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  11. <title>Ehrenveedel</title>
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  14. <description>Ein Blog aus und über Ehrenfeld.</description>
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  31. <title>IMI Winery feiert Premiere: Der erste Wein ‚Made in Ehrenfeld’ ist da</title>
  32. <link>https://ehrenveedel.net/imi-winery-wein-ehrenfeld/</link>
  33. <comments>https://ehrenveedel.net/imi-winery-wein-ehrenfeld/#comments</comments>
  34. <dc:creator><![CDATA[Thomas Reinert]]></dc:creator>
  35. <pubDate>Fri, 27 Aug 2021 15:17:23 +0000</pubDate>
  36. <category><![CDATA[Home]]></category>
  37. <category><![CDATA[Essen & Trinken]]></category>
  38. <category><![CDATA[Begegnungen]]></category>
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  41. <description><![CDATA[<p>Dass Weine in Ehrenfeld heranreifen, ist neu. Und die Verwirklichung einer schönen Idee: Auch Städter soll den Werdegang eines Weins aktiv erleben können. Demnächst werden wieder Trauben gelesen. Vorher füllten Freunde der IMI Winery den 2020’er in der Leyendecker Straße in die Flaschen.</p>
  42. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/imi-winery-wein-ehrenfeld/">IMI Winery feiert Premiere: &lt;br&gt;Der erste Wein ‚Made in Ehrenfeld’ ist da</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  43. ]]></description>
  44. <content:encoded><![CDATA[
  45. <p class="has-drop-cap">Nein, die Trauben sind nicht entlang der Venloer Straße gewachsen. Sondern in der Pfalz, auf einem über Generationen gepflegten Weingut der IMI Winery nahe Neustadt an der Weinstraße. Aber dass sie sofort nach der Lese nach Ehrenfeld kommen würden, in die Leyendecker Straße, das stand seit langem fest. Um hier gekeltert zu werden, sich in Wein zu verwandeln und schließlich in Flaschen mit Ehrenfelder Streetart-Motiven gefüllt zu werden. „Urban winery“ nennt sich die urbane Weinproduktion in Kalifornien, wo Jonathan Hollerith auf die Idee kam. Aus der Idee ist Wirklichkeit geworden.</p>
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  49. <p>Das <a href="https://ehrenveedel.net/urban-winery-cologne/" data-type="post" data-id="1253">„Warum“</a> hat er mir im Frühjahr letzten Jahres anschaulich erklärt: Weil es einfach ein Stück Lebensqualität bedeutet, die Entstehung der Dinge mitzuerleben, die das eigene Leben schöner machen. Das können gesunde Lebensmittel sein oder wertige Werkzeuge, handgefertigte Möbelstücke oder handgeschneiderte Kleider. Nicht alles kommt aus der Anonymität der Massenherstellung, Hauptsache billig. Wenn hinter einem Produkt Liebe und Leidenschaft stehen, dann ist das schön zu wissen. Und hat Respekt verdient.</p>
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  53. <h4>2.500 Flaschen, jede einzelne liebevoll per Hand abgefüllt</h4>
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  57. <p>Zwei Tage im August. Der in Ehrenfeld gereifte Sauvignon Blanc und ein Orange Wine sind bereit für die Flasche. Auf <a href="https://www.facebook.com/imi.winery" target="_blank" rel="noreferrer noopener">Facebook</a> hieß es, wer bei der Handabfüllung helfen möchte, sei herzlich willkommen. Der Andrang in der kleinen Halle ist nicht übermäßig groß, aber es herrscht ein stetiges Kommen und Gehen. Es sind Freunde und Fremde, die an diesen zwei Tagen das Kernteam Jonathan und Svenja, Kai und Mats unterstützen. Die Stimmung ist gleichermaßen konzentriert und entspannt. Was anfangs fremd ist, ist bald vertraut.</p>
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  61. <div class="wp-block-image"><figure class="aligncenter size-large is-resized"><a href="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl.jpg"><img src="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl-1024x867.jpg" alt="Die Einstellung der Abfüllstation erfordert Fingerspitzengefühl." class="wp-image-1527" width="609" height="515" srcset="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl-1024x867.jpg 1024w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl-300x254.jpg 300w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl-768x650.jpg 768w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl-1000x846.jpg 1000w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl-500x423.jpg 500w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Abfuellstation_kl.jpg 1093w" sizes="(max-width: 609px) 100vw, 609px" /></a><figcaption>Die Abfüllstation: Schlicht und verlässlich. Mats (l.) und Jon regeln letzte Feinheiten.</figcaption></figure></div>
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  65. <p>Die eigentliche Abfüllstation kommt völlig ohne Strom und Mikroprozessoren aus. Per Schwerkraft fließt der Wein aus den sechs Ventilrohren in die Flaschen. Der Pegel im kleinen Vorratsbehälter oben bestimmt die Füllhöhe. Je langsamer Jonathan die Flaschen – zwei Hände, zwei Flaschen – von den Rohren nimmt, desto mehr fließt nach. Ein prüfender Blick, einen Tick mehr oder weniger, die nächsten zwei. Im 7-Sekunden-Takt. Wenn alles glattläuft, verschmelzen Bewegungen und Geräusche zu einer Einheit. Wenn alles glattläuft, erfüllt ein Klappern und Rattern und Sirren und Klirren die kleine Halle, durchsetzt mit Gesprächsfetzen und Gelächter, untermalt mit chilliger Musik.</p>
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  69. <div class="wp-block-image"><figure class="alignleft size-medium is-resized"><a href="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Verkorker_kl.jpg"><img src="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Verkorker_kl-225x300.jpg" alt="Der Verkorken ist ein unbarmherziges Monstrum." class="wp-image-1523" width="298" height="397" srcset="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Verkorker_kl-225x300.jpg 225w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Verkorker_kl-500x667.jpg 500w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Verkorker_kl.jpg 768w" sizes="(max-width: 298px) 100vw, 298px" /></a></figure></div>
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  73. <p>Auf die Korken sollen die noch offenen Flaschen nicht lange warten, damit Verunreinigungen keine Chance haben. Die Verkorkmaschine (links) ist gefühlte hundert Jahre alt, hängt an einem armdicken Stromkabel und donnert die Korken mit geradezu brachialer Gewalt in den gläsernen Flaschenhals. Nein, Bruch hat es an keinem der beiden Tage gegeben. Aber das Ungeheuer hat seinen eigenen Willen, liefert die Korken gerne zu schnell an, um sie dann unerbittlich zu zertrümmern. Schlecht für den Rhythmus. Schlecht für den Flow.</p>
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  77. <p>Wenn beherztes Werkeln an Zahnrädern, Exzenterscheiben, Schubstangen und diversen Hebeln und Federn das Ungeheuer gnädig stimmt: Schön! Wenn nicht, dann muss Mats ran, unterstützt von einem Freiwilligen. Per Hand verkorken. Dafür gibt es zwar auch ein Gerät, aber Knochenarbeit ist es trotzdem.</p>
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  81. <p>Der große runde Drehtisch, auf dem die frisch verkorkten Flaschen ihre Zinnkapsel locker übergestülpt bekommen, füllt sich langsam, aber stetig. Die Flaschen müssen jetzt ein wenig Geduld haben, denn der folgende Schritt verträgt kein Tempo. An der kleinen Maschine, die die noch losen Kapseln als nächstes fest an den Flaschenhals anschmiegen wird, ist behutsames Fingerspitzengefühl gefragt.</p>
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  85. <h4>Jonathan: Als Perfektionist kein Freund von Kompromissen</h4>
