Inspirationen für die Woche – KW 18

Neue Woche, neue Inspirationen. Es war eine spannende Woche, eine, bei denen ich mich durch die verschiedensten Bücher blätterte und mich auch sonst inspirieren liess.

Aktuell kommt man kaum an Immanuel Kant vorbei, das Jubiläum hat wahre Text- und sonstige Fluten losgelöst. Ich habe vor nunmehr 21 Jahren beschlossen, damals schwanger in einer Kantvorlesung sitzend, dass mein Sohn doch bitte diesen wunderbaren Namen tragen soll: Immanuel. Er wurde für zu altertümlich befunden, so trägt er ihn nun als Zweitnamen. Immerhin.

Kant ist aktuell, immer. Und ja, um gleich die Kritik vorwegzunehmen: Er war rassistisch und frauenfeindlich. Der Zeit geschuldet, obwohl er es auch hätte besser wissen können. Egal. Es bleibt genug, das zu bedenken ist, da es schlicht gut ist. Man muss nicht immer das Kind mit dem Bade ausschütten. Keiner ist über jeden Zweifel erhaben und wäre es einer, ihr wisst schon, solle er den ersten Stein werfen….

Hier ein paar aktuelle Bücher zum Einstieg:

  • Gabriele Gava, Achim Vesper: Kants Philosophie (C.H.Beck 2024) – ein Einblick in das Leben und Schaffen Kants, eine Erläuterung der zentralen Begriffe und Ansätze seines Denkens anhand seiner wichtigsten Werke.
  • Ursula Michels-Wenz: Klarsicht mit Kant (Insel Verlag 2024) – kleine Denkhäppchen aus Kants Denken, ein guter Einstieg für zwischendurch
  • Omri Boehm, Daniel Kehlmann: Der bestirnte Himmel über mir. Ein Gespräch über Kant (Propyläen Verlag 2024) – zwei kluge Köpfe reden darüber, was wir noch heute von Kant zu Themen wie Rassismus, Kolonialismus, Gerechtigkeit, das Böse und vielen mehr lernen könnten
  • Marcus Willaschek: Kant. Die Revolution des Denkens (C.H.Beck 2024) – eine gelungene, informative, kompetente und gut lesbare Einführung in Kants Philosophie und viel Anregung, als Leser selber mitzudenken

Folgendes Buch kann ich euch zudem ans Herz legen, es hat mich beim Lesen sehr berührt:

Sigrid Nunez: Der Freund

Als ihr Freund stirbt, hinterlässt er nicht nur eine grosse Lücke in ihrem Leben, sondern auch seinen vor Trauer depressiven Hund, eine Deutsche Dogge. Abgesehen davon, dass sie Gefahr läuft, ihre Wohnung in New York zu verlieren, weil da keine Hunde erlaubt sind, wollte sie nie einen Hund haben. Sie war Katzenmensch. Die Geschichte eines Zusammenwachsens, einer Liebe, die tief geht und viel ans Licht holt. Gedanken zum Schreiben, zum Tod, zu Liebe und Freundschaft, zum Denken und zu den Unterschieden zwischen Mensch und Tier. Und ja, auch eine Geschichte vom Loslassen.

Ich habe auch wieder einen Podcast gehört, den ich euch empfehlen möchte:

Vor einiger Zeit stiess ich aus irgendeinem Grund, den ich nun nicht mehr weiss, über sieben Ecken wohl, auf ein Buch: Dana von Suffrin, Nochmal von vorne. Das Buch klang spannend, so dass ich es bestellte. Einen Tag nachdem es im Briefkasten war, suchte ich einen neuen Podcast und stiess auf die neuste Folge von «Dear Reader» mit Mascha Jacobs. Ihr Gast? Dana von Suffrin.  Als persönliches Buch hatte sie neben anderen Joseph Roth dabei mit seiner Erzählung «April». Gleich stürzte ich zum Bücherregal, zog Roths Erzählungen heraus, schlug die Geschichte auf und stiess auf diesen wunderbaren Satz (ich habe ihn kürzlich schon hier reingestellt, weil er so wunderbar ist):

«Die Aprilnacht, in der ich ankam, war wolkenschwer und regenschwanger. Die silbernen Schattenrisse der Stadt strebten aus losem Nebel zart, kühn, fast singend gegen den Himmel.»

Und hier der Link zum Podcast:  HIER

Habt eine gute Woche!

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