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... nche vom Berliner Arbeitskreis Film e.V.</title>
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<?xml version="1.0" encoding="utf-8" ?><rss version="2.0"xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#"xmlns:admin="http://webns.net/mvcb/"xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/"xmlns:slash="http://purl.org/rss/1.0/modules/slash/"xmlns:wfw="http://wellformedweb.org/CommentAPI/"xmlns:content="http://purl.org/rss/1.0/modules/content/"><channel><title>Berliner Arbeitskreis Film e.V.</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/</link><description>News, Infos, Berichte aus der Film- und Fernsehbranche vom Berliner Arbeitskreis Film e.V.</description><dc:language>de</dc:language><generator>Serendipity 2.3.5 - http://www.s9y.org/</generator><pubDate>Thu, 25 Apr 2024 17:14:41 GMT</pubDate><image><url>https://www.baf-berlin.de/blog/templates/2k11/img/s9y_banner_small.png</url><title>RSS: Berliner Arbeitskreis Film e.V. - News, Infos, Berichte aus der Film- und Fernsehbranche vom Berliner Arbeitskreis Film e.V.</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/</link><width>100</width><height>21</height></image><item><title>Der Drehbuchgewinner der 74. Berlinale läuft jetzt im Kino</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6602-Der-Drehbuchgewinner-der-74.-Berlinale-laeuft-jetzt-im-Kino.html</link><category>Film & TV-Kritik</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6602-Der-Drehbuchgewinner-der-74.-Berlinale-laeuft-jetzt-im-Kino.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6602</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6602</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Das dreistündige Familiendrama "STERBEN" von Regisseur Matthias Glasner, das z.T. auf eigenen Erfahrungen mit seiner Familie beruht, ist jetzt im Kino zu sehen: Dazu zwei Filmkritiken von uns.</strong> <br /><br /><!-- s9ymdb:4561 --><img class="serendipity_image_center" width="350" height="150" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Kino-Kampagne_HDF_color.jpg" alt=""><br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"STERBEN"</strong></big> Familiendrama von Matthias Glasner, Gewinner des Silbernen Bären für sein Drehbuch mit überbordenden Einlassungen.</font> (Deutschland, 2024; 180 Min.) Mit Lars Eidinger, Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg, Robert Gwisdek, Ronald Zehrfeld, Hans Uwe Bauer, Anne Berderke, Saskia Rosendahl u.a. ab <font color="#FF8040">25. April 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/5XcvUualKqM"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/5XcvUualKqM" title="STERBEN Trailer German Deutsch (2024) Lars Eidinger, Corinna Harfouch" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Angelikas Filmkritik:</strong><br /><br />Das herausragend besetzte Familiendrama ist ein extrem persönliches Werk – bei dem man sich auf einiges gefasst machen sollte.<br /><br />In dem Familiendrama <strong><em>„Sterben"</em></strong> spielt Lars Eidinger die Hauptfigur „Tom“. Seine Eltern sind altersschwach und krank. Seine ehemalige Freundin bekommt ein Kind — aber leider nicht von ihm. Sein bester Freund und enger Arbeitskollege macht bis zum Ende des Films eine tiefe Krise durch. Tom selbst darf aber keinen Moment der eigenen Schwäche zeigen: Er muss ständig für alle da sein. Er ist nicht nur noch ein müder und erschöpfter junger Mann, sondern auch ein widerwilliger Rettungsanker.<br /><br />Es ist höchst wahrscheinlich, dass man im mittleren Alter von Regisseur und Drehbuchautor Matthias Glasner (* 20. Januar 1965) sowie von Film- und Theater-Schauspieler Lars Eidinger (* 21. Januar 1976), sich bereits mit dem Tod widerwillig befassen muss. Nämlich dann, wenn die eigenen Eltern allmählich abbauen und schließlich sterben. <br /><br />Dennoch ist ein Film mit diesem simplen aber dennoch schwer erträglichen Titel <strong><em>"Sterben"</em></strong> eine Geschichte, die erzählt werden muss, weil kein Mensch an diesem Geschehen vorbeikommt. Glasners Trauer-Arbeit wurde also extrem persönlich. Nicht nur in seinem Film, sondern auch in seinen Kommentaren wie dieser: <br /><br /><div style="position: relative; left:20px;"><em>"Der Film wurde geboren in dem Moment, als meine Eltern gestorben sind. Innerhalb kürzester Zeit, aber nach einem langen Prozess von Leiden. — Und meine erste Tochter wurde genau zu dieser Zeit geboren, als ich wahnsinnig übermüdet war und unglücklich.</em>"</div><br />Es gibt in dem Film <strong><em>„Sterben“</em></strong> also eigene Erlebnisse, die Glasner selbst durchgestanden hat. Aber dennoch ist der Film keineswegs nur die Arbeit eines einzelnen Betroffenen. Vieles von dem, was er selbst durchlebt hat, fließt in seinen Ensemblefilm ein. <br /><br />Anderseits ist Einiges auch frei erfunden, oft auch tragikomisch überspitzt. Dann zum Beispiel, wenn Toms Schwester auftritt, gespielt von Lilith Stangenberg. Allerdings wollte Glasner, wie er betont „keinen Film über Verrückte“ machen. Also handelt sein dreistündiges Drama <em>„Sterben“</em> von einer dysfunktionalen Familie, den Lunies. — Der Nachname erinnert, wenn man ihn nur akustisch wahrnimmt, an den englische Begriff <em>„loony“</em>, der mit <em>„verrückt"</em> übersetzt wird: Tatsächlich ist in dieser Verwandtschaft jeder Mensch eine Belastung für den anderen. Jeder treibt sein Umfeld langsam in den Wahnsinn.<br /><br />Lissy Lunies ist Mitte 70. Sie wird von Corinna Harfouch sehr anrührend gespielt: Im Film ist sie insgesamt froh darüber, dass ihr Mann, der langsam dahinsiecht, schließlich im Altersheim verschwindet. Denn sie schafft es nicht mehr sich andauernd um ihn zu kümmern. So kann sie es nicht verhindern, dass er immer wieder nur im Oberhemd ohne Unterwäsche im Hausflur herumrennt oder sich einige Male auch so zu einem Spaziergang nach draußen begibt. Meisten wird er von der freundlichen Nachbarin wieder in seine Wohnung zurückgeführt, wo ihn seine Frau natürlich noch gar nicht vermisst hat. Oder er will ihr einen Gefallen tun und will sie, inzwischen ohne Führerschein, vom Einkaufszentrum mit dem Auto abholen. <br /><br />Sie bittet ihn darum, dass er sie fahren lässt. Er willigt ein, ohne zu murren. Nur leider kann sie ohne Brille nicht mehr fahren. Also kündigt er ihr jedes Hindernis vorzeitig an. Leider allerdings viel früh, lange bevor sie die angesagte Gefahrenstelle passieren würden. Der Film hat also auch Momente, in denen man zu einem verschmitzten etwas peinlichem Lachen kommt, das der Regisseur Matthias Glasner aber wohl überlegt provoziert — nämlich ohne seine Familie vor dem Zuschauer zu vergrämen.<br /><br />Der Regisseur Matthias Glasner (<strong><em>„Der freie Wille“</em></strong>, 2006) dreht in großen Abständen immer wieder intensive Kinofilme. Trotz unangenehmer Themen wie <strong><em>„Sterben“</em></strong> bringt er seine Geschichten oder vielleicht besser seine Erfahrungen in eine Form, die ihn zu einem der unterhaltsamsten oder aber auch zu einem der gefürchteten Film-Regisseure in Deutschland machen — und trotzdem habe ich mir seinen Film <strong><em>„Sterben“</em></strong> dreimal angeguckt.<br /><br />Angelika Kettelhack</blockquote><br /><br />+++++++++++<br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br /><em>„Du musst auf dein Herz hören und auf deine Natur“.</em><br /><br />In diesem berührenden Drama geht es um eine Familie, die im Angesicht des nahen Todes der Eltern schrecklich Trauriges entdeckt. Zwischen Vater und Mutter und den beiden erwachsenen Kindern, Tom (Lars Eidinger) und seiner Schwester Ellen (Lilith Stangenberg) herrscht totale Beziehungslosigkeit und emotionale Kälte.<br /><br />Am Anfang sieht man Mutter Lissy (Corinna Harfouch) fast nackt, verschmutzt und hilflos auf dem Fußboden sitzen. Von ihren Kindern ist nichts zu sehen. Ihr Mann Gerd (Hans Uwe Bauer) ist senil und leidet an Parkinson.<br /><br />Lissy ist total überfordert, sich um ihn zu kümmern. Der Pflegedienst kümmert sich, dass er in ein Pflegeheim kommt. Der Sohn Tom ist sehr hilfsbereit aber nicht, was sein Elternhaus betrifft.<br /><br />Sein Freund und Komponist Bernard (Robert Gwisdek) hat eine Komposition, quasi „sterbend geschrieben“ und „Sterben“ genannt. Das Orchester soll diese Empfindung musikalisch umsetzen. Tom der Dirigent versucht sein Bestes, um zu retten, was noch zu retten ist, denn Bernard will die Premiere verschieben, wenn es nicht so gespielt wird, wie er es sich vorstellt.<br /><br />Inzwischen hat Lissy einen Herzinfarkt bekommen, bewegt sich mit Krücken und ist ziemlich mürrisch. Großartig gespielt.<br /><br />Toms Exfreundin Liv (Anna Bederke) hat ein Kind bekommen. Ihr Wunsch ist es, dass Tom als Ersatzvater einspringt, denn dem Vater traut sie es nicht zu, dass er sich um das Kind kümmert. Tom war auch bei der Geburt dabei. Er willigt ein. Ellen, seine selbstzerstörerische Schwester ist dem Alkohol zugeneigt und hat eine Liebesgeschichte mit einem verheirateten Zahnarzt (Ronald Zehrfeld).<br /><br />Der Höhepunkt dieser 3-Stunden-Produktion ist eine etwa zwanzigminütige Szene, bei Kaffee und Kuchen, in der Eidinger und seine Film-Mutter Corinna Harfouch eine der heftigsten Dialoge in einem deutschen Film führt, der für sie, die in der Rolle sterbenskrank ist, von befreiender Ehrlichkeit ist und erklärt, warum Tom so ist, wie er ist.<br /><br />Glasers Film wird getragen von seinen eigenen Erfahrungen und Empfindungen, die er in seiner Familie erlebt hat. Die Geschichte dieser dysfunktionalen Familie zeigt das Drama der Unfreiwilligkeit, in etwas hineingeboren worden zu sein, was man sich niemals freiwillig ausgesucht hätte. Die Unfähigkeit zu lieben, kann so viele unterschiedliche Gründe haben.<br /><br />Regisseur Matthias Glasner hat jedem seiner Protagonisten eine eigene Geschichte geschrieben und auch für amüsante Momente gesorgt.<br /><br />Die einhundertachtzig Minuten Länge vergehen wie im Fluge. Für sein Drehbuch erhielt Glasner den Silbernen Bären auf der diesjährigen Berlinale.<br /><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Thu, 25 Apr 2024 19:07:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6602-guid.html</guid></item><item><title>53. SEHSÜCHTE - International Student Film Festival - Potsdam 2024</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6600-53.-SEHSUECHTE-International-Student-Film-Festival-Potsdam-2024.html</link><category>Filmfestivals</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6600-53.-SEHSUECHTE-International-Student-Film-Festival-Potsdam-2024.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6600</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6600</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Als internationales Studierendenfilmfestival widmet sich Sehsüchte in der 53. Ausgabe einer neuen Generation von Filmschaffenden in einer umbrüchigen Filmkultur.</strong><br /><br /><!-- s9ymdb:7126 --><img class="serendipity_image_center" width="365" height="106" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Sehsuechte_2022_rot.gif" alt=""><br /><br />Mit der <strong>53.</strong> Edition des SEHSÜCHTE – International Student Film Festival verschlägt es das von Studierenden der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF kuratierte Festival vom <font color="#FF8040">25.4. bis 28.4.2024</font> ein weiteres Mal in das Kino des <a href="https://www.filmmuseum-potsdam.de/"target="_blank" >Filmmuseums Potsdam</a> und in das <a href="https://www.waschhaus.de/"target="_blank" >Waschhaus</a>, einem Ort für kulturelle Veranstaltungen in der Schiffbauergasse 6 in 14467 Potsdam. <br /><br />Gründe für die Verlagerung des Festivals der Studierenden von der Filmuniversität Babelsberg nach Potsdam gibt es mehrere. <br /><br />Abgesehen davon, dass bereits in früheren Jahren das Festival nicht ausschließlich in den drei Kinos der Filmuniversität stattfand, sondern zum Teil auch in den Thalia Arthouse Kinos der Innenstadt, lag meist daran, die breite Öffentlichkeit dort besser einbinden und informieren zu können, welch großartige Werke von anderen Filmhochschulen aus fernen Ländern nach Deutschland gelangen können. <br /><br />Für die Eröffnungsveranstaltung, am Mittwoch, den <font color="#FF8040">24. April 2024</font> wird zudem ein größerer Saal benötigt. Seitdem das Filmmuseum Potsdam ebenfalls zum Campus der Filmuniversität Babelsberg gehört, bietet sich dessen Kino mit dem großzügigen Entrée idealerweise für die Eröffnungsgala an, während die Vorführräume in der Filmuniversität derzeit umfassend renoviert und technisch sowie akustisch für Dolby Atmos ertüchtigt werden, sodass sie erst später im Jahr wieder zur Verfügung stehen. <br /><br />Welch Bedeutung heutzutage dem guten Ton beigemessen wird, ist allein schon der neuen Sektion <strong>Sound</strong> zu entnehmen, die sich der auditiven Dimension des filmischen Erlebens widmet. <strong>Fokus: Sound</strong> bringt das Hörbare ins Rampenlicht und zeigt in 13 ausgesuchten Werken die künstlerische Arbeit von außergewöhnlichen, technisch innovativen und fesselnden Klängen im Film. In dieser Sektion wird erstmals ein Preis für bestes Zusammenspiel von Sound &amp; Musik verliehen. <br /><br />Die weiteren, bereits aus Vorjahren bekannten Sektionen sind folgende:<br /><br /><blockquote>Spielfilm<br />Dokumentarfilm<br />Genrefilm<br />Animationsfilm<br />Future (für Kinder ab 6 Jahren)<br />360° (Virtual-Reality-Sektion)<br />Retrospektive<br />Schreibsüchte<br />Fokus: Sound<br />Sehsüchte Special</blockquote><br /><br />Mit dem <strong>Sehsüchte Special</strong> richtet das Festival den Blick auf diverse Regionen und die großen Fragen unserer Zeit. Die Werke sind durchzogen von intimen Perspektiven, z.B. aus Israel und Palästina sowie Afghanistan. Sie bieten Impulse zum Nachdenken, zeigen sonst unsichtbare Missstände auf und hinterfragen, wessen Blick es auf die Leinwand schafft.<br /><br />Wegen der Baumaßnahmen in der Filmuniversität hatten sich die jungen Studenten und Studentinnen, die jedes Jahr das Festival erneut in Eigenverantwortung gestalten, bereits im letzten Jahr für die vielseitig wandelbaren Räume im und am Waschhaus entschieden, die nicht nur Vorführungen, sondern zu gleicher Zeit auch in weiteren Gebäudeteilen Workshops und sonstige Veranstaltungen ermöglichen. <br /><br />Auf dem Vorplatz vor dem Waschhaus wäre sogar die installation einer Open-Air-Leinwand in den Abendstunden möglich, sofern das Wetter mitspielt, das diesmal allerdings mit einem Kälteeinbruch überrascht, und nicht mal tagsüber zum chilligen Sonnenbad einlädt. <br /><br />Neben dem Wettbewerb mit Nachwuchsfilmen aus über 30 Ländern gibt es Programme auch für Kinder. Anlässlich des <strong>70.</strong> Jubiläums der Filmuniversität nimmt eine Retrospektive anhand besonderer Produktionen in den Blick, wie die Filmuniversität das eigene Filmerbe pflegt.<br /><br />Übrigens besteht die Mehrzahl der Werke von Studierenden aus Kurzfilmen. Es gibt nur wenige Langfilme und wenn doch, dann in erster Linie unter den Abschlussarbeiten. <br /><br /><big><strong>SEHSÜCHTE</strong></big><br />International Student Film Festival <br />53rd Edition | 25. – 28. April 2024<br />Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF<br />Marlene-Dietrich-Allee 11 | 14482 Potsdam<br /><br />Link: <a href="https://sehsuechte.de/"target="_blank" >sehsuechte.de</a><br /><br />+++++++++++++<br /><br /><!-- s9ymdb:1095 --><img class="serendipity_image_center" width="330" height="109" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Filmfest_Dresden1.gif" alt=""><br /><br /><font color="#800000"><strong>Goldene Reiter beim 36. Kurzfilmfestival in Dresden verliehen.</strong></font><br /><br />Beim Kurzfilm-Festival sind in Dresden zehn Goldene Reiter und sechs Sonderpreise mit einem Preisgeld von insgesamt 72.000 Euro verliehen worden. Auf dem <strong>36.</strong> Filmfest Dresden konkurrierten vom <font color="#648DD4">16. - 21. APRIL 2024</font> in drei Wettbewerben 60 Kurzfilme. <br /><br />Der mit 20.000 Euro dotierte Sächsische Filmförderpreis ging an die in Deutschland lebende iranische Filmregisseurin Narges Kalhor für <strong><em>"Sensitive Content"</em></strong>. <br /><br />Zweifach ausgezeichnet wurde <strong><em>"Mast-del"</em></strong> (Iran/GBR 2023) von der aus dem Iran stammenden Maryam Tafakory: Sie erhielt den <em>"voll politisch"</em>-Kurzfilmpreis für demokratische Kultur (3.000 Euro). <br /><br />Link: <a href="https://www.filmfest-dresden.de/de/"target="_blank" >www.filmfest-dresden.de</a><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Tue, 23 Apr 2024 00:05:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6600-guid.html</guid></item><item><title>31. Internationales Trickfilm-Festival Stuttgart 2024</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6596-31.-Internationales-Trickfilm-Festival-Stuttgart-2024.html</link><category>Filmfestivals</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6596-31.-Internationales-Trickfilm-Festival-Stuttgart-2024.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6596</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6596</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Am Dienstag, 23. April 2024, startet das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) mit Wettbewerbsfilmen, Special Programmes und Insights sowie Konferenzen und Branchentreffs.</strong><br /><br /><!-- s9ymdb:707 --><img class="serendipity_image_center" width="159" height="149" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Trixi_Logo_Stuttgart.gif" alt=""><br /><br />Die <strong>31.</strong> Ausgabe des ITFS Festivals findet vom <font color="#FF8040">23. - 28. April 2024</font> zum ersten Mal unter der neuen Leitung von Heike Mozer und Annegret Richter statt. <br /><br />Auf dem Programm stehen drei Weltpremieren und fünf Deutschlandpremieren. Insgesamt werden mehr als 400 Filme im Kino und über 100 Filme auf dem Open Air aus 34 Ländern zu sehen sein. „In den Wettbewerben gibt es eine Tendenz zu Stop-Motion, zum Handgemachten und nur wenige Filme in 3D.