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  89. <p>Sie sieht aus wie eine kleine Kanone für nachbarschaftliche Auseinandersetzungen. In Hüfthöhe werden die Flaschen waagerecht in die Mündung eingeführt – sanft, aber bestimmt. Zweideutige Kommentare lassen da nicht lange auf sich warten. In dem Ding drehen sich irgendwelche Dinge rasend schnell. Und wenn man alles richtig macht, mit Ruhe und Gefühl, dann liegt die Kapsel anschließend wunderschön glatt am Flaschenhals an. Und wenn nicht, dann lässt einen Jonathan das ruhig, aber unmissverständlich wissen. Er ist als Perfektionist kein Freund von Kompromissen.</p>
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  93. <p>Die letzte Apparatur, bevor die Flaschen in Reih’ und Glied in den großen Körben zu liegen kommen, ist das Sensibelchen in der Kette. Ihre Walzen und Rollen und Fühler und Lichtschranken sorgen dafür, dass sich die Etiketten hübsch waagerecht und in der richtigen Höhe an die Flasche anschmiegen. Wenn ihr danach ist. Was meistens der Fall ist.</p>
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  97. <figure class="wp-block-image size-large"><a href="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl.jpg"><img width="1024" height="511" src="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-1024x511.jpg" alt="Freunde und Fremde füllen den ersten Wein aus Ehrenfeld in die Flaschen." class="wp-image-1526" srcset="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-1024x511.jpg 1024w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-300x150.jpg 300w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-768x383.jpg 768w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-1536x766.jpg 1536w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-1000x499.jpg 1000w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-500x249.jpg 500w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl-1400x698.jpg 1400w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Gruppe_kl.jpg 1859w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /></a><figcaption>Will sie oder will sie nicht: Die Etikettiermaschine ist ein Sensibelchen. Von links: Sven, Bendix, Anja, Jon und Svenja, Michael an der Kapselmaschine, und Anton. </figcaption></figure>
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  101. <p>Es hatte aber den Anschein, dass sie sich lieber von Frauenhänden bedienen lässt. Und Svenja besonders mag. Und da sie so ein zartes Wesen ist (die Etikettiermaschine), streicheln Anke oder Anton, Michael oder Sven, Selina oder Kati, Matze oder Yoey, Chris oder Bendix die Etiketten abschließend mit wollbehandschuhten Händen noch einmal liebevoll glatt. Sofern sie nicht gerade anderweitig beschäftigt sind.</p>
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  105. <p>Apropos Hände: Es sind sieben bis acht Paar, durch die jede der ca. 2.500 Flaschen an diesen beiden Tagen gegangen ist. Und es ist verblüffend, wie selbst einfache Handgriffe, hundertfach wiederholt, Muskeln und Sehnen zum Klingen bringen. Aber es ist ein schönes Klingen, hervorgerufen durch ehrliche Arbeit. Für ein wertiges Produkt.</p>
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  109. <figure class="wp-block-image size-large"><a href="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Weine_kl.jpg"><img width="1024" height="382" src="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Weine_kl.jpg" alt="Streitart-Motive aus Ehrenfeld zieren die Flaschen der IMI Winery" class="wp-image-1522" srcset="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Weine_kl.jpg 1024w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Weine_kl-300x112.jpg 300w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Weine_kl-768x287.jpg 768w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Weine_kl-1000x373.jpg 1000w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Weine_kl-500x187.jpg 500w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /></a><figcaption>Fr.Ankenstein (r.) ist neu dabei: Streetart-Motive aus Ehrenfeld zieren die Flaschen der IMI Winery.</figcaption></figure>
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  113. <p>Ach ja, der Wein. Der wurde zwischendurch natürlich auch verkostet. In bescheidenem Maße, versteht sich. Soviel sei gesagt: Sowohl der Sauvignon Blanc (mit Clint Eastwood auf dem Etikett) als auch das Cuvée aus Scheurebe, Sauvignon Blanc und Chardonnay mit dem bezeichnenden Namen Fr.Ankenstein sind alles andere als schüchtern. Experten werden den Körper hervorheben und natürlich wissen, dass ein Orange Wine wie ein Roter gekeltert wird. Also mit Schale und damit mit Tanninen und Farbstoffen, die ihm neben der charakteristischen Farbe und einer leichten Trübung jede Menge Persönlichkeit geben.</p>
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  117. <p>Eine persönliche Schlussbemerkung: Fr.Ankenstein ist eine Wucht, und mit ihrem Selbstbewusstsein passen beide Weine irgendwie zu Ehrenfeld. Und noch etwas nehme ich mit. Seit diesen zwei Tagen, in einer kleinen Halle in der Leyendecker Straße in Ehrenfeld, hat das Entkorken einer Weinflasche einen ganz besonderen Reiz hinzugewonnen.</p>
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  125. <p>Titelfoto: Ein letzter prüfender Blick –  IMI Winery Chef Jonathan Hollerith kennt kein Pardon. </p>
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  133. <div class="wp-block-image"><figure class="alignleft size-medium is-resized"><a href="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Kai_kl.jpg"><img src="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Kai_kl-242x300.jpg" alt="Kai, betriebswirtschaftliche Seele des IMI Winery Teams" class="wp-image-1525" width="256" height="317" srcset="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Kai_kl-242x300.jpg 242w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Kai_kl-827x1024.jpg 827w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Kai_kl-768x951.jpg 768w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Kai_kl-500x619.jpg 500w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2021/08/Kai_kl.jpg 911w" sizes="(max-width: 256px) 100vw, 256px" /></a><figcaption>Einer muss sich schließlich um den ganzen Rest kümmern: Kai.</figcaption></figure></div>
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  141. <div class="wp-block-columns are-vertically-aligned-top">
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  157. <div class="wp-block-columns">
  158. <div class="wp-block-column">
  159. <p><strong>IMI Winery</strong><br><strong>Köln (Ehrenfeld)</strong><br>Körnerstraße 20<br><a href="http://www.imi-winery.de" target="_blank" rel="noreferrer noopener">www.imi-winery.de</a><br><a href="mailto:post@imi-winery.de" target="_blank" rel="noreferrer noopener">post@imi-winery.de</a><br>Tel: 0178 205 3521</p>
  160. </div>
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  164. <div class="wp-block-column">
  165. <p><strong>Öffnungszeiten:</strong><br>Mo-Do: 13-19 Uhr<br>Fr: 11-19 Uhr<br>Sa: 11-18 Uhr</p>
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  170. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/imi-winery-wein-ehrenfeld/">IMI Winery feiert Premiere: &lt;br&gt;Der erste Wein ‚Made in Ehrenfeld’ ist da</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  171. ]]></content:encoded>
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  174. </item>
  175. <item>
  176. <title>„KulturFleck“ im Leo-Amman-Park: Begegnungen trotz Pandemie</title>
  177. <link>https://ehrenveedel.net/kulturfleck-ehrenfeld/</link>
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  179. <dc:creator><![CDATA[Thomas Reinert]]></dc:creator>
  180. <pubDate>Tue, 04 Aug 2020 16:48:44 +0000</pubDate>
  181. <category><![CDATA[Kunst & Kultur]]></category>
  182. <category><![CDATA[Begegnungen]]></category>
  183. <guid isPermaLink="false">https://ehrenveedel.net/?p=1485</guid>
  184.  
