Gesundheitsmanagement auf dem Prüfstand: Scheitern Unternehmen an der strategischen Umsetzung? #ZPNord

Auf der diesjährigen Zukunft Personal Nord in Hamburg standen Gesundheit und ESG im Zentrum vieler Diskussionen. Bastian Schmidtbleicher und Fabian Maisch von der Firma Moove lieferten wichtige Einblicke in die Integration von Gesundheitsmanagement als wesentlichem Bestandteil der Unternehmensstrategie.

Gesunde Arbeit – Mehr als nur ein Benefit

Schmidtbleicher betont, dass gesunde Arbeit kein oberflächlicher Benefit ist, sondern eine grundlegende strategische Notwendigkeit darstellt: „Gesunde Arbeit ist kein Benefit, es ist ein Teil von der Unternehmensstrategie.“ Dies spiegelt einen Wandel in der Wahrnehmung von Gesundheitsmanagement wider, das nun als integraler Bestandteil der Unternehmensführung und nicht als bloße Zusatzleistung verstanden wird.

Herausforderungen und praktische Ansätze

Ein zentrales Thema des Gesprächs war das sogenannte „Gesundheitstage-Dilemma“, bei dem Gesundheitsmaßnahmen oft zu allgemein und nicht zielgruppenspezifisch konzipiert werden. Maisch illustriert dieses Problem mit einem Beispiel:

„Eine Organisation sagt, wir wollen was fürs Thema Gesundheit machen und plant dann ein Event, das eigentlich nur die bereits gesundheitsbewussten Mitarbeiter erreicht.“ Hieraus leitet sich die Notwendigkeit ab, Maßnahmen spezifisch auf die Bedürfnisse verschiedener Mitarbeitergruppen abzustimmen, um eine breitere Wirkung zu erzielen.

Technologieeinsatz mit Bedacht

Ein weiterer Diskussionspunkt war der sinnvolle Einsatz von Technologie im Gesundheitsmanagement. Schmidtbleicher kritisiert die oft unreflektierte Nutzung von Apps und digitalen Tools, die ohne strategische Einbindung selten langfristig erfolgreich sind: „Apps überleben nicht länger als sieben Minuten auf den Bildschirmen von Young Professionals.“ Diese Aussage unterstreicht die Notwendigkeit, Technologien nicht als Allheilmittel, sondern als Teil eines umfassenden Konzepts zu nutzen.

ESG und Reporting

Die Bedeutung von ESG-Reporting und Transparenz in der sozialen Nachhaltigkeit wurde ebenfalls hervorgehoben. Unternehmen müssen zunehmend ihre Maßnahmen in diesen Bereichen offenlegen, was eine Herausforderung darstellt, aber auch eine Chance für mehr Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei Stakeholdern bietet.

Abschließende Gedanken

Die Diskussionen auf der Messe zeigen, dass ein umfassendes Verständnis und eine strategische Integration von gesunder Arbeit notwendig sind, um den modernen Anforderungen an Unternehmen gerecht zu werden. Die Beiträge von Schmidtbleicher und Maisch bieten wertvolle Perspektiven für Unternehmen, die vor der Herausforderung stehen, Gesundheit nicht nur als Pflicht, sondern als strategischen Vorteil zu begreifen und umzusetzen.

Die Erkenntnisse von der Zukunft Personal Nord unterstreichen die Bedeutung von adaptiven, zielgruppenspezifischen und technologisch unterstützten Ansätzen im Gesundheitsmanagement, die letztendlich zur Schaffung einer nachhaltigeren und gesünderen Arbeitsumgebung führen sollen.

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