Die Leitung von Venedig hat beschlossen, als erste Stadt weltweit ein Zahlungssystem für Touristen einzuführen, um während der Hochsaison die Massen am Kanal zu kontrollieren. Jeder Tagesbesucher muss vor dem Betreten der Lagunenstadt eine Eintrittsgebühr von 5 € online bezahlen. Es gibt keine Drehkreuze an den Eingängen, aber Kontrolleure führen Stichprobenkontrollen durch und ahnden Verstöße mit Bußgeldern zwischen 50 und 300 Euro.
Mit rund 20 Millionen Besuchern im letzten Jahr, wobei die Hälfte in Unterkünften übernachtete, die die lokale Bevölkerung von etwa 49.000 Einwohnern überragen, sieht sich Venedig mit ernsthaften Überlastungsproblemen konfrontiert. Letztes Jahr konnte die Stadt knapp einem Eintrag auf die Liste des UNESCO-Welterbes in Gefahr entgehen, indem sie Maßnahmen ergriff, um die Auswirkungen des Massentourismus auf das empfindliche Ökosystem der Stadt zu verringern.
Zusätzlich zum Eintrittsgeld hat die Stadt die Einfahrt großer Kreuzfahrtschiffe in die Lagune von Venedig untersagt und plant weitere Einschränkungen für die Größe von Touristengruppen. Simone Venturini aus dem Stadtrat für Tourismus und sozialen Zusammenhalt betonte, dass das Phänomen des Massentourismus eine Herausforderung für europäische Touristenstädte darstelle, Venedig jedoch aufgrund seiner Größe und Fragilität besonders betroffen sei und daher frühzeitig nach Lösungen suche. In Zukunft könnten zu bestimmten Zeiten möglicherweise höhere Gebühren erhoben werden, um die Anzahl der Ankünfte zu regulieren.
