, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 2 S. 3 ZPO</a>.</li></ul>
<p><strong>b) Berufungsbegründung (Form der Begründung der Berufung), <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 3 ZPO</a>:</strong></p>
<p>Analog zur Klageschrift<a href="#_ftn5" name="_ftnref5">[5]</a>, zwingend enthalten muss die Berufungsbegründung die</p>
<ul><li>Berufungsanträge und</li><li>Berufungsgründe</li></ul>
<p><strong>Berufungsgründe, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/513.html" title="§ 513 ZPO: Berufungsgründe">§ 513 Abs. 1 ZPO</a>:</strong></p>
<p>Erstinstanzliche Entscheidung beruht auf einer Rechtsverletzung (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/546.html" title="§ 546 ZPO: Begriff der Rechtsverletzung">§ 546 ZPO</a>) oder die zugrunde zu legenden Tatsachen rechtfertigen eine andere Entscheidung (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/529.html" title="§ 529 ZPO: Prüfungsumfang des Berufungsgerichts">§ 529 ZPO</a>).</p>
<p>Maßstab für das erfolgreiche Vortragen eines Berufungsgrundes ist <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 2</a> – 4 ZPO. Die Frage, ob die Berufungsgründe tatsächlich vorliegen, ist eine Frage der Begründetheit.<a href="#_ftn6" name="_ftnref6">[6]</a></p>
<p>Eine neue Tatsachenfeststellung ist im Rahmen von <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 3 ZPO</a> möglich (lesen!). Beachte dabei auch <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/529.html" title="§ 529 ZPO: Prüfungsumfang des Berufungsgerichts">§ 529 Abs. 1 Nr. 1 ZPO</a>!</p>
<p>Im Falle von <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/520.html" title="§ 520 ZPO: Berufungsbegründung">§ 520 Abs. 3 S. 2 Nr. 4 ZPO</a> (neue Angriffs- und Verteidigungsmittel) beachte <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/531.html" title="§ 531 ZPO: Zurückgewiesene und neue Angriffs- und Verteidigungsmittel">§ 531 Abs. 2 ZPO</a>!</p>
<div class="message_box success"><p>Vertiefung: Schaue dir den Beschluss des <a href="https://www.ag-zivilrecht.de/podcast/folge31/berufungsbegruendung.pdf">OLG Naumburgs</a><a href="#_ftn7" name="_ftnref7">[7]</a> an (Anforderung an eine Berufungsbegründung). Vielen Dank an <a href="https://www.ag-zivilrecht.de/" target="_blank" rel="noopener"><em>AG-Zivilrecht</em></a> für die Bereitstellung!</p></div>
<h6 class="wp-block-heading">4. Beschwer, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 Abs. 2 Nr. 1 ZPO</a><a href="#_ftn8" name="_ftnref8">[8]</a></h6>
<p>Der Wert des Beschwerdegegenstandes muss 600,00 EUR übersteigen. In den folgenden Fällen ist der Wert unbeachtlich:</p>
<ul><li>wenn die Berufung durch das erstinstanzliche Gericht zugelassen wurde, <a href="#_ftn9" name="_ftnref9">[9]</a></li><li>es sich um ein 2. Versäumnisurteil handelt, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/514.html" title="§ 514 ZPO: Versäumnisurteile">§ 514 Abs. 2 S. 2 ZPO</a>,</li><li>bei der Anschlussberufung, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/524.html" title="§ 524 ZPO: Anschlussberufung">§ 524 ZPO</a>.</li></ul>
<h6 class="wp-block-heading">5. Zuständigkeit</h6>
<p>Für erstinstanzliche Urteile des Landgerichts sind die Oberlandesgerichte zuständig, <a href="https://dejure.org/gesetze/GVG/119.html" title="§ 119 GVG">§ 119 Abs. 1 Nr. 2 GVG</a>. Ansonsten für die Urteile der Amtsgerichte die Landgerichte, <a href="https://dejure.org/gesetze/GVG/72.html" title="§ 72 GVG">§ 72 GVG</a>.</p>
<p><em>Oberheim</em> spricht von einer <strong>formellen Anknüpfung</strong>.<a href="#_ftn10" name="_ftnref10">[10]</a> Schaue dir dazu <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/513.html" title="§ 513 ZPO: Berufungsgründe">§ 513 Abs. 2 ZPO</a> an!</p>
<p>Zuständig ist der gesamte Spruchkörper. Ein Einzelrichter ist ausnahmsweise alleine zuständig, sofern durch Beschluss der Rechtsstreit an einem Einzelrichter übertragen wurde (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/526.html" title="§ 526 ZPO: Entscheidender Richter">§ 526 ZPO</a>) oder dies zur Vorbereitung dient (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/527.html" title="§ 527 ZPO: Vorbereitender Einzelrichter">§ 527 ZPO</a>).</p>
<blockquote class="wp-block-quote"><p>Ist die Berufung unzulässig, so wird sie <strong>verworfen</strong> (<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/522.html" title="§ 522 ZPO: Zulässigkeitsprüfung; Zurückweisungsbeschluss">§ 522 Abs. 1 ZPO</a>), ist sie unbegründet, so wird sie <strong>zurückgewiesen </strong>(<a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/522.html" title="§ 522 ZPO: Zulässigkeitsprüfung; Zurückweisungsbeschluss">§ 522 Abs. 2 ZPO</a>)!</p></blockquote>
<div class="divider"></div>
<div class="message_box announce"><p><a href="http://juraeinmaleins.de/zivilprozessrecht-schemata/" target="_blank" rel="noopener">Hier</a> findest du eine Übersicht über die weiteren Beiträge aus der Reihe „Berufung im Zivilprozess“.</p></div>
<div class="message_box success"><p>Für ein Beispiel eines Berufungsurteils klicke <a href="https://www.ag-zivilrecht.de/podcast/folge9/OLG%20Naumburg.pdf">hier</a>. Vielen Dank <a href="https://www.ag-zivilrecht.de/" target="_blank" rel="noopener"><em>AG-Zivilrecht</em></a> für die Bereitstellung!</p></div>
<blockquote class="wp-block-quote"><p><strong>Leseempfehlung</strong>: <em>Hinrichs</em>, Original-Examensklausur: „Berufung, die begeistert“, JA 2017, 289.</p></blockquote>
<div class="divider"></div>
<p><a href="#_ftnref1" name="_ftn1">[1]</a> Aufbau nach <em>Oberheim</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/zivilprozessrecht-fuer-referendare" target="_blank" rel="noopener">Zivilprozessrecht für Referendare</a>, 14. Auflage 2021, Rn. 1514 ff.<br>
<a href="#_ftnref2" name="_ftn2">[2]</a> Von Amts wegen zu prüfen, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/522.html" title="§ 522 ZPO: Zulässigkeitsprüfung; Zurückweisungsbeschluss">§ 522 Abs. 1 ZPO</a>.<br>
<a href="#_ftnref3" name="_ftn3">[3]</a> <em>Wulf</em>, in: <em>Vorwerk/Wulf</em>, BeckOK ZPO, 45. Edition, Stand 01.07.2022, § 517, Rn. 16.<br>
<a href="#_ftnref4" name="_ftn4">[4]</a> Siehe oben (Berufungsfrist).<br>
<a href="#_ftnref5" name="_ftn5">[5]</a> <em>Oberheim</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/zivilprozessrecht-fuer-referendare" target="_blank" rel="noopener">Zivilprozessrecht für Referendare</a>, 14. Auflage 2021, Rn. 1516.<br>
<a href="#_ftnref6" name="_ftn6">[6]</a> M.w.N. <em>Oberheim</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/zivilprozessrecht-fuer-referendare" target="_blank" rel="noopener">Zivilprozessrecht für Referendare</a>, 14. Auflage 2021, Rn. 1516.<br>
<a href="#_ftnref7" name="_ftn7">[7]</a> <a href="https://www.ag-zivilrecht.de/podcast/folge31/berufungsbegruendung.pdf" target="_blank" rel="noopener">OLG Naumburg, Beschluss v. 12.09.2019, Az.: 1 U 168/18</a>, Rn. 28 ff.<br>
<a href="#_ftnref8" name="_ftn8">[8]</a> Dieser Punkt könnte auch bereits im Rahmen der Statthaftigkeit angesprochen werden.<br>
<a href="#_ftnref9" name="_ftn9">[9]</a> <em>Oberheim</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/zivilprozessrecht-fuer-referendare" target="_blank" rel="noopener">Zivilprozessrecht für Referendare</a>, 14. Auflage 2021, Rn. 1517.<br>
<a href="#_ftnref10" name="_ftn10">[10]</a> <em>Oberheim</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/zivilprozessrecht-fuer-referendare" target="_blank" rel="noopener">Zivilprozessrecht für Referendare</a>, 14. Auflage 2021, Rn. 1518.</p>
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</item>
<item>
<title>Vorläufige Vollstreckbarkeit</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/vorlaeufige-vollstreckbarkeit/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Wed, 15 Sep 2021 14:54:19 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Zivilprozessrecht]]></category>
<category><![CDATA[httpjuraeinmaleins-devorlaeufige-vollstreckbarkeit]]></category>
<category><![CDATA[Kosten]]></category>
<category><![CDATA[Rechtsreferendariat]]></category>
<category><![CDATA[Referendariat]]></category>
<category><![CDATA[Tenor]]></category>
<category><![CDATA[Vorläufige Vollstreckbarkeit]]></category>
<category><![CDATA[ZPO]]></category>
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<description><![CDATA[<p>Ergeht ein Urteil, so ist zu beachten, dass aus dem Urteil sowohl der Kläger als auch der Beklagte gegeneinander vollstrecken kann. So z.B. im Fall des § 92 Abs. 1 Alt. 2 ZPO (verhältnismäßige Teilung). Dementsprechend ist bei der vorläufigen Vollstreckung zwingend zu beachten, dass Vollstreckungsansprüche beider Parteien zu prüfen sind. Vollstreckbare Kosten könnten sein: […]</p>
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]]></description>
