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Eine Prise Stolz

Täglicher Schreibanreiz
Worauf bist du in deinem Leben am meisten stolz?

Autor:

Geboren bin ich 1954 in einem deutschen Dorf in Westsibirien (Gebiet Omsk), lebe seit 1992 in Deutschland. Nach 18 Jahren Bibliotheksarbeit in Omsk und 20 Jahren in der Stadtbücherei Lüdenscheid bin ich nun seit Dezember 2019 Rentnerin. Ich schreibe gern für meine Blogs und für die Homepage. Es gibt zwei Buchveröffentlichungen von mir: "In der sibirischen Kälte" und "Andersrum". Einige meiner Texte sind auch als eBooks im Internet frei zugänglich.

21 Kommentare zu „Eine Prise Stolz

  1. Klar, darfst Du ruhig stolz sein, auf das was Du bisher überstanden hast und auch auf Deine Veröffentlichungen! Ich wusste ja gar nicht, dass es doch schon so viele sind! Wahrscheinlich hast Du auch sehr viel Energie da rein gesteckt, in jedes einzelne Projekt. Klar, kannst Du da stolz auf Dich sein! 👍🏻💪🏻 Weiterhin viel Energie und Kraft und für die nächsten Projekte! 🍀

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      1. Macht nichts! Das ist mir auch schon passiert, weil ich nicht angemeldet gewesen bin … Aber ich hab‘ mir schon gedacht, dass der Kommentar von dir ist. 😉 Danke! 💕

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    1. Danke, liebe Nell! So viele Veröffentlichungen sind es gar nicht. Nur zwei Bücher sind meine eigenen. Die anderen sind Anthologien, an denen ich mich mit meinen Texten beteiligt habe. 😊

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      1. Hallo Rosa nochmal! Hab jetzt gestern endlich mal Dein E-Book gelesen und das Taschenbuch bestellt. Schade, dass es das nicht als E-Book gibt. Außerdem hab ich mich komplett durch Deinen Blog gelesen. Ist schon erstaunlich, die Parallelen. Diese Kälte in der Familie kenne ich auch, obwohl wir Kinder in Deutschland aufgewachsen sind. Wir haben unsere Eltern noch gesiezt, erst mit 22 hab ich meine Mama das erste Mal geduzt. Ich glaub, diese Kälte wurde von ihren Eltern auf sie und dann auf uns weiter übertragen.

        Ich glaub, Du bist ein sehr feinfühliger, sensibler und intelligenter Mensch und ein sehr tiefer Schmerz sitzt immer noch tief in Dir. Das sieht man an den Fotos, egal ob als Kind oder als Erwachsene. Ich glaub sehr wohl, dass man auch die Schmerzen der Mutter mitfühlen kann und auch behalten kann, dass sich das tatsächlich vererbt. Und Deine Mutter hat ja auch viel durchgemacht. Dabei könntest Du eigentlich froh sein, dass Du jetzt alles hinter Dir lassen kannst. Aber ich kenne so Flashbacks, wo man wieder die Gefühle von früher hat. Da hilft nur abwarten, bis sie wieder weg gehen.

        Heute Morgen hab ich mal meine Mutter ausgefragt, wie ihre Kindheit so war. Sie ist 3 Jahre älter als Du und kommt aus Kasachstan. Geburtstagsgeschenke kannte sie auch nicht. Aber sie ist ein optimistischer Mensch, sie hat das alles leicht genommen. Das mit dem Neugeborenen, den man 3 Tage nicht in den Arm bekommt, das war anscheinend bei mir und meiner Schwester auch so, als wir geboren wurden. Das war in Estland. Damals hieß es, wegen dem Rhesus-Faktor im Blut, Laborergebnisse dauern so lang. Mein älterer Bruder in Kasachstan wurde meiner Mutter nicht weg genommen. Aber auch diese 3 Tage ohne ihre Neugeborenen haben meine Mutter überhaupt nicht schwer getroffen, sie fand es normal. Umso mehr zeigt es, wie feinfühlig Du bist, und dass Du nach Deutschland gehörst, wo ein Menschenleben noch was wert ist.

