Ausschnitt aus “Ein Frack, genäht aus Fischhaut”
Wisst ihr, meine Familie lebt seit vielen Generationen auf Uland. Früher einmal, da war die Insel, nicht reich, aber wohlhabend. Die Leute machten ihr Geld mit dem Fang von Stören. Den Kaviar konnte man teuer verkaufen. Immer mehr Menschen zog es auf die Insel, um auf den Fischerbooten zu arbeiten. Doch mit der Zeit fingen die Fischer immer weniger Störe. Bis es schließlich keine mehr gab. Wir hatten die Bestände völlig ausgerottet. Besonders schlimm traf es einen gewissen Finian. Der Mann hatte mehrere Boote und hatte ein großes Haus gebaut, um die Arbeiter unterzubringen. Sie kennen das Hotel ja, Herr Friis. Jedenfalls hatte dieser Finian enorme Schulden angehäuft. Er verzweifelte, betrank sich wohl täglich. Eines Nachts soll er von der Kneipe in Richtung Klippe getorkelt sein. Man sah ihn nie wieder. Die Leute nannten die Klippe daraufhin Finians Treppe. Und das Licht, davon habe ich auch gehört. Mein Vater hat mir erzählt, dass er manchmal als Junge Nachts ein Leuchten unter dem Wasser nahe der Klippe gesehen hat. Dann kamen immer die Fische am nächsten Tag.