<content:encoded><![CDATA[<p>Ergeht ein Urteil, so ist zu beachten, dass aus dem Urteil sowohl der Kläger als auch der Beklagte gegeneinander vollstrecken kann. So z.B. im Fall des <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/92.html" title="§ 92 ZPO: Kosten bei teilweisem Obsiegen">§ 92 Abs. 1 Alt. 2 ZPO</a> (verhältnismäßige Teilung).</p>
<p>Dementsprechend ist bei der vorläufigen Vollstreckung zwingend zu beachten, dass Vollstreckungsansprüche beider Parteien zu prüfen sind.</p>
<p><span id="more-87885"></span></p>
<p>Vollstreckbare Kosten könnten sein:</p>
<ul>
<li>Anspruch aus der Hauptsache (+ Nebenansprüche wie etwa Verzugs-/Prozesszinsen)</li>
<li>Gerichtskosten<sup>1</sup></li>
<li>Außergerichtliche Kosten (Rechtsanwaltsgebühren)<sup>2</sup></li>
</ul>
<p>Vorschriften für die vorläufige Vollstreckbarkeit sind in <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/704.html" title="§ 704 ZPO: Vollstreckbare Endurteile">§§ 704 ff. ZPO</a> geregelt. Als Hilfe dient folgende Grafik:</p>
<p><a href="http://juraeinmaleins.de/vorlaeufige-vollstreckbarkeit/vorlaeufige-vollstreckbarkeit/" target="_blank" rel="attachment noopener wp-att-87887"><img loading="lazy" decoding="async" class="alignnone wp-image-87887 size-full" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2021/09/Vorlaeufige-Vollstreckbarkeit.jpg" alt="Vorläufige Vollstreckbarkeit" width="1500" height="593" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2021/09/Vorlaeufige-Vollstreckbarkeit.jpg 1500w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2021/09/Vorlaeufige-Vollstreckbarkeit-600x237.jpg 600w" sizes="(max-width: 1500px) 100vw, 1500px" /></a></p>
<p>Im ersten Schritt ist zunächst zu erörtern, ob für die vorläufige Vollstreckbarkeit eine Sicherheitsleistung auf Seiten des Vollstreckungsgläubigers (kann sowohl Kläger als auch Beklagter sein) erforderlich ist. Dies bestimmt <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 ZPO</a> als quasi Weichensteller. Danach bestimmt sich der weitere „Weg“.</p>
<p><strong>A. Wenn § 708 Nr. 4 – 11 ZPO einschlägig ist:</strong></p>
<p>I. Schritt</p>
<p>Ist eines der Nummern einschlägig, so ist als Zwischenergebnis festzuhalten, dass die vorläufige Vollstreckbarkeit <strong>ohne</strong> Sicherheitsleistung auf Seiten des Vollstreckungsgläubigers erfolgen kann (Rechtsfolge des <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 ZPO</a>).</p>
<p>II. Schritt</p>
<p>Sodann ist zu prüfen, ob die Voraussetzungen einer Abwendungsbefugnis nach <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/711.html" title="§ 711 ZPO: Abwendungsbefugnis">§ 711 ZPO</a> vorliegen. Ist dies der Fall (beachte: <strong>nur für die Fälle des § 708 Nr. 4 – 11 ZPO</strong> gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/711.html" title="§ 711 ZPO: Abwendungsbefugnis">§ 711 S. 1 ZPO</a>), steht dem Vollstreckungsschuldner die Abwendungsbefugnis zu. Im Falle einer Geldforderung hier eine Beispielsformulierung (Normenkette: <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/711.html" title="§ 711 ZPO: Abwendungsbefugnis">§ 711 S. 2 ZPO</a> i.V.m. <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">§ 709 S. 2 ZPO</a>):</p>
<p>III. Schritt</p>
<p>Weiterhin an die Ausnahme nach <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/713.html" title="§ 713 ZPO: Unterbleiben von Schuldnerschutzanordnungen">§ 713 ZPO</a> zu denken. Wenn die Voraussetzungen für ein Rechtsmittel (z.B. Berufung, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/511.html" title="§ 511 ZPO: Statthaftigkeit der Berufung">§ 511 ZPO</a>) nicht vorliegen, so sind <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/711.html" title="§ 711 ZPO: Abwendungsbefugnis">§§ 711</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/712.html" title="§ 712 ZPO: Schutzantrag des Schuldners">712 ZPO</a> nicht anwendbar. Eine Abwendungsbefugnis scheidet demnach aus.</p>
<p><strong>B. Wenn <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 ZPO</a> nicht einschlägig ist:</strong></p>
<p>I. Schritt</p>
<p>Auch hier ist zunächst <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 ZPO</a> zu prüfen. Ist <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 ZPO</a> nicht einschlägig, geht es mit dem II. Schritt weiter.</p>
<p>II. Schritt</p>
<p>Ist <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 ZPO</a> nicht einschlägig, scheidet eine vorläufige Vollstreckung ohne Sicherheitsleistung aus. Die Prüfung richtet sich dann nach <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">§ 709 ZPO</a>. Handelt es sich um eine Geldforderung, ist <a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/709.html" title="§ 709 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit gegen Sicherheitsleistung">§ 709 S. 2 ZPO</a> einschlägig.</p>
<p><strong>C. Weitere Infos:</strong></p>
<p><strong><a href="https://dejure.org/gesetze/ZPO/708.html" title="§ 708 ZPO: Vorläufige Vollstreckbarkeit ohne Sicherheitsleistung">§ 708 ZPO</a></strong> ist die <strong>zentrale Vorschrift</strong>, sie dient als <strong>Weichensteller</strong>. Jeder vollstreckbare Anspruch muss demnach geprüft werden, ob der Anspruch ohne Sicherheitsleistung vorläufig vollstreckt werden kann. Je nachdem Fall und Ergebnis ändert sich der Tenor. Zu beachten ist aber immer, dass sowohl für Kläger und Beklagter geprüft werden muss, wenn es der Fall dies gebietet.</p>
<p>Unterliegt beispielsweise der Kläger, kann er nichts gegen den Beklagten vollstrecken. Eine Vollstreckungsprüfung wäre daher nicht richtig.</p>
<p><strong>D. Literaturempfehlung:</strong></p>
<p><em>Kaiser/Kaiser/Kaiser</em>, <a href="https://juraeinmaleins.de/buecher/die-zivilgerichtsklausur-im-assessorexamen" target="_blank" rel="noopener">Die Zivilrechtsklausur im Assesorexamen</a>.</p>
<hr />
<p>* Dieser Beitrag ist nicht abschließend und dient zur anfänglichen Orientierung/Lernhilfe.</p>
<p>1 – § 12 i.V.m. Nr. 1210 Anlage 1 GKG, richtet sich nach dem Streitwert (Anlage 2 im GKG).<br />
2 – Z.B. § 13 i.V.m. Nr. 3100 Anlage 1 RVG (1,3-fache des Satzes, sog. Verfahrensgebühr) + § 13 i.V.m. Nr. 3104 Anlage 1 RVG (1,2-fache des Satzes, sog. Terminsgebühr), Höhe des Satzes aus Gebührentabelle (Anlage 2 im RVG), + Auslagenpauschale § 13 i.V.m. Nr. 7002 Anlage 1 RVG + Umsatzsteuer § 13 i.V.m. Nr. 7008 Anlage 1 RVG. Beachte: mit außergerichtlichen Kosten sind die Kosten eines Rechtsanwalts im gerichtlichen Verfahren gemeint, nicht aber die sog. vorgerichtlichen Kosten; siehe dazu <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=MDR%202021,%20774" title="MDR 2021, 774 (2 zugeordnete Entscheidungen)">MDR 2021, 774</a>.</p>
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</item>
<item>
<title>Mathe im Jurastudium? Hilfe! Teil 1: Minderungsrecht des Käufers</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/mathe-im-jurastudium-hilfe-teil-1-minderungsrecht-des-kaeufers/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Thu, 16 Jul 2020 13:20:21 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Schuldrecht BT: vertragl. SV]]></category>
<category><![CDATA[Zivilrecht]]></category>
<category><![CDATA[Berechnen]]></category>
<category><![CDATA[Gestaltungsrecht]]></category>
<category><![CDATA[httpjuraeinmaleins-demathe-im-jurastudium-hilfe-teil-1-minderungsrecht-des-kaeufers]]></category>
<category><![CDATA[iudex non calculat]]></category>
<category><![CDATA[Kaufrecht]]></category>
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<category><![CDATA[Schemata]]></category>
<category><![CDATA[Schuldrecht BT]]></category>
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<description><![CDATA[<p>Manche von uns haben Probleme mit der Berechnung des geminderten Kaufpreises bei Vorliegen eines Mangels. Dieser Beitrag soll dir Klarheit verschaffen und die Angst vor einer klitzekleinen mathematischen Aufgabe nehmen. Schema Minderung gem. §§ 437 Nr. 2, 441 BGB Wirksamer Kaufvertrag Mangel Sachmangel (Beachte Zeitpunkt: Bei Gefahrübergang) Rechtsmangel (Beachte Zeitpunkt: Bei Rechtserwerb) Kein Ausschluss der […]</p>
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]]></description>
<content:encoded><![CDATA[<p style="text-align: left;">Manche von uns haben Probleme mit der Berechnung des geminderten Kaufpreises bei Vorliegen eines Mangels. Dieser Beitrag soll dir Klarheit verschaffen und die Angst vor einer klitzekleinen mathematischen Aufgabe nehmen.</p>
<p style="text-align: left;"><span id="more-87847"></span></p>
<blockquote>
<h5>Schema Minderung gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/437.html" title="§ 437 BGB: Rechte des Käufers bei Mängeln">§§ 437 Nr. 2</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/441.html" title="§ 441 BGB: Minderung">441 BGB</a></h5>
<ol style="list-style-type: upper-roman;">
<li>Wirksamer Kaufvertrag</li>
<li>Mangel
<ol>
<li>Sachmangel (Beachte Zeitpunkt: Bei Gefahrübergang)</li>
<li>Rechtsmangel (Beachte Zeitpunkt: Bei Rechtserwerb)</li>
</ol>
</li>