<br /><br />Zur Weltpremiere des Kinderfilms <strong><em>"Panda Bear in Africa"</em></strong> aus den Niederlanden von Karsten Kiilerich &amp; Richard Claus, der in der Wettbewerbs-Sektion AniMovie Kids läuft, können wir sogar einen Internationalen-<a href="https://youtu.be/GvJWW4V6U3Q"target="_blank" >Trailer</a> zeigen:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/GvJWW4V6U3Q" title="Panda Bear in Africa | Official Trailer" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Synopsis:</strong><br />Ein junger, abenteuerlustiger Panda reist von China nach Afrika, um seinen entführten besten Freund Jielong, den Drachen, zu retten. Auf seiner Reise entdeckt er eine seltsame, wundervolle, neue Welt aus Bergen, Wüsten und Dschungeln.</blockquote><br /><br />Das Festival präsentiert in fünf Wettbewerben kurze und lange Trickfilme über die Welt, wie man sie noch nie gesehen hat. Neben den Vorführungen im Kinosaal können in der Festivalwoche auch die Menschen hinter den Filmen kennengelernt werden, um mehr über ihre Motivation und Arbeitsweisen zu erfahren. <br /><br />Akkreditierte haben auf Anfrage auch Zugang zum »<strong>Animated Video Market</strong>« bei dem Wettbewerbsfilme online angesehen werden können. <br /><br />Der diesjährige ITFS-<a href="https://youtu.be/S97vYTJ8l50"target="_blank" >Trailer</a> stammt von WORLD OF GRA, einer Geschichtenwelt, die von Absolventen des Animationsinstituts der Filmakademie Baden-Württemberg kreiert wurde. <br /><br /><blockquote>Das übergeordnete Thema ist Veränderung und wie man damit umgeht. Alle Lebewesen dieser Welt kämpfen mit dem gleichen Problem: Sie wachsen und wachsen, werden größer und müssen sich eine neue Welt suchen. Die Macher betrachten dies als eine universelle menschliche Erfahrung: Leben bedeutet Veränderung, Wachstum und Weiterkommen. Sie wollten eine Welt schaffen, die diese Erfahrung auf spielerische und poetische Weise darstellt.</blockquote> <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/S97vYTJ8l50" title="ITFS 2024 | Official Trailer | WORLD OF GRA by Mucks! Games" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br />Übrigens: Das ITFS ist eines von sieben Oscar-qualifizierenden Animationsfilm-Festivals. Wer in Stuttgart den Grand Prix im Internationalen Wettbewerb gewinnt, qualifiziert sich automatisch für die Academy Awards, den OSCARS in Los Angeles.<br /><br />Als einer der bedeutendsten Branchentreffpunkte weltweit, bietet das Festival darüber hinaus eine einzigartige Gelegenheit zum Austausch und Networking. Bereits am Tag vor der großen Festival-Eröffnung am <font color="#FF8040">23. April 2024</font> gibt es eine gemeinsame Opening-Veranstaltung für Fachpublikum und Ehrengäste. <br /><br />Hinter dem Festivalbegriff <strong>„Insights“</strong> verbergen sich Talks und Panels, Masterclasses und Workshops, die vorwiegend im Eugen-Bolz-Saal im Festival Centre stattfinden. Dort befindet sich die Filmmakers Lounge: ein Ort, um sich zu treffen, kurz auszuruhen und für Empfänge, Gespräche und Präsentationen.<br /><br />Im Länderfokus Irland nimmt das ITFS diesmal die junge progressive Animationsszene von der grünen Insel in den Blick und setzt zudem mit German Animation einen Schwerpunkt auf die heimische Branche. Dazu gehört die Weltpremiere der Serie <strong><em>"FRITZI UND SOPHIE"</em></strong>, bevor sie im Herbst in ARD und Kika ausgestrahlt wird. <br /><br />Das ITFS präsentiert am Festivalfreitag alle acht Folgen dieses rein deutschen Serienprojekts auf dem Open Air und im Kino. <br /><br /><blockquote>Die Geschichte einer grenzenlosen Freundschaft zweier Mädchen spielt im politisch turbulenten Sommer und Herbst 1989 und zeigt ein Stück deutsch-deutsche Geschichte für Kinder, Familien und alle, die damals dabei waren.</blockquote><br />Das Filmprojekt <strong><em>"FRITZI – EINE WENDEWUNDERGESCHICHTE"</em></strong> war bereits 2015 bei den Animation Production Days (APDs) und ist ein Paradebeispiel für die Synergien der drei Veranstaltungen der Stuttgart Animated Week, die das ITFS gemeinsam mit der <a href="https://fmx.de/en/home"target="_blank" >FMX</a> - Film &amp; Media Exchange ausrichtet. <br /><br /><font color="#800000"><big><strong>Ausgewählte Veranstaltungen für die Branche:</strong></big></font><br /><br />Am Mittwoch beschäftigen sich verschiedene Panels mit der Zukunft der Animationsfilmbranche, es gibt ein historisches Special Programme, eine Lecture zum Thema VR und Gesellschaft sowie am Donnerstag ein Werkstattgespräch mit den Nominierten des Drehbuchpreises: <br /><br />PANEL: Sei Organisiert! – Gespräch über Internationale Filmverbände für Animation<br />Mi, 24.04., 10:00, Eugen-Bolz-Saal, Festival Centre <br /><br /><blockquote>Mitglieder verschiedener Verbände sprechen darüber, warum es für jeden in der Branche wichtig ist, sich gemeinsam für den Animationsfilm stark zu machen und welche Aufgaben Verbände übernehmen können – in der Gesellschaft, in der Politik und natürlich für die Mitglieder. Mit anschließendem Get-together gegen 11.30 Uhr.</blockquote> <br /><br />PANEL: European Animation Film Festivals in Times of Transformation<br />Mi, 24.04., 17:30, Festival Centre<br /><br /><blockquote>Das ITFS lädt ein zu einer Podiumsdiskussion mit Filmfestivalvertreter*innen aus den Regionen des Netzwerks Vier Motoren für Europa, Baden-Württemberg (Deutschland), Auvergne-Rhône-Alpes (Frankreich), Katalonien (Spanien) und Lombardei (Italien). Bei dem Panel sprechen die Expert*innen über den Transformationsprozess von Kulturveranstaltungen und die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Diskutiert wird die Zukunftsfähigkeit von Filmfestivals am Beispiel von Animationsfilmfestivals, die Potentiale und Aufgaben, die Filmfestivals für unsere heutige Gesellschaft haben können und inwiefern kulturelle und nationale Unterschiede in den vier Ländern eine Rolle spielen.</blockquote> <br />Das Gespräch findet auf Englisch und im Kontext des Netzwerks Vier Motoren für Europa statt und wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert. <br /><br />SPECIAL PROGRAMME: Aus der Rolle Gefallen: Frauen im DEFA-Studio für Trickfilme Dresden <br />Mi, 24.04., 17:30, Cinema<br /><br /><blockquote>Dieses historische Programm beleuchtet das künstlerische Schaffen von Frauen in der DDR zwischen politisch beförderter Emanzipation und rigidem staatlichen Studiosystem der DEFA. Zu sehen sind außergewöhnliche Filme von starken Frauen ihrer Zeit. In Kooperation mit dem DIAF.</blockquote><br /><br />LECTURE: VR und Gesellschaft – Women VR &amp; Making of Hölderlins Echo<br />Mi, 24.04., 15:00, Festival Centre <br /><br /><blockquote>Virtual Reality – ein neues Medium braucht eine neue Herangehensweise und ein neues Vokabular. Kann Virtual Reality ein matriarchales Medium sein und was bedeutet das für junge Frauen, die sich dem Medium nähern? Julia Bruton von VR Women spricht über die Möglichkeiten und Auswirkungen bei der Kreation von Virtual Reality, aber auch bei der Wahrnehmung der einzelnen Experiencer*innen.</blockquote> <br /><br /><strong>Making of „Hölderlin’s Echo“:</strong><br /><br /><blockquote>Co-Regisseur Hannes Rall präsentiert das Making of des VR Games zum Film „Hölderlins Echo“, das das Leben des berühmten Dichters in interaktiven animierten Sequenzen imaginiert. Außerdem gibt er Einblick in seine aktuellen Forschungsprojekte mit KI, die mit generativer Replikation von Chinese Painting experimentieren.</blockquote><br /><br />WERKSTATTGESPRÄCH: VeDRA Dialog – Die Nominierten des Deutschen Animationsdrehbuchpreises<br />Do, 25.04., 12:30, Cinema <br /><br /><blockquote>Marco Kreuzer, Vorstandsmitglied des VeDRA – Verband für Film- und Fernsehdramaturgie, spricht mit den Nominierten des Deutschen Animationsdrehbuchpreises über dramaturgische Arbeit und Drehbuchentwicklung anhand der nominierten Drehbücher.</blockquote><br /><br />Link: <a href="https://www.itfs.de/"target="_blank" >www.itfs.de</a><br /><br />Film- und Medienfestival gGmbH<br />Stephanstr. 33<br />70173 Stuttgart<br /><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Mon, 22 Apr 2024 00:03:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6596-guid.html</guid></item><item><title>15. ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6598-15.-ALFILM-Arabisches-Filmfestival-Berlin.html</link><category>Filmfestivals</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6598-15.-ALFILM-Arabisches-Filmfestival-Berlin.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6598</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6598</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>15 Jahre ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin vom 24. – 30. April 2024 diesmal mit Festivalcenter im neuen Sinema Transtopia.</strong><br /><br /><!-- s9ymdb:3216 --><img class="serendipity_image_center" width="330" height="155" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Alfilm.gif" alt=""> <br /><br /><center><big><strong>Vom <font color="#FF8040">24. – 30. April 2024</font> gibt es sieben Tage lang <br />arabisches Kino in Berlin!</strong></big></center><br /><br />Die <strong>15.</strong> Ausgabe von ALFILM – Arabisches Filmfestival Berlin und damit auch das 15-jährige Jubiläum des Festivals wird seit vielen Jahren nicht nur vom <a href="https://www.arsenal-berlin.de/kino/"target="_blank" >Kino Arsenal</a> – Institut für Film und Videokunst e.V. unterstützt und vorgeführt, sondern findet auch in folgenden fünf weiteren Filmtheatern statt:<br /><br /><blockquote><a href="https://citykinowedding.de/"target="_blank" >City Kino Wedding</a>, <a href="https://www.cinestar.de/berlin-kino-in-der-kulturbrauerei"target="_blank" >CineStar Kino in der KulturBrauerei</a>, <a href="https://sinematranstopia.com/"target="_blank" >Sinema Transtopia</a> und <a href="https://wolfberlin.org/de"target="_blank" >Wolf Kino</a>. Weitere Events gibt es im <a href="https://www.silent-green.net/"target="_blank" >silent green Kulturquartier</a> und in der <a href="https://www.gretchen-club.de/"target="_blank" >Gretchen</a> Dance-Location.</blockquote> <br /><br />Das Programm ist bereits online auf <a href="https://alfilm.berlin/program/"target="_blank" >www.alfilm.berlin/programm</a> und auch der Ticketverkauf hat begonnen! <br /><br />Mit einer breiten Auswahl von 50 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen verspricht das Festival seinem Publikum ein cineastisches Erlebnis, geprägt von hohem künstlerischem Anspruch. Das vielseitige Programm behandelt aktuellen Themen in der arabischen Kinolandschaft mit Filmproduktionen aus den letzten zwei Jahren. <br /><br />Durch die spannungsgeladene Situation zwischen Israel und den Palästinensern mit mehr als 34.000 Toten im Gazastreifen, kommt dem Festival nicht nur in der arabischen Welt eine besondere Bedeutung zuteil, denn eine breite Öffentlichkeit beobachtet die Lage mit zunehmender Sorge, weil ein Ende des Zwists und der Kämpfe in der Region noch nicht abzusehen ist. Allerdings dürfte es noch verfrüht sein, mit brandaktuellen Dokumentationen auf dem Festival rechnen zu können. <br /><br />Unter dem Titel <strong><em>„Persona non grata“</em></strong> konzentriert sich ein Teil von <strong>ALFILM Selection</strong> auf die Repräsentation von individuellen Schicksalen, die vielschichtigen Dynamiken von Marginalisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung unterliegen. Die Filme dieses Programmbereichs betrachten einerseits die rassistischen, geschlechtsspezifischen und sozioökonomischen Strukturen, die Stigmatisierung und Marginalisierung begünstigen, und stellen andererseits individuelle Bestrebungen dar, Widerstand zu leisten, Barrieren zu überwinden und die eigenen Narrative wiederzuerlangen. <br /><br />Das diesjährige <strong>ALFILM Spotlight</strong> befasst sich unter dem Titel <strong><em>„Here is Elsewhere: Palestine in Arab Cinema and Beyond“</em></strong> mit der Frage Palästinas mit ihren regionalen und globalen Auswirkungen, nicht allein in Bezug auf territoriale Souveränität. Das Programm mit einer Vielzahl von arabischen und internationalen Filmproduktionen erkundet die verschiedenen Wege, auf denen sich die Sehnsüchte und Bemühungen des palästinensischen Volks durch mitfühlende Begegnungen, Bekundungen der Solidarität und Reisen der Selbstfindung ausdrücken. <br /><br />Master Classes, Podiumsdiskussionen und Filmgespräche runden das Programm der diesjährigen Ausgabe ab, ergänzt durch besondere Veranstaltungen und Live-Performances im Rahmen des Programms 15 Jahre ALFILM – 15 Jahre Arabisches Kino in Berlin.<br /><br />Der palästinensische Dokumentarfilm <strong><em>"Bye Bye Tiberias"</em></strong> von Lina Soualem wird in seiner Berlin-Premiere das diesjährige Festival am Mittwoch, den <font color="#FF8040">24. April 2024</font>, eröffnen und damit alle drei Sektionen des Festivals - die <strong>ALFILM Selection</strong>, das <strong>ALFILM Spotlight</strong> und das <strong>ALFILM Special Program</strong> 15 Jahre ALFILM - 15 Jahre Arabisches Kino in Berlin. <br /><br />Hier der <a href="https://youtu.be/eZMjpmP_qxo"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/eZMjpmP_qxo" title="Bye Bye Tiberias - Trailer" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote>In dem Film kehrt die gefeierte palästinensische Schauspielerin Hiam Abbas zusammen mit ihrer Tochter, der Filmemacherin Lina, in ihr Heimatdorf Deir Hanna zurück und begibt sich auf eine Reise durch die verstreuten Erinnerungen von vier Generationen mutiger palästinensischer Frauen. Anhand von ergreifenden Zeugenaussagen, historischem Archivmaterial, Heimvideos, Fotos und Briefen bietet <strong><em>"Bye Bye Tiberias"</em></strong> eine fesselnde Aufarbeitung des jahrzehntelangen Überlebenskampfs der Palästinenser*innen.</blockquote> <br /><br />In der <strong>ALFILM Selection</strong> wird die Vielfalt der zeitgenössischen arabischen Kinolandschaft mit Filmproduktionen aus den letzten zwei Jahren hervorgehoben. In einem speziellen Segment mit dem Titel <strong><em>"persona non grata"</em></strong> konzentriert sich die <strong>ALFILM Selection</strong> auf die Repräsentation von individuellen Schicksalen, die vielschichtigen Dynamiken von Marginalisierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung unterliegen. Die Filme dieses Segments betrachten einerseits die rassistischen, geschlechtsspezifischen und sozioökonomischen Strukturen, die Stigmatisierung und Marginalisierung begünstigen, und stellen andererseits individuelle Bestrebungen dar, Widerstand zu leisten, Barrieren zu überwinden und die eigenen Narrative wiederzuerlangen.<br /><br />Das <strong>ALFILM Spotlights</strong> mit dem Titel <strong><em>"Here is Elsewhere: Palestine in Arab Cinema and Beyond"</em></strong> befasst sich mit der Frage Palästinas als Ursache von regionalen und globalen Auswirkungen, nicht allein in Bezug auf territoriale Souveränität. Das Filmprogramm erkundet die vielfältigen Wege, auf denen sich die Sehnsüchte und Bemühungen des palästinensischen Volks durch mitfühlende Begegnungen, Erklärungen der Solidarität und Reisen der Selbstfindung entfalten, präsentiert in einer breiten Auswahl von arabischen und internationalen Filmproduktionen, darunter Werke von Jean-Luc Godard und Costa-Gavras. <br /><br />Ein weiteres Programm-Highlight der <strong>15.</strong> Ausgabe ist die <strong>ALFILM-Produktion CinéConcert</strong> mit <strong><em>"Palestine - A Revised Narrative"</em></strong>, die am <font color="#FF8040">28. April 2024</font> im <a href="https://www.silent-green.net/"target="_blank" >silent green Kulturquartier</a> gezeigt wird. Der 30-minütige Film besteht aus Stummfilm-Aufnahmen, die zwischen 1914 und 1918 von den britischen Streitkräften in Palästina gedreht wurden. Begleitet wird er von einem speziell angefertigten Sounddesign von Rana Eid und der Musik von Cynthia Zaven. Im Anschluss an das <strong>CinéConcert</strong> findet ein Gespräch mit den beiden Künstlerinnen statt.<br /><br />Im Rahmen des 15 Jahre ALFILM - 15 Jahre Arabisches Kino Specials in Berlin findet am <font color="#FF8040">27. April 2024</font> im <a href="https://sinematranstopia.com/"target="_blank" >Sinema Transtopia</a> eine Podiumsdiskussion &amp; Networking Session in Kooperation mit dem Berliner Filmfestial <a href="https://www.afrikamera.de/"target="_blank" >AFRIKAMERA</a> statt, die sich mit der Frage nach arabischen und afrikanischen Perspektiven in der aktuellen deutschen Filmszene beschäftigt.<br /><br />Zahlreiche Master Classes, Podiumsdiskussionen und Filmgespräche runden das Programm der diesjährigen Ausgabe ab, gekrönt von einem Abschluss-Event mit audiovisuellen Live - Performances von arabischen Künstler:innen, organisiert in Zusammenarbeit mit dem Kulturkollektiv AL.Berlin, am 30. April 2024 im Club <a href="https://www.gretchen-club.de/"target="_blank" >Gretchen</a>. <br /><br /><font color="#800000"><big><strong>VENUES - Spielstätten:</strong></big></font><br /><br /><strong>Kino Arsenal</strong> <br />Potsdamer Straße 2, 10785 Berlin <br />Tickets: 9,00 €, Arsenalmitglieder: 6,00€<br /><br /><strong>City Kino Wedding</strong> <br />Müllerstraße 74, 13349 Berlin <br />Tickets: 11 €, ermäßigt 8 €, plus Geb.<br /><br /><strong>CineStar Kino in der KulturBrauerei 5</strong> <br />Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin <br />Tickets: 11 €, ermäßigt 8 €, plus Geb.<br /><br /><strong>SİNEMA TRANSTOPIA</strong> <br />Lindower Str. 20/22, Haus C, 13347 Berlin <br />Eintrittskarten für Filmvorführungen: 7 € <br />Freier Eintritt zu den Podiumsdiskussionen und den Master Classes.<br /><br /><strong>Wolf Kino</strong> <br />Weserstr. 59, 12045 Berlin <br />Tickets: 11 €, ermäßigt 8 €, plus Geb.<br /><br /><strong>Silent green Kulturquartier, Kuppelhalle</strong> <br />Gerichtstraße 35, 13347 Berlin Tickets: 15 €, ermäßigt 13 €, plus Geb. <br />(Ciné-Concert: Palestine – A Revised Narrative)<br /><br /><strong>Gretchen</strong> <br />Obentrautstraße 19-21, 10963 Berlin <br /><br /><font color="#800000"><big><strong>ALFILM Festival Center</strong></big></font><br /><strong>Sinema Transtopia</strong> <br />Lindower Str. 20/22, Haus C, 13347 Berlin <br /><br />Das ALFILM Festival Center befindet sich erstmals im Sinema Transtopia. Dort werden alle Fragen rund um das Festival gerne beantwortet, Akkreditierungen ausgegeben und es können Plakate, Flyer, Kataloge etc. abgeholt werden. Weitere Infos <a href="https://sinematranstopia.com/cooperations/15th-alfilm-arab-film-festival-berlin"target="_blank" ><strong>hier</strong></a>.