Retro-Werbung von 1991
Nachdem ich mich schon bei der Ausgabe von 1997 recht doll darüber aufgeregt hab, wie schlecht doch Werbung heutzutage ist, hab ich in der letzten Woche mal ein bisschen mehr auf die Werbung von heute geachtet – was gleich doppelt schwer ist, weil sie wirklich schlecht ist und wir hier eigentlich so gut wie kein lineares Fernsehen mehr schauen. Denn das ist beinahe genauso schlecht wie die Werbung selbst und man weiß gar nicht, über was man sich mehr aufregen soll.
Das geht schon beim maximal offensichtlichen Targeting los. Während der Sportschau gibt es natürlich nur klischeehaft Zeug, das vorranging Männern gefällt, vor allem Autos und Handwerk spielen da eine wesentliche Rolle, bei Kitchen Impossible sind es dann die Frauen, die man scheinbar auch im Jahr 2020 noch immer hauptsächlich hinter dem Herd und Wäsche waschend sieht. Wollten wir die typischen Geschlechterrollen nicht endlich mal hinter uns lassen?
Das alles wird aber getoppt von der Check24-Familie, bei der ich bis heute nicht weiß, aus welchem Versuchslabor die ausgebrochen sind. Das ist an Dämlichkeit schon fast nicht mehr zu übertreffen und dachte man, dass 20% auf alles außer Tiernahrung schon das Maß aller Dinge war … diese Bande gehört wirklich weggesperrt.
Was aber wirklich schlimm daran ist: Es muss ja erfolgreich sein, so lange, wie die uns schon auf den Sack gehen. Was wiederum bedeutet, dass es noch etwas schlimmeres gibt, als die Check24-Familie, nämlich Leute, die die Check24-Familie gerne sehen. Ihr Affen!
Wie auch beim letzten Mal will ich nicht behaupten, dass Werbung früher besser war – aber auch bei dieser Ausgabe bin ich wieder erstaunlich lange am Video kleben geblieben, was immerhin ein Indiz dafür ist, dass … sie doch besser war als die Scheiße, die wir heute serviert bekommen:
Und zum Abschied gibt es noch eine kleinen gratis Ohrwurm dazu: Vollgepackt mit tollen Sachen, die das Leben schöner machen, hinein ins Weekend-Feeling! Mit Zott Sahnejoghurt, sahnig fruchtig frisch und dann, hinein ins Weekend-Feeling … den Rest kennt ihr ja.
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