<li>Kein Ausschluss der Gewährleistungsrechte</li>
<li>Voraussetzungen der Minderung, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/437.html" title="§ 437 BGB: Rechte des Käufers bei Mängeln">§§ 437 Nr. 2</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/441.html" title="§ 441 BGB: Minderung">441 BGB</a>
<ol>
<li>Rücktrittsrecht
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li><a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/437.html" title="§ 437 BGB: Rechte des Käufers bei Mängeln">§§ 437 Nr. 2</a> , <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/323.html" title="§ 323 BGB: Rücktritt wegen nicht oder nicht vertragsgemäß erbrachter Leistung">323 Abs. 1 BGB</a></li>
<li><a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/437.html" title="§ 437 BGB: Rechte des Käufers bei Mängeln">§§ 437 Nr. 2</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/326.html" title="§ 326 BGB: Befreiung von der Gegenleistung und Rücktritt beim Ausschluss der Leistungspflicht">326 Abs. 5 BGB</a></li>
</ol>
</li>
<li>Keine Unwirksamkeit des Rücktritts
<ol>
<li>Verjährung des Nacherfüllungsanspruches, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/438.html" title="§ 438 BGB: Verjährung der Mängelansprüche">§§ 438 Abs. 5</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/218.html" title="§ 218 BGB: Unwirksamkeit des Rücktritts">218 BGB</a></li>
</ol>
</li>
<li>Umfang der Minderung
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li><a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/441.html" title="§ 441 BGB: Minderung">§ 441 Abs. 3 BGB</a></li>
</ol>
</li>
</ol>
</li>
</ol>
</blockquote>
<p>Konkret geht es um den allerletzten Punkt des obigen Schemas, namentlich um den Umfang der Minderung gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/441.html" title="§ 441 BGB: Minderung">§ 441 Abs. 3 BGB</a>. „<span class="n">Bei</span> der Minderung ist der Kaufpreis in dem Verhältnis herabzusetzen, in welchem zur Zeit des Vertragsschlusses der Wert der Sache in mangelfreiem Zustand zu dem wirklichen Wert gestanden haben würde.“ Genauer gesagt ergibt sich daraus folgende Formel:<br />
<img loading="lazy" decoding="async" class="alignnone size-full wp-image-87848 alignleft" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/07/Kaufpreisminderung-Berechnung-Juraeinmaleins.png" alt="Kaufpreisminderung-Berechnung-Juraeinmaleins" width="854" height="84" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/07/Kaufpreisminderung-Berechnung-Juraeinmaleins.png 854w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/07/Kaufpreisminderung-Berechnung-Juraeinmaleins-600x59.png 600w" sizes="(max-width: 854px) 100vw, 854px" /><br />
Damit wir uns das besser merken können dazu folgender Fall:</p>
<blockquote><p>V verkauft dem K ein Laptop der Marke Alienware für 2.000€ (Kaufpreis). Nach der Übergabe stellt sich heraus, dass der Laptop einen Sachmangel in Form eines sog. „Master Boot Records“-Error aufweist und dadurch lediglich einen Wert von 1.500€ (Wert der mangelhaften Sache) hat. Ohne diesen Mangel wäre der Laptop über 2.500€ (Wert der mangelfreien Sache) wert. Wie hoch ist der geminderte Kaufpreis?</p></blockquote>
<p>Setzen wir die jeweiligen Beträge in die Formel ein, kommen wir auf ein Gesamtergebnis i.H.v. 1.200€:</p>
<p><img loading="lazy" decoding="async" class="alignnone size-full wp-image-87860" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/07/Kaufpreisminderung-Berechnung-Juraeinmaleins-Beispiel.png" alt="Kaufpreisminderung-Berechnung-Juraeinmaleins-Beispiel" width="346" height="80" /></p>
<p>Als <a href="http://juraeinmaleins.de/eselsbruecken/">Quasi-Eselsbrücke</a> kann man sich auch merken, dass die Beträge der mangelbehafteten Sache multipliziert und dann durch den hypothetischen Betrag der mangelfreien Sache geteilt werden. Im Rahmen der Minderung sollte ab sofort das Sprichwort „<em>iudex non calculat</em>“ nicht mehr auf dich zutreffen!</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/mathe-im-jurastudium-hilfe-teil-1-minderungsrecht-des-kaeufers/">Mathe im Jurastudium? Hilfe! Teil 1: Minderungsrecht des Käufers</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
]]></content:encoded>
</item>
<item>
<title>Vollstreckungsverfahren (gestreckt + gekürzt, Bund)</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/vollstreckungsverfahren-gestreckt-gekuerzt-bund/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Fri, 26 Jun 2020 10:23:15 +0000</pubDate>
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<description><![CDATA[<p>A. Ermächtigungsgrundlage Z.B. § 12 VwVG i.V.m. mit den Vorschriften des UZwG (bei Vollstreckung durch die Bundespolizei, § 1 BPolG, Sartorius Nr. 200). B. Formelle Rechtmäßigkeit Zuständigkeit, § 7 VwVG[1] die Vollzugsbehörde (z.B. die Bundespolizei gem. § 57 BPolG) Vollzugshilfe (o.a. Vollstreckungshilfe, Unterfall von Amtshilfe, § 4 VwVfG) Z.B. §§ 9 ff. BPolG.[2] Verfahren Wenn […]</p>
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<content:encoded><![CDATA[<p><div class="message_box announce"><p>Zur Vereinfachung verwenden wir hier die bundesrechtlichen Normen der Verwaltungsvollstreckung (VwVG, Sartorius Nr. 112), zusammen mit dem Gesetz zum Unmittelbaren Zwang (UZwG, Sartorius Nr. 115). Beachte, dass landesrechtlich andere Normen gelten. In den Fußnoten befinden sich hauptsächlich Normen des Landes Nordrhein-Westfalen.</p>
<p> </p>
<p>Für die Vollstreckung durch die Polizei- und Ordnungsbehörden beinhalten die entsprechenden Polizei- und Ordnungsrechtgesetze eigenständige Vollstreckungsregelungen, die gegenüber dem landesrechtlichen Vollstreckungsrecht <em>lex specialis </em>sind.</p></div></p>
<hr />
<p><strong>A. Ermächtigungsgrundlage</strong></p>
<p>Z.B. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/12.html" title="§ 12 VwVG: Unmittelbarer Zwang">§ 12 VwVG</a> i.V.m. mit den Vorschriften des UZwG (bei Vollstreckung durch die Bundespolizei, § 1 BPolG, Sartorius Nr. 200).</p>
<p><strong>B. Formelle Rechtmäßigkeit</strong></p>
<ol style="list-style-type: upper-roman;">
<li><strong>Zuständigkeit, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/7.html" title="§ 7 VwVG: Vollzugsbehörden">§ 7 VwVG</a><a href="#_ftn1" name="_ftnref1">[1]</a></strong>
<ol>
<li>die Vollzugsbehörde (z.B. die Bundespolizei gem. § 57 BPolG)</li>
<li>Vollzugshilfe (o.a. Vollstreckungshilfe, Unterfall von Amtshilfe, <a href="https://dejure.org/gesetze/BVwVfG/4.html" title="§ 4 BVwVfG: Amtshilfepflicht">§ 4 VwVfG</a>)
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Z.B. §§ 9 ff. BPolG.<a href="#_ftn2" name="_ftnref2">[2]</a></li>
</ol>
</li>
</ol>
</li>
<li><strong>Verfahren</strong>
<ol>
<li>Wenn VA (Androhung, Festsetzung), dann Verfahrensregelungen des VwVfG beachten. Bzgl. der Anhörung nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BVwVfG/28.html" title="§ 28 BVwVfG: Anhörung Beteiligter">§ 28 Abs. 1 VwVfG</a> kann nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BVwVfG/28.html" title="§ 28 BVwVfG: Anhörung Beteiligter">§ 28 Abs. 2 Nr. 5 VwVfG</a> abgesehen werden.</li>
</ol>
</li>
<li><strong>Form</strong>
<ol>
<li>Schriftformerfordernis bei Androhung (<a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/13.html" title="§ 13 VwVG: Androhung der Zwangsmittel">§ 13 Abs. 1 S. 1 VwVG</a>), Ausnahme bei Sofortvollzug)</li>
</ol>
</li>
</ol>
<p><strong>C. Materielle Rechtmäßigkeit</strong></p>
<p><strong>I. Gestrecktes Verfahren (gekürztes Verfahren bzw. Sofortvollzug unten)</strong></p>
<ol>
<li><strong>Vollstreckungsvoraussetzungen</strong>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Grund-VA, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/6.html" title="§ 6 VwVG: Zulässigkeit des Verwaltungszwanges">§ 6 Abs. 1 VwVG</a><a href="#_ftn3" name="_ftnref3">[3]</a></li>
<li>Vollstreckbarkeit des Grund-VA, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/6.html" title="§ 6 VwVG: Zulässigkeit des Verwaltungszwanges">§ 6 Abs. 1 VwVG</a><a href="#_ftn4" name="_ftnref4">[4]</a> (<a href="http://juraeinmaleins.de/eselsbruecken/">Eselsbrücke</a>: RUS)
<ul>
<li>(aa) Rechtsmittel entfalten keine aufschiebende Wirkung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwGO/80.html" title="§ 80 VwGO [Aufschiebende Wirkung, vorläufiger Rechtsschutz]">§ 80 Abs. 1 S. 1, Abs. 2 VwGO</a></li>
<li>(bb) Unanfechtbar</li>
<li>(cc) Sofort vollziehbar, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwGO/80.html" title="§ 80 VwGO [Aufschiebende Wirkung, vorläufiger Rechtsschutz]">§ 80 Abs. 2 S. 1 Nr. 4 VwGO</a></li>
</ul>
</li>
</ol>
</li>
<li><strong>Vollstreckungsverfahren</strong>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Zwangsmittel, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/9.html" title="§ 9 VwVG: Zwangsmittel">§ 9 VwVG</a><a href="#_ftn5" name="_ftnref5">[5]</a>
<ul>
