Denkt man an die vielen Inhaber des Doktortitels, die nach Nachweisen von Plagiaten ihre Titel verloren haben, so kann man durchaus zu der Auffassung gelangen, dass Doktortitel in Deutschland wohlfeil und leicht zu erlangen sind. Anette Schavan, Karl-Theodor zu Guttenberg und auch in jüngster Zeit Franziska Giffey standen in der ersten Reihe der Politiker und nahem wichtige Regierungspositionen ein. Die Reihe ließ sich durchaus weiter fortsetzen, wobei nicht alle den Anstand besaßen und ihre Ämter und Mandate abgegeben haben. Man muss sich natürlich n diesem Zusammenhang auch fragen, ob die Betreuung der Doktoranten durch deren Doktorväter an den Universitäten in hinreichendem Maße sichergestellt worden ist. Spätestens bei der mündlichen Verteidigung der Dissertation sollte sich die Spreu vom Weizen trennen. Es entsteht der Eindruck, dass bei bestimmten Kandidaten wohl nicht so genau nachgefragt wird. Die Probleme an unseren Schulen sind seit langem bekannt. Offensichtlich gibt es auch an unseren Universitäten Bereiche mit Verbesserungspotential.

Nun hat es Manja Schreiner getroffen. Die Berliner Verkehrssenatorin (CDU) hat am Dienstag, den 30.04.2024 ihren Rücktritt erklärt. Nach dem Plagiatsvorwürfe durch den Frankfurter Professor Roland Schimmel nach Recherchen der Plagiatsprüfer VriniPlagWiki bekannt geworden waren, hatte die Senatorin selbst bei der Uni Rostock eine Prüfung ihrer Dissertation beantragt. Im Ergebnis beschloss die Uni, Frau Schreiner den Titel zu entziehen. Zur Begründung stellte die Uni fest, dass die nicht gekennzeichneten Übernahmen anderer Autoren das Ergebnis der Arbeit wesentlich geprägt hätten. Es wurde also schlicht abgeschrieben.

Immerhin ist Frau Schreiner von Ihrem Amt zurückgetreten und hat damit Verantwortung für ihr Tuns oder auch Nichtstun übernommen.