  185. <description><![CDATA[<p>Führung mit sanfter Hand: Im Leo-Amman-Park in Ehrenfeld bietet ein gemeinnütziger Verein den Corona-Sommer über einen Rahmen für Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse. Mit klaren Regeln. Und sehr viel inhaltlicher Flexibilität. </p>
  186. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/kulturfleck-ehrenfeld/">„KulturFleck“ im Leo-Amman-Park:&lt;br&gt; Begegnungen trotz Pandemie</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  187. ]]></description>
  188. <content:encoded><![CDATA[
  189. <p class="has-drop-cap">Veranstaltungen sind im Moment nicht so mein Ding. Die Erlebnisse und Begegnungen fehlen mir zwar sehr. Sie sind es schließlich, die den Reiz des urbanen Lebens ausmachen. Aber ich habe keine Lust, mich selbst oder andere zu gefährden. Angesichts Corona will ich die Vernunft über die <a href="https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-4/" target="_blank" aria-label="Freude am Erlebnis (opens in a new tab)" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">Freude am Erlebnis</a> siegen lassen. In meinem fortgeschrittenen Alter geht das auch ganz gut.</p>
  190.  
  191.  
  192.  
  193. <p>Aber neulich wehte aus dem benachbarten Leo-Amman-Park mal wieder Musik herüber, an einem späten, sommerlichen Freitag Nachmittag. Das allein ist nicht ungewöhnlich. Aber diese Musik wurde irgendwann richtig gut – zumindest für meine Ohren. Irgendwas zwischen Dixie Jazz und Gypsy Swing, zwei Gitarren anscheinend und ein Bass, alles akustisch, instrumental und mit viel drive. </p>
  194.  
  195.  
  196.  
  197. <p>Vernunftbestimmte Entsagung muss auch mal an ihre Grenzen stoßen. Maske gegriffen und los. Nur mal gucken kann nicht schaden.</p>
  198.  
  199.  
  200.  
  201. <h3>Führung mit sanfter Hand</h3>
  202.  
  203.  
  204.  
  205. <p>Ich hatte gesehen, dass an der Frontseite des Blau-Gold-Turms im Park hinter dem <a href="https://www.buergerzentrum.info" target="_blank" aria-label="Ehrenfelder BüZe (opens in a new tab)" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">Ehrenfelder BüZe</a> eine Bühne aufgebaut worden war, vor zwei Wochen schon. Hatte auf einem Plakat etwas gelesen von Begegnungen und Workshops und Yoga und Musik – und die Sache auf sich beruhen lassen. Wegen der Vernunft und so. </p>
  206.  
  207.  
  208.  
  209. <p>Heute war der Bereich um die Bühne großräumig abgesperrt, auf die sanfte Art mit Girlanden und tibetanischen Gebetsfähnchen. „Zum Eingang hinter dem Turm entlang“, stand handgemalt auf einem Aufsteller. Vielleicht später, dachte ich und fand problemlos ein ruhiges Plätzchen außerhalb, von dem aus ich die Musiker zwar nicht sehen, aber die Musik und die Stimmung auf mich wirken lassen konnte.</p>
  210.  
  211.  
  212.  
  213. <h3>Erstmal Hände desinfizieren</h3>
  214.  
  215.  
  216.  
  217. <p>‚Wenn du schon mal hier bist’, flüsterte meine innere Stimme, und kurz darauf stand ich am Eingang, sprich vor einem Stehtisch auf der grünen Wiese. Darauf nicht etwa Geldkassette, Eintrittskarten, Stempelkissen, sondern gedruckte und handgeschriebene Listen. „Erstmal Hände desinfizieren“, lächelte die junge Frau hinter ihrer Maske und reichte mir eine Sprühflasche. Dann eintragen. „In der 34 ist noch viel Platz. Schön, dass du da bist. Viel Spaß.“</p>
  218.  
  219.  
  220.  
  221. <figure class="wp-block-image size-large"><img width="1024" height="680" src="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2020/08/Absperrung_kl.jpg" alt="Wo ein Wille, da ein Weg: Markierungen auf dem Boden helfen, Abstände einzuhalten" class="wp-image-1484" srcset="https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2020/08/Absperrung_kl.jpg 1024w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2020/08/Absperrung_kl-300x199.jpg 300w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2020/08/Absperrung_kl-768x510.jpg 768w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2020/08/Absperrung_kl-1000x664.jpg 1000w, https://ehrenveedel.net/wp-content/uploads/2020/08/Absperrung_kl-500x332.jpg 500w" sizes="(max-width: 1024px) 100vw, 1024px" /><figcaption>Abstand sichern mit einfachen Mitteln: Markierungen am Boden sorgen für Klarheit. </figcaption></figure>
  222.  
  223.  
  224.  
  225. <p>Das Areal innerhalb der Absperrung war in Wege und Parzellen aufgeteilt, mit gelben Seilen auf dem Boden. Jede Parzelle hatte eine Nummer, aufgemalt auf ein Stück Holz, Überbleibsel vom Bühnenbau wahrscheinlich. In der 34 saß nur ein Mann mittleren Alters. Wir nickten uns kurz zu und ließen uns gegenseitig in Ruhe. Der Rest des Konzerts war sehr, sehr schön.</p>
  226.  
  227.  
  228.  
  229. <h3>&#8220;Schade nur, dass die Leute nicht tanzen können&#8221;</h3>
  230.  
  231.  
  232.  
  233. <p>Was mich am meisten beeindruckt hat, ist die gelassene Disziplin der Besucher. Auf dem Weg vom Eingang zum zugewiesenen Platz trug jeder, aber wirklich jeder eine Maske. Kleine Gruppen, Paare, Eltern mit Kindern – die Stimmung war fröhlich-gelöst, aber nicht party-mäßig überspannt. ‚Respektvoll’ trifft es ganz gut.</p>
  234.  
  235.  
  236.  
  237. <p>„Schade ist eigentlich nur, dass die Leute nicht tanzen können oder sich umarmen zum Beispiel,“ sagte mir Jan Pehoviak bei unserem Telefonat ein paar Tage später. Zusammen mit vielen Helfern hat er den „KulturFleck“ im Leo-Amman-Park organisiert. Letztes Jahr hatte er zusammen mit Kompagnon Tim Vallée den <a aria-label="KLuG e.V. (opens in a new tab)" href="https://klugev.de" target="_blank" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">KLuG e.V.</a> (‚Köln Leben und Gestalten’) gegründet. Mit einem Ziel, das so schlicht ist wie wirkungsvoll: Rahmen schaffen für Begegnungen, Austausch und Inspiration.</p>
  238.  
  239.  
  240.  
  241. <h3>Begegnung ermöglichen &#8211; gerade wegen Corona</h3>
  242.  
  243.  
  244.  
  245. <p>Ein erstes OpenAir-Mitmach-Fest mit rund 20 Initiativen und Vereinen letzten Sommer auf dem Ebertplatz wurde gut angenommen. Eigentlich sollte diesen Sommer eine erweiterte Fortsetzung von „Gutem begegnen“ folgen. Aber aufgrund von Corona hat er die Karten neu gemischt. „Wir wollten Nachbarn und allen Interessierten über einen längeren Zeitraum einen Begegnungsrahmen anbieten – gerade wegen Corona“, erklärt Jan.</p>
  246.  
  247.  
  248.  