        Ich hab meine Mutter auch ausgefragt, wie es war mit Auto und Elektrizität. Sie hat es genauso erlebt wie Du, Autos waren selten. Elektrizität wurde gerade eingeführt. Aber sie haben Lohn bekommen für ihre Arbeit. Meine Oma hat zwar auch Lebensmittel verkauft, aber kaum auf dem Markt. Da war Mama nur einmal. Zu Oma sind die Leute nach Hause gekommen, das hat sich rumgesprochen, dass sie was zu verkaufen hatte. War halt Kasachstan, vielleicht anders als in Sibirien.
        Mein Papa war aus Sibirien, aber den kann ich nicht mehr fragen, wie es war. Er ist 1990 gestorben.

        Danke, dass Du uns so viele Einblicke gibst in das Leben in der ehemaligen Sowjetunion. Dadurch hab ich viel erfahren auch aus meiner Vergangenheit. Mama kann nicht so gut erklären, sie redet oft sehr chaotisch und dann auch stundenlang, so dass man sich nicht alles merken kann. Deine Geschichten konnte ich jetzt in aller Ruhe durchlesen. Ich freu mich auch schon auf das autobiographische Buch, es kommt am Mittwoch.

        Wir sind 1977 nach Deutschland gekommen. Meine Eltern wollten unbedingt nach Deutschland, damals schon, als es eigentlich gar nicht ging im Kommunismus. Sie hatten dann gehört, dass man von Estland aus eher nach Deutschland kommt. Dann sind sie nach Estland gezogen, dort haben sie zwei Jahre lang gewohnt, von dort aus konnten sie dann nach Deutschland. Dadurch bin ich hier aufgewachsen und sehr dankbar dafür. Mir ist oft sehr klar, in was für einem Reichtum wir hier leben und ich zügele oft meinen Konsum aus Respekt davor.

        Übrigens waren meine Großeltern auch Christen. Die Eltern meines Vaters waren glaub Baptisten, daher kenne ich diese Probleme auch. Meine Mutter war evangelisch, sie wollte aber lieber Baptistin sein, durfte aber nicht. Von daher kenne ich die Erzählungen, wie verboten das alles war und dass sie sich zu kleinen Andachten in den Häusern getroffen haben. Auch dass Mama dadurch Außenseiterin in der Schule war, weil sie Christin war. Inzwischen geht niemand von uns mehr in die Kirche, ich glaube zwar, dass es da was gibt außer uns, aber nicht an die Bibel oder an die Erlösung durch Jesus Christus. Sowas nicht. Eher an Karma!

        Ups, das ist jetzt ein langer Kommentar geworden. Aber ich hab halt auch viel von Dir gelesen die letzten zwei Tage und deswegen auch viel Redebedarf dazu. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Deinen Schmerz los wirst für immer, dass da was Schönes drüber wächst und er Dich nicht mehr heimsucht. Auch dass diese seltsamen Zustände in Deinem Kopf Dich nicht mehr anfallen. Vielleicht hilft ja das Antidepressivum doch ein bisschen und vielleicht auch die Psyche selbst auch irgendwie, dass sie irgendwie heilt, weil Du ja jetzt so viele Menschen um Dich hast, die Dich lieben. Ich glaub, Du bist eine ganz tolle Oma, was ich so gelesen hab, die richtig gut erklären und erzählen kann, und auch eine tolle Mama. Vielleicht schaffst Du es auch irgendwann, Dir nicht mehr so viele Sorgen um Deinen Sohn zu machen. Das wäre toll, wenn Du davon freier wärst und einfach nur voller Liebe an ihn denken könntest, ohne Sorge.