<br /><br />Das <strong>15. ALFILM</strong> wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa. Außerdem wird das Festival gefördert von der Rosa-Luxemburg- Stiftung mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) der Bundesrepublik Deutschland, der Friedrich-Ebert-Stiftung, dem Rat der Arabischen Liga, dem Leibniz-Zentrum Moderner Orient und Filmgalerie 451. <br /><br />Link: <a href="https://alfilm.berlin/"target="_blank" >www.alfilm.berlin</a><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Sat, 20 Apr 2024 00:04:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6598-guid.html</guid></item><item><title>Unsere Filmkritiken zu Kinostarts in der 2. Aprilhälfte 2024</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6601-Unsere-Filmkritiken-zu-Kinostarts-in-der-2.-Aprilhaelfte-2024.html</link><category>Film & TV-Kritik</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6601-Unsere-Filmkritiken-zu-Kinostarts-in-der-2.-Aprilhaelfte-2024.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6601</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6601</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Mehr als 15 neue Filme in den deutschen Kinos ab der 16. Kalenderwoche 2024, doch nur wenige Werke sind herausragend.</strong><br /><br /><!-- s9ymdb:4561 --><img class="serendipity_image_center" width="350" height="150" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Kino-Kampagne_HDF_color.jpg" alt=""> <br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"CIVIL WAR"</strong></big> Science-Fiction-Film von Alex Garland</font> in dem ein Journalisten-Team um Kirsten Dunst in den eskalierenden Konflikt eines blutigen amerikanischen Bürgerkriegs gerät, der im Land immer dramatischere Züge annimmt. (Großbritannien / USA, 2024; 109 Min.) Mit Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny u.a. ab <font color="#FF8040">18. April 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/kjdYkBpsijE"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/kjdYkBpsijE" title="CIVIL WAR Trailer German Deutsch (2024) Jesse Plemons, Kirsten Dunst" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Elisabeths Filmkritik:</strong><br /><br />Bürgerkrieg: Ein bewaffneter Krampf zwischen Gruppierungen eines Staates. Der britische Regisseur Alex Garland (<strong><em>"Ex Machina", "Auslöschung"</em></strong>) setzt das Publikum mitten hinein in einen fatalen Kampf. Hintergrundinformationen, wie es zu dem Konflikt kam, welche Gruppierung für was steht, das gibt er uns nicht in die Hand. <br /><br />Seine Erzählfiguren sind die, die unparteiisch sein müssen, Journalist*Innen. Genauer gesagt, Kriegsberichterstattende. Noch genauer gesagt: Kriegsfotografierende. <br /><br />Alex Garland eröffnet die Figurenzeichnung mitten in einem Straßenkampf, bei der die Fotografin Lee Smith gefährlich nahe ran geht. Vielleicht ist ihr Name eine Referenz an Lee Miller, der britischen Kriegsfotografin, die im zweiten Weltkrieg, unter anderem, Bilder vom Londoner Blitz und der Invasion der Alliierten lieferte. Lee, gespielt von Kirsten Dunst, ist sowohl forsch, als auch abgeklärt und besonnen. Sie beschützt gleich noch eine junge Kollegin, die noch zu jung und zu unerfahren ist, um ohne eine Portion Glück aus der Szene herauszukommen. Jessie, gespielt von Cailee Spaeny (<strong><em>"Priscilla"</em></strong>), wird sich instinktiv an Lees Fersen heften und mit ihrer Figur spricht sie nicht nur ein junges Publikum an, sondern verweist auch auf eine unbestimmte Zukunft.<br /><br />Der erste Abend nach dieser Einführung führt die Handlung natürlich an die obligatorische Hotelbar, den Treffpunkt aller Kriegsberichterstattenden. Mehrere Generationen treffen hier aufeinander und schließen sich zusammen. Lee will nach Washington, um dem Präsidenten ein Interview abzuringen, bevor seine Zeit abläuft. Es scheint klar, dass sein Regime sich nicht wird halten können. Garland etabliert damit ein Endziel, das zu erreichen zwar ein Höhepunkt zu sein verspricht, aber eigentlich ist die Reise quer durch das Land sein Ziel.<br /><br />In den 1980ern gab es eine Reihe von Hollywood-Filmen, die sich dem Beruf Kriegsreporter widmeten. Zu den bekanntesten Filmen gehören folgende. <strong><em>"The Killing Fields"</em></strong> (Roland Joffé, 1984) behandelte die Herrschaft der Roten Khmer in Kambodscha Ende der 70er. <br /><br /><strong><em>"Ein Jahr in der Hölle"</em></strong> von Peter Weir (1982) spielt in Indonesien in den 60ern, als sich der Präsident Sukarno gegen den Westen positionierte. Darin spielte Mel Gibson einen Reporter, der den Kriegsfotografen Billy Kwan, unvergesslich in der Rolle: Linda Hunt, an seiner Seite weiß. <br /><br />Und auch <strong><em>"Salvador"</em></strong> von Oliver Stone (1986) greift reale Ereignisse auf, in dem er den Reporter Richard Boyle (eine reale Figur) in den salvadorianischen Bürgerkrieg von El Salvador schickt, wo er erkennt, dass der US-amerikanische Geheimdienst CIA seine Finger mit im Spiel hat. Richard Boyle fällt in dem stark verdichteten Plot die Aufgabe zu, die Bilder eines Kriegsfotografen, der im Kampf um Bilder gestorben ist, aus dem Land zu schaffen. Vorbild für den Fotografen war hier John Hoagland, von dem der Satz stammt: <br /><br /><div style="position: relative; left:20px;"> <em>"Um die Wahrheit zu finden, musst du nah rangehen. Gehst du zu nah ran, gehst du drauf"</em>.</div><br />Tatsächlich stand John Hoagland auf einer der <em>"Todeslisten"</em>, er und noch 16 andere. <br /><br />Einen anderen Fokus auf den Beruf setzt der Thriller <strong><em>"Under Fire"</em></strong> von 1983 (Regie: Roger Spottiswoode), der während des sandinistischen Befreiungskampfes in Nicaragua Ende der 70er spielt. Nick Nolte spielt einen Kriegsfotografen, dessen Figur an dem realen Fotografen Matthew Naythons angelehnt war. <strong><em>"Under Fire"</em></strong> stellt seine Hauptfigur zwischen die Fronten und fragt nach der eigenen Haltung. Hier schlägt der moralische Kompass den beruflichen Eid. <br /><br /><strong><em>"Civil War"</em></strong> dagegen greift keine realen Konflikte auf, auch wenn es zahlreiche referenzielle Bilder gibt. Alex Garlands Hauptfigur Lee Smith stellt klar, was die Aufgabe der Presse und damit ihre als Fotografin ist. Ihre Rolle sei es folglich keine Fragen zu stellen, sondern zu zeigen, was ist, damit andere sich ein Bild machen und in Folge Fragen aufwerfen können. <br /><br />Alex Garland verortet die Handlung in einer nahen Zukunft. Doch die Spaltung der US-Amerikanischen Gesellschaft ist für uns so greifbar, dass wir reale Ereignisse wiederzuerkennen glauben. <br /><br />Ob Alex Garlands Blick auf Amerika und seine Presse Bestand haben wird, wird sich zeigen. Eine persönliche Agenda fehlt den Figuren. Sie werden aus sich selbst heraus angetrieben. Dabei ist Lee Smith die integre, aber aufgeriebene Figur, die zwischen dem Zynismus der Abgeklärten und der Resignation der Älteren und dem waghalsigen Draufgängertum der Jugend steht. Alex Garland und sein Stammkameramann Rob Hardy bedienen sich dabei einer glatten Werbeästhetik, die vielleicht für unsere Zeit steht. Eine Zeit, in der Ehrgeiz um seiner selbst willen ausreicht. <br /><br />Letztendlich folgen die Figuren keiner Moral und keinem Ethos, sondern der Selbstverwirklichung. Hier gilt es schon als Coming-of-Age-Moment, wenn die junge Jessie feststellt, dass sie noch nie in ihrem Leben so viel Angst gehabt und sich gleichzeitig so lebendig gefühlt habe. Der abgeklärte einsame Cowboy, Lees Kollege Joel (gespielt von Wagner Moura), wirft seine Lethargie auch nur für den ultimativen <em>"Moneyshot"</em> über Bord. <br /><br />Ob Alex Garland darüber hinaus eine Position einnehmen will, ist so nicht klar auszumachen. Um Positionen geht es eh nur am Rande. Zumal die Parteien im Kampf selbst gar nicht mehr wissen, wofür sie stehen. Über weite Strecken ist <strong><em>"Civil War"</em></strong> ein generischer Action-Film, der zu sehr auf Distanz zu den Motiven der Figuren geht, als dass man sich involviert. Es bleiben wenige Episoden auf dem langen Weg nach Washington, die sich einbrennen werden. Hier gibt es keine Todeslisten, hier wird aus reinem Hass getötet. Das ist vielleicht der erschreckendste Moment, der sogar ohne Action auskommt und umso eindringlicher aufzeigt, wo wir in der Geschichte der Bürgerkriegskonflikte stehen.<br /><br />Elisabeth Nagy</blockquote><br /><br />++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"AMSEL IM BROMBEERSTRAUCH"</strong></big> Drama von der georgischen Regisseurin Elene Naveriani</font> um eine knapp 50-jährige alleinstehende Frau. (Georgien / Schweiz, 2023; 110 Min.) Mit Eka Chavleishvili, Temiko Chinchinadze, Pikria Nikabadze u.a. ab <font color="#FF8040">18. April 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/yNispDe3QUU"target="_blank" >Trailer</a>; <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/yNispDe3QUU" title="Amsel im Brombeerstrauch - offizieller deutscher Trailer zum Film" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br />Beim Brombeerpflücken und dem Genießen der Frucht, vergießt sie alles um sich herum und stürzt eine Böschung hinab, fast bis zum Fluss. Mühsam kommt sie wieder hochgekrochen. Der Unfall, hat sie dermaßen erschreckt, dass sie ihr bisheriges Leben hinterfragt. Etero (Eka Chavleishvili) ist eine äußerlich robuste Frau, alleinstehend führt sie eine kleine Drogerie. Der Sturz führt dazu, dass sie kurz darauf ihren Lieferanten Murman (Temiko Chichinadze) in ihrem Lagerraum verführt.<br /><br />Dazu muss man wissen, dass sie, mit 48 Jahren noch Jungfrau ist. Für die Frauen in ihrer georgischen Dorfgemeinschaft gilt sie als Außenseiterin. Die Frauen verstehen nicht, dass sie sich bewusst für das Alleinsein entschieden hat. Es gibt eigentlich nur Nemo, eine Dorfbewohnerin, die sie mag und zu ihr hält und der sie alles erzählen kann, ohne spöttisch betrachtet zu werden. <br /><br />Sie erzählt ihr von dem Sturz, von ihren Herzrhythmusstörungen und wie sie bei den Brombeeren eine wunderschöne Amsel gesehen hat. Sie war schon immer allein. Ihr Vater hat ihr vorgeworfen, dass sie am Tod ihrer Mutter schuld sei. Für die Klatschweiber im Dorf ist und bleibt sie ein „<em>gefundenes Fressen</em>“. Ihre unerwarteten Gefühle für Murman stellen Etero, die bisher nur für Brombeeren wahre Liebe übrighatte, vor eine Entscheidung: Soll sie sich auf die späte Romanze einlassen oder weiterhin unabhängig bleiben.<br /><br />Wie sie nach und nach die Lust am späten Sex entdeckt, steht im Mittelpunkt dieses für Etero ungewohnten Abenteuers. Bis vor Kurzem hat sie noch von ihrem Ruhestand geschwärmt und erzählt, was sie dann alles zu tun gedenkt. Eines kann man ihr nicht absprechen, sie verfügt über einen trockenen Witz, eine Standhaftigkeit gegenüber den Klatschweibern, die sie mit einem besonders scharfen Blick beobachtet und die nach intensiven Überlegungen, genau weiß, was sie will. <br /><br />Anfänglich muss man sich an sie gewöhnen aber je länger man ihr folgt, versteht man, dass sie ein Opfer des patriarchalisch geprägten Georgien ist und lernt, je näher das Finale rückt, sie ins Herz zu schließen. Regisseurin Elene Naveriani hat ein Drama zwischen Nähe und Distanz geschaffen, mit Bildern, die sehr kraftvoll sind. Etero eine starke Frau, die erkannt hat, dass das Leben durch einen Unfall, schnell vorbei sein kann und Versäumten eine Chance gibt. Basierend auf dem Roman <strong>„Amsel, Amsel Brombeerbusch“</strong> von Tamta Melaschwili.<br /><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br />++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"EVIL DOES NOT EXIST"</strong></big> Tödliches Drama um einen naturliebenden Vater und seine kleine Tochter im Kampf gegen eine profitgierige Firma, die ihr Dorf bedroht. Von <strong><em>"Drive My Car"</em></strong>-Regisseur Ryūsuke Hamaguchi</font>, das im letzten Jahr im Wettbewerb der 80. Internationalen Filmfestspiele von Venedig seine Weltpremiere feierte und den großen Preis der Jury gewann. (Japan, 2023; 106 Min.) Mit Hitoshi Omika, Ryo Nishikawa, Ryûji Kosaka u.a. ab <font color="#FF8040">18. April 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/PX6N9v5Acb4"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/PX6N9v5Acb4" title="EVIL DOES NOT EXIST Trailer German Deutsch (2024) Ryûsuke Hamaguchi" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br />Takumi (Hitoshi Omika) und seine Tochter Hana (Ryo Nishikawa) leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Sie führen ein bescheidenes Leben im Einklang mit der Natur. Wunderschöne Baumkronen strecken sich gen Himmel. Im Wald wächst wilder Wasabi. Der Witwer Takumi holt die kleine Hana von der Schule ab, trägt sie Huckepack durch den Wald und erklärt ihr was für unterschiedliche Bäume dort wachsen. Es liegt noch Schnee. Ein trauriger Anblick: Ein erschossenes Rehkitz.<br /><br />Takuni ist sehr hilfsbereit, bekannt im Dorf als ein Mann für alles. Er kümmert sich um die Wälder, er holt Quellwasser für das örtliche Udon Restaurant und erledigt alle möglichen, anfallenden Arbeiten.<br /><br />Durch den bevorstehenden Bau eines Luxus-Campingplatzes, eine sogenannte „<em>Glamping Anlage</em>“, droht das ruhige und beschauliche Leben der japanischen Dorfgemeinschaft zerstört zu werden.<br /><br />Allen ist klar, dass so ein Bau schwerwiegende Folgen für das ökologische Gleichgewicht der Region und dem Leben der Bewohner mit sich bringt. Um die Bewohner zu beruhigen, schickt die Firma zwei Vertreter nach Mitzubiki, damit die skeptischen Bewohner erfahren, was sie vorhaben.<br /><br />Die Anwesenden können Fragen stellen. Angeblich sollen alle Vorbehalte berücksichtigt werden. Man schwärmt von einem Touristen-Hotspot, von dem die Gemeinde nur profitieren kann. Dass es den zukünftigen Betreibern nur darum geht, Subventionen abzugreifen ist allen versammelten schnell klar. Auch der Gemeindevorsteher ist dagegen. Da das Quellwasser für die Gemeinde lebenswichtig ist, müsste ein Klärwassertank für mindestens 50 Personen gebaut werden.<br /><br /><em>„Sie wollen uns den Wölfen zum Fraß hinwerfen, um Profit zu machen“</em>. Wegen der Subventionen muss alles schnell gehen.<br /><br />Das Projekt wimmelt von Schleimscheißern. Es kommt zu keiner Einigung. Takumi pocht auf ein weiteres Treffen. Es erscheinen ein Mann und eine Frau. Sie bringen Takumi eine Pulle Alkohol mit, die er nicht annimmt. Die drei gehen zusammen essen. Um Takumi zu locken, schlägt ihm der Mann vor, ihn als Platzwart anzustellen. Das lehnt er ab. Er erklärt den beiden, was es alles zu bedenken gibt, sollte der Platz gebaut werden. Der Mann, der zum ersten Mal in seinem Leben Holz hackt, scheint langsam zu verstehen, worüber Takumi spricht. In der Ferne hört man Gewehrschüsse, Rehe werden gejagt, während die kleine Hana mal wieder allein im Wald unterwegs ist. Takumi geht sie schnellstens suchen. <br /><br />Die Dorfbewohner wehren sich anfänglich noch verbal doch als sie bemerken, dass man sie nicht ernst nimmt, wird ihre Ablehnung massiver.<br /><br />Nach seinem preisgekrönten Drama <strong><em>„Drive My Car“</em></strong> (2021) hat Regisseur Ryusuke erneut mit der Komponistin Eiko Ishibashi zusammengearbeitet. Für ihn sind Bild und Musik untrennbar miteinander verbunden. Er nimmt sich viel Zeit für jede Einstellung und für jeden Dialog und für die Tätigkeit seiner unterschiedlichen Figuren. In ruhigen Einstellungen entscheidet sich Hamguchi mit seinem Kameramann Yoshio Kitagawa eine meditative, poetische Parabel über die intensive Beziehung zwischen den Menschen und der Natur sowie den negativen Auswüchsen des Kapitalismus. Die Rolle, die der Mensch dabei spielt, damit die Schönheiten der Natur nicht zerstört werden, sind seine Inspiration für eine wunderschöne Bildsprache und malerischer Musik.<br /><br /><div style="position: relative; left:20px;"> Hamaguchi: <em>„Man zerbricht, wenn es kein Gleichgewicht gibt“</em>. Das Ende seines Films <em>"Evil Does Not Exist"</em>, entspricht seinem Wunsch, dass man sich als Zuschauer Gedanken macht, warum ist das wohl so passiert, sagt er im Interview.</div><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br />++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"WHITE BIRD"</strong></big> Mitreißendes Historiendrama von Marc Forster</font> über die kontroverse Unterstützung der Nazis durch junge Franzosen 1942, die u.a. das Verschleppen französischer Juden in KZs ermöglichte. (USA, 2023; 120 Min.) Mit Ariella Glaser, Orlando Schwerdt, Bryce Gheisar u.a. seit <font color="#648DD4">11. April 2024</font> vereinzelt noch im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/qgBFQpK1buA"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/qgBFQpK1buA" title="WHITE BIRD Trailer German Deutsch (2024) Helen Mirren, Gillian Anderson" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br /><strong><em>"White Bird"</em></strong>, ein Drama, dass im besetzten Frankreich spielt, als jüdische Kinder, direkt aus der Schule heimtückisch in die KZs geschickt wurden, ohne dass die Eltern etwas davon wussten, eingebettet in eine Rahmenhandlung: Julian (Bryce Gheisar) hat seinen Mitschüler Auggie (Jacob Tremblay) derartig gemobbt, dass er von der Schule flog. Auf einer neuen Schule soll er sich nun beweisen.<br /><br />Aus diesem Grund erzählt ihm seine jüdische Großmutter Sara (Helen Mirren) eine tragische Geschichte aus ihrer Kindheit im besetzten Frankreich, um an sein Gewissen zu appellieren. Eine Zeit, in der die Judenhetze ihren Anfang nahm. Die Kinder in der Schule verstehen nicht, warum sie auf einmal so gehasst werden. Die ersten Verhaftungen finden statt.<br /><br />Die 15-jährige Sara (Ariella Glaser) geht auf die Lafayette-Schule, zeigt ihrer Lehrerin fantasievolle Zeichnungen, die sie gemalt hat, scherzt und lacht mit ihren Mitschülern und muss abrupt um ihr Leben laufen, da die Wehrmacht plötzlich in der Schule auftaucht und nach jüdischen Kindern sucht. Sie muss schleunigst einen Ort finden, wo sie sich verstecken kann. Sie hetzt erst einmal durch ihren geliebten Wald.<br /><br />Der Einzige, der ihr hilft, ist der von allen Mitschülern gehänselte Julien (Orlando Schwerdt), der wegen seiner Krücken verspottet wird. Auch Sara hat ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt.<br /><br />Julien versteckt Sara in der Scheune seiner Eltern, wo sie sich auf dem Heuboden verkriechen kann. Es ist eine lange Zeit, die sie sich verstecken muss. Um ihr diese schreckliche Zeit zu verschönern, bringt er ihr nicht nur Stifte und Bücher, sondern unternimmt mit ihr gemeinsame Ausflüge in die Fantasie. <br /><br />Die berührendsten Momente in diesem Film: Weil Julien noch nie in Paris war, unternimmt er mit Sara eine imaginäre Autofahrt, mit seiner Vorstellungskraft von dieser Stadt und zu Saras besonderem Vergnügen, schlüpft er in die Rolle von Charlie Chaplin. Und weil es so schön war, fahren sie einige Tage später nach New York. Die Scheune ist jetzt Saras zuhause und ihr Beistand ist Julien. Seine Eltern versuchen herauszufinden, wo Saras Eltern sein könnten. Sie müssen jetzt höllisch aufpassen, denn einige Jungen aus ihrer Klasse, die Julien ständig als Krüppel bezeichnen, haben Lunte gerochen, wo Sara sein könnte. Eine Klicke, die nicht lange fackelt, zuzuschlagen.<br /><br />Es ist eine tragische Geschichte über Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit, aufwühlend und bewegend und herzergreifend gespielt von den jugendlichen Darstellern, in einer düsteren Zeit, verfilmt nach Raquel J. Palacio Jugend-Roman <strong><em>„Wunder“</em></strong> aus 2017.<br /><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Thu, 18 Apr 2024 00:05:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6601-guid.html</guid></item><item><title>36. Filmfest Dresden - International Short Film Festival </title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6588-36.-Filmfest-Dresden-International-Short-Film-Festival.html</link><category>Filmfestivals</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6588-36.-Filmfest-Dresden-International-Short-Film-Festival.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6588</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6588</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Träume &amp; Utopien beim Dresdner Filmfest in mehr als 370 Kurzfilmen aus 62 Ländern.</strong> <br /><br /><!-- s9ymdb:1095 --><img class="serendipity_image_center" width="330" height="109" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Filmfest_Dresden1.gif" alt=""><br /><br />Mehr als 370 Kurzfilme aus 62 Ländern sind beim diesjährigen Dresdner Filmfest im April zu erleben. <br /><br />Hier der <a href="https://youtu.be/mqky3t0jPH4"target="_blank" >Trailer</a> 2024:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/mqky3t0jPH4" title="36 FILMFEST DRESDEN 2024: Official Trailer" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br />Das Filmfest Dresden ist ein internationales Festival für Kurzfilme, das jedes Jahr im April in Dresden stattfindet. An sechs Festivaltagen bringt es die besten Kurzfilme aus aller Welt nach Dresden und zieht damit jährlich bis zu 20.000 Besucher*innen an, darunter rund 500 akkreditierte Fachgäste. <br /><br />Die <strong>36.</strong> Ausgabe des Filmfestes Dresden findet vom <font color="#FF8040">16. bis 21. April 2024</font> statt. Es bietet neben dem vielfältigen Programm auch Workshops, Events und ein umfangreiches Angebot an Sonderprogrammen mit Themen- und Länderschwerpunkten, Retrospektiven und Kinderfilmen. <br /><br />70 Beiträge werden in drei Wettbewerben konkurrieren. In elf Programmen bringen sie Filme aus der ganzen Welt auf die Leinwand. Die Schwerpunkte im Wettbewerb liegen auf Kurzspielfilm und Animationsfilm, weil man seinen Ursprung nicht ganz verleugnen will, denn das Festival wurde bereits vor der Wende erstmals ausgetragen, als das DEFA-Studio für Trickfilme in Dresden beheimatet war, weshalb man sich ursprünglich für das Konzept eines Kurz- und Trickfilmfestivals entschied. <br /><br />Die Preise sind mit insgesamt 72.000 Euro dotiert. Vergeben werden am <font color="#FF8040">20. April 2024</font> in Dresden 16 "<strong>Goldene Reiter</strong>" sowie Sonderpreise. <br /><br />Die Retrospektive steht in diesem Jahr unter der Überschrift "<em><strong>Gammler, Träumende, Liebende</strong></em>". Sie bringe unterschiedliche Utopien aus Ost und West zusammen.<br /><br />Die Sektion etc. - <strong>events.trainings.connections</strong> ergänzt das filmische Angebot mit Meisterklassen, Workshops, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Empfängen und richtet sich sowohl an die akkreditierten Fachbesucher*innen als auch an das interessierte Publikum. <br /><br />Link: <a href="https://www.filmfest-dresden.de/de/"target="_blank" >www.filmfest-dresden.de</a><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Sun, 14 Apr 2024 21:06:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6588-guid.html</guid></item><item><title>20 Jahre ACHTUNG BERLIN Filmfestival und ein regulärer Kinostart</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6593-20-Jahre-ACHTUNG-BERLIN-Filmfestival-und-ein-regulaerer-Kinostart.html</link><category>Film & TV-Kritik</category><category>Filmfestivals</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6593-20-Jahre-ACHTUNG-BERLIN-Filmfestival-und-ein-regulaerer-Kinostart.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6593</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6593</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Mit dem dystopischen Drama <em>"Milchzähne"</em> von Sophia Bösch eröffnet am heutigen Mittwochabend, den 10. April 2024, die 20. Ausgabe von "achtung berlin - new berlin film award" im Colosseum Kino in Berlin-Friedrichshain.</strong> <br /><br /><!-- s9ymdb:6957 --><img class="serendipity_image_center" width="225" height="77" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/achtung_berlin_neuer.gif" alt=""><br /><br />Parallel zu seiner Uraufführung im Januar auf dem <strong>45.</strong> Filmfestival Max Ophüls Preis (<a href="https://ffmop.de/"target="_blank" >ffmop</a>) in Saarbrücken feierte das deutsch-schweizerische Drama <strong><em>"MILCHZÄHNE"</em></strong> von Sophia Bösch auf dem Internationalen Filmfestival von Rotterdam (<a href="https://iffr.com/en"target="_blank" >IFFR</a>) auch seine Weltpremiere. <br /><br />Die <strong>20.</strong> Ausgabe des ACHTUNG BERLIN Filmfestivals konnte allerdings den dystopischen Spielfilm mit Mathilde Bundschuh in der Hauptrolle für die Berlin Premiere gewinnen und eröffnet damit am <font color="#FF8040">10.04.2024</font> um <font color="#FF8040">19:30 Uhr</font> das Festival im historischen Saal des <a href="https://colosseum.premiumkino.de/"target="_blank" >Colosseum Kinos</a> in Berlin-Friedrichshain. <br /><br />Das Filmdebüt der schweizerisch-schwedischen Regisseurin ist die Adaption des gleichnamigen Romans der jungen Autorin Helene Bukowski und hochkarätig mit Ulrich Matthes als Dorfvorsteher besetzt. <br /><br /><blockquote>Als Tochter einer Außenseiterin ist Skalde (Mathilde Bundschuh) seit jeher darum bemüht, das Stigma, das auf ihrer Mutter Edith (Susanne Wolff) liegt, zu überwinden und von der Dorfgemeinschaft akzeptiert zu werden. Während ihr Wunsch dazuzugehören, Mutter und Tochter auseinandergetrieben hat, ist Skalde zum Schützling des Dorfvorstehers Pesolt (Ulrich Matthes) und ein geachtetes Mitglied der Gemeinschaft geworden. <br /><br />Eines Tages findet sie ein fremdes Kind im Wald. Obwohl sie weiß, dass die abgeschottet lebende Gemeinde keine Fremden duldet, nimmt Skalde das einsame Mädchen aus einem Impuls heraus mit nach Hause. Das Wolfskind Meïsis (Viola Hinz) muss sich verstecken, darf auf keinen Fall gesehen werden. Als das Dorf dennoch von dem Kind erfährt, drohen ihr schwerwiegende Konsequenzen, denn Skalde hat das Gesetz gebrochen. Um ihre Position zu behalten und das Kind zu schützen, schlägt sie der Gemeinschaft ein riskantes Geschäft vor.</blockquote><br />Trotz atmosphärischer Spitzen verläuft der Mysterythriller inszenatorisch und erzählerisch sehr konventionell, sodass es <strong><em>„Milchzähne“</em></strong> nur selten gelingt, sich aus der Masse anderer dystopischer Werke abzuheben. <br /><br />Leider ist ACHTUNG BERLIN auch im 20. Jahr bisher kein Premierenfestival geworden. Nachdem sich die Berlinale von der Sektion »Perspektive Deutsches Kino« verabschiedet hat, obwohl die meisten deutschen Filme in der Hauptstadt gedreht werden, könnte man eigentlich erwarten, dass Berlins zweitgrößtes Spielfilm- und Dokumentarfilmfestival sich zukünftig für mehr Uraufführungen engagieren würde. Immerhin werden nicht nur die meisten hier gedrehten Filme vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert, auch ACHTUNG BERLIN bekommt vom Medienboard Unterstützung, im Gegensatz zu manch anderen Berliner Filmfestivals. <br /><br />Es fehlt offensichtlich der Wille dazu, sich von der breiten Masse anderer zweitrangiger Filmfestivals in Deutschland abzuheben. Immerhin werden über 80 Filme in 9 Sektionen und 9 Berliner Kinos in den nächsten Tagen vom <font color="#FF8040">10. – 17. April 2024</font> gezeigt. <br /><br />Einen Überblick über die zwölf Wettbewerbsbeiträge des abendfüllenden Spielfilms hatten wir am <a href="https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6578-achtung-berlin-Filmfestival-mit-ersten-Spielfilm-Highlights.html"target="_blank" >10. März 2024</a> veröffentlicht. Unser Bericht zu den die abendfüllenden Dokumentarfilme des Wettbewerbs folgte am <a href="https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6580-achtung-berlin-Filmfestival-mit-12-DOKUS-im-Wettbewerb.html"target="_blank" >17. März 2024</a>.<br /><br />In Ergänzung zum Langfilm-Wettbewerb wird mit den Sektionen Berlin Spotlights, Berlin Special und Berlin Series das Filmprogramm des Festivals als umfassende Werkschau des jungen deutschen Kinos aus Berlin-Brandenburg komplettiert.<br /><br />Darüber hinaus präsentiert das Festival in der diesjährigen Jubiläumsausgabe sechs Spiel- und vier Dokumentarfilme im Wettbewerb Mittellanger Film und der Wettbewerb Kurzfilm verweist im kurzen Format auf die großen Themen und bietet gleichzeitig ein Experimentierfeld, auf dem sich künftige Filmsprachen herausbilden. 24 Kurzfilme unterschiedlicher Genres zeigen Einblicke in verschiedenste Lebenswelten: mal poetisch oder essayistisch, mal pointiert und witzig, wieder andere lakonisch oder politisch.<br /><br />Link: <a href="https://achtungberlin.de/2024"target="_blank" >achtungberlin.de</a><br /><br />+++++++++++++<br /><br /><!-- s9ymdb:6685 --><img class="serendipity_image_center" width="334" height="277" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/komm_ins_Kino.gif" alt=""><br /><br />Während wir von <strong><em>"MILCHZÄHNE"</em></strong>, dem ausverkauften Eröffnungsfilm des ACHTUNG BERLIN Filmfestivals, nicht wirklich überzeugt waren, begeisterte uns dagegen schon im Dezember auf dem Festival "Around the World in 14 Films" der italienische Abenteuerfilm <strong><em>"LA CHIMERA"</em></strong> von Alice Rohrwacher, der nach seiner Premiere in Cannes dort seine Berlin-Premiere feierte und morgigen Donnerstag bundesweit in den Kinos startet. <br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"LA CHIMERA"</strong></big> Tragikomödie von Alice Rohrwacher</font> (Italien / Schweiz / Frankreich, 2023; 130 Min.) Mit Josh O'Connor, Carol Duarte, Isabella Rossellini ab <font color="#FF8040">11. April 2024</font> in den deutschen Kinos. Hier der <a href="https://youtu.be/NF8WbdAPeVo"target="_blank" >Trailer</a>:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/NF8WbdAPeVo" title="LA CHIMERA (Official Trailer, OV/d)" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Elisabeths Filmkritik:</strong><br /><br />Es ist Geschichte, die das Heute und das Gestern verbindet. Die Archäologie ist, vereinfacht gesagt, eine Wissenschaft, die die Hinterlassenschaften vorangegangener Kulturen und Epochen aufspürt, einordnet und aufbereitet. Dabei geht es nicht nur um spektakuläre Funde wie Büsten, Vasen, Schmuck. Sondern auch darum, wie Menschen gelebt haben. Um ihr Klima, um ihr Handwerk, die Verbindungen untereinander, ihre Lebensgewohnheiten. Es geht um Befunde. Grabräuber zerstören die Grundlage, mit der Archäologen arbeiten. Viele denken auch nicht an Howard Carter, der das Grab von Tutenchamun gefunden hatte, oder Heinrich Schliemann, der nach Troja gesucht hatte, um zwei der berühmtesten Vertreter der Zunft zu nennen, die für ihre Funde bekannt wurden. Die meisten werden vielmehr an Lara Croft und Indiana Jones denken.<br /><br />Das wird auch die Festivalmannschaft von Cannes erfreut haben. Cannes zeigte 2023, sicherlich um dem Mainstream-Hollywood-Kino eine Bühne zu geben, den letzten Indiana Jones-Film, der kläglich an der Kinokasse um seine Einspielkosten kämpfen musste. Aber eben auch <strong><em>"La Chimera"</em></strong> der italienischen Regisseurin Alice Rohrwacher. Von Cannes aus ging es auf ein Festival nach dem anderen. Im Kino der Berliner Kulturbrauerei konnte man im Dezember letzten Jahres <strong><em>"La Chimera"</em></strong> als Eröffnungsfilm des Filmfestivals "<a href="https://14films.de/"target="_blank" >Around the World in 14 Films</a>" bewundern. <br /><br />Rohrwachers Hauptfigur ist der Brite Arthur. Dessen Darsteller Josh O'Connor ist bis dato dafür bekannt, dass er Prince Charles in der Serie <strong><em>"The Crown"</em></strong> gespielt hat. Nach <strong><em>"La Chimera"</em></strong> wird er sicherlich noch öfters rauf und runter besetzt werden. Noch in diesem Monat wird er zum Beispiel in dem Sportdrama <strong><em>"Challengers - Rivalen"</em></strong> von Luca Guadagnino in einer der Hauptrollen auftauchen. Sein Arthur ist ein Ritter ohne Rüstung, aber in einem hellen Anzug, der sicherlich irgendwann einmal was hergemacht hat, und jetzt von Szene zu Szene mehr und mehr Patina annimmt. Sein Arthur ist von trauriger Gestalt, doch unnahbar und entrückt. Und doch ist es diese Gestalt, die uns in ein Italien in den 80ern führt, und uns etwas über die Frauenschicksale und das Leben der Ärmsten unter den Armen erzählt.<br /><br />Arthur wäre vielleicht gerne ein Archäologe, aber er ist nur ein Wünschelrutengänger, der die besondere Gabe hat, verborgene Schätze zu finden. Die Handlung führt ihn auf der Reise in ein italienisches Küstenstädtchen ein. Er kommt gerade aus dem Knast und ist immer noch in Trauer um seine Freundin, die aus dem Ort, in dem er nun landet, stammt. Mit seinen alten Kumpels möchte er nichts zu tun haben. Aber er ist für diese leichte Beute. Sie fangen ihn schon am Bahnhof ab.<br /><br />Arthur ist eine traumwandelnde Gestalt, die zwischen dem Hier und Jetzt und dem Vergangenen feststeckt. Er gehört nun nirgendwo mehr richtig hin. Er hat noch nicht einmal eine Bleibe. Nur einen Bretterverschlag, der an der Stadtmauer klebt. Selbst diese Bleibe scheint sich weder innerhalb noch außerhalb der Stadt und der Geschichte zu befinden. Er besucht die Mutter seiner Freundin und deren zahlreiche Schwestern. Er dockt hier an eine Wahlfamilie nach der anderen an und bleibt doch suchend. Dabei ist es wohl seine Suche, die ihn an die Vergangenheit bindet. Aus der er nie wirklich erwachen kann. Die anderen Figuren wecken ihn scheinbar immer nur kurz auf. <br /><br />Arthurs Kumpel brauchen ihn derweil, damit er weitere etruskischen Gräber aufspürt. Immer auf der Suche nach dem ultimativen Fund, der ihnen Reichtum oder auch weniger Armut beschere. Die kostbaren Funde wollen sie an einen dubiosen Kunsthändler verscherbeln. Das ist ihr primäres Einkommen und ihr Lebensinhalt. Es sind halt Grabräuber. <strong><em>"La Chimera"</em></strong> ist darum auch kein Psychogramm, sondern ein Abenteuerfilm und gleichzeitig ein Märchen mit einer Portion italienischem Neorealismus. Letztlich geht es auch Alice Rohrwacher darum, aufzuzeigen, wie wir gelebt haben und wie alles irgendwie zusammenhängt.<br /><br />Alice Rohrwacher wurde vor 10 Jahren mit dem Film <strong><em>"Land der Wunder"</em></strong> bekannt. In Cannes gewann der Film über eine deutsch-italienische Familie, die sich abmüht, Honig zu produzieren, den großen Preis der Jury und in München den CineVision-Award. Es folgte 2018 der Film <strong><em>"Glücklich wie Lazzaro"</em></strong>, über einen jungen Mann, der die harten Bedingungen der Arbeiterschaft mit stoischer Gutmütigkeit erträgt. <strong><em>"La Chimera"</em></strong> ist nun der dritte Teil dieser Trilogie. Die Frage, ist auch hier, was Vergangenheit bedeuten kann. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bedeuten für die handelnden Figuren Verschiedenes. Es sind auch verschiedene Trugbilder, die im Titel angegeben Chimären, die sie durch die Handlung begleiten.<br /><br />Arthur lebt in einer kaum vergangenen Vergangenheit, in der er noch mit seiner Freundin zusammen ist. Rohrwacher verbindet die Szenen der verschiedenen Zeiten so, dass auch das Publikum in ein Gefühl der Gleichzeitigkeit gerät, in dem seine Freundin noch lebt und in der seit Jahrhunderten verborgene Gräber sich ihm wie ein weiterer Weg auftun. Vieles ist hier Traum, vieles ist hier Trauer. Den verstorbenen Seelen, die ihm begegnen, bedeuten unsere Zeitbegriffe nichts. Arthur ist hier eine Orpheus-Gestalt, die uns durch einen magischen Realismus führt, wie ihn die Regisseurin, hier zusammen mit der Kamerafrau Hélène Louvart und der Cutterin Nelly Quettier, ganz eigen ist. <br /><br />In <strong><em>"La Chimera"</em></strong> deuten zwar Aufnahmetechnik und Filmmaterial auf die einzelnen Stränge hin, aber das muss einem gar nicht groß auffallen. Vielmehr sollte man sich hier fallen lassen und auf die Geschichte vertrauen, die sich eher nicht rational zusammenfügt und dann erst ihre Frucht und Geschmack freigibt, wenn sie zu Ende gesponnen wurde.<br /><br />Elisabeth Nagy</blockquote><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Wed, 10 Apr 2024 18:50:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6593-guid.html</guid></item><item><title>Rencontres Internationales Paris/Berlin erneut im HKW Berlin</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6592-Rencontres-Internationales-ParisBerlin-erneut-im-HKW-Berlin.html</link><category>Filmfestivals</category><category>Veranstaltungen</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6592-Rencontres-Internationales-ParisBerlin-erneut-im-HKW-Berlin.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6592</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6592</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Nach den Erstaufführungen in Paris finden die Rencontres Internationales Paris/Berlin mit New Cinema und Contemporary Art auch bei uns wieder im HKW statt.</strong> <br /><br /><!