  249. <p>Im Juni begannen die Vorbereitungen – diesen Jahres, wohlgemerkt. Grobes Konzept, Genehmigung und finanzielle Unterstützung im Rahmen des städtischen Open-Air-Programms <a href="https://www.sommer.koeln/programm/" target="_blank" aria-label="&quot;Sommer Köln 2020&quot; (opens in a new tab)" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">&#8220;Sommer Köln 2020&#8221;</a>, viele Freunde und einige ehrenamtliche Profis: Seit Anfang Juli ist im Leo-Amman-Park täglich Programm. Gemeinsamer Nenner: Lasst uns unser Leben gemeinsam lebenswert gestalten. Jan spricht von der Wiederbelebung der Selbstwirksamkeit. Ein Restaurantbesuch mit Freunden sei schön; aber noch schöner sei es, gemeinsam zu kochen.</p>
  250.  
  251.  
  252.  
  253. <h3>Corona als Impulsgeber verstehen und nutzen</h3>
  254.  
  255.  
  256.  
  257. <p>Ein komplettes Programm für den Kultursommer 2020 im Leo-Amman-Park sucht man vergebens. Weil die Macher nicht mit einem durchstrukturierten Programm antreten, sondern mit etwas viel wertvollerem: Freiraum. Für Kunst. Für Kultur. Für Gemeinschaft. Für Ideen und Lösungen. Auf ihrer <a aria-label="Facebook-Seite (opens in a new tab)" href="https://www.facebook.com/KluGKoeln" target="_blank" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">Facebook-Seite</a> posten sie regelmäßig einen Ausblick auf die nächste Woche. Was danach sein wird, nimmt gerade Gestalt an. Das Interesse von Vereinen und Initiativen, den angebotenen Freiraum zu nutzen, ist groß. Leerlauf ist bis zum Abschluss Ende September nicht zu erwarten.</p>
  258.  
  259.  
  260.  
  261. <p>Corona sieht Jan nicht als zusätzliche Herausforderung oder gar Hemmnis. Sondern als Impulsgeber. Der normale Alltag sei doch oft recht hedonistisch geprägt, ausgerichtet auf Spaß, Lust, Konsum, Genuss. „Aber seit Corona denken viele Menschen bewusster darüber nach, was ihnen wirklich wichtig ist, im Alltag, im Berufsleben“, meint er. Und dass die Wertschätzung für Solidarität und gesellschaftliches Engagement wächst. Nicht im Sinne eines drögen Aufstiegs in Vereins- oder Organisations-Hierarchien, sondern in informellen, flexiblen Strukturen, vereint durch ein gemeinsames Ziel. Das letztlich der Schutz unseres Klimas und unserer aller Lebensqualität ist. Aber so groß müsse man gar nicht denken. Hauptsache, man tue etwas. Dafür schafft „sein“ Verein Freiräume.</p>
  262.  
  263.  
  264.  
  265. <h3>Trotz Corona – oder gerade wegen</h3>
  266.  
  267.  
  268.  
  269. <p>Übrigens: Das musikalische Trio, das mich jenem Abend angelockt hatte, hat scheint’s keinen Namen. Aber der eine Gitarrist hieß <a aria-label="Martin Henger (opens in a new tab)" href="https://www.martinhenger.com/index.html" target="_blank" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">Martin Henger</a>, das habe ich mir gemerkt. Und beim KulturFleck im Leo-Amman-Park im Schatten des Blau-Gold-Turms schaue ich sicher wieder vorbei.</p>
  270.  
  271.  
  272.  
  273. <p>Trotz Corona. Oder gerade wegen.</p>
  274.  
  275.  
  276.  
  277. <hr>
  278.  
  279.  
  280.  
  281. <p>Webseite KLuG e.V.: <a aria-label="klugev.de (opens in a new tab)" href="https://klugev.de/" target="_blank" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">klugev.de</a><br>Aktuelle Infos: <a aria-label="www.facebook.com/KluGKoeln (opens in a new tab)" href="https://www.facebook.com/KluGKoeln" target="_blank" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">www.facebook.com/KluGKoeln</a><br>Macht gute Musik: <a href="https://www.martinhenger.com/index.html" target="_blank" aria-label="Martin Henger (opens in a new tab)" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">Martin Henger</a><br></p>
  282. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/kulturfleck-ehrenfeld/">„KulturFleck“ im Leo-Amman-Park:&lt;br&gt; Begegnungen trotz Pandemie</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  283. ]]></content:encoded>
  284. <wfw:commentRss>https://ehrenveedel.net/kulturfleck-ehrenfeld/feed/</wfw:commentRss>
  285. <slash:comments>0</slash:comments>
  286. </item>
  287. <item>
  288. <title>5 Gründe für die Corona-Warn-App. Und 5 dagegen.</title>
  289. <link>https://ehrenveedel.net/corona-warn-app/</link>
  290. <comments>https://ehrenveedel.net/corona-warn-app/#respond</comments>
  291. <dc:creator><![CDATA[Thomas Reinert]]></dc:creator>
  292. <pubDate>Tue, 23 Jun 2020 11:46:24 +0000</pubDate>
  293. <category><![CDATA[Apropos ...]]></category>
  294. <guid isPermaLink="false">https://ehrenveedel.net/?p=1464</guid>
  295.  
  296. <description><![CDATA[<p>Seit dem 16. Juni steht sie zum Download bereit: die viel diskutierte Corona-Warn-App. Tatsächlich kann diese App im Kampf gegen Corona sehr hilfreich sein. Aber es lassen sich natürlich auch Gegenargumente finden.</p>
  297. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/corona-warn-app/">5 Gründe für die Corona-Warn-App. &lt;br&gt;Und 5 dagegen.</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  298. ]]></description>
  299. <content:encoded><![CDATA[
  300. <p>COVID-19 lässt sich nicht weghexen. Ignorieren funktioniert auch nicht. Wirksame Medikamente oder gar einen Impfstoff gibt es noch nicht. Die einzig wirksame Gegenmaßnahmen im Moment: Ansteckungsgefahr vermeiden und Infektionsketten so schnell wie möglich unterbrechen. Die seit Tagen steigenden Infektionszahlen zeigen deutlich, dass die Dinge in Deutschland im Moment nicht besonders gut laufen.</p>
  301.  
  302.  
  303.  
  304. <p>Nun soll also eine App helfen, das Virus unter Kontrolle zu halten. Natürlich kann ein digitales Tool auf dem Smartphone keinen Schutz gegen Ansteckung bieten. Aber es kann die Verbreitung eindämmen. Und das ist sehr hilfreich.</p>
  305.  
  306.  
  307.  
  308. <p>Fünf Gründe sprechen für die App.</p>
  309.  
  310.  
  311.  
  312. <h3>1.&nbsp;<strong>Digitale Tools können manche Dinge ziemlich gut</strong></h3>
  313.  
  314.  
  315.  
  316. <p>Angenommen, ich stecke mich an. Dann will, dann muss ich die Menschen warnen, mit denen ich in den letzten Tagen engeren Kontakt hatte. Damit sie sich testen lassen können und besonders vorsichtig sind. Bis klar ist, ob sie gesund sind.&nbsp;</p>
  317.  
  318.  
  319.  
  320. <p>Dieses Informieren und Warnen übernehmen bisher die Gesundheitsämter. Gestützt auf die Erinnerung der Infizierten. Händisch, per Telefon. Das ist zeitaufwändig. Und ungenau.</p>
  321.  
  322.  
  323.  