<li>(aa) Ersatzvornahme, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/10.html" title="§ 10 VwVG: Ersatzvornahme">§ 10 VwVG</a><a href="#_ftn6" name="_ftnref6">[6]</a></li>
<li>(bb) Zwangsgeld, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/11.html" title="§ 11 VwVG: Zwangsgeld">§ 11 VwVG</a><a href="#_ftn7" name="_ftnref7">[7]</a></li>
<li>(cc) Unmittelbarer Zwang, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/12.html" title="§ 12 VwVG: Unmittelbarer Zwang">§ 12 VwVG</a><a href="#_ftn8" name="_ftnref8">[8]</a></li>
</ul>
</li>
<li>Androhung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/13.html" title="§ 13 VwVG: Androhung der Zwangsmittel">§ 13 VwVG</a><a href="#_ftn9" name="_ftnref9">[9]</a></li>
<li>Festsetzung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/14.html" title="§ 14 VwVG: Festsetzung der Zwangsmittel">§ 14 VwVG</a><a href="#_ftn10" name="_ftnref10">[10]</a></li>
<li>Ordnungsgemäße Anwendung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/15.html" title="§ 15 VwVG: Anwendung der Zwangsmittel">§ 15 VwVG</a><a href="#_ftn11" name="_ftnref11">[11]</a><a href="#_ftn8" name="_ftnref8"></a></li>
</ol>
</li>
<li><strong>Keine Vollstreckungshindernisse</strong>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Rechtliche Unmöglichkeit</li>
<li>Nachträgliche materielle Einwendungen</li>
</ol>
</li>
<li><strong>Rechtsfolge</strong>
<ul style="list-style-type: disc;">
<li>Ermessen</li>
</ul>
</li>
</ol>
<ol>
<li style="list-style-type: none;"></li>
</ol>
<hr />
<h5><strong><div class="message_box success"><p>I. Gestrecktes Verfahren</p></div></strong></h5>
<h5><strong>1. Vollstreckungsvoraussetzungen</strong></h5>
<p><strong>a. Grund-VA, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/6.html" title="§ 6 VwVG: Zulässigkeit des Verwaltungszwanges">§ 6 Abs. 1 VwVG</a><a href="#_ftn12" name="_ftnref12">[12]</a></strong></p>
<ul>
<li>Gerichtet auf: Handlung, Duldung, Unterlassung</li>
</ul>
<p><div class="message_box warning"><p><strong>(P)</strong> <strong>Grund-VA = rechtswidrig:</strong></p>
<p>Irrelevant sofern der Grund-VA bestandskräftig und wirksam ist.</p>
<p> </p>
<p><strong>Wenn Grund-VA noch nicht bestandskräftig ist:</strong></p>
<p><u>E.A.</u>: Behörde handelt auf eigenes Risiko.</p>
<p><u>Gegenansicht</u>: Rechtswidrigkeit spielt keine Rolle. Es komme lediglich auf die Wirksamkeit an (auch ein rechtswidriger VA ist grds. wirksam: sog. <strong>Tatbestandswirkung</strong>). Dies spricht für eine scharfe Trennung zwischen Verwaltungsverfahren und Vollstreckungsverfahren. Bei Letzterem kann sich der Betroffene daher lediglich gegen die konkrete Maßnahme stellen (z.B. falsches Zwangsmittel/Unverhältnismäßigkeit). Ansonsten muss der Betroffene den rechtswidrigen Grund-VA eigenständig angreifen (z.B. durch <a href="http://juraeinmaleins.de/schema-anfechtungsklage/">Anfechtungsklage</a>).</p></div></p>
<h5><strong>2. Vollstreckungsverfahren</strong></h5>
<p><strong>a. Zwangsmittel, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/9.html" title="§ 9 VwVG: Zwangsmittel">§ 9 VwVG</a><a href="#_ftn13" name="_ftnref13">[13]</a></strong></p>
<p><strong>(aa) Ersatzvornahme, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/10.html" title="§ 10 VwVG: Ersatzvornahme">§ 10 VwVG</a><a href="#_ftn14" name="_ftnref14">[14]</a> (<a href="http://juraeinmaleins.de/legaldefinitionen/">Legaldefinition</a>: vertretbare Handlung)</strong></p>
<p>Wird diese selbst durchgesetzt, dann sog. Selbstvornahme. Ansonsten Fremdvornahme. Bundesrechtlich handelt es sich bei der Selbstvornahme um unmittelbaren Zwang gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/12.html" title="§ 12 VwVG: Unmittelbarer Zwang">§ 12 VwVG</a>.</p>
<p><strong>(bb) Zwangsgeld, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/11.html" title="§ 11 VwVG: Zwangsgeld">§ 11 VwVG</a><a href="#_ftn15" name="_ftnref15">[15]</a></strong></p>
<p>Sinn und Zweck liegt darin, den Widerstandswillen des Betroffenen zu beugen. Bei unvertretbaren Handlungen angewendet, also bei solchen, die nur von dem Vollstreckungsschuldner selbst vorgenommen werden können. Vgl. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/11.html" title="§ 11 VwVG: Zwangsgeld">§ 11 Abs. 2 VwVG</a> bzgl. Duldungen und Unterlassungen. Sofern die Ersatzvornahme untunlich ist, kann auch da Zwangsgeld verhängt werden, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/11.html" title="§ 11 VwVG: Zwangsgeld">§ 11 Abs. 1 S. 2 VwVG</a>.</p>
<p><strong>(cc) Unmittelbarer Zwang, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/12.html" title="§ 12 VwVG: Unmittelbarer Zwang">§ 12 VwVG</a><a href="#_ftn16" name="_ftnref16">[16]</a></strong></p>
<p>Ultima ratio: Besondere Voraussetzungen liegen vor bei Gewahrsam von Personen und dem Schusswaffengebrauch, vgl. §§ 8 ff. UZwG.</p>
<p><div class="message_box warning"><p>(P) Abgrenzung zur Ersatzvornahme bei Zwangseinwirkung auf eine Sache:</p>
<p>Nach <u>h.M.</u> liegt eine Ersatzvornahme vor, wenn die behördliche Maßnahme mit der Handlung übereinstimmt, die der Betroffene vornehmen müsste. Insofern muss das „wie“ mit der obliegenden Handlung identisch sein, sog. <strong>Identitätstheorie</strong>.</p></div></p>
<blockquote><p>Beispiel: Das Aufbrechen einer Haustür mit einem Rammbock stellt unmittelbaren Zwang dar, da dadurch ein Schaden entsteht, der dem Betroffenen nicht entstanden wäre. Gegenbeispiel: Öffnen der Tür mit Hilfe eines Schlüsseldienstes (Gebot: Tür öffnen).</p></blockquote>
<p><div class="message_box warning"><p>Die <u>Gegenansicht</u> stellt auf den Erfolg der Zwangsanwendung ab. Stellt diese nur einen Schritt dar, der zur nächsten Handlung übergehen soll, so ist dies nach dieser Ansicht unmittelbarer Zwang.</p></div></p>
<p><strong>b) Androhung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/13.html" title="§ 13 VwVG: Androhung der Zwangsmittel">§ 13 VwVG</a><a href="#_ftn17" name="_ftnref17">[17]</a></strong></p>
<ul>
<li>schriftlich zusammen mit Grund-VA<a href="#_ftn18" name="_ftnref18">[18]</a> oder als selbstständiger Bescheid</li>
<li>Vollstreckbarkeit muss zum Zeitpunkt, zu dem die Vollstreckung angedroht wird, vorliegen (e.A.).</li>
<li>Kann gemeinsam mit Grund-VA erteilt werden, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/13.html" title="§ 13 VwVG: Androhung der Zwangsmittel">§ 13 Abs. 2 S. 1 VwVG</a></li>
<li>Bei Sofortvollzug „soll“ sie mit dem Grund-VA erteilt werden, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/13.html" title="§ 13 VwVG: Androhung der Zwangsmittel">§ 13 Abs. 2 S. 2 VwVG</a></li>
</ul>
<p>Bei der Androhung muss ein bestimmtes Zwangsmittel angegeben werden. Außerdem muss sie gegenüber dem Betroffenen ergehen. Die Androhung ist ein höchstpersönlicher VA und muss trotz Übergang des Grund-VA, z.B. an einen Erben (<a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/1922.html" title="§ 1922 BGB: Gesamtrechtsnachfolge">§ 1922 BGB</a>), erneut erteilt werden.<a href="#_ftn19" name="_ftnref19">[19]</a> Beim Sofortvollzug ist eine Androhung nicht erforderlich, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwZG/13.html">§ 13 Abs. 1 S. 1 VwZG</a> i.V.m. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwZG/6.html" title="§ 6 VwZG: Zustellung an gesetzliche Vertreter">§ 6 Abs. 2 VwZG</a>.</p>
<p><div class="message_box announce"><p>Rechtsbehelfe gegen die Androhung haben i.d.R. keine aufschiebende Wirkung (<a href="https://dejure.org/gesetze/VwGO/80.html" title="§ 80 VwGO [Aufschiebende Wirkung, vorläufiger Rechtsschutz]">§ 80 Abs. 1 S. 1 VwGO</a>) gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwGO/80.html" title="§ 80 VwGO [Aufschiebende Wirkung, vorläufiger Rechtsschutz]">§ 80 Abs. 2 S. 1 Nr. 3 VwGO</a> i.V.m. dem entsprechendem Landesrecht.<a href="#_ftn20" name="_ftnref20">[20]</a></p></div></p>
<p><strong>c) Festsetzung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/14.html" title="§ 14 VwVG: Festsetzung der Zwangsmittel">§ 14 VwVG</a><a href="#_ftn21" name="_ftnref21">[21]</a></strong></p>
<p>Die Festsetzung soll als allerletztes Warnsignal für den Betroffenen gelten, damit dieser seiner Verpflichtung doch noch nachgeht.<a href="#_ftn22" name="_ftnref22">[22]</a></p>
<p>Bundesrechtlich ist die Festsetzung in <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/14.html" title="§ 14 VwVG: Festsetzung der Zwangsmittel">§ 14 VwVG</a> geregelt. Landesrechtlich finden sich Regelungen in Berlin<a href="#_ftn23" name="_ftnref23">[23]</a> und in Nordrhein-Westfalen<a href="#_ftn24" name="_ftnref24">[24]</a>. Bei den anderen Ländern finden sich Regelungen zur Festsetzung nur beim Zwangsgeld.</p>
<p><div class="message_box warning"><p>Umstritten ist, ob es sich bei der <strong>Festsetzung</strong> um einen <strong>verwaltungsinternen Akt</strong> handelt oder um einen <strong>Verwaltungsakt</strong>. Für die Einstufung als Verwaltungsakt spricht, dass auch die Festsetzungen ein Mittel zur Beugung des Widerstandes ist. Demnach muss auch die Festsetzung durch Bekanntgabe wirksam werden.</p></div></p>
