Chicago am Morgen
Über die letzten Jahre bin ich zu einem sehr ekelhaften Frühaufsteher mutiert. Unter der Woche brauch ich dafür immer noch zwei Wecker, die jeweils um 05:00 Uhr und 05:20 Uhr klingeln, damit ich spätestens um halb sechs aus dem Bett komme – aber der letzte Urlaub hat auch gezeigt, dass es mir mittlerweile sehr schwer fällt, mal länger als 7 Uhr zu schlafen.
Und ich geb auch zu: Ich find das gar nicht so schlecht. Denn es ist ein sehr angenehmes Gefühl, wenn man vor allen anderen wach ist, in den Tag startet und dann mehr oder weniger das Maximum herausholen kann. Das hat auch viel mit den Zeiten zu tun, als wir alle noch ins Büro gefahren sind, denn zu keiner Zeit konnte ich besser dort arbeiten, als wenn noch so gut wie niemand vor Ort ist. Diese Ruhe, diese Friedlichkeit … einfach schön.
Klar, gibt es auch abends, aber irgendwann ist man halt ausgepowert und wenn man die ganzen Eindrücke vom Tag schon intus hat, in diversen Meetings saß und bereits neue Aufgaben die Todoliste sprengen … da will doch keiner anfangen, konzentriert zu arbeiten oder?
Außerdem ist es auch irgendwie ganz schön, die Welt wach werden zu sehen. Wenn der Verkehr langsam zunimmt, die Frische am Morgen der Wärme des Tages weicht und alles langsam lauter wird … ich mag diese Phase der Veränderung, auch wenn ich das Ergebnis dann eher meh finde.
Kurzum: So ein Morgen ist ziemlich schön. Und das ist er auch in Chicago – findet nicht nur ich, sondern auch Craig Shimala, der mit seinem Helikopter als Fotojournalist seine Brötchen verdient. Und weil er das so sieht, hat er über 4 Tage hinweg die Morgen in Chicago eingefangen.
Nicht fancy schmancy mit Timelapse und sonstigem Special Effect-Schnickschnack, sondern beinahe schon amateurhaft – was ich aus unerfindlichen Gründen sehr mag:
Es passt, aber hin und wieder muss ich bei der Musikauswahl auch einfach an die Werbespots in Baumärkten denken … keine Ahnung, ob das nun gut oder schlecht ist.
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