  324. <p>Ein digitales Tool kann bemerken und sich merken, wenn ich eine längere Begegnung mit einem anderen Nutzer dieses Tools habe. Wer das genau ist, geht das Tool nichts an. Aber es kann mich informieren, dass ich an einem bestimmten Tag länger als 15 Minuten in unmittelbarer Nähe einer Person war, die sich als infiziert gemeldet hat. Und das ist sehr nützlich.</p>
  325.  
  326.  
  327.  
  328. <h3><strong>2. So gut wie jeder trägt eins mit sich herum</strong></h3>
  329.  
  330.  
  331.  
  332. <p>Mehr als 95 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren nutzen ein Smartphone. Bei älteren Menschen ist der Wert nur geringfügig niedriger. So ein Smartphone kann viel. Zum Beispiel mit anderen Smartphones kommunizieren und dabei sogar Distanzen schätzen. Viel mehr wollen wir ja gar nicht.&nbsp;</p>
  333.  
  334.  
  335.  
  336. <p>Eine Art Schlüsselanhänger könnte das auch leisten, so wie diese kleinen Fernbedienungen für Garagentore zum Beispiel. Aber das Ding müsste erst entwickelt und produziert werden. Und wir müssten es uns beschaffen und womöglich auch bezahlen.&nbsp;</p>
  337.  
  338.  
  339.  
  340. <p>Das Smartphone ist schon da. Eigentlich perfekt.</p>
  341.  
  342.  
  343.  
  344. <h3><strong>3. Datenschutz kann sehr gründlich sein</strong></h3>
  345.  
  346.  
  347.  
  348. <p>Es stimmt: Virologen, Epidemiologen und andere schlaue Menschen mit redlichen Absichten hätten über die App gerne mehr Informationen gesammelt. Und zentral ausgewertet. Das hätte Stoff für so manche Dissertation geliefert und wäre bestimmt auch sonst nützlich gewesen. Aber der Datenschutz genießt in Deutschland sehr hohe Priorität. Wenn es zum Schwur kommt, ist er sogar wichtiger als der Gesundheitsschutz. Darüber wurde des längeren und breiteren diskutiert, und das hat etwas Zeit gekostet.&nbsp;</p>
  349.  
  350.  
  351.  
  352. <p>Dafür ist das Ergebnis erfrischend eindeutig. Die App übermittelt nur eine einzige Information irgendwo hin. Und zwar dann, wenn ich – freiwillig und anonym – über die App mitteile, dass ich positiv getestet wurde. Und das geht auch nur mit Hilfe des Gesundheitsamts oder des Testcenters. Alle anderen Informationen über Ort und Zeit von Begegnungen bleiben auf dem Smartphone.&nbsp;</p>
  353.  
  354.  
  355.  
  356. <p>Das <a href="https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html" target="_blank" aria-label="Robert Koch-Institut (opens in a new tab)" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">Robert Koch-Institut</a> verantwortet die App. Apple und Google haben in ihren Betriebssystemen die Voraussetzungen geschaffen, dass sie mit aktuellen IoS- und Android-Versionen funktioniert.&nbsp;SAP und Telekom haben die App entwickelt, beraten von der Fraunhofer-Gesellschaft und dem Helmholtz-Zentrum CISPA.&nbsp;</p>
  357.  
  358.  
  359.  
  360. <p>Der komplette Programmcode ist auf der Entwicklerplattform <a aria-label="GitHub (opens in a new tab)" href="https://github.com/corona-warn-app/cwa-documentation" target="_blank" rel="noreferrer noopener" class="rank-math-link">GitHub</a>&nbsp;offengelegt. Und sogar der Chaos Computer Club, der sich in solchen Sachen ziemlich gut auskennt und recht pingelig ist, hat genickt. Damit sind Sorgen und Bedenken in Richtung Datenmißbrauch oder gar Überwachung nicht wirklich realistisch.</p>
  361.  
  362.  
  363.  
  364. <h3><strong>4. Es ist überhaupt nicht kompliziert</strong></h3>
  365.  
  366.  
  367.  
  368. <p>Die App ist kostenlos und die Installation so einfach wie bei jeder anderen App auch. Achten sollte man darauf, dass man die „Corona-Warn-App“ tatsächlich direkt aus Apples App Store oder Googles Play Store herunterlädt – im Internet soll es Fakes geben. Datenschutzinformationen zur Kenntnis nehmen, Zugriffserlaubnis auf Bluetooth und eventuell GPS erteilen, aktivieren – fertig. Deaktivieren, zurücksetzen oder ganz löschen lässt sich die App natürlich auch.&nbsp;&nbsp;&nbsp;</p>
  369.  
  370.  
  371.  
  372. <p>Einmal täglich holt sich die App aus einer Datenbank die anonymen Schlüssel von Handys, deren Nutzer sich als infiziert gemeldet haben. Aus den Schlüsseln leitet die App ab, ob eine Begegnung mit einem derartigen Handy stattgefunden hat. Um dann den Nutzer darüber zu informieren und entsprechende Verhaltenshinweise zu geben.</p>
  373.  
  374.  
  375.  
  376. <p>Sollte man sich selber angesteckt haben, erhält man von offizieller Stelle die notwendige Information, um sich selbst über die App als infiziert zu melden – freiwillig und anonym. Eventuell betroffene andere Nutzer werden dann über eine möglicherweise kritische Begegnung informiert – mit Datum, aber ohne Uhrzeit oder Ort.&nbsp;</p>
  377.  
  378.  
  379.  
  380. <p>Die im Smartphone gespeicherten Daten werden nach 14 Tagen automatisch gelöscht. Und solange sich die App nicht meldet, kann man sie einfach vergessen. Der Stromverbrauch ist dank energieeffizientem Bluetooth LE gering.</p>
  381.  
  382.  
  383.  
  384. <h3><strong>5. Sich selbst und anderen helfen</strong></h3>
  385.  
  386.  
  387.  
  388. <p>Man kann einiges tun, um sich vor Infektion mit COVID-19 zu schützen. Abstand halten, Masken nutzen und Hände waschen sind nach wie vor die wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen. Die Corona-Warn-App fügt nun eine weitere Möglichkeit hinzu, sich selbst und anderen im Kampf gegen das Virus zu helfen.&nbsp;<br><br>In der ersten Woche sind bereits mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland der Einladung gefolgt. Das ist ein sehr guter Start. Aber es sollten noch mehr werden. Denn je mehr Menschen mitmachen, desto größer ist die Wirkung.</p>
  389.  
  390.  
  391.  
  392. <hr>
  393.  
  394.  
  395.  
  396. <p>Auch wenn eine Sache noch so gut ist: Es gibt natürlich immer ein „aber“. Hier sind fünf Dinge, die gegen die Corona-Warn-App sprechen.</p>
  397.  
  398.  
  399.  
  400. <h3><strong>1. Spaßfaktor: gering</strong></h3>
  401.  
  402.  
  403.  
  404. <p>Was Apps im Großen und Ganzen angeht, ist die Corona-Warn-App nicht wirklich der Knaller. Keine scores, keine levels, kein leaderboard. Bewegen tut sich da überhaupt nichts, und Sounds gibt’s auch keine. Dafür dezente Grau-, Blau- und Grüntöne. Roll eyes.</p>
  405.  
  406.  
  407.  
  408. <h3><strong>2. Zweitnutzen: gleich null</strong></h3>
  409.  
  410.  
  411.  