        Alles Liebe Dir! 🙂💪🏻🍀Ich freu mich schon auf Dein Buch! 🙋🏻‍♀️🙂

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      2. Liebe Nell,

        dein ausführlicher Kommentar mit so vielen guten und herzlichen Worten hat mich sehr berührt. Wichtig und interessant sind aber für mich auch deine Erläuterungen zu deiner Familie, deinem Leben und deiner Herkunft. Es ist immer wieder beachtenswert, wie viel uns – die Russlanddeutschen – verbindet, ganz gleich, ob aus Russland, Kasachstan oder einer anderen Gegend der UdSSR stammend. Unsere Vorfahren haben die gleichen Wurzeln hier in Deutschland (meine in Kirchheimbolanden und Bad-Sooden-Allendorf) und die Eltern und Großeltern haben Ähnliches durchgemacht und viel gelitten unter dem kommunistischen Regime. Das färbt an uns ab und beeinflusst unser ganzes Leben, wie du ja selbst erkannt hast. Gut, dass deine Mutter dir über die Vergangenheit erzählt, auch wenn es chaotisch wirkt, so ist es doch viel wert. Ich kann übrigens nicht gut erzählen, Schreiben geht viel besser. 😉

        Es ist schön, dass deine Eltern es so früh geschafft haben, nach Deutschland auszureisen. Und ich freue mich sehr, dich bei WordPress kennengelernt zu haben. Ich weiß noch, dass mich dein Blog-Theme angesprochen hat (das gleiche wie bei mir), dann aber vor allem deine ehrlichen, lesenswerten Beiträge. Du verfasst deine Texte, ohne groß über deine Schreibweise nachzudenken, so, wie es dir in den Sinn kommt, aber gerade deswegen wirken sie so echt, lebensnah und emphatisch.

        Ja, ich habe gestern und heute nicht schlecht gestaunt über deinen Lesemarathon durch meinen Blog. Danke für dein Interesse! Somit hast du schon einiges gelesen, was auch im Buch steht, aber natürlich gibt es daraus noch mehr zu erfahren, und ich bin gespannt auf deine Meinung. Danke auch für dir Rezension zu „Andersrum“.

        Viele liebe Grüße 😍
        Rosa

        PS: Meine Frau ist auch ein Zwilling, doch ist ihre Schwester leider 2009 verstorben.

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      3. Danke für Dein Feedback über meine Einträge! 🙂
        Ich glaube auch, dass uns Russlanddeutsche ganz viel verbindet, weil eine ähnliche Vorgeschichte uns geprägt hat. Deswegen freu ich mich auch, dass ich Dich hier gefunden hab. 🙂
        Auf Dein Buch bin ich trotzdem gespannt, auch wenn ich schon einiges über Dich gelesen hab, bestimmt gibt es da noch ein paar Details mehr zu lesen.
        Liebe Grüße zurück!
        Lilli🙂🙋🏻‍♀️

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      4. Hallo Rosa!
        Dein autobiographisches Buch hat mich schwer beeindruckt. Klar, manche Textpassagen kannte ich schon, trotzdem hat es mich sehr mitgerissen und ich hab es in jeder freien Minute gelesen. Schreib bitte weiter! Du hast ein Talent dafür! Ich finde, Du hast eine meditative Art, Deine Welt und Dich selber in Ruhe wahrzunehmen. Wahrscheinlich bist Du deswegen so ein In-sich-gekehrter Mensch. Weil Deine innere Welt einen Reichtum besitzt. Wenn Du schreibst, kannst Du diesen Reichtum raus lassen und ganz ehrlich zeigen. Beim Sprechen geht das nicht so gut, da wird man von so viel abgelenkt.
        Also, bitte weiter schreiben! Du hast eine Begabung dafür!
        Übrigens glaube ich nicht, dass Du deswegen eine Liebe zum Schreiben hast, weil Du die Schreibutensilien so liebst. Vielmehr glaube ich, es ist anders herum: Du warst schon von ganz klein an begabt zum Schreiben und hast deswegen auch schnell das Lesen gelernt. Das war schon immer in Dir angelegt: die Gabe zum Lesen und Schreiben. Und die Liebe dazu. Weiter so!
        Alles Liebe Dir!
        Lilli (die nette)