<p><strong>d) Ordnungsgemäße Anwendung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/15.html" title="§ 15 VwVG: Anwendung der Zwangsmittel">§ 15 VwVG</a><a href="#_ftn25" name="_ftnref25">[25]</a></strong></p>
<p>Die Anwendung der angedrohten Zwangsmittel muss verhältnismäßig sein gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/9.html" title="§ 9 VwVG: Zwangsmittel">§ 9 Abs. 2 VwVG</a><a href="#_ftn26" name="_ftnref26">[26]</a>. Zusätzlich darf das Zwangsmittel nicht der Festsetzung bzw. Androhung widersprechen oder überschreiten.</p>
<p>Ist das Zwangsgeld nicht uneinbringlich beim Betroffenen, kann die Vollzugsbehörde nach Anhörung beim Verwaltungsgericht Ersatzzwangshaft beantragen gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/16.html" title="§ 16 VwVG: Ersatzzwangshaft">§ 16 Abs. 1 VwVG</a>.</p>
<p><div class="message_box warning"><p>Umstritten ist auch hier, ob die Anwendung des Zwangsmittel einen Verwaltungsakt darstellt oder ob es sich um einen Realakt handelt. Rechtschutz für Ersteres liegt in erster Linie bei der <a href="http://juraeinmaleins.de/schema-anfechtungsklage/">Anfechtungsklage</a> bzw. nach Erledigung bei der <a href="http://juraeinmaleins.de/fortsetzungsfeststellungsklage-ffk/">Fortsetzungsfeststellungsklage</a> (FKK, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwGO/113.html" title="§ 113 VwGO [Tenor, Fortsetzungsfeststellungsantrag]">§ 113 Abs. 1 S. 4 VwGO</a>). Bei Realakten kommt ansonsten die allgemeine Feststellungsklage gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwGO/43.html" title="§ 43 VwGO [Feststellungsklage]">§ 43 Abs. 1 Alt. 1 VwGO</a> in Betracht.</p></div></p>
<h5><strong>3. Keine Vollstreckungshindernisse</strong></h5>
<p>Nicht abschließend, sondern beispielhaft siehe Art. 22 BayVwZVG und § 65 Abs. 3 VwVG NRW für Vollstreckungshindernisse.</p>
<p><strong>a) Rechtliche Unmöglichkeit</strong></p>
<blockquote><p>Beispiel: Herausgabe einer Sache (sachbezogene Verfügung) unmöglich, da der Betroffene sie bereits wirksam an einen Dritten übereignet hat.</p></blockquote>
<p>Die Fälle, die eine Mitberechtigung eines Dritten befassen, beispielsweise einen berechtigten Mieter, sind behutsam zu prüfen. Denn ergeht eine Beseitigungsverfügung nur gegenüber dem Eigentümer ohne einer Duldungsverfügung gegenüber dem Mieter, so stellt dies eine Vollstreckungshindernis dar. Zu beachten ist außerdem, dass die Beseitigungsverfügung nicht rechtswidrig ist, sondern lediglich durch die fehlende Duldungsverfügung ein Vollstreckungshindernis vorliegt. Eine Androhung ist allerdings ohne Duldungsverfügung unrechtmäßig.</p>
<p>Achte hierbei auf den Zeitpunkt der Beseitigungsverfügung. Erfolgt sie noch bevor ein Dritter Berechtigter wird, so ist demnach diese Person zur Duldung verpflichtet.<a href="#_ftn27" name="_ftnref27">[27]</a> Brandenburg hat dies u.a. gesetzlich geregelt in § 32 Abs. 1 S. 2 VwVGBbg: „Der Vollstreckungsschuldner sowie Personen, die Mitgewahrsam an den Räumen und beweglichen Sachen des Vollstreckungsschuldners haben, sind zur Duldung der Ersatzvornahme verpflichtet.“.</p>
<p><strong>b) Nachträgliche materielle Einwendungen</strong></p>
<p>Materielle Einwendungen, die in Betracht kommen sind beispielsweise Erfüllung, Aufrechnung oder Erledigung. Außerdem ist der Vollzug einzustellen, sobald der Zweck erreicht wurde gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/15.html" title="§ 15 VwVG: Anwendung der Zwangsmittel">§ 15 Abs. 3 VwVG</a>.</p>
<p>Der Zweck gilt auch als erreicht, wenn dieser nicht mehr erreicht werden kann.</p>
<p><div class="message_box warning"><p>Umstritten sind Fälle, bei denen ein angedrohtes Zwangsgeld festgesetzt und beigetrieben wird, obwohl inzwischen keine Gefahr der Zuwiderhandlung besteht.</p>
<p> </p>
<p><u>E.A.</u> vertritt die Meinung, dass mit dem Wegfall der Gefahr der Zuwiderhandlung keine Verpflichtung des Betroffenen mehr besteht, sodass Zwangsgeld nicht beigetrieben werden darf. Begründet wird dies mit den Grundsätzen des Vollstreckungsrechts. Sinn und Zweck ist nicht Sanktion, sondern den entgegenstehenden Willen des Betroffenen zu beugen. Ist das nicht mehr möglich oder nötig entfällt auch die Grundlage zur Zwangsgeld Beitreibung.</p>
<p> </p>
<p>Die <u>Gegenansicht</u> weist daraufhin, dass dann ein Verstoß gegen eine Verpflichtung für den Betroffenen quasi risikolos wäre. Sie weist ebenso daraufhin, dass eine Verpflichtung bestehen bleibt, sofern nach der Androhung gegen den Grund-VA verstoßen wurde und das Verbot zum Zeitpunkt des Verstoßes noch vorlag.</p>
<p> </p>
<p>Bei manchen Ländern ist ausdrücklich geregelt, dass bei Zuwiderhandlung einer Duldungs- oder Unterlassungspflicht, deren Erfüllung durch die Androhung erreicht werden sollte, dennoch das Zwangsgeld beigetrieben werden soll.<a href="#_ftn28" name="_ftnref28">[28]</a></p>
<p></p></div></p>
<h5><strong>4. Rechtsfolge</strong></h5>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Entschließungsermessen</li>
<li>Auswahlermessen
<ul style="list-style-type: square;">
<li>(aa) Mittel</li>
<li>(bb) Adressat</li>
</ul>
</li>
</ol>
<p><div class="message_box announce"><p>Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachten!!!</p></div></p>
<hr />
<h5><strong><div class="message_box success"><p>II. Sofortvollzug (abgekürztes Verfahren)<a href="#_ftn29" name="_ftnref29">[29]</a></p></div></strong></h5>
<ol>
<li><strong>Anwendungsbereich</strong></li>
<li><strong>Vollstreckungsvoraussetzungen</strong>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Drohende (also gegenwärtige) Gefahr</li>
<li>Behörde muss innerhalb ihrer gesetzlichen Befugnisse handeln</li>
<li>Notwendigkeit des Sofortvollzuges</li>
</ol>
</li>
<li><strong>Vollstreckungsverfahren</strong>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Zwangsmittel, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/9.html" title="§ 9 VwVG: Zwangsmittel">§ 9 VwVG</a><a href="#_ftn30" name="_ftnref30">[30]</a>
<ul>
<li>(aa) Ersatzvornahme, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/10.html" title="§ 10 VwVG: Ersatzvornahme">§ 10 VwVG</a><a href="#_ftn31" name="_ftnref31">[31]</a></li>
<li>(bb) Zwangsgeld, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/11.html" title="§ 11 VwVG: Zwangsgeld">§ 11 VwVG</a><a href="#_ftn32" name="_ftnref32">[32]</a></li>
<li>(cc) Unmittelbarer Zwang, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/12.html" title="§ 12 VwVG: Unmittelbarer Zwang">§ 12 VwVG</a><a href="#_ftn33" name="_ftnref33">[33]</a></li>
</ul>
</li>
<li>Androhung entbehrlich, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/13.html" title="§ 13 VwVG: Androhung der Zwangsmittel">§ 13 Abs. 1 S. 1 VwVG</a><a href="#_ftn34" name="_ftnref34">[34]</a></li>
<li>Festsetzung entfällt, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/14.html" title="§ 14 VwVG: Festsetzung der Zwangsmittel">§ 14 S. 2 VwVG</a><a href="#_ftn35" name="_ftnref35">[35]</a></li>
<li>Ordnungsgemäße Anwendung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/15.html" title="§ 15 VwVG: Anwendung der Zwangsmittel">§ 15 VwVG</a><a href="#_ftn36" name="_ftnref36">[36]</a></li>
</ol>
</li>
<li><strong>Keine Vollstreckungshindernisse</strong>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Rechtliche Unmöglichkeit</li>
<li>Nachträgliche materielle Einwendungen</li>
</ol>
</li>
<li><strong>Rechtsfolge</strong>
<ul style="list-style-type: disc;">
<li>Ermessen</li>
</ul>
</li>
</ol>
<hr />
<h5><strong>1. Anwendungsbereich</strong></h5>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Grund-VA fehlt,</li>
<li>Grund-VA zwar vorhanden, aber nicht vollstreckbar ist,<a href="#_ftn37" name="_ftnref37">[37]</a></li>
<li>Androhung oder Festsetzung im gestreckten Verfahren fehlen bzw. rechtswidrig sind. Quasi es im gestreckten Vollstreckungsverfahren an irgendeiner Stelle scheitert.</li>
</ol>
<h5><strong>2. Vollstreckungsvoraussetzungen</strong></h5>
<p><strong>a. Drohende (also gegenwärtige) Gefahr</strong></p>
<p><strong>b. Behörde muss innerhalb ihrer gesetzlichen Befugnisse handeln</strong></p>
<p>Hier erfolgt die Prüfung eines hypothetisches Grund-VA, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/6.html" title="§ 6 VwVG: Zulässigkeit des Verwaltungszwanges">§ 6 Abs. 2 VwVG</a>.<a href="#_ftn38" name="_ftnref38">[38]</a></p>
<p><div class="message_box warning"><p>(P) Sofortvollzug trotz Vorliegen eines Grund-VA?</p>
<p><u>E.A</u>. plädiert für die Tatbestandswirkung des vorhandenen Grund-VA. Danach ist eine Prüfung unnötig, die Behörde handelt „automatisch“ innerhalb ihrer Befugnisse.</p>
<p>Die <u>h.M</u>. geht systematisch und nach dem Wortlaut des <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/6.html" title="§ 6 VwVG: Zulässigkeit des Verwaltungszwanges">§ 6 Abs. 2 VwVG</a> vor und verlangt eine inzidente Prüfung, ob die Behörde handeln durfte und lässt den vorhanden Grund-VA außer Acht.</p></div></p>