  412. <p>Na gut, man kann Leute aus seinem Adressbuch auswählen und einladen, sich auch die App zu besorgen. Aber auch nur, wenn man will. Aber das war’s dann auch schon. Social Media Integration? Hotspot-Finder? Testcenter-Bewertungen? Noch nicht mal Werbung. Echt schwach.&nbsp;&nbsp;</p>
  413.  
  414.  
  415.  
  416. <h3><strong>3. Bedenkenpotenzial: unbefriedigend</strong></h3>
  417.  
  418.  
  419.  
  420. <p>Wo Apple und Google erklärtermaßen mitmischen, kann Bill Gates nicht weit sein. Und merkwürdig, dass das irgendwie wieder auf Impfen hinausläuft. So ein Zufall aber auch. Und dass Bluetooth eine Strahlung ist und damit schädlich, das weiß doch auch jeder. Aber mal davon abgesehen: So richtig was dagegen sagen kann man eigentlich nicht. Schade eigentlich.</p>
  421.  
  422.  
  423.  
  424. <h3><strong>4. Speicherplatz: 15,9 MB!</strong></h3>
  425.  
  426.  
  427.  
  428. <p>Das kennt doch jeder: Speicher voll. Kommt schneller als man denkt. Und was dann? Sich von einer der 283 Apps trennen? Von einem der witzigen Videos? Der coolen Musik? So um die 16 MB Speicherplatz, das sind immerhin rund 30 Fotos mittlerer Auflösung. Da sollte man schon mal drüber nachdenken, ob man so viel Platz opfern kann. Nur wegen Corona.</p>
  429.  
  430.  
  431.  
  432. <h3><strong>5. Ich habe kein Smartphone</strong>.</h3>
  433.  
  434.  
  435.  
  436. <p>Das ist natürlich ein Argument.&nbsp;</p>
  437. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/corona-warn-app/">5 Gründe für die Corona-Warn-App. &lt;br&gt;Und 5 dagegen.</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  438. ]]></content:encoded>
  439. <wfw:commentRss>https://ehrenveedel.net/corona-warn-app/feed/</wfw:commentRss>
  440. <slash:comments>0</slash:comments>
  441. </item>
  442. <item>
  443. <title>Corona-Tagebuch: 2. Juni 2020</title>
  444. <link>https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-7/</link>
  445. <comments>https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-7/#comments</comments>
  446. <dc:creator><![CDATA[Thomas Reinert]]></dc:creator>
  447. <pubDate>Tue, 02 Jun 2020 12:27:30 +0000</pubDate>
  448. <category><![CDATA[Apropos ...]]></category>
  449. <guid isPermaLink="false">https://ehrenveedel.net/?p=1453</guid>
  450.  
  451. <description><![CDATA[<p>Lang ist’s her, dass wir um Punkt 21 Uhr geklatscht haben für die tapferen Kämpfer an der Corona-Front. Der Reiz des Ausnahmezustands ist verflogen. Doch Normalität will sich trotz schrittweiser Lockerungen nicht wieder einstellen.</p>
  452. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-7/">Corona-Tagebuch: &lt;br&gt;2. Juni 2020</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  453. ]]></description>
  454. <content:encoded><![CDATA[
  455. <p class="has-drop-cap">Die Stimmung hat sich gedreht. Lang ist’s her, dass wir um Punkt 21 Uhr auf unserem Balkon gestanden und geklatscht haben für die tapferen Kämpfer an der Corona-Front. Der Beifall um uns herum, hier in Ehrenfeld, war zwar nicht wirklich überzeugend gewesen, aber immerhin. </p>
  456.  
  457.  
  458.  
  459. <p>Eine Welle der Hilfsbereitschaft hatte das Land ergriffen, damals, im März 2020. Es schien mir, als wären die Menschen ein wenig freundlicher als sonst. Wir haben uns Gedanken gemacht um Alleinstehende und Alleingelassene, einige haben fleißig Masken genäht, andere Brot gebacken. Mehl und Hefe waren knapp und Klopapier seltsamerweise auch.</p>
  460.  
  461.  
  462.  
  463. <p>Doch irgendwann im April hatte ich mich sattgesehen an den dramatischen Bildern aus Italien und Spanien, aus Brasilien oder New York, von weit weg jedenfalls. Hatte genug von Zahlen, die Fakten vorgaukeln sollten, aber schon auf den ersten Blick willkürlich erschienen. Hatte mich sattgehört am teils widersprüchlichen Geraune der Virologen und den Wir-schaffen-auch-das-Ermutigungen der Politik.&nbsp;</p>
  464.  
  465.  
  466.  
  467. <h3>Der Reiz des Ausnahmezustands ist verflogen</h3>
  468.  
  469.  
  470.  
  471. <p>Denn die Corona-Tristesse mit ihren Mahnungen und Einschränkungen passte nicht mehr zu meiner eigenen Erlebniswelt. In der es im gesamten Freundes- und Bekanntenkreis keinen Infektionsfall gab. In der die Grenze zwischen Vorsicht und Hysterie verschwamm. Während Kliniken, die gestern noch den Notstand ausgerufen hatten, plötzlich über mangelnde Auslastung klagten.&nbsp;</p>
  472.  
  473.  
  474.  
  475. <p>Der Reiz des Ausnahmezustands ist verflogen, doch Normalität will sich trotz schrittweiser Lockerungen nicht wieder einstellen. Vor Bäckereien, Baumärkten, Garten- und Möbelzentren bilden wir artig Schlangen, um drinnen, vorschriftsmäßig maskiert und zombiehaft, unser vertrautes Konsumentenglück zu suchen. Und was ist mit Urlaub? Was ist mit Fußball? Wann endlich machen die Schwimmbäder wieder auf? Und vor allem die Kitas? Wegen der Kinder, versteht sich.&nbsp;</p>
  476.  
  477.  
  478.  
  479. <p>Was für Normalität notwendig ist, empfindet jeder offensichtlich anders. Dass von Normalität noch keine Rede sein kann, darin besteht allerdings Einigkeit.</p>
  480.  
  481.  
  482.  
  483. <h3>Hechtsprung in die Irrationalität</h3>
  484.  
  485.  
  486.  
  487. <p>Als wäre das Land aus einer Art Trance erwacht, brodelten im Mai Frust und Empörung hoch. Es wurde darüber diskutiert, ob man nicht ein paar Todesopfer in Kauf nehmen müsse, zum Wohle der Allgemeinheit. Oder zumindest Risikogruppen einfach isolieren sollte, so dass drumherum das Leben endlich weitergehen kann. Die politische Führungskompetenz driftete vom Bund in die Länder, die sich in einigen Dingen einig sind und in vielen Dingen nicht. Das „wir“ begann zu bröckeln.&nbsp;</p>
  488.  
  489.  
  490.  
  491. <p>Das war schade, aber nachvollziehbar. Dass Bill Gates jedoch hinter all dem stecken soll, wahlweise auch andere böse Mächte, das plötzliche Aufkochen von Verschwörungstheorien jeglicher Schattierung, vervielfältigt in den etablierten, eifrig geliked und geteilt in den sozialen Medien – diesen Hechtsprung in die Irrationalität empfand ich doch als befremdlich.&nbsp;</p>
  492.  
  493.  
  494.  
  495. <p>Ärgerlich, dass schlichtere Naturen ihren Machtkampf mit der Polizei wieder aufnahmen und die politischen Außenseiter – seit Ausbruch der Krise angenehm unsichtbar – mit neu erwachter Verve in das Gezeter einstimmten. Mit feinstem Gespür für die Volksseele tritt schließlich die „Bild“ dem Virologen Christian Drosten ein paarmal kräftig in die Kniekehlen.&nbsp;&nbsp;</p>
  496.  
