Die Ukraine hat eine ungewöhnliche Methode entwickelt, um den Munitionsmangel im Krieg gegen Russland zu überwinden. Sie setzen nun auf selbstgebaute Ballons, die Granaten aus großer Höhe abwerfen können. Diese Langstreckenballons sind kostengünstig und schwer zu orten, was sie zu einer effektiven Alternative zu herkömmlichen Angriffsmethoden macht. Mit handelsüblicher Elektronik ausgestattet und über Satellitenkommunikation verfügend, können sie mit beträchtlicher Genauigkeit gesteuert werden.
Russland hat bereits Ballons eingesetzt, die wohl eher als Ablenkung für die ukrainische Luftabwehr dienen. Im Februar wurden russische Wetterballons in der Ukraine gesichtet, die mit speziellen Radarbeschichtungen getarnt waren. Es wird vermutet, dass diese Ballons während russischer Drohnen- und Raketenangriffe als Ablenkung dienten. Die Eskalation führte dazu, dass russische Quellen berichteten, erstmals einen mit Sprengladungen beladenen Ballon abgeschossen zu haben, der in den russischen Luftraum eindrang.
Es herrscht ein Rätsel um das Material, aus dem die ukrainischen Ballons hergestellt sind. Experten spekulieren, dass es sich nicht um herkömmliche Ballons handelt, sondern möglicherweise um umgebaute Solarballons, die durch Sonnenwärme aufsteigen können. Die Elektronik, die in den Ballons verbaut ist, ermöglicht eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern und ist offenbar clever konstruiert. Es wird vermutet, dass ein heißer Draht zur Auslösung der Munition dient, der durch elektronische Bauteile gesteuert wird.
Diese Form der Luftangriffe hat historische Vorbilder und zeigt die technologische Entwicklung im Kriegswesen. Die Kombination aus Ballons und Granaten verweist auf frühe Formen der Luftkriegsführung, die bereits im 18. Jahrhundert zu Aufklärungszwecken und Angriffen eingesetzt wurden. Die Anpassung moderner Technologie durch die Ukraine verdeutlicht den Einsatz von Innovationen im Konflikt mit Russland.