<p><strong>c, Notwendigkeit des Sofortvollzuges</strong></p>
<p>Aufgrund der Eilbedürftigkeit muss der Sofortvollzug zur Durchsetzung erforderlich sein.</p>
<h5><strong>3. Vollstreckungsverfahren</strong></h5>
<p><strong>a. Zwangsmittel</strong></p>
<p>Es wird nach oben zu den Ausführungen im gestreckten Verfahren verwiesen.</p>
<p><strong>b. Androhung </strong></p>
<p>Entbehrlich gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/13.html" title="§ 13 VwVG: Androhung der Zwangsmittel">§ 13 Abs. 1 S. 1 VwVG</a>.<a href="#_ftn39" name="_ftnref39">[39]</a></p>
<p><strong> c. Festsetzung</strong></p>
<p>Entfällt gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/14.html" title="§ 14 VwVG: Festsetzung der Zwangsmittel">§ 14 S. 2 VwVG</a>.<a href="#_ftn40" name="_ftnref40">[40]</a></p>
<p><strong>d. Ordnungsgemäße Anwendung, <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/15.html" title="§ 15 VwVG: Anwendung der Zwangsmittel">§ 15 VwVG</a><a href="#_ftn41" name="_ftnref41">[41]</a></strong></p>
<p>Es wird nach oben zu den Ausführungen im gestreckten Verfahren verwiesen.</p>
<h5><strong>4. Keine Vollstreckungshindernisse</strong></h5>
<p>Es wird nach oben zu den Ausführungen im gestreckten Verfahren verwiesen.</p>
<h5><strong>5. Rechtsfolge</strong></h5>
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Entschließungsermessen</li>
<li>Auswahlermessen
<ul style="list-style-type: square;">
<li>(aa) Mittel</li>
<li>(bb) Adressat</li>
</ul>
</li>
</ol>
<p><div class="message_box announce"><p>Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachten!!!</p></div></p>
<p><a href="http://juraeinmaleins.de/allgemeines-verwaltungsrecht-schemata/" target="_self" class="buttons btn_green fixed"><span class="left">Zurück zur Übersicht „Verwaltungsrecht AT“</span></a></p>
<p><a href="http://juraeinmaleins.de/allgemeines-verwaltungsrecht-schemata/" target="_self" class="buttons btn_blue fixed"><span class="left">Hilfreich ist ebenfalls die Übersicht zum Kostenbescheid</span></a></p>
<hr />
<p><div class="message_box success"><p>Dank gilt an Dennis Urbansky und Paul Ellies für die Hilfe zur Erstellung dieses Beitrages.</p></div></p>
<p><a href="#_ftnref1" name="_ftn1">[1]</a> § 56 Abs. 1 VwVG NRW; Hippel/Rehborn Nr. 73.<br />
<a href="#_ftnref2" name="_ftn2">[2]</a> § 47 Abs. 1 PolG NRW.<br />
<a href="#_ftnref3" name="_ftn3">[3]</a> § 55 Abs. 1 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref4" name="_ftn4">[4]</a> § 55 Abs. 1 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref5" name="_ftn5">[5]</a> § 57 Abs. 1 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref6" name="_ftn6">[6]</a> § 59 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref7" name="_ftn7">[7]</a> § 60 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref8" name="_ftn8">[8]</a> § 62 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref9" name="_ftn9">[9]</a> § 63 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref10" name="_ftn10">[10]</a> § 64 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref11" name="_ftn11">[11]</a> § 65 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref12" name="_ftn12">[12]</a> § 55 Abs. 1 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref13" name="_ftn13">[13]</a> § 57 Abs. 1 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref14" name="_ftn14">[14]</a> § 59 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref15" name="_ftn15">[15]</a> § 60 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref16" name="_ftn16">[16]</a> § 62 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref17" name="_ftn17">[17]</a> § 63 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref18" name="_ftn18">[18]</a> Ausnahme beim Schusswaffengebrauch: § 13 Abs. 1 S. 1 UZwG: Als Androhung gilt auch die Abgabe eines Warnschusses.<br />
<a href="#_ftnref19" name="_ftn19">[19]</a> BVerwG, Urt. v. 10.01.2012 – 7 C 6, 11.<br />
<a href="#_ftnref20" name="_ftn20">[20]</a> § 112 S. 1 JustG NRW.<br />
<a href="#_ftnref21" name="_ftn21">[21]</a> <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/64.html">§ 64 VwVG</a>.<br />
<a href="#_ftnref22" name="_ftn22">[22]</a> <em>Kugelmann</em>, Polizei- und Ordnungsrecht, 2. Auflage 2012, 11. Kapitel, Rn. 16.<br />
<a href="#_ftnref23" name="_ftn23">[23]</a> <a href="https://dejure.org/gesetze/BVwVfG/8.html" title="§ 8 BVwVfG: Kosten der Amtshilfe">§ 8 Abs. 1 VwVfG</a> Bln i.V.m. <a href="https://dejure.org/gesetze/VwVG/14.html" title="§ 14 VwVG: Festsetzung der Zwangsmittel">§ 14 VwVG</a>.<br />
<a href="#_ftnref24" name="_ftn24">[24]</a> § 64 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref25" name="_ftn25">[25]</a> § 65 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref26" name="_ftn26">[26]</a> § 58 Abs. 1 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref27" name="_ftn27">[27]</a> Vgl. OVG Lüneburg, Beschl. V. 06.05.2011 – <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=1%20ME%2014/11" title="OVG Niedersachsen, 06.05.2011 - 1 ME 14/11: Die Androhung der Vollstreckung einer Beseitungsver...">1 ME 14/11</a>.<br />
<a href="#_ftnref28" name="_ftn28">[28]</a> So in § 60 Abs. 3 S. 2 Hs. 2 VwVG NRW; Art. 37 Abs. 4 S. 2 BayVwZVG.<br />
<a href="#_ftnref29" name="_ftn29">[29]</a> In manchen Ländern gibt es zusätzlich die sog. <strong>unmittelbare Ausführung </strong>(alle außer Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein); vgl. § 19 BPolG. Nach h.M. handelt es sich dabei nicht um eine Vollstreckungsmaßnahme, da hier kein entgegenstehender Wille des Betroffenen gebeugt wird. Begründet wird dies damit, dass hier kein vorheriger Verwaltungsakt erlassen wird. Daher handelt es sich hierbei (unmittelbare Ausführung) um Gefahrenabwehr.<br />
<a href="#_ftnref30" name="_ftn30">[30]</a> § 57 Abs. 1 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref31" name="_ftn31">[31]</a> § 59 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref32" name="_ftn32">[32]</a> § 60 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref33" name="_ftn33">[33]</a> § 62 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref34" name="_ftn34">[34]</a> § 63 Abs. 1 S. 4 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref35" name="_ftn35">[35]</a> § 64 S. 2 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref36" name="_ftn36">[36]</a> § 65 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref37" name="_ftn37">[37]</a> Umkehrschluss: Wenn die Behörde ohne Vorliegen eines Grund-VA vollstrecken darf, dann erst recht, wenn einer vorhanden ist.<br />
<a href="#_ftnref38" name="_ftn38">[38]</a> § 55 Abs. 2 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref39" name="_ftn39">[39]</a> § 63 Abs. 1 S. 4 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref40" name="_ftn40">[40]</a> § 64 S. 2 VwVG NRW.<br />
<a href="#_ftnref41" name="_ftn41">[41]</a> § 65 VwVG NRW.</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/vollstreckungsverfahren-gestreckt-gekuerzt-bund/">Vollstreckungsverfahren (gestreckt + gekürzt, Bund)</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
]]></content:encoded>
</item>
<item>
<title>Haftung des Frachtführers (Drittschadensliquidation / DSL)</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/haftung-des-frachtfuehrers-drittschadensliquidation-dsl/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Tue, 23 Jun 2020 19:48:57 +0000</pubDate>
<category><![CDATA[Schuldrecht AT]]></category>
<category><![CDATA[Zivilrecht]]></category>
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<description><![CDATA[<p>Haftung des Frachtführers[1] Beispielsfall: V aus Bochum verkauft einen von K aus Köln (Unternehmer) konfigurierten Supercomputer im Wert von 12,000 €. K möchte, dass V den Computer an ihn zusendet und ist auch dazu bereit, die Kosten zu übernehmen. V übergibt dem Frachtführer F das Paket. Der M, Fahrer des Transportwagens, ist auf dem Weg […]</p>
<p>Der Beitrag <a href="http://www.juraeinmaleins.de/haftung-des-frachtfuehrers-drittschadensliquidation-dsl/">Haftung des Frachtführers (Drittschadensliquidation / DSL)</a> erschien zuerst auf <a href="http://www.juraeinmaleins.de">Juraeinmaleins</a>.</p>
]]></description>
<content:encoded><![CDATA[<h1 style="text-align: justify;">Haftung des Frachtführers<a href="#_ftn1" name="_ftnref1">[1]</a></h1>
<p style="text-align: justify;">Beispielsfall:</p>
<blockquote><p>V aus Bochum verkauft einen von K aus Köln (Unternehmer) konfigurierten Supercomputer im Wert von 12,000 €. K möchte, dass V den Computer an ihn zusendet und ist auch dazu bereit, die Kosten zu übernehmen. V übergibt dem Frachtführer F das Paket. Der M, Fahrer des Transportwagens, ist auf dem Weg zur Lieferung des Pakets als ihm aufgrund Fahrlässigkeit ein Unfall passiert. Dadurch wird das Paket samt Inhalt vollkommen zerstört.</p>
