Boris Reitschuster: Meine Vertreibung

Auf den ersten Blick mutet der Titel, den Boris Reitschuster für sein Buch gewählt hat, etwas dramatisch an. Spätestens wenn man es gelesen hat, stimmt man ihm zu. Es war nichts anderes als die Vertreibung eines unbequemen Journalisten.

„Meine Vertreibung“ von Boris Reitschuster ist ein fesselndes und aufwühlendes Buch, das einen tiefen Einblick in die Erfahrungen des Autors während seiner Zeit als investigativer Journalist in Deutschland gibt. Reitschuster beschreibt eindringlich die politischen Intrigen, die er erlebt hat, sowie die persönlichen Herausforderungen, mit denen er konfrontiert wurde.

Reitschuster ist einer der wenigen Journalisten, die ihrem Bestreben treu geblieben sind, der Regierung genau auf die Finger zu schauen, sie offen zu kritisieren und unbequeme Fragen zu stellen. Seine Auftritte in der Bundespressekonferenz – übrigens ein eingetragener Verein, keine offizielle Einrichtung der Regierung! – sind nahezu legendär. Jene waren es auch, die die BPK veranlasst hat, ihn unter fadenscheinigen Vorwänden rauszuschmeißen. Diesen ungeheuerlichen Vorgang beschreibt er in seinem Buch mehr als ausführlich und man merkt es ihm an, mit welcher Wut und Enttäuschung er dies tut.

Enttäuschung vor allem auch im Hinblick auf seine sogenannten „Kollegen“, die ihm reihenweise in den Rücken gefallen sind, anstatt Partei für ihn zu ergreifen. Wut darauf, was aus der BPK geworden ist, nämlich eine Art harmloser Stuhlkreis, in dem unterwürfige „Journalisten“ einer unfassbar arrogant agierenden Regierungsbank freundliche Fragen stellen dürfen. 

Was dieses Buch besonders macht, ist die persönliche Perspektive des Autors. Reitschuster scheut sich nicht davor, seine eigenen Gefühle, Ängste und Zweifel offen zu legen. Dadurch wird der Leser nicht nur Zeuge der politischen Ereignisse, sondern auch Teil der emotionalen Reise des Autors.

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt von „Meine Vertreibung“ ist die Detailgenauigkeit, mit der Reitschuster die komplexe politische Landschaft Deutschlands darstellt. Er analysiert nicht nur die offensichtlichen Ereignisse, sondern wirft auch einen Blick hinter die Kulissen, um die verborgenen Motive und Machenschaften aufzudecken.

Trotz der ernsten Themen gelingt es Reitschuster, seinen Erzählstil leicht und zugänglich zu halten. Seine klare und prägnante Sprache macht es dem Leser einfach, der Handlung zu folgen, während er gleichzeitig genug Raum für Reflexion und Nachdenken lässt.

Insgesamt ist „Meine Vertreibung“ ein beeindruckendes Buch, das nicht nur eine packende Geschichte erzählt, sondern auch zum Nachdenken über die Bedeutung von Pressefreiheit und dem Kampf gegen Unterdrückung anregt. Es ist ein Muss für jeden, der sich für Politik, Journalismus und die menschliche Erfahrung interessiert.

Boris Reitschuster betreibt heute seinen gleichnamigen Blog, der monatlich millionenfach gelesen wird!

Boris Reitschuster: Meine Vertreibung

erschienen in der AchGut-Edition. Hier bestellen!

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