  497.  
  498.  
  499. <h3>Coronazeit strengt an</h3>
  500.  
  501.  
  502.  
  503. <p>Ja, die Stimmung hat sich gedreht und lässt bei mir keine rechte Freude an sinkenden Fallzahlen oder dem seit Wochen bombastischen Wetter aufkommen. Zeit hätte ich ja, aber es mangelt mir etwas an Lust und Energie. Weil Corona Gemeinsamkeit sabotiert und letztlich erst ein Impfstoff helfen wird. Der wird zwar in Rekordtempo kommen. Aber Coronazeit strengt an.</p>
  504.  
  505.  
  506.  
  507. <p>Gleichzeitig sage ich mir: Elend auf hohem Niveau. Denn eigentlich geht es mir, geht es den Menschen in meinem engeren Umfeld ganz gut. Letzte Woche haben wir uns zum ersten Mal wieder mit Freunden getroffen, vorsichtig, im Garten, auf dem Balkon. Am Wochenende dann zum ersten Mal seit gefühlten Ewigkeiten den Nachmittag mit unseren Enkelkindern verbracht – draußen und mit Abstand. Das war sehr schön.&nbsp;</p>
  508.  
  509.  
  510.  
  511. <p>Das Leben ist also dabei, sich wieder einzupendeln. Und damit ist auch die Zeit gekommen, das Corona-Tagebuch zu schließen. Wie nach AIDS wird nach COVID-19 nichts wieder ganz so sein wie früher. Aber vieles wird  ähnlicher bleiben, als mir lieb ist. Trump und Erdogan. Russland und Syrien. China. Hunger und Armut. Menschen, die fliehen müssen. Und das Klimaproblem löst sich auch nicht von allein.</p>
  512.  
  513.  
  514.  
  515. <p>Brechen wir auf. Zurück geht nicht. Suchen wir also eine neue Normalität.&nbsp;&nbsp;</p>
  516. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-7/">Corona-Tagebuch: &lt;br&gt;2. Juni 2020</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  517. ]]></content:encoded>
  518. <wfw:commentRss>https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-7/feed/</wfw:commentRss>
  519. <slash:comments>7</slash:comments>
  520. </item>
  521. <item>
  522. <title>Corona-Tagebuch: 22. April 2020</title>
  523. <link>https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-6/</link>
  524. <comments>https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-6/#respond</comments>
  525. <dc:creator><![CDATA[Thomas Reinert]]></dc:creator>
  526. <pubDate>Wed, 22 Apr 2020 09:17:35 +0000</pubDate>
  527. <category><![CDATA[Apropos ...]]></category>
  528. <guid isPermaLink="false">https://ehrenveedel.net/?p=1427</guid>
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  530. <description><![CDATA[<p>Abseits all dessen, was jetzt nicht darf, kann oder soll: Es gibt durchaus einige positive Aspekte der Krise. Dass sie die Nachteile bei weitem nicht aufwiegen, ist klar. Aber deshalb lohnt es sich doch, sich ihrer bewusst zu sein. </p>
  531. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-6/">Corona-Tagebuch: &lt;br&gt;22. April 2020</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
  532. ]]></description>
  533. <content:encoded><![CDATA[
  534. <p class="has-drop-cap">Nein, ich will hier nichts beschönigen. Das ist schon echt übel alles. Irritierend. Bedrückend. Belastend. Und auf die Dauer ziemlich langweilig obendrein.&nbsp;</p>
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  538. <p>Aber zwischendurch flackern immer mal wieder Gedanken auf, dass diese Krise auch positive Aspekte haben muss. Die natürlich völlig subjektiv sind. Die die Einschränkungen und Verluste bei weitem nicht aufwiegen. Die ich aber trotzdem in meinem Corona-Tagebuch mal vorschlagen will. Zumindest um mich später daran zu erinnern. Und um zu sehen, was davon eines fernen Tages übrig geblieben ist.</p>
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  542. <p>Hier sind sie: 10 Versuche, der Krise etwas Positives abzugewinnen</p>
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  546. <h4><strong>1. Mehr Anteilnahme</strong></h4>
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  550. <p>Unser übliches „Wie geht’s?“ ist natürlich eine Floskel. Und das ist nichts Schlimmes. Vervollständigt in der Regel mit „Gut – und selbst?“. Vorsichtigere Menschen bevorzugen ein „Gut soweit“. Bewährt ist auch „Muss ja“, in dem eine diffuse Sorgenschwere mitschwingt. „Alles gut“ ist im Moment ziemlich out.</p>
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  554. <p>In der Krise aber hat unser „Wie geht’s?“ etwas von seiner Floskeligkeit verloren. Zumal wir oft noch ein „Wie kommt ihr klar?“ dranhängen. Und dann folgt in den meisten Fällen eine kleine Unterhaltung, die auch eine kleine Annäherung ist. Die es vor der Krise seltener gegeben hat.&nbsp;&nbsp;</p>
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  558. <h4><strong>2. Mehr Hilfsbereitschaft</strong></h4>
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  562. <p>Neben allem Verzicht und Verlust nervt im Moment die eigene Hilflosigkeit. Aber dieses Gefühl provoziert auch Widerstand. Den trotzigen Willen, sich gegen diese Misere zu behaupten, wenn auch nur ein bisschen. Zum Beispiel indem man Masken näht, während irgendwo Experten noch über deren Sinn debattieren. Kann zumindest nicht schaden.</p>
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  566. <p>Und indem man anderen hilft. Das braucht nur eine Kleinigkeit zu sein, die ein kleines Problem löst. Eine kleine Tat nur, die aber ganz nebenbei die Gewissheit stärkt, dass wir die Dinge ein wenig besser machen können. Das ist uns jetzt in der Krise wertvoller geworden.</p>
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  570. <h4><strong>3. Wertschätzung für Lebensmittel</strong></h4>
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  574. <p>Dass Lebensmittel knapp werden, braucht man in Deutschland zwar nicht zu befürchten. Aber da wir jeden Einkauf als Risiko verstehen, hat das – vorrangig bei meiner Frau – zu erhöhter Sorgfalt und bewussterer Planung geführt. Damit bei komfortabler Bevorratung möglichst nichts verdirbt. Auch, weil wir nicht kurz entschlossen ins nächste Restaurant gehen können. Und uns nicht andauernd etwas kommen lassen wollen.&nbsp;</p>
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  578. <p>Aber die erhöhte Wertschätzung für Lebensmittel und unsere Ernährung scheint auch eine Art Antwort auf die Krise zu sein. Weil wir uns durch Corona nicht auch noch das Essen vermiesen lassen wollen. Das wäre ja noch schöner. Deshalb wagen wir uns neuerdings an die Mysterien von Hefe- und Sauerteig. Weil Brot backen so herrlich ursprünglich ist. Und selbst gemachte Pizza irgendwie besonders schmeckt.&nbsp;</p>
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  582. <h4><strong>4. Ein Waldspaziergang hat was</strong></h4>
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  586. <p>Damals, vor Corona, haben wir gelegentlich eine Runde durchs Viertel gedreht. Um zu sehen, was so los ist. Um frische Luft zu schnappen. Und natürlich wegen der Bewegung.&nbsp;&nbsp;</p>
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  590. <p>In der Isolation ist der Spaziergang wichtiger geworden. Weil wir uns weniger bewegen – auch wenn wir die Treppe nehmen und nicht den Aufzug. Gleichzeitig hat der Bummel durchs Viertel sehr an Reiz verloren. Weil social distancing in der Stadt letztlich anstrengend ist.</p>