<p style="text-align: justify;">V verlangt Zahlung des Kaufpreises i.H.v. 12,000€ von K. K zahlt nur, wenn V seinen Anspruch an K abtrete.</p>
</blockquote>
<hr />
<p><strong>A. Anspruch entstanden </strong></p>
<p style="text-align: justify;">(+), da Kaufvertrag gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/433.html" title="§ 433 BGB: Vertragstypische Pflichten beim Kaufvertrag">§ 433 BGB</a> vorhanden.</p>
<p><strong>B. Anspruch erloschen</strong></p>
<ol style="text-align: justify; list-style-type: upper-roman;">
<li>Nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/326.html" title="§ 326 BGB: Befreiung von der Gegenleistung und Rücktritt beim Ausschluss der Leistungspflicht">§ 326 Abs. 1 S. 1 BGB</a>:
<ol>
<li>Setzt voraus, dass Schuldner V von seiner Leistungspflicht gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/275.html" title="§ 275 BGB: Ausschluss der Leistungspflicht">§ 275 BGB</a> befreit wurde. (+), da Supercomputer zerstört: <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/326.html" title="§ 326 BGB: Befreiung von der Gegenleistung und Rücktritt beim Ausschluss der Leistungspflicht">§ 326 Abs. 1 S. 1 BGB</a> (+)</li>
<li>(P) <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/326.html" title="§ 326 BGB: Befreiung von der Gegenleistung und Rücktritt beim Ausschluss der Leistungspflicht">§ 326 Abs. 2 S. 1 BGB</a> (sog. Anspruchserhaltende Norm bzw. Anspruchserhaltungsnorm)
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>(-), da Gläubiger K den Umstand, der zur Unmöglichkeit nicht zu vertreten hat und sich auch nicht im Annahmeverzug befand.</li>
</ol>
</li>
<li>ZwErg (Zwischenergebnis): <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/326.html" title="§ 326 BGB: Befreiung von der Gegenleistung und Rücktritt beim Ausschluss der Leistungspflicht">§ 326 Abs. 1 S. 1 BGB</a> (+), somit ist der Anspruch des V nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/433.html" title="§ 433 BGB: Vertragstypische Pflichten beim Kaufvertrag">§ 433 Abs. 2 BGB</a> erloschen.</li>
</ol>
</li>
<li>Etwas anderes könnte sich jedoch aus <a href="http://juraeinmaleins.de/schema-versendungskauf-447-bgb/">§ 447 Abs. 1 BGB (Gefahrtragungsregel)</a> ergeben:
<ol>
<li>Anwendbarkeit beschränkt durch 475 Abs. 2 BGB? (-), K ist kein Verbraucher, sondern Unternehmer, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/475.html" title="§ 475 BGB: Anwendbare Vorschriften">§ 475 Abs. 2 BGB</a> ist dementsprechend nicht anwendbar.</li>
<li>Voraussetzungen des <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/447.html" title="§ 447 BGB: Gefahrübergang beim Versendungskauf">§ 447 Abs. 1 BGB</a>:
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>Versendung an einen anderen Ort als den des Erfüllungsortes (Leistungsort <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/269.html" title="§ 269 BGB: Leistungsort">§ 269 BGB</a>, nicht Erfolgsort!!!)</li>
<li>(P) Verlangen des K auf Zusendung des Pakets als Bringschuld oder Schickschuld zu qualifizieren? Bringschuld (-), da Transport nicht zum Inhalt der Leistungspflicht des V wurde (vgl. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/269.html" title="§ 269 BGB: Leistungsort">§ 269 Abs. 3 BGB</a>). Daher Schickschuld (+). Es liegt eine Versendung aus einem anderen Ort (Bochum) als den des Erfüllungsortes (Köln) vor, die auf Verlangen des K erfolgte und V übergab das Paket an eine Transportperson (Frachtführer F): <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/447.html" title="§ 447 BGB: Gefahrübergang beim Versendungskauf">§ 447 Abs. 1 BGB</a> (+).</li>
<li>Rechtsfolge: Übergang der Preisgefahr auf den Käufer K gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/447.html" title="§ 447 BGB: Gefahrübergang beim Versendungskauf">§ 447 Abs. 1 BGB</a>. Wichtig: Da es sich hierbei um eine Schickschuld handelt, der Transport somit nicht Inhalt der Leistungspflicht des V ist, ist F bzw. M <strong>nicht</strong> <a href="http://juraeinmaleins.de/schema-erfuellungsgehilfe/">Erfüllungsgehilfe gem. § 278 BGB</a> des V.</li>
<li>Realisierung einer typischen Transportgefahr: (+)</li>
<li>ZwErg: Die Preisgefahr ist gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/447.html" title="§ 447 BGB: Gefahrübergang beim Versendungskauf">§ 447 Abs. 1 BGB</a> auf den Käufer K übergegangen. Der Anspruch auf Kaufpreiszahlung des V gegen den K i.H.v. 12,000€ ist nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/326.html" title="§ 326 BGB: Befreiung von der Gegenleistung und Rücktritt beim Ausschluss der Leistungspflicht">§ 326 Abs. 1 S. 1 BGB</a> nicht erloschen.</li>
</ol>
</li>
</ol>
</li>
</ol>
<p><strong>C. Anspruch nicht durchsetzbar</strong></p>
<ol>
<li style="list-style-type: none;">
<ol style="list-style-type: upper-roman;">
<li><a href="http://juraeinmaleins.de/schema-einrede-des-nicht-erfuellten-vertrag-320-bgb/">Einrede des nicht erfüllten Vertrags gem. § 320 BGB</a>
<ol>
<li>Dies setzt einen Anspruch aus gegenseitigem Vertrag voraus. Der Anspruch des K auf Übergabe und Übereignung der Kaufsache gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/433.html" title="§ 433 BGB: Vertragstypische Pflichten beim Kaufvertrag">§ 433 Abs. 1 S. 1 BGB</a> ist gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/275.html" title="§ 275 BGB: Ausschluss der Leistungspflicht">§ 275 BGB</a> erloschen. Als Gegenanspruch gegen V kommt aber <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/285.html" title="§ 285 BGB: Herausgabe des Ersatzes">§ 285 BGB</a> (sog. Stellvertretendes Commodum) in Betracht.</li>
<li><a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/285.html" title="§ 285 BGB: Herausgabe des Ersatzes">§ 285 BGB</a> setzt voraus, dass der Schuldner aufgrund <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/275.html" title="§ 275 BGB: Ausschluss der Leistungspflicht">§ 275 BGB</a> einen Ersatz oder Ersatzanspruch erlangt hat. In Betracht kommt <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/425.html" title="§ 425 HGB: Haftung für Güter- und Verspätungsschäden. Schadensteilung">§§ 425</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/428.html" title="§ 428 HGB: Haftung für andere">428 HGB</a> (Haftung des Frachtführers).
<ol style="list-style-type: lower-alpha;">
<li>F haftet nach <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/425.html" title="§ 425 HGB: Haftung für Güter- und Verspätungsschäden. Schadensteilung">§ 425 Abs. 1 HGB</a>. Grundsätzliche Exkulpation gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/426.html" title="§ 426 HGB: Haftungsausschluß">§ 426 HGB</a>, jedoch wegen <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/428.html" title="§ 428 HGB: Haftung für andere">§ 428 HGB</a> nicht möglich. F haftet daher für seinen Fahrer M und kann sich nicht entlasten.</li>
<li>(P) Nach der Differenztheorie hat V keinen Schaden, da er weiterhin einen Anspruch auf Kaufpreiszahlung hat (s.o.). Es kann daher grundsätzlich keinen Schadensersatzanspruch ohne Schaden geltend gemacht werden. Allerdings ist <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/421.html" title="§ 421 HGB: Rechte des Empfängers. Zahlungspflicht">§ 421 Abs. 1 S. 2 a.E. HGB</a> zu beachten: Danach <strong>bleibt</strong> der Absender (V) zur Geltendmachung der Schadensersatzansprüche aus dem Frachtvertrag <strong>befugt</strong>.</li>
<li>Infolgedessen hat V gegen F einen Anspruch aus <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/425.html" title="§ 425 HGB: Haftung für Güter- und Verspätungsschäden. Schadensteilung">§§ 425</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/428.html" title="§ 428 HGB: Haftung für andere">428 HGB</a>.</li>
</ol>
</li>
<li>K kann daher gegen V gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/285.html" title="§ 285 BGB: Herausgabe des Ersatzes">§ 285 BGB</a> verlangen, dass V ihn seinen Anspruch gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/425.html" title="§ 425 HGB: Haftung für Güter- und Verspätungsschäden. Schadensteilung">§§ 425</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/428.html" title="§ 428 HGB: Haftung für andere">428 HGB</a> gegen F abtretet. Solange dies nicht geschehen ist, ist K berechtigt, die Einrede des nicht erfüllten Vertrages gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/320.html" title="§ 320 BGB: Einrede des nicht erfüllten Vertrags">§ 320 BGB</a> zu erheben. Die Zahlung des Kaufpreises erfolgt daher Zug um Zug gegen den Ersatzanspruch des V gegen F.</li>
</ol>
</li>
</ol>
</li>
</ol>
<hr />
<h1 style="text-align: justify;">Ein kleines Bonbon zum Schluss:</h1>
<p style="text-align: justify;">K hat gegen den Frachtführer selbst einen Anspruch aus <a href="https://dejure.org/gesetze/HGB/421.html" title="§ 421 HGB: Rechte des Empfängers. Zahlungspflicht">§ 421 Abs. 1 S. 2 Hs. 1 HGB</a>: „Ist das Gut beschädigt oder verspätet abgeliefert worden oder verlorengegangen, so kann der Empfänger die Ansprüche aus dem Frachtvertrag im eigenen Namen gegen den Frachtführer geltend machen; …“.</p>