        PS: Deinen Zusatz mit dem Zwilling hab ich nicht ganz verstanden. Auf was beziehst Du das „auch ein Zwilling“? Achso, wegen meiner Schwester? Wir wurden nacheinander geboren, wir sind zwei Jahre auseinander. Sorry, wenn ich mich da missverständlich ausgedrückt habe. 🙈

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      5. Liebe Lilli,
        vielen Dank für dein großartiges Feedback. Wahrscheinlich stimmt das wirklich so mit meiner Begabung zum Schreiben, wie du vermutest. 😊 Aber das ist auch nicht so wichtig. Weiter schreiben werde ich, aber keine Bücher mehr veröffentlichen. Dafür ist der Markt zu übersättigt. Ich hätte viel eher damit anfangen sollen, dann hätte ich vielleicht noch Chancen. Aber so – mit ein paar Verkäufen im Jahr – ist der Aufwand zu groß. Trotzdem freue ich mich riesig über deine Worte. ❤️
        Herzliche Grüße
        Rosa
        PS: Zum Zwilling … ich meine, irgendwo bei dir gelesen zu haben, dass du eine Zwilingsschwester hast. Oder hast du Zwilingsschwestern? Entschuldige, wahrscheinlich habe ich etwas total falsch verstanden. 🫢

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      6. Liebe Lilli,
        gerade habe ich deine Rezension bei Amazon gesehen und gelesen – herzlichen Dank für deine anerkennenden Worte! ❤️🌹
        Rosa

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      7. Liebe Nell,

        ich habe Deine Erinnerungen mit großem Interesse gelesen!

        Auch deshalb, weil viele Kinderherzen leider in einem kühlen oder auch kalten Elternhaus zu leiden haben.

        Es ist schrecklich, wie viele falsche Annahmen es in der Vergangenheit gab, die dazu führten, dass die erste so wichtige Bindung zwischen Mutter und Kind nicht stattfinden konnte. Ich glaube, dieses Versäumnis ist nie wieder ganz gutzumachen.

        Liebe Grüße zu Dir, C Stern

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      8. Liebe C Stern,
        ja, die Kühle im Elternhaus hat mir ne Weile zu schaffen gemacht. Aber ich hab mittlerweile das Gefühl, meine Mutter versucht es irgendwie wieder gutzumachen. Ich glaub, es tut ihr leid. Und ich finde es gut, wie sie sich jetzt bemüht.

        Danke Dir für Deinen Kommentar!
        Liebe Grüße zurück! 🙂
        Lilli

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  2. Eine ansehnliche Werke-Sammlung, auf die du wirklich stolz sein darfst! Stolz ist ein wichtiger Gegenpol zu all den Enttäuschungen des Lebens und trägt zu unserem positiven Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein bei. Auch an dieser Stelle: Glückwunsch zur Siebzig, samt hübschem neuen Profilbild! 💐

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    1. Danke sehr! 😍 Mit den Fotos von mir ist es so ’ne Sache … bin überhaupt nicht fotogen. Manchmal sehe ich allerdings etwas passabler aus. Dieses Foto ist jedenfalls ein mehr oder weniger aktuelles.

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  3. Liebe geschätzte Rosa,

    ich wünsche Dir ein Dich innerlich reich machendes neues Lebensjahr, vor allem verbunden mit Gesundheit und Zuversicht und reichlich Zeit für so viele weitere Deiner mich bereichernden Sichtweisen auf die Welt. Ich wünsche Dir viel Genuss schöner Momente in Deinem Leben! 🌹

    Ich habe großen Respekt davor, was Du alles bewältigt hast. Dass Du Deinen Weg gehst und vor allem wie Du ihn gehst, ist auch in Zeiten wie diesen immer noch mutig. Man sieht ja an allerhand Reaktionen, wie sehr die Herzen vieler Menschen noch immer vergiftet sind.

    Am Ende des Tages wünsche ich Dir einen wunderbar leuchtenden Regenbogen voller Wohlgefühl und Dankbarkeit. Möge er Deine Seele zum Lächeln bringen!

    Herzensgruß aus Österreich! C Stern

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