Ein Ende der alten Asphaltwüste zeichnet sich ab
„Eisernstein: Zeitplan reicht bis zum Förderantrag“, titelte der Waterbölles am 3. Mai, nachdem die Verwaltung den Ratsfraktionen und -gruppen mitgeteilt hatte, wie sie sich den künftigen Kreisverkehr Eisernstein vorstellt. In ihrer Mitteilungsvorlage kündigt die Verwaltung den Radfahrer*innnen „eine optimale Lösung nach den aktuellen Richtlinien“ an, konkret: Diese sollen den Kreisverkehr „zu ihrer eigenen Sicherheit im Mischverkehr“ durchfahren. Das sei zugleich die schnellste Lösung, erfuhr die lokale Presse gestern in einer Video-Pressekonferenz des Technischen Beigeordnete Peter Heinze und der städtischen Verkehrsplaner Burkhard Fey und Jonas Rösner, beide im Fachdienst Stadtentwicklung, Verkehrs- und Bauleitplanung für Verkehrsplanung, ÖPNV und Koordinierung TBR verantwortlich. Radfahrern, die es ruhiger angehen lassen wollten, könnten den Kreisverkehr allerdings auch auf den verbreiterten Gehwegen (im Plan rechts gelb markiert) umfahren.
Zum Zeitplan sagte Burkhard Fey, der Förderantrag der Stadt müsse am 1. Juni der Bezirksregierung in Düsseldorf vorliegen. Auf deren Bewilligungsbescheid hoffen die Remscheider Planer dann im Sommer/Herbst 2022. Die Bauarbeiten könnten dann im nächsten Winter (2022/23) ausgeschrieben werden – nach Vorarbeiten durch Gunter Breidbach, Bereichsleiter Neubauten bei den Technischen Betrieben Remscheid (TBR), der auch für den Ausbau der Ringstraße, Wupperstraße und Rader Straße in Lennep verantwortlich war. Baubeginn auf der Kreuzung Lindenallee, Barmer Straße, Schulstraße und Gertenbachstraße in Lüttringhausen wäre dann im Frühjahr 2023 und die Fertigstellung des Kreisverkehrs bei einer Bauzeit von 18 Monaten im Herbst 2024.
Ohne die notwendige Verlegung zahlreicher unterirdischer Leitungen in dem „komplizierten Kreuzungsbereich“ würde man mit einer Bauzeit von meinem Jahr auskommen, sagte Jonas Rösner gestern. Doch da gäbe es nicht nur eine große Ferngasleitung, sondern auch eine 100 Jahre alte Wasserleitung, ferner Versorgungsleitungen der Stadtwerke (EWR), die unter die Gehwege verlegt werden sollen. Und die Wasserleitung müsse komplett ersetzt werden. Das alles kostet seine Zeit. „Aber wir können auch Zeitsparen“, ergänzte Peter Henze. „Wir brauchen für die Realisierung des Kreisverkehrs keinen neuen Bauplan und auch keine Grundstückskäufe!“
Ob der gesamte Verkehr während der Bauzeit durch den Verkehrsknoten geleitet werden soll oder teilweise auch um ihn herum, steht noch nicht fest. „Das sei „unsere Hausaufgabe für die nächsten Monate“, so Heinze. Und daran seien dann auch Feuerwehr,. Ordnungsamt und Verkehrsbetriebe beteiligt.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme veranschlagt die Stadt mit 2.475.000 Euro. Von der Bezirksregierung erhofft sie sich eine Fördersumme von 1,1 Millionen Euro gleich 65 Prozent der reinen Baukosten. Gegenüber dem ersten Planentwurfs sieht der überarbeitete einen um drei Meter auf 35 Meter vergrößerten Durchmesser des Kreisverkehrs vor. Das ermöglicht ein leichteres Durchfahren mit größeren Fahrzeugen und schaffe auch Platz für mehr Grünflächen, so Rösner. Das sei dann das Ende für die „gegenwärtige Asphaltwüste“. Die TBR plant laut aktuellem Plan, auf den Grünflächen (im Plan grün markiert) insgesamt zehn Bäume zu pflanzen.
In der Spitzenstunde am Nachmittag fahren zurzeit 2040 Pkw über den Knotenpunkt.Eisernstein. Auf die Frage eines Journalisten, ob der neue Kreisverkehr denn auch beim Bau des DOC in Lennep einem höheren Verkehrsaufkommen gewachsen sei, verwies Burkhard Fey gestern auf den eingeschalteten Gutachter. Der habe auf der Notenskala von A (sehr gut) bis F (mangelhaft) nur ein einziges Mal – für die Zufahrt Gertenbachstraße in der Hauptverkehrszeit am Nachmittag – ein C (befriedigend) vergeben, ansonsten nur A und B. Marke: Dagegen gehe der Landesbetrieb Straßen NRW bei seine Straßenprojekten in der Regel von einem D (ausreichend) aus…
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