-- s9ymdb:6464 --><img class="serendipity_image_center" width="282" height="138" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Rencontres_international_Paris-Berlin.gif" alt=""><br /><br />In diesem Jahr finden die Rencontres Internationales vom <font color="#FF8040">9. – 14. April 2024</font> erneut im Haus der Kulturen der Welt (HKW) statt. <br /><br />Alle sind herzlich bei freiem Eintritt eingeladen zum Eröffnungsabend am Dienstag, <font color="#FF8040">9. April 2024</font>, ab <font color="#FF8040">19:00 Uhr</font>, mit zwei großartigen Screenings, einem Live-Mix und vielem mehr. <br /><br />Ab <font color="#FF8040">20:30 Uhr</font> werden im Auditorium zwei Kurzfilme auf der großen Leinwand präsentiert.<br /><br /><strong><font color="#800000">Assaf Gruber : Never Come Back</font></strong> - Experimental fiction | 0 | color | 14 Min. | Germany, Austria | 2023<br /><br />In den Depots der Neuen Galerie in Graz filmt Assaf Gruber einen nackten Musiker, der eine vertraute Melodie spielt, vor Werken, die einer Grauzone zwischen modernistischem Anspruch und nationalsozialistischem Enthusiasmus angehören und Vorliebe für das Exotische mit Lokalpatriotismus, religiöser Inbrunst und Erotik verbinden. <br /><br /><strong><font color="#800000">Jasmina Cibic : The Gift</font></strong> - Experimental fiction | 4k | color | 28 Min. | Slovenia, France | 2021<br /><br />Jasmina Cibic hinterfragt den Gebrauch von Kultur in Zeiten politischer und ideologischer Krisen und filmt zum Beispiel in der von Oscar Niemeyer erbauten PCF-Zentrale in Paris die Geschichte eines Wettbewerbs um das perfekte Geschenk, das eine zerbrochene Nation heilen könnte. Sie untersucht sowohl die Ideale der Vergangenheit und ihren Zusammenbruch angesichts des Aufstiegs des Populismus als auch das Konzept der Nation, das als politische Kategorie geschwächt, aber durch den Rechtspopulismus reaktiviert wurde. In Rom, Madrid und Paris hat Iván Argote drei "antizipatorische Aktionen" geschaffen, Performances, die einen Raum für öffentliche Diskussionen eröffnen. Dabei hinterfragte er die Geschichte, die Funktionen und die mögliche Zukunft von Denkmälern, wie so viele koloniale Ikonen, die bis heute die Identität moderner europäischer Städte prägen. <br /><br />In dem kollektiven Film "L'exploitation ou comment percer la surface" analysiert ein Restaurator ein Renaissance-Gemälde. Sie beschäftigt sich mit dem Thema Bergbau und geht über die Oberfläche des Bildes hinaus, um Fragen nach der zeitgenössischen Gewinnung von Ressourcen zu stellen.<br /><br />Ab <font color="#FF8040">22:30 Uhr</font> gibt es zudem eine live mix Party.<br /><br />In den folgenden Tagen beginnen die verschiedenen Programme mit Screenings und Ausstellungen bereits zwischen 15:00 Uhr (Mi) und 16:00 Uhr (Do). Am Wochenende öffnen die Türen des HKW bereits um 13:00 Uhr. <br /><br />Die ganze Woche über, bei Filmvorführungen oder Sonderveranstaltungen, beantworten die Gastkünstler Fragen des Publikums und der beiden Co-Kuratoren, die für das Programm verantwortlich sind.<br /><br />Darüber hinaus laden die Rencontres Internationales Paris/Berlin dazu ein, im VR LAB 11 Werke in der virtuellen Realität zu erleben. Unter dem Titel "Disrealitäten, Collagen und Utopie" hinterfragen die ausgewählten Arbeiten unsere Prinzipien der Wirklichkeit, unsere Tageswahrnehmungen und unsere alltäglichen Repräsentationen.<br /><br />Zudem werden täglich spezifische thematische Ensembles im Raum eingesetzt, auf Flachbildschirmen im Audifoyer geloopt und im Auditorium projiziert. Eine sich entwickelnde und temporäre Ausstellung, in der sich die Thematik entfaltet, abwechselt und zeitgenössische Praktiken des bewegten Bildes hinterfragt.<br /><br />Das ganze Jahr über arbeitet Rencontres Internationales mit verschiedenen Museen und Kunstzentren, Schulen und Festivals zusammen, um Filmvorführungen, Ausstellungen und allgemeine Aktivitäten durchzuführen. Auf diese Weise wollen wir die Arbeiten in unserem Programm weiter unterstützen und einen neuen Austausch zwischen Künstlern, Fachleuten und dem Publikum schaffen.<br /><br />Das Programm wird von Nathalie Hénon und Jean-François Rettig, den Gründer*innen und Direktor*innen des Festivals, kuratiert und präsentiert eine Vielzahl von Werken, darunter dokumentarische Ansätze, experimentelle Fiktionen, Videos, hybride und multimediale Formen. Gezeigt werden insgesamt 152 Werke aus 52 Ländern, wobei 90 Prozent des Programms deutsche Erstaufführungen sind. Screenings, Ausstellungen, Performances, das Virtual-Reality-Programm, Foren und Podiumsdiskussionen mit den anwesenden Künstler*innen aus weiten Teilen der Welt bilden ein sechstägiges Laboratorium der Entdeckung und Reflexion über zeitgenössische Praktiken der Filmkunst.<br /><br /><blockquote>Links: <br /><a href="https://art-action.org/site/en/info/index.php"target="_blank" >art-action.org/...info/ <br /><a href="https://art-action.org/site/en/prog/index.php"target="_blank" >art-action.org/...program/</a></blockquote><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Mon, 08 Apr 2024 00:02:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6592-guid.html</guid></item><item><title>Nach der Berlinale-Premiere kommt Josef Haders neue Komödie jetzt ins Kino</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6591-Nach-der-Berlinale-Premiere-kommt-Josef-Haders-neue-Komoedie-jetzt-ins-Kino.html</link><category>Film & TV-Kritik</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6591-Nach-der-Berlinale-Premiere-kommt-Josef-Haders-neue-Komoedie-jetzt-ins-Kino.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6591</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6591</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Mit "WILDE MAUS" feierte der österreichische Schauspieler Josef Hader 2017 sein Regiedebüt im Wettbewerb der 67. Berlinale. Seine neueste Provinzposse präsentierte er in diesem Jahr in der Sektion »Panorama« - <font color="#648DD4">Vier Filmkritiken von uns zu Kinostarts in der 14. KW 2024.</font></strong><br /><br /><!-- s9ymdb:4561 --><img class="serendipity_image_center" width="350" height="150" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Kino-Kampagne_HDF_color.jpg" alt=""><br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN"</strong></big> Komödie von Josef Hader</font> (Österreich, 2024; 93 Min.) Mit Birgit Minichmayr, Josef Hader, Thomas Schubert u.a. ab <font color="#FF8040">4. April 2024</font> in den deutschen Kinos. Hier der <a href="https://youtu.be/9Frf6JgQHug"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/9Frf6JgQHug" title="Andrea lässt sich scheiden - Trailer" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Angelikas Filmkritik:</strong><br /><br /><em>„Woher kommt das Bedürfnis vieler Menschen, sich einzumischen und ungefragt Erziehungs-Tipps zu geben?“</em> ärgerte sich Birgit Minichmayr im wirklichen Leben als sie nach der Geburt ihrer Zwillinge wieder als Schauspielerin zu arbeiten begann. Vor allem Männer hatten versucht ihr deshalb ein <em>„Rabenmutter“</em>-Image zu verpassen. <br /><br />Und jetzt geht Birgit Minichmayr <em>„privat“</em> noch weiter: Sie will sich scheiden lassen! — Nein! Nicht im wirklichen Leben, sondern nur in neuesten Film von Josef Hader mit eben diesem Titel: <strong><em>„Andrea lässt sich scheiden“</em></strong>. Ein Film, der vor knapp zwei Monaten auf der <strong>74.</strong> Berlinale in der Sektion »Panorama« lief und die zweite Regieführung des österreichischen Kabarettisten, Schauspielers und Filmemachers ist. <br /><br />Nach seinem Regiedebüt mit <strong><em>„Wilde Maus“</em></strong> in 2017 warteten viele Hader-Fans fast schon ungeduldig auf einen zweiten Film von ihm. <br /><br />Diesen Wunsch erfüllt der Regisseur und Schauspieler nun mit seiner neuesten <em>„Tragikomödie“</em>. Tatsächlich kehrt er nun im Film als alkoholkranker Religionslehrer Franz mit einer düster, lakonischen, aber auch witzigen Filmarbeit auf die Leinwand zurück. <br /><br />Das Drehbuch verfasste Josef Harder wieder zusammen mit Florian Kloibhofer. Birgit Minichmayr (<strong><em>„Schachnovelle“</em></strong>) spielt dieses Mal die Titelrolle der Polizistin Andrea, die einem kleinen Ort in Nieder-Österreich entfliehen möchte, um in der Landeshauptstadt St. Pölten eine neue Stelle als Kriminal-Inspektorin anzutreten. Als sie zudem auch noch beschließt, sich bei dieser Gelegenheit <em>„nebenbei“</em> auch von ihrem Ehemann Andy scheiden zulassen, zieht ihre Entscheidung die Missgunst des halben Dorfes nach sich. Aber Andrea will nur eines: Der Provinz entkommen!<br /><br />Gleich zu Anfang des Films sieht man wie sie sich als Dorfpolizistin zusammen mit dem jungen Kollegen Georg (Thomas Schubert) bei einer Radar-Kontrolle an einer total autoleeren, schnurgerade verlaufenden Landstraße langweilt… Oder wenn sie nur noch pflichtgemäß bei Kollegen-Besäufnissen auftaucht... Oder wenn sie ihrem alten Vater zum x-ten Mal dessen Handy erklären muss.<br /><br />Andrea erträgt das alles nicht mehr. Aber ganz besonders nicht mehr die übergriffigen Männer in ihrer nächsten Umgebung. Einem dieser Männer schüttet sie einen vollen Bierkrug übers Hemd… Andrea will sich komplett von ihrem jetzigen Leben trennen, nicht nur von ihrem Ehemann.<br /><br />Als das halbe Dorf der Polizistin Andrea ohnehin schon Vorwürfe für ihre Scheidung vom allseits beliebten Andy macht, kommt es eines Nachts noch schlimmer: Andy läuft — nach einer feuchtfröhlichen Geburtstags-Feier betrunken vor ihr Auto und stirbt. In totaler Panik verlässt Andrea den Ort des Unglücks… Und, um ihren Beruf (<em>erst recht</em>) als Polizistin nicht zu verlieren, hält sie ihre Tat geheim. <br /><br />Umso überraschter ist sie, als plötzlich der Religionslehrer Franz — ein <em>„trockener Alkoholiker“</em> — behauptet, er habe hinterm Steuer gesessen. Das glaubt ihm das zwar keiner, aber auf die Idee, dass Andrea die Schuldige sein könnte, kommt auch niemand. <br /><br />Harder selbst schlüpft in die Rolle des Religionslehrers Franz, der sich fälschlicherweise für eine Tat geißelt, die er gar nicht begangen hat. <br /><br />An der Seite von Josef Harder spielen Thomas Schubert (<strong><em>„Roter Himmel“</em></strong> von Christian Petzold, Silberner Bär der 73. Berlinale), Robert Stadlober (<strong><em>„Leberkäsjunkie“</em></strong>), Branko Samarovski (<strong><em>„Narziss und Goldmund“</em></strong>), Thomas Stipsits (<strong><em>„Das ewige Leben“</em></strong>) sowie Maria Hofstätter (<strong><em>„Wilde Maus“</em></strong>) ein renommiertes Ensemble an Schauspielern und Schauspielerinnen. <br /><br />Josef Hader selbst verbindet eine Hass-Liebe mit der Provinz. Das lässt sich nun in der traurigen Kinokomödie <strong><em>„Andrea lässt sich scheiden“</em></strong> gut nachweisen. — Städter und Städterinnen sollten sich, so meint er, aber in diesem Film keineswegs überlegen fühlen. Doch ein wenig staunen über die <em>„Aliens“</em> in ihrer direkten Nachbarschaft dürften sie schon.<br /><br />Seit gut 40 Jahren arbeitet der Österreicher Josef Hader als Satiriker und hält sich und seinem Publikum den Spiegel vor indem er alltägliche Verlogenheiten untersucht. Seine Strategie nannte er selbst dabei auch schon öfters als wenig rücksichtsvoll: <em>"Einfach jeden Scheiss raushauen"</em>, was ihm im wirklichen Leben selten zu passieren scheint, denn Hader nimmt sich perfektionistisch — wie er nun mal ist — für sein Schreiben sehr viel Zeit.<br /><br />Vielleicht galt und gilt deshalb Josef Hader neben den längst verstorbenen Kabarettisten Werner Schneyder und Dieter Hildebrandt als einer der größten Bühnenkünstler der Gegenwart. Vergleichbar mit seinen Vorbildern interessiert es ihn als Satiriker wie sich das Politische im Privaten zeigt. <br /><br />Oft richtet er sich dabei mit seinem schwarzen Humor unmittelbar gegen die Spaßgesellschaft. Dabei haben seine moralisch verkommenen Bühnenfiguren oft seinen Namen oder stammen aus der 68er Generation, zu der er altersmäßig ja selbst gehört.<br /><br />Angelika Kettelhack</blockquote><br /><br />++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"ICH CAPITANO"</strong></big> Mit Venedigs 'Silbernen Löwen' für die beste Regie ausgezeichnetes Drama von Matteo Garrone</font> über zwei Teenager aus dem Senegal auf einer leidvollen Flucht nach Europa. (Italien / Belgien / Frankreich, 2023; 121 Min.) Mit Seydou Sarr, Moustapha Fall, Issaka Sawadogo u.a. ab <font color="#FF8040">4. April 2024</font> in den deutschen Kinos. Hier der <a href="https://youtu.be/gvQuCducqVE"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/gvQuCducqVE" title="ICH CAPITANO | Offizieller deutscher Trailer | Ab 04. April im Kino" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br />Zwei Teenagerfreunde aus Dakar, der Hauptstadt des Senegals. Seydou (Seydou Sarr - bester Nachwuchsschauspieler) und Moussa (Moustapha Fall) haben einen großen Traum: Sie wollen unbedingt nach Europa und Musik-Stars werden. Auf dem Friedhof bitten die beiden Jungen ihre toten Ahnen um Schutz auf ihrem weiten Weg dorthin. Beide schreiben Songs, glauben an eine Karriere.<br /><br />Bei Nacht und Nebel verschwinden sie, ohne sich bei ihren Familien zu verabschieden. Niemals würden die sie gehen lassen. Sie haben gearbeitet und Geld gespart: 100 Dollar müssen sie für ihre gefälschten Pässe pro Person bezahlen. Und so geht es munter weiter. <br /><br />An der Grenze werden sie erwischt und müssen 50 Dollar zahlen, 800 Dollar für den Weg nach Libyen. Damit ihnen ihr Geld nicht gestohlen wird, gibt ihnen jemand einen Tipp: Das Geld zusammenrollen und in den After schieben. Beide tun sich schwer damit. Ihre Reise führt durch die Wüste in einem völlig überladenen Transporter. Als einer der Flüchtenden abstürzt, fährt das Fahrzeug einfach weiter, ohne anzuhalten.<br /><br />Kurz danach hält der Fahrer mitten in der Wüste an und sie müssen zu Fuß weiterlaufen, obwohl sie alle bezahlt haben. Mütter mit Kleinkindern, Alte und Junge, vorbei an toten Körpern und schrecklicher Hitze. Seydou versucht einer gestürzten Frau zu helfen, doch Moussa treibt seinen Freund an, damit sie den Führer nicht verlieren. Schweren Herzens überlässt Seydou die alte Frau ihrem Schicksal. <br /><br />Nach dem beschwerlichen Weg durch die Wüste, stellt sich ihnen ein Polizeiaufgebot in den Weg und will Geld. Sie landen in Libyen in einem Gefängnis und müssen Zwangsarbeit verrichten. Es kommt noch schlimmer. Wer nicht zuhause anruft und um Geld bittet, wird gefoltert. Einige werden als Sklaven verkauft. Seydou ist dabei. Ein älterer Flüchtling kümmert sich um ihn. Weil sie so einen schönen Brunnen gebaut haben, werden die beiden nach Tripolis gebracht. Der ältere Mann will weiter nach Italien. Ihre größte Angst ist es, getrennt zu werden, was dennoch passiert. Seydou bleibt zurück, besessen von dem Gedanken, seinen Freund zu suchen.<br /><br />Moussa ist aus dem Gefängnis geflohen, dabei wurde ihm ins Bein geschossen. Beiden Freunden steht nun eine lebensgefährliche Überfahrt auf einem ziemlich maroden und brechend vollen Schiff bevor. Ausgerechnet Seydou soll es als Kapitän selbst steuern. Er hat eine panische Angst vor der Verantwortung, es bleibt ihm aber nichts anderes übrig. Sogar im Motorraum hocken Menschen. Das Ziel ist Italien. <br /><br />Mit großem Einfühlungsvermögen erzählt Matteo Garrone die Tortur dieser beiden sympathischen Jungen, die sich das so nicht vorgestellt haben. Am Ende wird der mitleidende Zuschauer mit Freude belohnt. Nach gefährlichen Stunden auf dem Meer treibt es einem als Zuschauer Freudentränen in die Augen, wenn man sieht, wie stolz und voller Freude Seydou ruft: <em>"Io Capitano, ich Capitano... ich euer Retter."</em> <br /><br />Ein wichtiger Film und packendes Migrationsdrama, das zeigt, was Menschen, die sich auf die Flucht begeben müssen, durchmachen. Für die beiden Teenager war es Gott sei Dank, kein zwingender Grund. <br /><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br />++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><strong><big>"UNION</big> - Die Besten aller Tage<big>"</big></strong> Dokumentation von Annekatrin Hendel</font> (Deutschland, 2024; 125 Min.) Über den ostdeutschen 1. FC Union Berlin, dem ewigen Zweitligisten aus Köpenick, der sich überraschend für die Champions League qualifiziert und plötzlich an den Herthanern vorbei aufsteigt. Ab <font color="#FF8040">4. April 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/1xM8StUWzdE"target="_blank" >Teaser</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/1xM8StUWzdE" title="Union – Die besten aller Tage | Offizieller Teaser Deutsch | Ab 04. April im Kino" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Elisabeths Filmkritik:</strong> <br /><br />Eines vorweg: Der Dokumentarfilm über den 1. FC Union Berlin ist kein klassischer Fußballfilm. Die treuen <em>"eisernen"</em> Fans werden den Fußball nicht vermissen, der ist schon präsent. Das nicht so Fußball affine Publikum wird trotzdem viel mitnehmen können. In Annekatrin Hendels Porträt über den Köpenicker Außenseiterverein, der sich plötzlich mitten auf dem internationalen Parkett behaupten möchte, geht es um die Basics und wie man wächst, ohne seine Ideale zu verraten oder zu verkaufen. Ein Aspekt, der sich durch das Schaffen der Berliner Filmemacherin zieht.<br /><br />Annekatrin Hendel ist bekannt für stimmige Porträts. 2011 kam <strong><em>"Vaterlandsverräter"</em></strong> über den Schriftsteller Paul Gratzik ins Kino. 2014 folgte ein Porträt über den Schriftsteller Sascha Anderson, der in der Literaturszene beliebt war, bis er nach der Wende als Informant der Staatsicherheit enttarnt wurde. Im Jahr darauf folgte Hendels Film über Rainer Maria <strong><em>"Fassbinder"</em></strong>. Sie arbeitete unter anderem die Geschichte der <strong><em>"Familie Brasch"</em></strong> auf und in <strong><em>"Schönheit &amp; Vergänglichkeit"</em></strong> spürt sie dem Zeitgefühl vor und nach der Wende in einem Porträt des Fotografen und langjährigen Türstehers von Technoclubs, Sven Marquardt, nach (unter anderem). Sie hatte auch einst eine Dokumentation über Chistian Lorenz a.k.a <em>"Flake"</em> gedreht, Keyboarder bei Rammstein. Flake steuert hier nun die Filmmusik bei. (Ein Wehmutstropfen, dass seine Musik hier uninspiriert rüberkommt.) <br /><br />Hendel ist eine Regisseurin, die eine Figur oder ein Thema begleitet, aber nicht formt. Ganz sicherlich konnte sie nicht voraussehen, wie weit der 1. FC Union Berlin es bringen würde. Einst wollte man nur spielen, des Spielens wegen. Nun geht es stramm auf die UEFA-Champions League zu.