Ev. Gemeinde Lennep braucht 450.000 Euro für Turmsanierung
Dr. Gerhard Wollnitz und Thomas Schmidtkamp von Lennep Offensiv e.V., denen seit Jahren die Weihnachtsbeleuchtung der evangelischen Stadtkirche in Lennep ein Anliegen ist, waren sich schnell einig: „Da muss geholfen werden!“ Denn: „Eine Turmbeleuchtung ohne Turm geht gar nicht.“ Und um den ist es schlecht bestellt! Wenn Regenwasser von außen in breite Risse ins Mauerwerk läuft, insbesondere auf den moosbewachsenen Gesimsbändern. Risse, die inzwischen schon teilweise mehrere Zentimeter breit sind! Würde dagegen nichts getan werden, verlöre der 57 Meter hohe Turm der Kirche (eingeweiht 1756) über kurz oder lang seine Standfestigkeit.
Die erste Spendenaktion hat bereits stattgefunden: Während des traditionellen Weihnachtstreffs auf dem Alten Markt standen an allen Ständen Sammelbüchsen, und Moderator Lothar Vieler, der bekannte Lenneper Stadtführer, ging persönlich mit der Sammelbüchse über den Platz und sammelte mehr als 1.300 Euro ein. Zusammen mit dem Inhalt der übrigen Büchsen waren es 1823,04 Euro, die Lennep Offensiv gestern der Kirchengemeinde für die Turmsanierung übergeben konnte.
Da bleibt noch viel zu tun, um auf eine Summe von 450.000 Euro zu kommen. So viel wird die Turmsanierung nach Angaben eines Architekten letztlich kosten. Darum soll sich nun der neue „Förderverein Evangelische Stadtkirche Remscheid-Lennep e.V.“ kümmern, der zum Jahreswechsel gegründet wurde. Vorsitzender: Gemeindemitglied Mark Benecke. Bis zum 13. März dürfte das Finanzamt die Gemeinnützigkeit anerkannt haben, passend zur dann um 18 Uhr in der Kirche beginnenden Versammlung der sieben Gründungsmitglieder und möglichst vieler hinzugekommenen Mitglieder. Von ihnen erhofft sich die Kirchengemeinde nicht nur ideelle, sondern auch und gerade finanzielle Unterstützung; ein erstes Fundraising soll 75.000 Euro erbringen. Unterstützung (50.000 Euro) kommt von der „Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland“ (Stiftung KiBa), und ein weiterer (noch nicht bewilligter) Spendenantrag ging an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz.
Auch die evangelische Kirchengemeinde selbst wird sich an der Turmsanierung beteiligen, berichtete gestern in einer Pressekonferenz Pfarrer Joachim Pöplau. Das Geld werde man aus der „Baurücklage“ der Gemeinde entnehmen müssen. Für andere Gebäude der Gemeinde werde dann in den nächsten Jahren nicht mehr viel übrig bleiben…
Zwei wichtige Bauaufträge wurden bereits vergeben – an einen Gerüstbauer (über 30.000 Euro) und an einen Steinmetz (über 250.000 Euro). Baukirchmeister Hans-Helmut Hammes wünscht sich eine zügige Sanierung des Turmes, um weitere Schäden zu verhindern. „Vielleicht werden die Handwerker im Herbst schon fertig!“ Da dürfte der neue Förderverein wohl mit Fundraising noch länger zu tun haben. Merke: In den vergangenen zehn Jahren erforderten Sanierungsarbeiten an der heute 264 Jahre alten Kirche (u. a. für Außenputz und neue Kirchenfenster) Ausgaben von fast einer Million Euro.
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