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  594. <p>Natürlich hätten wir schon längst mal raus fahren können, ins Grüne. Um uns das zu gönnen, was einen Waldspaziergang zu einem schönen Erlebnis macht. Sind wir aber nicht.&nbsp;</p>
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  598. <h4><strong>5. Es geht auch einfacher</strong></h4>
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  602. <p>Überhaupt erweist sich die Krise immer mal wieder als Impulsgeber. Dinge, die normalerweise kompliziert sind oder Zeit brauchen, gehen plötzlich einfacher und schneller. Ein Rezept zu bekommen bei hinlänglich bekanntem medizinischem Hintergrund zum Beispiel. Das geht neuerdings telefonisch. Nichts gegen den Plausch mit meinem Hausarzt, aber das ist toll.</p>
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  606. <p>Exklusiv für die Nachbarn in unserer Anlage haben wir eine WhatsApp-Gruppe eingerichtet. Ohne große Diskussion. Zettel in die Briefkästen – wer will, der kann. Das ging erstaunlich schnell und wurde sehr gut angenommen. Bewährt hat es sich auch schon. Als jemand mal kurz ein Startkabel brauchte, zum Beispiel. Oder einen Liter Milch. Oder für die Ankündigung des nächsten Balkonkonzerts. Oder bei Fragen zu den Stromzählern.</p>
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  610. <p>In der Arbeitswelt ist das Thema Flexibilisierung von Zeit und Ort nicht neu. Stichwort Home Office, Videokonferenz, Tools für die virtuelle Zusammenarbeit. Auch da hat die Krise viele Entscheidungsprozesse beschleunigt, Veränderungen erzwungen. Dienstreisen gestrichen. Meetings verzichtbar gemacht. Ob sich der Trend zur Dezentralisierung der (Büro)-Arbeitswelt auch in normalen Zeiten fortsetzt, wird man ja dann sehen.</p>
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  614. <h4><strong>6. Was kann ich glauben?</strong></h4>
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  618. <p>In der Krise wird schmerzlich spürbar, wie wenig wir wissen. Die Medien präsentieren uns zwar mit Hilfe der Johns Hopkins Universität täglich die neuesten Zahlen zu Infizierten, Genesenen und Verstorbenen. Aber ist die Verdoppelungszeit nicht aussagekräftiger? Oder die Reproduktionsrate? Wieviel Prozent der Bevölkerung sind eigentlich betroffen? Und wie vergleicht sich das von Land zu Land? Fragen über Fragen. Und so viele Antworten.</p>
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  622. <p>Wenn ich mir eine einigermaßen fundierte Meinung bilden will, dann muss ich in Krisenzeiten sorgfältig auf die Quellen achten. Wo doch selbst Beiträge in den Haupt-Abendnachrichten Fragen aufwerfen. Weil Einzelschicksale scheinbar wahllos herausgegriffen werden. Weil Korrespondenten komplexe Sachverhalte auf 90 Sekunden verdichten müssen. Und weil die üblichen Passantenbefragungen in der Fußgängerzone nun wirklich nicht zu mehr Klarheit beitragen.&nbsp;</p>
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  626. <p>Das alles war früher auch so. Aber jetzt haben verlässliche Informationen mehr Bedeutung. Wenn ich wenigsten einigermaßen den Überblick behalten will.</p>
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  630. <h4><strong>7. Neuer Respekt</strong></h4>
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  634. <p>Kurz gesagt: Die Verantwortung, die die Mitglieder unserer Regierung im Moment tragen, möchte ich nicht im Ansatz haben. Isoliert betrachtet und im Vergleich mit anderen Ländern hat das in mir einen neuen Respekt geweckt. Die Umfragewerte zeigen, dass ich damit nicht allein dastehe.&nbsp;</p>
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  638. <p>Wie dünn dieses Eis jedoch ist, wird sich in den kommenden zwei Wochen zeigen. Wo doch angesichts behutsamer Lockerungen die deutsche Diskussionsfreude gerade wiedererwacht.</p>
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  642. <h4><strong>8. Und nochmal Respekt</strong></h4>
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  646. <p>Dass die Menschen in Heil- und Pflegeberufen, in der Landwirtschaft, an Supermarktkassen und in zahllosen alltäglichen Servicebereichen von Post bis Müllabfuhr mehr Anerkennung verdienen: Das ist in den vergangenen Wochen deutlicher geworden. Dass sich diese Anerkennung nicht nur in abendlichen Applaus-Happenings, sondern in verbesserten Arbeitsbedingungen und Verdiensten ausdrücke muss – darüber wird zur Zeit verstärkt diskutiert. Hier gehört dann der übliche „Bleibt zu hoffen &#8230;“ Satz hin.</p>
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  650. <h4><strong>9. Vertrautes neu denken</strong></h4>
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  654. <p>Vor vielen Jahren habe ich den Inhaber eines Gitarrengeschäfts (in Bensberg) gefragt, wie er angesichts von Ebay überleben kann. Seine Antwort: „Ich überlebe nur durch Ebay.“&nbsp;</p>
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  658. <p>Restaurants und Geschäfte standen seit Beginn der Corona-Krise vor einer einfachen Wahl: Geschlossen bleiben und auf die Insolvenz zutreiben, oder neue Wege gehen.&nbsp;</p>
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  662. <p>Es ist keinem Restaurant zu wünschen, dass es sich auf Take-away-Bestellungen beschränken muss. Es ist keiner Buchhandlung und keinem Modegeschäft zu wünschen, dass es den Kunden nur online begegnet.</p>
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  666. <p>Zu begrüßen ist aber, dass viele Kunden diese Bemühungen honoriert haben. Indem sie bewusst lokal eingekauft haben. Weil plötzlich klar wurde, dass da etwas kaputt gehen könnte, wird, das wir doch sehr schätzen. Und schützen müssen.</p>
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  670. <h4><strong>10. Eine neue Kalibrierung von „schlimm“</strong></h4>
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  674. <p>So hat es unser Sohn neulich auf den Punkt gebracht. Als Antwort auf meine Frage im Hinblick auf diesen Tagebuch-Eintrag, ob man der Corona-Krise auch etwas Positives abgewinnen könne.&nbsp;</p>
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  678. <p>Zunächst lautete die Antwort – nach längerer Überlegung – schlicht „Nein“. Weil die positiven Aspekte in keinem Verhältnis stehen zu den Bedrohungen, Einschränkungen, Ängsten und dem Leid, das dieses Virus und die Gegenmaßnahmen verursachen.</p>
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  682. <p>Aber dann kam doch noch dieser Gedanke, der womöglich als einziger positiver Aspekt der Krise Bestand hat.&nbsp;</p>
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  686. <p>Sie liefert uns eine neue Kalibrierung von schlimm.&nbsp;</p>
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  689.  
  690. <p>Und das, weiter gedacht und gelebt, ist tatsächlich viel wert.&nbsp;</p>
  691. <p>Der Beitrag <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net/corona-tagebuch-6/">Corona-Tagebuch: &lt;br&gt;22. April 2020</a> erschien zuerst auf <a rel="nofollow" href="https://ehrenveedel.net">Ehrenveedel</a>.</p>
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