<br /><br />Die Geschichte des Fußballclubs wird hier nicht erst aufbereitet. Die Konkurrenz zu dem Westberliner Club Hertha BSC wird nur am Rande gestreift. Die Regisseurin stößt hinzu, als sich der 1. FC Union Berlin in die erste Bundesliga gekickert hat. Die Mitgliederzahlen wachsen, wachsen stark, explodieren fast. Das Stadion 'An der Alten Försterei' kann die Fans gar nicht mehr alle aufnehmen. Den Regularien der gehobenen Ligen genügt der ausschließlich als Fußballstadion betriebene Sportplatz auch nicht mehr. Da baut man halt mal hier und mal dort an oder <em>"versetzt Wände"</em>. <br /><br />Da der Film im Hauptteil die Saison 2022/23 begleitet, sind die aktuellen Erweiterungspläne noch arg zukünftig. Vertragsverhandlungen mit Sponsoren laufen nun auch eine Klasse schärfer ab. Da weiß auch der langjährige Präsident des Vereins erst einmal nicht, ob er nun einen guten Deal auf dem Papier hat.<br /><br />Dirk Zingler, Vorstandspräsident seit 2004, arbeitet übrigens ehrenamtlich. Da staunt man, wenn man um die Geldsucht der großen Fußballverbände weiß. Geld ist unterschwellig ein Thema. Nach Jahren der Kontinuität muss man sich von Spielern, weil diese abgeworben werden, trennen. Gleichzeitig wird man für andere Spieler attraktiv. Das allgemeine Karussell der Anwerbung und Verhandlung spielt man noch mit, wenn es in die Verlängerung bzw. zu einer Nachverhandlung kommt, wird der Verein doch wieder zum hemdsärmeligen Underdog, der seine Linie verteidigt. <br /><br />Die Spieler stehen hier nicht im Fokus, sondern die Mannschaft um Dirk Zingler. Wenn man den klassischen Begriff von Stars anwenden möchte, im Sinne von Leuchten und Funken sprühen, dann überlässt die Regie die Bühne diesem Team. Dem Stadionsprecher, die Kommunikationsleiterin, die Leiterin der Kommunikation zwischen Verein und ihrer Außendarstellung und der Mannschaftsbetreuerin. Unter anderem. Annekatrin Hendel geht es um die Dynamik im Vereinshaus. Die Mitarbeitenden lieben ihren Job und diese Hingabe ist mit Geld eh nicht aufzuwiegen. Das macht <strong><em>"Union - Die Besten aller Tage"</em></strong> fast zu einem Märchen. <br /><br />Dirk Zingler ist sich im Klaren darüber, dass sein Verein wachsen muss. Er erkennt aber auch die Gefahr, die davon ausgeht. Die Bodenständigkeit, die er vermittelt und der Enthusiasmus seiner Mitarbeitenden wirkt sich auf den Dokumentarfilm, der sich auch visuell vor keiner Kinoleinwand verstecken muss, positiv aus. <br /><br />Elisabeth Nagy</blockquote><br /><br />++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><strong><big>"MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG"</big></strong> Paola Cortellesis in schwarz-weiß gedrehte melodramatische Emanzipationsgeschichte der Frauen, die in Italien bereits ein Sensationserfolg ist.</font> (Italien, 2023; 118 Min.) Mit Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano u.a. ab <font color="#FF8040">4. April 2024</font> in den deutschen Kinos. Hier der <a href="https://youtu.be/i1ZXesE2lWg"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/i1ZXesE2lWg" title="MORGEN IST AUCH NOCH EIN TAG Trailer German Deutsch (2024)" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br />Italien 1946. Die Nachkriegszeit ist angebrochen. Nach der Befreiung vom Faschismus hoffen die Menschen auf die Gründung einer Republik.<br /><br />Paola Cortellesis <strong><em>„Morgen ist auch noch ein Tag“</em></strong> ist ein großartiges Regiedebüt, inspiriert von den Erzählungen ihrer Großmutter, ein Plädoyer für Selbstbestimmung. Délia (Cotellesi) lebt in Rom mit ihren drei Kindern und ihrem Mann Ivano (Valerio Mastandrea), ein jämmerliches Scheusal, der sich besonders männlich fühlt, wenn er seine Frau verächtlich behandelt und auch schlägt. Als Entschuldigung heißt es dann: <em>„Er ist so, weil er zwei Kriege mitgemacht hat“.</em><br /><br />Dass man Frauen nicht respektiert, hat er schon bei seinem Vater und in der Gesellschaft beobachtet. Der greise Vater lebt bei ihnen, ist pflegebedürftig und mahnt seinen Sohn ab und zu mit den Worten: <em>„Er soll sie nicht so oft verprügeln, sonst gewöhnt sie sich noch daran.“</em><br /><br />Ihre Tochter Marcella (Romana Maggiora Vergano) wirft ihrer Mutter vor, warum sie sich nicht wehrt. Die beiden Söhne kommen nach dem Vater. Délia hofft, dass ihre Tochter, die kurz vor der Verlobung mit einem Sohn aus reichem Hause steht, es besser trifft. Doch der Schein trügt. Er entpuppt sich ebenfalls als bestimmender Macho. Um ihre Tochter vor einer Ehe mit ihm zu retten, lässt sie sich etwas ganz Außergewöhnliches einfallen, denn mit Worten kann sie ihre verliebte Tochter nicht überzeugen, die Finger von ihm zu lassen.<br /><br />Trotz der miesen Behandlung behält Délia eine bewundernswerte innere Stärke und lässt sich nicht helfen. Draußen ist sie fröhlich, schwatzt mit ihrer Freundin, einer couragierten Marktfrau, die es versteht, ihren Mann in seine Schranken zu weisen. Für die Besitzerin eines Modegeschäftes, erledigt sie Schneiderarbeiten, eine stolze Frau, die ihre Unabhängigkeit genießt. Die Tragik dieses Dramas wird mit einem köstlichen augenzwinkernden Humor und Tanzeinlagen gefüllt. Großartige Schwarz-Weiß-Bilder, die an Klassiker des italienischen Neorealismus erinnern, werden von alten Schlagern, moderner Musik und neuen Bildern, aus denen die italienische Mentalität spricht, begleitet.<br /><br />Délia erhält einen Brief, der an sie gerichtet ist, total ungewöhnlich, denn normalerweise, ist die Post stets an ihren Mann gerichtet. Eigentlich wollte sie ihn wegwerfen, doch dann besinnt sie sich und lässt es bleiben. Eine Tragikomödie zwischen ausgeklügeltem Witz und Drama, erzählt eine kraftvolle Emanzipationsgeschichte.<br /><br />Paola Cortellesi hat mit ihrem großartigem Regiedebüt einen Sensationserfolg in Italien gelandet. Hoffentlich gelingt ihr auch ein Erfolg in Deutschland. Eine Hommage an alle römischen Frauen.<br /><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br /></content:encoded><pubDate>Thu, 04 Apr 2024 00:04:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6591-guid.html</guid></item><item><title>Der Streamingdienst PARAMOUNT+ lässt ARD den Vortritt</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6590-Der-Streamingdienst-PARAMOUNT+-laesst-ARD-den-Vortritt.html</link><category>Film & TV-Kritik</category><category>Neuigkeiten</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6590-Der-Streamingdienst-PARAMOUNT+-laesst-ARD-den-Vortritt.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6590</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6590</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Nach dem Start von Disney+ im November 2019 folgte mit Paramount+ am 8. Dezember 2022 ein weiterer Streaming-Dienst in Deutschland - Außerdem neue Namen für Kulturradiosender.</strong> <br /><br /><!-- s9ymdb:2097 --><img class="serendipity_image_center" width="450" height="90" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Paramount_Pictures.gif" alt=""><br /><br />Das digitale Zeitalter ist unheimlich schnelllebig geworden. Aufgrund der Einschränkungen während der Corona-Pandemie mussten Restaurants und Kinos Ende 2020 vorübergehend schließen, während das Home-Entertainment durch die Streamingdienste von NETFLIX und AMAZON Prime Video starken Zulauf bekam. <br /><br />Inzwischen ist nicht nur mit DISNEY<strong>+</strong> (gesprochen "plus") und PARAMOUNT<strong>+</strong> weitere Konkurrenz entstanden. Doch um alles sehen zu können, müsste man wahrscheinlich monatlich mehr Geld für die Abo-Dienste ausgeben als üblicherweise für Kinotickets. <br /><br />Damit steht PARAMOUNT<strong>+</strong>, dem jüngsten Streamingdienst in Deutschland, der erst am 8. Dezember 2022 gestartet ist, vor einem Problem. Neu-Abonnenten von <a href="https://www.sky.de/angebote/gutschein/paramount?wkz=WSAYS8&gclid=67f31aed7e19109ae1b37ce4a94c53dc&gclsrc=3p.ds&&msclkid=67f31aed7e19109ae1b37ce4a94c53dc&gclid=67f31aed7e19109ae1b37ce4a94c53dc&gclsrc=3p.ds&et_uk=ec1b4915dd67425d9fd6ea051d9690b2&et_gk=YzgxNjdmYWQ4MDdlNDY1NzgwZjMxNmE3NmEyNWE1NzclN0MyNi4wNC4yMDI0KzIwJTNBMzklM0ExOQ"target="_blank" >Sky-Cinema</a> können PARAMOUNT<strong>+</strong> zwar hinzubuchen und auch AMAZON Prime ermöglicht für seine Abonnenten über einen Extra-Channel einen Zugang, doch der ist nicht umsonst zu haben.<br /><br />Wer bei AMAZON Prime aussteigt, verliert auch den Zugang zu den anderen Channels wie MUBI, ARTHAUS, LEONINE usw. oder jüngst auch dem deutsch-französischen Anbieter <a href="https://sooner.de/de"target="_blank" >SOONER</a>, der Cinema aus den letzten zwei bis drei Jahren jenseits des Mainstreams zeigt. Jeder dieser zusätzlichen Empfangskanäle erfordert aber extra Gebühren, wobei <a href="https://mubi.com/de/de/showing"target="_blank" >MUBI</a> vielleicht das innovativste Angebot im internationalen Arthouse-Bereich hat, aber mit über 10,- Euro auch am teuersten von allen zusätzlichen Kanälen ist. <br /><br />PARAMOUNT<strong>+</strong> kann derzeit zu 3,99 €/Monat für 12 Monate gebucht werden, anschließend steigt der Preis jedoch auf 7,99 €/Monat. Hinzu kommen nach 30 Tagen Gratiszeitraum die monatlichen Kosten für AMAZON Prime in Höhe von 8,99 €. <br /><br />Andererseits gibt es keinen komfortableren Zugang für die zahlreichen Channels der Mitbewerber als über Prime Video, da nur wenige TV-Geräte bereits eigene Apps für die neu hinzugekommenen Streamingdienste zur Verfügung stellen. Zumindest variiert dies bei den Herstellern. Ein nachträgliches Firmware-Update mit neuen Apps für etwas ältere TV-Geräte dürfte aber die Ausnahme bleiben. <br /><br />NETFLIX und MAZON Prime sind dagegen neben dem inzwischen unbedeutend gewordenen MAXDOME auch auf den meisten älteren TV-Flachbildschirmen schon als App oder sogar mit eigenen Tasten auf der Fernbedienung vorhanden. Somit erübrigt sich das Anstöpseln eines PC oder Laptops am Fernsehgerät zu Hause, um in den Genuss von Streamingdiensten auf dem Großbildschirm zu kommen. Einzige Voraussetzung ist natürlich eine gute LAN- ode WLAN-Verbindung am TV-Gerät, die unabhängig vom Antennensignal erforderlich ist. <br /><br />Dies ist aber heutzutage Standard geworden, da auch die Mediatheken von ARD und ZDF eine Internetverbindung am TV-Gerät erfordern. Erst dann kann die sogenannte "rote" Taste auf der Fernbedienung für Hybrid broadcast broadband TV (HbbTV) aktiviert werden. <br /><br />Andere Empfangsmöglichkeiten, wie IPTV über die GIGA TV Streamingbox von Vodafone oder MAGENTA TV der Telekom u.a. lassen wir bewusst aus, weil darüber zum Teil nicht die Mediatheken von ARD und ZDF sowie ARTE empfangen werden können, denn Vodafone pochte lange Zeit darauf, ein eigenes Streaming-Portal mit Filmen anbieten zu können, und sah in den Mediatheken von ARD und ZDF unliebsame Konkurrenz. <br /><br />Nutzer von Vodafone Smart-Cards anstelle der GIGA TV Streamingbox haben diese Einschränkungen jedoch nicht und können bei entsprechendem Internetanschluss am TV-Gerät die öffentlich-rechtlichen Mediatheken sowie die der privaten Sender jederzeit nutzen.<br /><br />Tatsächlich ist dadurch das lineare Fernsehen vor allem bei jüngeren Zuschauern ins Hintertreffen geraten, denn fast alle Sendungen und Nachrichten sind zeitversetzt auch in den Mediatheken abrufbar. <br /><br />Genau dies macht sich auch PARAMOUNT+ zu eigen, um bei einer breiten Öffentlichkeit bekannter zu werden. Während NETFLIX mit der neuen Mini-Serie <a href="https://www.netflix.com/de/title/81024821">"3 BODY PROBLEM"</a> jüngst sehr gute Kritiken erntete und in aller Munde bei den Zuschauern ist, gerieten ARD und ZDF mit ihren Eigenproduktionen der immergleichen Krimis immer mehr ins Hintertreffen. <br /><br />Mit BABYLON und der neuen Serie KAFKA sollte es aber bei der ARD wieder aufwärts gehen. Es fehlte nur noch ein Knaller, um NETFLIX-Kunden zurückzugewinnen. <br /><br />Mit Simon Beckett's <strong><em>"DIE CHEMIE DES TODES"</em></strong>, einer neuen mini Krimi-Serie von PARAMOUNT, die ursprünglich für den Start von PARAMOUNT<strong>+</strong> vorgesehen war, deren deutsche Synchronisation aber wahrscheinlich zum Start des Streamingdienstes nicht rechtzeitig fertig geworden war, hat sich die ARD zu Ostern ein Highlight geangelt, das in Qualität und Spannung durchaus mit Netflix-Produktionen mithalten kann. <br /><br />Für den Streamingdienst PARAMOUNT<strong>+</strong> ist der Start der Serie in der ARD zugleich beste Eigenwerbung für anspruchsvolle Serien, die man bisher bei den öffentlich-rechtlichen Sendern bisher vermisste. <br /><br />In den USA ist PARAMOUNT<strong>+</strong> übrigens mit dem Sender CBS eine Partnerschaft eingegangen, nachdem sich die Verleiher der Golden Globe Awards und der US-Sender CBS sich auf einen fünfjährigen Vertrag zur Ausstrahlung der Preisgala geeinigt haben. <br /><br />Diese Partnerschaft mit CBS und PARAMOUNT<strong>+</strong> sei ein <em>"wichtiger Meilenstein"</em> für die Globes, so die Golden-Globe-Vorsitzende Helen Hoehne. Die <strong>81.</strong> Preis-Verleihung im Januar wurde erstmals von CBS ausgestrahlt und bei PARAMOUNT<strong>+</strong> gestreamt. <br /><br />Zuvor war die jährliche Show jahrzehntelang beim US-Sender NBC gelaufen. Der langjährige Haussender der Globes hatte 2022 die traditionelle TV-Übertragung nach Kontroversen abgesagt. <br /><br />++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><strong>Neue Namen für Radio-Sender beim RBB und SWR</strong></font><br /><br />Neuigkeiten gibt es nicht nur über die Mediatheken der ARD zu berichten, sondern auch über deren Audiotheken, in denen viele Hörfunksendungen und Podcasts gespeichert werden. <br /><br />Für Verwirrung stiftet jedoch in den letzten Tagen die plötzliche Umbenennung des beliebten Senders <strong>rbb Kultur</strong> in <strong>Radio 3</strong> zumal der süddeutsche Sender <strong>SWR2</strong> sich gleichzeitig zur besseren Erkennung in <strong>SWR Kultur</strong> umbenennt. <br /><br /><!-- s9ymdb:7286 --><img class="serendipity_image_center" width="350" height="322" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/rbb_Kultur_neu.gif" alt=""> <br /><br />Mit der Umbenennung des Klassik-Radio und Kultur-Radio des Rundfunk Berlin-Brandenburg ändert sich die Klangfarbe nur minimal, denn der Schwerpunkt auf Klassik-Radio bleibt bestehen, einschließlich des wöchentlichen Sonntagskonzerts, das stets ohne Unterbrechung (<em>durch ansonsten obligatorisch stündliche Nachrichten</em>) insgesamt drei Stunden lang von 11:00 Uhr bis 14:00 auf allen Wellen einschließlich UKW, DAB und Internet ausgestrahlt wird. <br /><br />Beim Südwestrundfunk (SWR) verändere sich ab dem <font color="#FF8040">15. April 2024</font> das Sendeschema der Kulturwelle SWR2 wie die Programmdirektorin Kultur Anke ankündigte. <br /><br />SWR-Intendant Kai Gniffke sagte, die Marke SWR Kultur sei mit der Umbenennung und Integration der Kulturwelle nun <br />komplett: <br /><br /><blockquote><em>"Im Radio, im Web, den sozialen Medien und im Videobereich hat Kultur eine feste Adresse."</em></blockquote> <br /><br />Mit der gemeinsamen Dachmarke sollten die Kulturinhalte des SWR sichtbarer und schneller gefunden werden, so Mai. <br /><br />Mit der Umbenennung des rbb-Kultur-Radios dürfte leider genau das Gegenteil erreicht werden. Wir jedenfalls waren durch das neue Logo irritiert und haben im Internetradio, einem Streamer von Pioneer, längere Zeit suchen müssen, um den richtigen Sender für das Sonntagskonzert zu finden. Glücklicherweise bleit der Name von <a href="https://www.br-klassik.de/index.html"target="_blank" >BR-Klassik</a>, dem ARD-Radiosender von Bayern, unverändert erhalten. <br /><br />Link: <a href="https://www.rbb-online.de/rbbkultur/"target="_blank" >www.rbb-online.de/rbbkultur</a><br /><br />++++++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><strong>ARD stellt Hörspielpreis ein</strong></font> <br /><br />Die ARD hat den seit 2006 vom Senderverbund vergebenen Deutschen Hörspielpreis eingestellt. Ein ARD-Sprecher sagte dem epd, die Initiative für diese Entscheidung sei von den Hörspielredaktionen der ARD-Sender gekommen. <br /><br />Innerhalb des Senderverbunds gebe es immer mehr Kooperationen, dazu gehöre auch eine virtuelle Gemeinschaftsredaktion für das Hörspiel. <br /><br /><blockquote>Daher sei <em>"ein Wettbewerb als Binnenkonkurrenz zwischen den Landesrundfunkanstalten und Deutschlandradio, ORF und SRF wenig plausibel, unzeitgemäß und nach außen nicht vermittelbar"</em>, so der Sprecher.</blockquote><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Mon, 01 Apr 2024 00:53:00 +0200</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6590-guid.html</guid></item><item><title>Bericht vom 9. Greek Film Festival in Berlin </title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6589-Bericht-vom-9.-Greek-Film-Festival-in-Berlin.html</link><category>Auszeichnungen</category><category>Filmfestivals</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6589-Bericht-vom-9.-Greek-Film-Festival-in-Berlin.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6589</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6589</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Vom <font color="#648DD4">20. - 24. März 2024</font> fand im Berliner Kino Babylon zum neunten Mal das griechische Film Festival statt, das wir mit Kurzinfos und einem Trailer <a href="https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6582-Anderson-im-Studio-Babelsberg-Greek-Filmfestival-im-Kino-Babylon-Berlin.html"target="_blank" >hier</a> angekündigt hatten.</strong> <br /><br /><!-- s9ymdb:7088 --><img class="serendipity_image_center" width="300" height="292" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Hellas_Greek_Filmfestival.gif" alt=""><br /><br /><font color="#800000"><big>THE GREEK FILMFESTIVAL IN BERLIN – DIE NEUNTE</big></font><br /><br /><blockquote><strong>Bericht von Regina Roland:</strong><br /><br />Es ist einfach schön zu sehen, wie aus einer Initiative von begeisterten deutsch-griechischen Filmemachern vor neun Jahren, ein wichtiges und erfolgreiches Film-Festival gewachsen ist. Das Interesse nimmt jedes Jahr zu, die Nachfrage ist groß, viele Veranstaltungen im Berliner Kino <a href="https://babylonberlin.eu/"target="_blank" >BABYLON</a> am Rosa-Luxemburg-Platz waren gut besucht oder sogar ausverkauft!