<p style="text-align: justify;">Taktisch gesehen sollte der Käufer dennoch die Kaufpreiszahlung bis zur Abtretung des Anspruchs des V verweigern, denn sowohl der K als Käufer (Empfänger) als auch der V als Verkäufer (Absender) sind Gesamtgläubiger nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/428.html" title="§ 428 BGB: Gesamtgläubiger">§ 428 BGB</a> gegen den Frachtführer F. D.h. der F könnte an den V mit Erfüllungswirkung leisten (<a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/429.html" title="§ 429 BGB: Wirkung von Veränderungen">§§ 429 Abs. 3</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/422.html" title="§ 422 BGB: Wirkung der Erfüllung">422</a>  Abs. 1 BGB), sodass K am Ende seinen eigenen Anspruch gegen F nicht mehr durchsetzen kann.</p>
<hr />
<p style="text-align: justify;"><a href="#_ftnref1" name="_ftn1">[1]</a> Mit etwas Kaufrecht, Handelsrecht und allgemeines Leistungsstörungsrecht.</p>
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<title>Kalkulationsirrtum</title>
<link>http://www.juraeinmaleins.de/kalkulationsirrtum/</link>
<dc:creator><![CDATA[Van]]></dc:creator>
<pubDate>Mon, 27 Apr 2020 20:41:46 +0000</pubDate>
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<description><![CDATA[<p>Ein Kalkulationsirrtum ist ein Unterfall des Motivirrtums. Grundsätzlich gilt, dass Motivirrtümer unbeachtlich sind und daher nicht zur Anfechtung berechtigen. In Ausnahmefällen soll dies aber möglich sein, so wie z.B. beim Eigenschaftsirrtum nach § 119 Abs. 2 BGB, der ebenfalls ein Unterfall des Motivirrtums darstellt. Ob eine Anfechtung auch beim Kalkulationsirrtum möglich ist, lässt sich nicht […]</p>
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<content:encoded><![CDATA[<p>Ein Kalkulationsirrtum ist ein Unterfall des Motivirrtums. Grundsätzlich gilt, dass Motivirrtümer unbeachtlich sind und daher nicht zur Anfechtung berechtigen. In Ausnahmefällen soll dies aber möglich sein, so wie z.B. beim Eigenschaftsirrtum nach <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/119.html" title="§ 119 BGB: Anfechtbarkeit wegen Irrtums">§ 119 Abs. 2 BGB</a>, der ebenfalls ein Unterfall des Motivirrtums darstellt. Ob eine Anfechtung auch beim Kalkulationsirrtum möglich ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. Dazu schauen wir uns folgende Skizze an:</p>
<span id="more-87756"></span>
<figure class="wp-block-image"><a href="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/04/Kalkulationsirrtum-Skizze-Juraeinmaleins.png" target="_blank" rel="noopener noreferrer"><img loading="lazy" decoding="async" width="2500" height="1076" src="http://juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/04/Kalkulationsirrtum-Skizze-Juraeinmaleins.png" alt="Kalkulationsirrtum Skizze - Juraeinmaleins" class="wp-image-87761" srcset="http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/04/Kalkulationsirrtum-Skizze-Juraeinmaleins.png 2500w, http://www.juraeinmaleins.de/wp-content/uploads/2020/04/Kalkulationsirrtum-Skizze-Juraeinmaleins-600x258.png 600w" sizes="(max-width: 2500px) 100vw, 2500px" /></a></figure>
<div class="message_box announce"><p>Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass nach herrschender Meinung ein Kalkulationsirrtum nie zur Anfechtung berechtigt.<a href="#_ftn1" name="_ftnref1">[1]</a></p></div>
<h5 class="wp-block-heading">I. Liegt ein einseitiger oder doppelseitiger Kalkulationsirrtum vor?</h5>
<p>1. Im ersten Schritt ist zunächst zu ermitteln, ob es sich bei dem vorliegenden Kalkulationsirrtum um einen <strong>einseitigen </strong>oder <strong>doppelseitigen </strong>Kalkulationsirrtum handelt.</p>
<p>a) Handelt es um einen <strong>doppelseitigen Kalkulationsirrtum </strong>(sog. Doppelirrtum oder beiderseitiger Motivirrtum<a href="#_ftn2" name="_ftnref2">[2]</a>), wenn sowohl Erklärender und Empfänger dem Kalkulationsirrtum unterlegen, wird eine Anfechtung verneint, da es dann nur vom Zufall abhängen würde, wer als erster anficht.</p>
<p>b) Handelt es sich aber um einen einseitigen Kalkulationsirrtum, wird im zweiten Schritt geprüft, ob es sich um einen verdeckten (internen) oder offenen (externen) einseitigen Kalkulationsirrtum handelt.</p>
<h5 class="wp-block-heading">II. Wenn einseitig, dann verdeckter (interner) oder offener (externer) Kalkulationsirrtum?</h5>
<p>2. Verdeckt (intern) bedeutet, dem Empfänger wurde nur das Ergebnis, nicht aber die Berechnung, mitgeteilt.<a href="#_ftn3" name="_ftnref3">[3]</a> Bei dem offenen (externen) wurde dem Empfänger sowohl die Berechnung als auch das Ergebnis offen gelegt.</p>
<p>a) Liegt ein <strong>offener (externer) einseitiger Kalkulationsirrtum</strong> vor, gilt der Vorrang der Auslegung.<a href="#_ftn4" name="_ftnref4">[4]</a> Zu denken ist an das Institut der sog. <em>falsa demonstratio non nocet.<a href="#_ftn5" name="_ftnref5">[5]</a></em></p>
<p>Ansonsten lehnt auch hier die h.M. die Anfechtung ab. Offen bleibt aber eine Haftung nach der Störung der Geschäftsgrundlage gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/313.html" title="§ 313 BGB: Störung der Geschäftsgrundlage">§ 313 BGB</a>, „<em>dolo agit, qui petit, quod statim redditurus est“-</em>Einrede gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/242.html" title="§ 242 BGB: Leistung nach Treu und Glauben">§ 242 BGB</a> oder aber auch nach <em>culpa in contrahendo </em>(c.i.c.) gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/280.html" title="§ 280 BGB: Schadensersatz wegen Pflichtverletzung">§§ 280 Abs. 1</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/311.html" title="§ 311 BGB: Rechtsgeschäftliche und rechtsgeschäftsähnliche Schuldverhältnisse">311 Abs. 2</a>, <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/241.html" title="§ 241 BGB: Pflichten aus dem Schuldverhältnis">241 Abs. 2 BGB</a>.</p>
<p>b) Liegt ein <strong>verdeckter (interner) einseitiger Kalkulationsirrtum</strong> vor, ist weiter nach Schritt Nr. 3 zu verfahren. Es stellt sich sodann die Frage, ob der Empfänger Kenntnis über den verdeckten Kalkulationsirrtum hatte oder nicht.</p>
<h5 class="wp-block-heading">III. Hat der Empfänger Kenntnis über den verdeckten (internen) einseitigen Kalkulationsirrtum?</h5>
<p>1) Wird dieser Schritt bejaht, d.h. der Empfänger hat positive Kenntnis, erlaubt eine Mindermeinung die Anfechtung nach analog <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/119.html" title="§ 119 BGB: Anfechtbarkeit wegen Irrtums">§ 119 Abs. 1 Alt. 1 BGB</a> (Inhaltsirrtum).</p>
<p>Die h.M. lehnt auch hier eine Anfechtung ab, da sie dem Grundsatz folgt, dass der Kalkulationsirrtum ein unbeachtlicher Motivirrtum ist.<a href="#_ftn6" name="_ftnref6">[6]</a> Allerdings besteht gem. <a href="https://dejure.org/gesetze/BGB/241.html" title="§ 241 BGB: Pflichten aus dem Schuldverhältnis">§ 241 Abs. 2 BGB</a> eine Hinweispflicht des Empfängers, sodass ein Unterlassen eines Hinweises auf den Fehler eine Haftung aus c.i.c. begründet.<a href="#_ftn7" name="_ftnref7">[7]</a></p>
<p>2) Hat der Empfänger keine Kenntnis, liegt nach wie vor nur ein unbeachtlicher Motivirrtum vor, der eben nicht zur Anfechtung berechtigt.</p>
<div class="message_box success"><p>Der Kalkulationsirrtum ist ein Irrtum, der bereits im Vorfeld bei der Willensbildung auftritt und nicht erst bei der Willensäußerung!<a href="#_ftn8" name="_ftnref8">[8]</a></p></div>
<div class="divider"></div>
<p><a href="#_ftnref1" name="_ftn1">[1]</a> <em>Leipold</em>, <a href="http://www.juraeinmaleins.de/buecher/bgb-1-einfuehrung-und-allgemeiner-teil" target="_blank" rel="noopener noreferrer">BGB I: Einführung und Allgemeiner Teil</a>, 8. Auflage 2015, § 18 Rn. 23.<br>
<a href="#_ftnref2" name="_ftn2">[2]</a> <em>Leipold</em>, (Fn.1), § 18 Rn. 24.<br>
<a href="#_ftnref3" name="_ftn3">[3]</a> <em>Leipold</em>, (Fn.1), § 18 Rn. 26.<br>
<a href="#_ftnref4" name="_ftn4">[4]</a> <em>Leipold</em>, (Fn.1), § 18 Rn. 24.<br>
<a href="#_ftnref5" name="_ftn5">[5]</a> <em>Supra</em>; siehe auch den sog. Rubelfall: <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=RGZ%20105,%20406" title="RG, 30.11.1922 - VI 465/22: Rubel - § 119 Abs. 1 BGB, erweiterter Inhaltsirrtum, (hier ausnahms...">RGZ 105, 406</a>.<br>
<a href="#_ftnref6" name="_ftn6">[6]</a> BGH <a href="https://dejure.org/dienste/vernetzung/rechtsprechung?Text=NJW%202002,%202312" title="BGH, 28.02.2002 - I ZR 318/99: "Videofilmverwertung"; Nachforderung nachträglich erhobener Mehr...">NJW 2002, 2312</a>; <em>Leipold</em>, (Fn.1), § 18 Rn. 26.<br>
<a href="#_ftnref7" name="_ftn7">[7]</a> <em>Leipold</em>, (Fn.1), § 18 Rn. 26.<br>
<a href="#_ftnref8" name="_ftn8">[8]</a> <em>Leipold</em>, (Fn.1), § 18 Rn. 23.</p>
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