Inkompetent, ahnungslos, schädlich: Drei Adjektive, die so manchen Minister beschreiben

Wussten Sie, dass die deutsche Wirtschaft floriert?
Wussten Sie, dass die Arbeitslosigkeit fast verschwunden ist?
Wussten Sie, dass Deutschland auf dem Weg ins zweite Wirtschaftswunder ist?

Nein?

Nun, wenn Sie den Eindruck haben, dass alles immer schlechter wird, die Kosten steigen, die Serviceleistungen schwinden und die verbleibenden immer schlechter werden, dass die Zahl der über den generösen “Staat” an Steuerzahlern Nutznießenden immer größer wird, dann liegt das einfach daran, dass Sie die Realität und nicht die Traumwelt bewohnen, in der sich so manches Regierungsmitglied aufhält:

Dass Lauterbach von relativ wenig, zumindest wenig Ahnung hat, war lange bekannt. Dass er jedoch in einer ganz anderen Welt residiert, einer rosaroten, vielleicht auch kunterbunten, in der man sich die Welt einbildet, wie man sie gerne hätte, ist eine neue Erkenntnis und eine, die früher zu einer amtsärztlichen Beurteilung des Entschwebten geführt hätte.

Wie dem auch sei.
Der Beitrag, dem Lauterbach die gute Nachricht von besser werdender Stimmung und “Vollbeschäftigung” entnommen haben will, ist im Spiegel erschienen und enthält die folgende Passage:

“Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, sprach zwar von einem »recht klaren Aufwärtssignal«. Unternehmen hätten sich an die höheren Leitzinsen gewöhnt, und die Energiekosten seien wieder gefallen. »Dennoch stehen wir nicht vor einem starken Aufschwung.« Die Standortqualität sinke seit Jahren.

Ein Aufwärtsignal im Standort-Niedergang … Vielleicht sollten wir Jörg Krämer einen Platz als Kandidat zum Denkbehinderten des Monats reservieren?

Vielleicht ist die Commerzbank auch nicht unbedingt die Adresse, wenn es darum geht, das Geheimnis erfolgreicher ökonomischer Entwicklung zu erfragen:

Kursentwicklung der Aktie der Commerzbank AG

Aber so ist das halt, bei Postillen wie dem Spiegel: Man muss die fehlende Kompetenz bei Leuten einkaufen, die ideologisch passen und hoffen, das der Widerspruch zwischen Kompetenz und Ideologie und das daraus resultierende Wissensloch keinem der eigenen Leser auffällt.

Doch zurück zu Twitter-Professor Lauterbach und der besser werdenen Stimmung in der Wirtschaft. Der ifo-Geschäftsklima-Index, der Twitter-Professor Karl so zuversichtlich macht, ist zwar etwas besser als er im März war, er dümpelt aber nach wie vor weit unter dem, was man als normales und gutes Geschäftsklima ansehen kann und das sind Werte, die über 100 liegen.

Wer zudem genau hinsieht, der sieht, dass die leichte Verbesserung des tristen Daseins weitgehend auf Hoffnung gebaut ist, denn die aktuelle wirtschaftliche Lage wird von den rund 9000 Befragten aus den teilnehmenden Unternehmen nach wie vor noch schlechter beurteilt als das, was sie sich in Zukunft erhoffen, gemäß dem Motto, irgendwann muss es besser werden, jedenfalls für die Unternehmen, die es dann noch gibt. Im Bericht des ifo-Instituts zum neuen Geschäftsklimaindes liest sich das u.a. wie folgt:

“Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index gestiegen. Dies war auf deutlich weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Die aktuelle Lage beurteilten die Firmen hingegen schlechter. Der Auftragsbestand ging weiter zurück. Produktionssteigerungen sind nicht in Sicht.”

Das ist keine reale “Verbesserung”, das ist Hoffnung auf Verbesserung. Auch zum Tode Verurteilte hoffen noch bis zur letzten Sekunde, dass das Seil reißt.

Und natürlich muss man den Kontext der wirtschaftlichen Entwicklung anfügen, damit nicht irgend ein Faktenchecker den “fehlenden Kontext” anmahnt. Hier ist der Kontext als Konjunkturprognose aus dem selben ifo-Institut und von Anfang März – und seither hat sich nichts zum Guten geändert.

Stimmung schlecht,
Unsicherheit hoch.
Wider erwarten Rezession.
Eine blühende Wirtschaft, für Leute wie Twitter-Professor Lauterbach.

Bleibt noch die Behauptung, Deutschland stünde kurz vor Vollbeschäftigung, eine Behauptung, die entweder exponentiell dämlich oder krass menschenverachtend ist, denn von Vollbeschäftigung ist Deutschland ein paar Millionen Arbeitslose weit entfernt:

2.769.280 Arbeitslose meldet die Bundesagentur für Arbeit zum Ende des Monats März 2024.
2.769.280 Arbeitslose, die offenkundig nichts daran ändern, dass Twitter-Professor Lauterbach Vollbschäftigung sieht. Was immer er trinkt, es hat erhebliche psychotrope Fähigkeiten.

Tatsächlich hat die Arbeitslosigkeit seit Scholz und seine Truppe ministerieller Ineptokraten Regierung spielen, stetig zugenommen, und es gibt auch niemanden, der noch in Besitz seines Verstandes ist, der in dieser Hinsicht eine Kehrwende sieht. Im Gegenteil, beim regierungseigenen IAB geht man davon aus, dass die Arbeitslosigkeit im Jahr 2024 weiter steigen wird:

“Für 2024 rechnet das IAB aufgrund des Rückgangs der Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 und der schwachen Binnen- und Auslandsnachfrage mit einem nur geringen jahresdurchschnittlichen Wirtschaftswachstum von 0,1 Prozent. Ferner geht das IAB in seiner Bundesprognose von einem weiteren Beschäftigungsaufbau um 0,7 Prozent aus, der jedoch zum Teil weitaus schwächer als in den vergangenen Jahren ausfällt. Für das laufende Jahr werden wie vormals manifestierte regionale Muster deutlich: So steigt die Beschäftigung in Westdeutschland (+0,8 %) stärker als in Ostdeutschland (+0,3 %). Gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit bundesweit um 4,5 Prozent beziehungsweise 118.000 Personen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent und fällt damit 0,2 Prozentpunkte höher als 2023 aus.

Für Twitter-Professor Lauterbach ist das Vollbeschäftigung in einer für ihn florierenden Wirtschaft.

Auf Dauer kann es sich keine Gesellschaft der Welt leisten, in politischen Positionen Personen zu dulden, die entweder in ihrer Menschenverachtung soweit fortgeschritten sind, dass ihnen Ideologie mehr gilt als das Wohlergehen der Bevölkerung, eine Entwicklung die zwangsläufig in ideologischer Verblödung enden muss, oder die aufgrund ihrer Inkompetenz und Ahnungslosigkeit alles, was ihnen in den ideologischen Kram passt, als Erfolg ihrer eigenen Handlungen ansehen, egal, wie weit die Behauptung von der Realität abweicht, eine Situation, in der man sich fragen muss, ob ideologische Verblödung nicht bereits eingetreten ist.

Keine Gesellschaft, deren Zeil nicht in Selbstzerstörung, sondern in Prosperität besteht, kann solche schädlichen Leute in politischen Positionen dulden.


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