<br /><br />Festivaldirektorin Sofia Stavrianidou hat auch in diesem Jahr ein spannendes und vielseitiges Programm zusammengestellt. Das Motto: <em>„das neue griechische Kino, das Beste aus dem Filmschaffen aus Griechenland und Zypern in Deutschland.“</em><br /><br /><div style="position: relative; left:20px;">Sofia Stavrianidou zum Auftakt:<br /><em>„Es wird das neunte Festival sein, und mit der gleichen Lust, Leidenschaft und Begeisterung werden wir die besten Filme der jüngsten griechischen Produktionen in die deutsche Hauptstadt bringen. Und vor allem: die Filme werden auf der großen Leinwand des Babylon zu sehen sein. Wir legen großen Wert darauf und entscheiden uns immer für die große Leinwand.“</em></div><br /><br />In den fünf Festivaltagen vom <font color="#648DD4">20. – 24. März 2024</font> wurden insgesamt 30 Filme gezeigt: Spielfilme, Dokumentationen, Kurzfilme aufstrebender Talente der griechischen Filmszene und Special-Screenings – ein facettenreicher Blick in das neue griechische Kino.<br /><br />Mit fünf internationalen Premieren und 16 Deutschlandpremieren gab es spannende und aktuelle Einblicke in das griechische Filmschaffen. Die Themenpalette war breit gefächert: Dramen, Coming oft Age Filme, LGBTQI+ Themen, dieses Jahr gleich in mehreren Filmen zu entdecken.<br /><br /><strong>„We Choose The Bloody Big Screen“</strong> war die Devise in diesem Jahr und verwies sowohl auf die große Kinoleinwand, die Filmkunst erst sichtbar macht, als auch augenzwinkernd auf die zwei Horrorfilme, die dieses Jahr gezeigt wurden.<br /><br />Erfreulich auch die Zusammenarbeit mit dem <a href="https://www.dramafilmfestival.gr/en/"target="_blank" >INTERNATIONALEN KURZFILMFESTIVAL DRAMA</a> in Nordgriechenland. Das <a href="https://thegreekfilmfestivalinberlin.com/de/"target="_blank" >GRIECHISCHE FILMFESTIVAL IN BERLIN</a> zeigte eine Auswahl aus dem Studentenprogramm und bot damit den jungen Regietalenten eine internationale Plattform, die Gelegenheit gesehen zu werden, Kontakte zu knüpfen und die Finanzierung ihrer Abschluss-Filme zu erweitern.<br /><br />Im Wettbewerb, dem „EMERGING GREEKS COMPETITION“ liefen fünf Spielfilme – griechische Werke aus den Jahren 2022 und 2023. Ich habe mich gefreut, als mein Favorit <strong><em>"ANIMAL"</em></strong> von Regisseurin Sofia Exarchou als Gewinner ausgezeichnet wurde, das Preisgeld 1000 Euro, gesponsert vom griechischen Filmzentrum.</blockquote><br />Hier der <a href="https://youtu.be/ZexiBjb64WY"target="_blank" >Trailer</a>:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/ZexiBjb64WY" title="ANIMAL, un film de Sofia Exarchou - Bande-annonce" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br />Die Premiere des Filmdramas erfolgte Anfang August 2023 beim <a href="https://www.locarnofestival.ch/LFF/home.html"target="_blank" >Locarno Film Festival</a>. Die Animateure auf einer griechischen All-Inclusive-Insel bereiten sich auf die Hochsaison vor. Kalia ist die Leiterin der Gruppe und muss das bunte Programm stets am Leben halten. Als die Arbeit zunehmend härter und intensiver wird, arten die Dinge aus. Doch die Show muss weitergehen.<br /><br /><div style="position: relative; left:20px;"><strong>Die Begründung der Jury:</strong><br /><em>“The film combines an artistic cinematographic proposition with a political narrative diving in the underbelly of capitalism; a fiction rooted in reality, which does not let you look away”</em>.</div><br /><blockquote><strong><em>"ANIMAL"</em></strong> – das ist die Geschichte einer Gruppe von Hotel Animateurinnen und Animateuren auf einer griechischen Insel. Hinter <em>„lustigen“</em> Spielen, Tanzshows und einem exzessiven Animationsprogramm schälen sich die Schicksale der einzelnen Protagonisten heraus, die Abend für Abend mit strahlenden Gesichtern und glitzernden Kostümen die Touristen bespielen. Die Ferienanlage als große Bühne.<br /><br />Doch Sofia Exarchou blickt hinter diese Kulisse in den <em>„Workspace der Unterhaltung“</em>, zeigt den harten Alltag, das aufreibende und anstrengende Leben der Animateur*innen. Jeden Abend versprühen sie gute Laune, fallen jedoch nach vollendeter Show in ihr eigenes, privates Desaster zurück: ausgebrannt, erschöpft, einsam, auf der Suche nach ihrer Identität. Vergnügen wird zum Selbstzweck, Alkohol als vermeintlicher Tröster, um für einige Stunden das armselige Leben hinter der Show-Bühne erträglich zu machen.<br /><br />Der Film besticht durch eine beeindruckende Schauspielercrew, allen voran Dimitra Vlagopoulou als Kalia und Flomaria Papadaki als Eva, zwei desillusionierte Animateurinnen im Tanz auf dem Vulkan. Die Touristen tauchen im Film eher schemenhaft auf, sie sind die anonyme Horde, die gegen Bezahlung Unterhaltung, Show und Bespaßung verlangt.<br /><br />Beeindruckend, wie Sofia Exarchou die Klischees der <em>„Beautifull Greek Islands“</em> ausklammert, das blaue Meer, die romantische Architektur, die großartigen Strände kommen in ihrem Film nicht vor. Stattdessen zeigt sie in dunklen Einstellungen und Nachtaufnahmen <em>„die andere Welt“</em> des Tourismus, gespiegelt im Alltagsleben der Unterhalter: ihre armseligen Baracken, die leeren, routinierten Sexspielchen untereinander und die Nachtausflüge am schlammigen Strand.<br /><br /><strong><em>"ANIMAL"</em></strong> zeigt die Kehrseite des griechischen Klischees vom Urlaubsparadies und ist doch gerade deswegen griechischer und wahrhaftiger als viele Mainstream-Produktionen, in denen das Land nur als Kulisse dient.<br /><br />Eine besondere Erwähnung der Jury erhielt der Film <strong><em>"MEDIUM"</em></strong> von Regisseurin Christina Ioakeimidi, der im letzten Jahr auf dem <a href="https://www.sff.ba/en"target="_blank" >Sarajevo Film Festival</a> seine Premiere feierte und mit dem Cineuropa Award ausgezeichnet wurde.<br /><br /><div style="position: relative; left:20px;"><em>„The Jury has decided to give a special mention to a promising voice coming out of Greek cinema, a film that shines through its mise-en-scène, a gentle and respectful portrayal of intimacy”.</em></div><br />Es ist der zweite Spielfilm der griechischen Filmemacherin, eine Verfilmung des Romans von Giorgos Sibardis.<br />Eine COMING OF AGE-Geschichte, ein Film, der mit Geschlechterklischees spielt und sie hinterfragt, eine faszinierende, transzendente Geschichte über das sexuelle Erwachen eines Mädchens an der Schwelle zum Erwachsensein. Der Film spielt in der Metropole Athen, im Sommer, einer Zeit, in der die lähmende Hitze unerträglich werden kann. <br /><br /><strong><em>"MEDIUM"</em></strong> erzählt die Geschichte der 16-jährigen Eleftheria (Ageliki Beveratou), die ihre hochschwangere Schwester in Athen besucht. In der Nachbarschaft lernt sie einen jungen Mann kennen, Angelos, (Nikolakis Zeginoglou) ein zurückhaltender, attraktiver, geheimnisvoller Medizinstudent, der sie mitnimmt, auf seinem Motorrad durch die glutheißen Straßen von Athen.<br /><br />Eleftheria verliebt sich in diesen scheinbar unnahbaren Angelos. Der hat gerade seinen Freund verlassen und ist eigentlich nicht bereit, eine neue Bindung einzugehen, mit einem jungen Mädchen? Mit einer Frau?<br /><br />Der Film lässt die Grenzen zwischen den Geschlechtern zerfließen, hinterfragt, wie Gefühle entstehen, sich verdichten, Grenzen gesprengt werden und die erste Liebe sich anfühlen kann. Die Hitze in Athen ist quasi spürbar, über dem ganzen Film liegt eine Art melancholischer Sehnsucht, ein intensives, spürbares Verlangen gepaart mit der Angst sich zu offenbaren und verletzt zu werden. <br /><br /><div style="position: relative; left:20px;">Auf die Frage, was für sie die wichtigste Botschaft ihres Films ist, sagt Christina Ioakeimidi:<br /><br /><em>„Dass es etwas Besonderes ist, uns gegen über der anderen Person verletzlich zu machen, auch wenn es schmerzhaft sein kann. Je älter und „weiser“ wir werden, desto schwieriger wird es, uns dem ohne jeglichen Schutz auszusetzen. Solche Erfahrungen fordern uns als Erwachsene heraus.“</em></div><br />Zwei von insgesamt 30 Werken, die DAS GRIECHISCHE FILMFESTIVAL BERLIN gezeigt hat – Blicke in eine Filmwelt, die bewusst das andere griechische Kino und das Land jenseits der Touristenklischees in den Fokus nimmt: die Probleme der Menschen, die sozialen und politischen Zustände, visuelle und thematische Sprünge in den <em>„Inner Circle“</em> Griechenlands. Das ist es, was das Festival jedes Jahr wichtig und faszinierend macht: Für Griechen in Deutschland und für deutsche Filmfans, die dieses Land besser verstehen wollen, jenseits des glitzernden blauen Meeres.<br /><br />Regina Roland (<a href="https://filmkritik-regina-roland.de/"target="_blank" >filmkritik-regina-roland.de</a>)</blockquote><br /><br />Link: <a href="https://thegreekfilmfestivalinberlin.com/de/"target="_blank" >thegreekfilmfestivalinberlin.com</a><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Fri, 29 Mar 2024 12:16:00 +0100</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6589-guid.html</guid></item><item><title>»One Life« mit Athony Hopkins und weitere Kinostarts in der 13. KW 2024</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6587-One-Life-mit-Athony-Hopkins-und-weitere-Kinostarts-in-der-13.-KW-2024.html</link><category>Film & TV-Kritik</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6587-One-Life-mit-Athony-Hopkins-und-weitere-Kinostarts-in-der-13.-KW-2024.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6587</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6587</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Zwei Dramen und zwei Musikfilme haben wir heute für unsere Leser als Empfehlungen aus den wöchentlichen Kinostarts herausgesucht.</strong><br /><br /><figure class="serendipity_imageComment_center" style="width: 380px"><div class="serendipity_imageComment_img"><!-- s9ymdb:6702 --><img class="serendipity_image_center" width="380" height="100" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Kino-Zeit_gr_neu.gif" alt=""></div><figcaption class="serendipity_imageComment_txt">Das von uns geschätzte Online-Magazin <a href="https://www.kino-zeit.de/unterstuetzer"target="_blank" ><strong>Kino-Zeit</strong></a> ist leider in finanzielle Nöte geraten und bittet um Hilfe. </figcaption></figure><br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"ONE LIFE"</strong></big> Biopic-Drama von James Hawes über den britischen Oskar Schindler</font>, der einst 669 jüdische Kinder im Jahre 1938 aus Prag vor Hitler zu retten vermochte. (Großbritannien, 2023; 110 Min.) Mit Anthony Hopkins, Johnny Flynn, Helena Bonham Carter u.a. ab <font color="#FF8040">28. März 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/hSQ9zProuvs"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/fDv5TvnJX1E" title="One Life – Official Trailer - Warner Bros." frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Elisabeths Filmkritik:</strong><br /><br />Es heißt im Talmud, <em>"Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt"</em>. Darauf bezieht sich der Titel von James Hawes' Biografie-Verfilmung. Der Brite Hawes, der bisher als Fernsehregisseur tätig war, von ihm stammen Episoden von <em>"Doctor Who"</em> oder <em>"Penny Dreadful"</em>, widmet sich der Lebensgeschichte des Handelsmaklers Nicholas Winton, der für unzählige jüdische Kinder in den 30er Jahren zum Lebensretter wurde. Hier greift der Vergleich zu Oskar Schindler, der zahlreiche, ihm zugewiesene Zwangsarbeiter rettete. Weit nach dem Krieg überreichten ihm die Geretteten einen Ring, in dem sie eben jenen Spruch eingraviert hatten.<br /><br />Nicholas Winton reiste auf Einladung eines Freundes vom <em>"British Committee for Refugees from Czechoslovakia"</em> nach Prag. Die Stadt war nach der Sudetenkrise von Flüchtlingen überlaufen. Winton war ob seiner Familiengeschichte, seine Eltern hießen ursprünglich Wertheim und waren Anfang des 20. Jahrhunderts nach Großbritannien ausgewandert, sensibilisiert für das Schicksal anderer. Er wollte helfen. Zumindest den Kindern könnte er einen Weg aus dem Elend öffnen. Nach dem britischen Gesetz konnten Kinder unter 17 Jahren, sofern sich Bürgen fanden, die die Kinder aufnahmen und für Visa und Reisekosten aufkamen, ins Land kommen. Winton und zahlreiche Helfer sowohl in Prag also auch in Großbritannien taten genau das. Geld sammeln, Unterstützer und Adoptiveltern finden, Visa organisieren, Züge buchen. Innerhalb eines Jahres konnte sein Team über 600 Kinder nach Großbritannien bringen. Nur der letzte Transport scheiterte. Es war der 1. September 1939.<br /><br />Jahrelang hatte Winton über die Zeit in Prag geschwiegen. Erst in den 80ern tauchen die alten Unterlagen in einem Koffer wieder auf. Ausgerechnet eine boulevardeske Talk-Show bringt Winton mit den inzwischen erwachsenen Kindern zusammen. Die legendäre TV-Show <strong><em>"That's Life!"</em></strong> schrieb mit dieser gewagten Zusammenführung auch ein Stück britischer Fernsehgeschichte, wenn man das glauben mag. Das Drehbuch von <strong><em>"One Life"</em></strong> von Lucinda Coxon und Nick Drake fußt auf der Biografie <em>"If It's Not Impossible… The Life of Sir Nicholas Winton"</em> von Wintons Tochter Barbara, die folglich die Produktion auch begleitete. Auf ihren Wunsch hin, trug man die Hauptrolle Anthony Hopkins an.<br /><br /><strong><em>"One Life"</em></strong> erzählt sich in zwei gleichwertigen Zeitsträngen. Winton, gespielt also von Anthony Hopkins und hier eindeutig das Highlight des Filmes, versucht die alten Erinnerungsstücke in gute Hände zu geben. Dabei erinnert er sich an die Vergangenheit, reflektiert das Geschehene und bedauert, dass er nicht mehr Kinder hatte retten können. Die Erinnerungen, hier spielt Johnny Flynn den jüngeren Winton, setzen mit der ersten Reise nach Prag ein. Eher konventionell wird das Elend der Kinder gezeigt. Sein Enthusiasmus, dass man etwas tun müsse und könne, wird von den Hilfskräften vor Ort gedämpft. Da kommt jemand her, ist noch keine fünf Minuten vor Ort und meint schon alles besser zu wissen. Dadurch wird die Figur Wintons natürlich etwas erhöht. Aber die Hürden sind enorm und ohne Helfer wäre auch Winton gescheitert. Da greift der Film zum Beispiel die Rolle seiner Mutter auf, gespielt von Helena Bonham Carter. Sie steht im Kampf mit der britischen Bürokratie an vorderster Front und akzeptiert kein Nein. <br /><br />Die Szenen, die sowohl Prag als auch London Ende der 30er zeigen mögen den Regeln der Spannungskurve folgen, aber sie sind in Zeiten, in denen wir uns ein ums andere Mal mit den Flüchtlingsströmen von heute auseinandersetzen müssen, bitter nötig. Wo ein Wille ist, ist nämlich ein Weg. <strong><em>"One Life"</em></strong> erfindet das Kino nicht neu. Es ist sogar recht konventionell gedreht. Es setzt auf Wirkung. Seiner Hauptfigur muss die Handlung gar kein Denkmal setzen. Bereits mehrmals wurde Wintons Leben filmisch angegangen. Aber die Wirkung, auf die <strong><em>"One Life"</em></strong> setzt, hat dieser Film auch. Da bleibt wohl kein Auge trocken, wenn Winton in einer von ihm eher nicht so geschätzten Fernsehsendung, plötzlich jemanden trifft, den er gerettet hatte. Eine Szene, die im Film übrigens mit zahlreichen Überlebenden besetzt wurde.<br /><br />Ganz unumstritten ist <strong><em>"One Life"</em></strong> nicht. Nicht nur, dass die Nebenfiguren Nebenrollen bleiben, werden auch die Kinder und ihre Eltern auf ihre Rolle in Not reduziert. Auch kreidete man der BBC, die den Film mitproduzierte und bewarb, an, dass sie die Kinder als zentraleuropäische Kinder benannte. Die BBC nahm die Kritik an und änderte ihren Auftritt und erwähnte erst jetzt, dass es sich um hauptsächlich jüdische Kinder handelte. Auf der Gala der <em>"Cinema for Peace"</em>-Veranstaltung im Februar dieses Jahres in Berlin, zeichnete man <strong><em>"One Life"</em></strong> zusammen mit <strong><em>"Golda"</em></strong>, der demnächst ins Kino kommt, und <strong><em>"The Zone of Interest"</em></strong> aus.<br /><br /><strong><em>"One Life"</em></strong> besonders durch das leise und präzise Spiel von Anthony Hopkins überzeugt eher durch die Darstellung der Organisation der Kindertransporte. Nur in Anklängen spricht der Film auch an, was es für die Eltern bedeutet haben muss, ihre Kinder in fremde Hände geben zu lassen. Die eigentliche Reise ist dabei weniger Thema. Mehr schon steht die Figur von Winton selbst im Mittelpunkt. Hier hebt der Film gerade das Gewöhnliche und die Bescheidenheit des Mannes hervor. <br /><br />Elisabeth Nagy</blockquote><br /><br />+++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"KLEINE SCHMUTZIGE BRIEFE"</strong></big> Kriminal-Dramödie von Thea Sharrock</font>, die auf wahren Begebenheiten basiert, die im England der 1920er Jahre für einen Skandal sorgten. (Großbritannien / Frankreich, 2023; 100 Min.) Mit Olivia Colman, Jessie Buckley, Anjana Vasan u.a. ab <font color="#FF8040">28. März 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/Sbyww5sBm94"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Sbyww5sBm94" title="KLEINE SCHMUTZIGE BRIEFE | Trailer | ab 28. März 2024 im Kino" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br />Es sind die 1920er Jahre. Ein britischer Badeort wird von einem Skandal hinterrücks erschüttert. Anonyme Briefe mit vulgären Obszönitäten. Die niederträchtigen Beschimpfungen verbreiten sich im Ort wie ein Lauffeuer. Besonders betroffen ist die durch und durch fromme Familie Swan. Adressiert sind sie an deren Tochter Edith Swan (Olivia Colman), die sich mit ganzem Herzen um ihre Eltern kümmert. <br /><br />Im Nebenhaus wohnt die junge, alleinerziehende Rose Gooding (Jessie Buckley), die mit ihrem Freund und ihrer Tochter neu aus Irland in den spießigen Ort gezogen ist und bei den Einwohnern als Schlampe gilt, allein schon deswegen, weil sie allein in ein Pub geht. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und kann fluchen wie ein Scheunendrescher. Edith versucht sich mit ihr anzufreunden aber das Geschwätz der frommen Einwohner, lässt sie Abstand davon zu nehmen. <br /><br />Weiterhin flattern die Briefe in die Briefkästen und nicht nur bei der Swan-Familie. Die gesamte Gemeinde ist sich sicher, dass allein die verrückte, lebenslustige Rose diese schmutzigen, obszönen Briefe schreibt. Nur die junge Polizistin Gladys (Anja Vasan) glaubt an die Unschuld von Rose. Warum auch, sollte sie das tun. Sie, die sowieso kein Blatt vor den Mund nimmt wäre auch dreist genug, Edith persönlich zu beschimpfen. Gladys, deren Vater auch Polizist war, hat es nicht leicht als einzige Frau unter männlichen Kollegen. Sie wird nicht für voll genommen. Es ist eine Zeit, in der es Frauen eh nicht leicht hatten. Frauen hatten nichts zu melden und Bigotterie ist weit verbreitet.<br /><br />Rose kommt für zwei Monate in den Knast. Die Polizeibeamtin kann nichts tun. Sie gibt aber nicht auf und ist weiterhin auf der Suche nach dem Täter oder Täterin. Rose kann das Gefängnis verlassen. Irgendjemand, der ihr gut gesonnen ist, hat die gewünschte Kaution bezahlt. Es findet eine Verhandlung statt. Gladys Moss wird suspendiert, arbeitet aber weiter an dem Fall. Auch der Stammtisch, wo regelmäßig Karten gespielt wird und besonders Ediths ultrakonservativer Vater Edward Swan, geben keine Ruhe und suchen den Briefeschreiber. Es ist Polizistin Moss zu verdanken, dass man das <em>„Ferkel“</em> schließlich findet.<br /><br />Regisseurin Theras Sharokk hat sich der damaligen Tragödie angenommen, um zu zeigen, wie es damals um die Rechte der Frauen stand. So traurig es auch war, sie hat eine unterhaltsame Komödie daraus gemacht. Die männlichen Figuren kommen allerdings nicht gut dabei weg. Ihr Film hat eine deutliche feministische Botschaft. Besonders hervorstechend, Olivia Colman und ihr Vater, gespielt von dem schrulligen Timothy Spall, sorgen für komische Momente.<br /><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br />+++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"STOP MAKING SENSE"</strong></big> digitale Neuauflage des bereits 1984 hochauflösend in Cinemascope von Jonathan Demme gedrehten Konzertmitschnittes</font> der US-amerikanischen New-Wave-Band <em>"Talking Heads"</em>. ((USA, 1984; 96 Min.) Mit David Byrne, Lynn Mabry, Jerry Harrison u.a. ab <font color="#FF8040">28. März 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/-rjMwSTeVeo"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/-rjMwSTeVeo" title="Stop Making Sense | Official Trailer HD | A24" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Unsere Kurzkritik:</strong><br /><br />Wir haben die neue Deutschlandpremiere von <strong><em>"Stop Making Sense"</em></strong> der US-amerikanischen New-Wave-Band <em>"Talking Heads"</em>, bereits am 22. März 2024 im ausverkauften Berliner Kant Kino sehen können. <br /><br />Geplant war die restaurierte digitale 4K-Premiere der Neuauflage des in Cinemascope gedrehten Films eigentlich im Babylon Kino. Aber weil das Kant-Kino schon in den 1980er Jahren nicht nur Filmtheater war, sondern damals auch zahlreichen jungen Bands regelmäßig auf ihrer Bühne einen Auftritt ermöglichte, darunter auch den <em>"Talking Heads"</em>, konnte man sich mit dem Verleih auf eine zweite Parallel-Vorführung einigen. <br /><br />Ursprünglich entstand der Film-Mitschnitt anlässlich einer Promotiontour für das Album »<em>Speaking in Tongues</em>«. Der Film wurde unter der Regie von Jonathan Demme 1983 an drei Abenden als erster vollständig mit digitaler Audiotechnik produziert, sodass die Musik auch heute noch im Kino frisch und authentisch klingt. <br /><br />Das Publikum im Saal kreischte, johlte, klatschte und sprang manchmal sogar von ihren Sitzen auf, als befände sich die Band gar nicht auf der Leinwand, sondern würde life auf der Bühne des Kant-Kinos stehen. <br /><br />Ein großartiger Abend, dem man noch viele weitere erfolgreiche Vorführungen gönnt. Im Herbst soll auch eine hochauflösende Blu-ray Disc fürs Heimkino erscheinen. Der Soundtrack auf CD ist bereits seit 1999 überall erhältlich. <br /><br />W.F. </blockquote><br /><br />+++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><strong><big>"OPUS</big> - Ryūichi Sakamoto<big>"</big></strong> Musik-Dokumentation von Neo Sora</font> (Japan, 2023; 103 Min.) Mit Ryūichi Sakamoto. Ab <font color="#FF8040">28. März 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/Dzy5TqBMVEo"target="_blank" >Trailer</a>:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/Dzy5TqBMVEo" title="OPUS - RYUICHI SAKAMOTO | Trailer deutsch german [HD]" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" referrerpolicy="strict-origin-when-cross-origin" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Unsere Kurzkritik:</strong><br /><br />Genau vor einem Jahr verstarb der japanische Komponist, Pianist, Produzent und Schauspieler Ryūichi Sakamoto in Tokio an Krebs im Alter von 71 Jahren. Seine letzte gefilmte Klavierperformance <strong><em>„Opus“</em></strong> ist mehr als ein bewegender Abschied. Eigentlich wollte der wohl bedeutendste japanische Musiker der Gegenwart noch einmal ein Klavierkonzert geben, doch seine Kraft reichte nur für eine Studioaufnahme, die in kleinen Etappen im September 2022 in schlichten Schwarz-Weiß-Aufnahmen entstanden ist und nur zwei Akteure kennt – ihn und seinen Flügel. Für die Aufnahmen mietete er das 509 Studio des NHK Broadcast Centers in Japan, um die Akustik perfekt einzufangen.<br /><br />Die Auskopplung eines Stücks war schon im letzten Jahr nach der Weltpremiere des Werks bei den <strong>80.</strong> Filmfestspielen von Venedig auf YouTube zu sehen. Doch der Zusammenschnitt der ganzen Performance ist erst ab dem heutigen Tag auch bei uns in ausgesuchten Kinos zu sehen. <br /><br />Der Pianist, Produzent und Schauspieler bewegte sich in verschiedenen musikalischen Genres wie Jazz, Neo-Klassik oder Avantgarde. Der Musiker galt auch als Pionier elektronischer Musik und Wegbereiter für Musikrichtungen wie Synth-Pop, House-Musik und Hiphop. Bekannt wurde er allerdings für seine Filmmusik. Seine Komposition zum Film <strong><em>"Der Letzte Kaiser"</em></strong> (1987) wurde er einem Oscar und einem Grammy ausgezeichnet. Im Jahre 2018 saß Sakamoto zudem in der Jury der <strong>68.</strong> Berlinale. <br /><br />W.F.</blockquote><br /><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Thu, 28 Mar 2024 02:13:00 +0100</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6587-guid.html</guid></item><item><title>"Die Unschuld" und weitere Kinoempfehlungen | 12. KW 2024</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6586-Die-Unschuld-und-weitere-Kinoempfehlungen-12.-KW-2024.html</link><category>Film & TV-Kritik</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6586-Die-Unschuld-und-weitere-Kinoempfehlungen-12.-KW-2024.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6586</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6586</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Mit "DIE UNSCHULD" aus Japan und dem litauischen Oscar-Beitrag "SLOW" sowie "DREAM SCENARIO" aus den USA, besprechen wir in dieser Woche drei Arthouse-Titel.</strong><br /><br /><!-- s9ymdb:6685 --><img class="serendipity_image_center" width="334" height="277" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/komm_ins_Kino.gif" alt=""><br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"DIE UNSCHULD"</strong> - (a.k.a. <strong>'Monster'</strong>)</big> Drama von Hirokazu Kore-eda</font> (Japan, 2023; 127 Min.) Mit Sakura Andô, Eita Nagayama, Soya Kurokawa, Hinata Hiiragi, Mitsuki Takahata, Akihiro Kakuta, Shidô Nakamura, Yûko Tanaka ab <font color="#FF8040">21. März 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/TElVRBzzT5M"target="_blank" >Trailer</a>:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/TElVRBzzT5M" title="DIE UNSCHULD | Offizieller deutscher Trailer | Ab 21. März im Kino!" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Elisabeths Filmkritik</strong> <br /><br />Immer wieder behandelt der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda komplexe Familienbeziehungen. Wobei "komplex" sicherlich mit "schwierig" Hand in Hand geht. In seinem letzten Film, <strong><em>"Broker"</em></strong>, eine südkoreanische Produktion, den er ebenso wie jetzt <strong><em>"Die Unschuld"</em></strong> in Cannes vorstellen durfte, ging es um die Adoption und den Kinderwunsch. <br /><br />Noch bekannter war 2018 sein Film <strong><em>"Shoplifters - Familienbande"</em></strong> über eine prekäre Wahl-Familie in Tokio, die sich mit Ladendiebstählen über Wasser hält. Oder <strong><em>"Nobody Knows"</em></strong> von 2004, auch dieser Film wurde in Cannes vorgestellt. Hier wird nach einem wahren Fall die Geschichte von Geschwistern erzählt, die von der Nachbarschaft unbemerkt, allein in einer Wohnung ausharren und auf die Mutter warten. In <strong><em>"Like Father, Like Son"</em></strong> von 2013 erzählt der Regisseur von zwei Familien, die sich begegnen, als sie erfahren, dass ihre Kinder bei der Geburt vertauscht worden sind. <br /><br /><strong><em>"Die Unschuld"</em></strong> hat zumindest im deutschsprachigen Raum eine Bedeutungsverschiebung erfahren. <strong><em>"Kaibutsu"</em></strong>, so heißt der Originaltitel auf Japanisch, bedeutet, so wie der internationale Titel es auch korrekt übersetzt: <strong><em>"Monster"</em></strong>. Die scheinbar konträren Titel liegen aber gar nicht so weit auseinander.<br /><br />Hirokazu Kore-eda erzählt von einem Jungen, der sich selbst immer wieder als Monster sieht. Woher er diese fixe Idee hat, die er kindlich mit einer Horrorvorstellung untermalt, das wird natürlich auch angesprochen, aber der Reihe nach. Minato (gespielt von Soya Kurokawa) bereitet seiner alleinerziehenden, verwitweten Mutter Sorgen. Er wirkt zurückgezogen und unnahbar. Saori, die Mutter wird von Sakura Andô gespielt, wähnt die Ursache in der Schule zu finden. Ein besonders junger Lehrer habe ihren Sohn ungerecht behandelt und auch geschlagen. Hori (Eita Nagayama) wird zwar immer wieder zu einer Begegnung mit der Mutter ins Direktorat dazu geholt, schweigt sich aber aus. Die Direktorin (Yūko Tanaka) setzt auf Schadensbegrenzung und agiert aalglatt höflich und unverbindlich, so dass jede Aussprache und damit Klärung unmöglich scheint.<br /><br />Hirokazu Kore-eda legt mehrere Fährten aus. Man ahnt, dass die Sicht auf die Figuren und ihre Handlungen trügerisch ist. Man ahnt, dass die Wahrheit eine andere ist. Aber werden die Figuren die Wahrheit finden? Dabei ist eine der frühen Fährten eine, die man kaum wahrnimmt. Der Junge kommt einmal nicht rechtzeitig nach Hause und die Mutter sucht verzweifelt nach ihm. Was geht nur in dem Jungen vor? Das Buch, das übrigens nicht vom Regisseur selbst, sondern von Yûji Sakamoto stammt, der sich bisher hauptsächlich im Serien-Bereich hervorgetan hat, öffnet hier eine Welt als Gegenentwurf für die der Erwachsenen und stellt diese parallel. Doch zuerst bleibt diese Welt für das Publikum verborgen.<br /><br />Derweil setzt Hirokazu Kore-eda ein zweites Mal an, uns die Geschichte, die scheinbar in der Schule beginnt, zu erzählen. Dabei ist die Schule nur der Mikrokosmos einer Gesellschaft, in der eine Tradition der Höflichkeit Missstände überdeckt. In dem zweiten Drittel des Filmes erfahren wir, wie sich die Handlung aus der Sicht des Lehrers abspielt. Er ist jung, er ist engagiert, er hat Ambitionen und Ideale. Reicht es denn, ohne Fehl zu sein, um einer Anschuldigung gewachsen zu sein? Dabei ist Minato für ihn ein Schüler, von dem er annimmt, dass dieser einen anderen, schwächeren Klassenkameraden, Yori (Hinata Hiiragi), mobbt. Erst das letzte Drittel erzählt sich aus der Perspektive dieser zwei Kinder, gerade mal um die 10 Jahre alt. Kinder, die besonders Erwachsenen ihr Innerstes nicht preisgeben. Kinder, die schweigen, wenn die Erwachsenen sie mit Fragen bedrängen. <br /><br />Das Monster, das im Titel beschworen wird, ist dabei sowohl Metapher als auch Charakterzug. Das vermeintliche Richtige, dass die Figuren tun, kann das Falsche sein und einem anderen das Leben zur Hölle machen. Das System an sich ist jedoch auch eines, was dieses Monströse begünstigt. Von Unschuld kann kaum die Rede sein. Nur Kinder besitzen noch eine Unschuld, wobei sie noch nicht einordnen können, wie weit Schuld und Unschuld auseinander liegen. Das Monströse der Gesellschaft ist es auch, dass diese Kinder und ihre Unschuld unter Druck setzen.<br /><br />Hirokazu Kore-eda setzt darauf, dass das Publikum sich seiner Vorurteile bewusstwird und schubst es sanft an, Ereignisse und Beurteilungen zu hinterfragen. <strong><em>"Die Unschuld"</em></strong> führt die Zuschauenden dabei auf eine ähnliche Reise, wie die Figuren. Dabei hangelt sich die Erkenntnis durch den Ablauf der Naturgewalten, die sowohl monströs geschehen und dabei keinerlei Schuldwert haben. Zwischen einem katastrophalen Feuer und einem alles verschlingendem Wassersturz werden die Figuren Kräften ausgesetzt, denen sie sich stellen müssen.<br /><br />In Cannes gewann <strong><em>"Die Unschuld"</em></strong> den Preis für das beste Drehbuch. Darüber hinaus gab man ihm auch den "Queer-Palm"-Preis. Dazu sein erwähnt, dass der Regisseur die Kinder in einem noch bewusst "unschuldig" gehaltenen Alter angesetzt hat. In Deutschland wurde der Film zuerst auf dem Filmfest München vorgestellt. Übrigens handelt es sich bei <strong><em>"Die Unschuld"</em></strong>, dessen Filmmusik die Handlung überzeugend unterstützt, um die letzte Arbeit des Komponisten Ryūichi Sakamoto.<br /><br />Elisabeth Nagy</blockquote><br /><br /><strong>Anmerkung:</strong><br />In Hirokazu Kore-edas Film kann man darüber hinaus an einigen Stellen gewisse Parallelen mit İlker Çataks deutschem Spielfilm <strong><em>"Das Lehrerzimmer"</em></strong> sehen als auch Ähnlichkeiten wie bei dem belgischen Jugenddrama <strong><em>"Close"</em></strong> von Lukas Dhont finden. Beide Filme waren im letzten Jahr mehrfach ausgezeichnet worden. <br /><br />++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"SLOW"</strong></big> Drama der litauischen Regisseurin Marija Kavtaradze</font> über die ergreifende Liebesgeschichte zwischen einer Tanzlehrerin und einem Gebärdendolmetscher. (Litauen / Schweden / Spanien, 2023; 108 Min.) Mit Greta Grineviciute, Kestutis Cicenas, Pijus Ganusauskas u.a. ab <font color="#FF8040">21. März 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/sHJ34As3qic"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/sHJ34As3qic" title="SLOW Trailer Deutsch | German [HD]" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br />Elena (Greta Grineviciute) leitet einen Tanzkurs für zeitgenössischen Tanz. Ihr Anliegen ist, den jungen, gehörlosen Teilnehmenden mehr Selbstbewusstsein und ein besseres Körpergefühl beizubringen. Der junge Gebärdendolmetscher Dovydas (Kestutis Cicenas) steht an ihrer Seite und sorgt für das nötige Verständnis. Es ist nicht zu übersehen, dass es zwischen Elena und ihm heftig knistert.<br /><br />Als Dovydas ihr gesteht, dass er asexuell ist und sich zu niemandem sexuell hingezogen fühlt, weiß Elena nicht, was sie dazu sagen soll. Sie ist verunsichert und lässt sein Geständnis erst einmal ruhen. Ihre gegenseitigen Gefühle füreinander lassen sich jedoch nicht so einfach abstellen. Beide beschließen eine romantische Beziehung einzugehen. Obwohl Elena gerne flirtet, hat sie den versteckten Wunsch nach einer <em>„normalen“</em> Partnerschaft. Auch Dovydas gesteht ihr den Wunsch nach einer festen Beziehung.<br /><br />Die litauische Regisseurin Marija Kavtaradze erzählt in ihrem Film <strong><em>„Slow“</em></strong> wie sich die beiden langsam einander annähern, mit viel Zärtlichkeit, Humor und Empathie und dem Wunsch, sich gegenseitig zu verstehen, ohne sich einzuengen. Um ihrer Liebe eine Cance zu geben, versuchen sie herauszufinden, welche Rolle Sexualität in ihrem Leben spielen kann, ohne sich gegenseitig zu kränken.<br /><br /><strong><em>„Slow“</em></strong> ist eine ergreifende Liebesgeschichte, erzählt mit viel Empathie und Sensibilität, unterschiedlich empfunden, aber dennoch wahrhaftig. Die beiden wunderbar besetzten Hauptdarsteller haben das Talent dazu, die Herzen der Zuschauer zu gewinnen. Mitreißend, wenn Dovydas sehr gefühlvoll ein Liebeslied in Gebärdensprache übersetzt.<br /><br /><strong><em>"SLOW"</em></strong> im Verleih von Salzgeber war der litauische Beitrag für die Oscars 2024. Zudem wurde Kavtaradzes bahnbrechende filmische Erkundung von Asexualität in Sundance mit dem Regiepreis ausgezeichnet. <br /><br />Ulrike Schirm</blockquote><br /><br />++++++++++<br /><br /><font color="#800000"><big><strong>"DREAM SCENARIO"</strong></big> eine irrwitzige Gesellschaftssatire von Kristoffer Borgli.</font> (USA, 2023; 102 Min.) Mit Nicolas Cage, Julianne Nicholson, Jessica Clement u.a. ab <font color="#FF8040">21. März 2024</font> im Kino. Hier der <a href="https://youtu.be/udZH2IpNiuc"target="_blank" >Trailer</a>: <br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/udZH2IpNiuc" title="DREAM SCENARIO Trailer German Deutsch (2024) Nicolas Cage" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Ulrikes Filmkritik:</strong><br /><br />Auf satirische Weise zeigt der norwegische Regisseur Kristoffer Borgli mit traumatischen Fantasy- und Horror-Elementen wie schnell in einer kapitalistischen Social-Media-Blase ein Gefeierter zu einem Geächteten werden kann.<br /><br />So ergeht es Paul Matthews, gespielt von Nicolas Cage, der mit mutiger Halbglatze und Vollbart, ohne sein Dazutun zu einer viralen Sensation wird. <br /><br />Paul weiß nicht, wie ihm geschieht. Es beginnt damit, dass seine Tochter ihm erzählt einen surrealen Traum von ihm gehabt zu haben.<br /><br />Doch dann entsteht eine regelrechte Traum-Epidemie. Immer mehr Menschen haben nachts Visionen von ihm. Bekannte und wildfremde. Bisher hat der blasse Familienvater und nicht besonders geistreicher College-Professor noch nie im Mittelpunkt gestanden. Schon seit langer Zeit will er ein Buch schreiben, aber irgendwie wird daraus nichts. Stattdessen wird er plötzlich von seinen Studenten im Hörsaal beklatscht, da auch sie ihre Träume von ihm beschreiben. Jeder erzählt eine andere Version. Tausende berichten von dem Phänomen. Nur seine Frau kann ihn nicht im Traum sehen.<br /><br />In den meisten Träumen verhält sich Paul total passiv. Dennoch wird er auf einmal zu einem der interessantesten Menschen. Eine Agentur versucht ihn für Werbung zu casten. Die Medien reißen sich um den neuen Internet-Star, von dem die ganze Welt zu träumen scheint.<br /><br />Nach und nach entwickeln sich die kollektiven Träume in brutale Überfälle. Nach und nach bleiben seine Studenten fern. Der Hörsaal wird immer leerer. Die Schulkameraden seiner Tochter Sophie nennen ihn schon <em>„Freddy Krüger“</em>. Nur noch in Frankreich hat er eine Fangemeinde.<br /><br />Überall wo er sonst auftaucht, wird er beschimpft und angegriffen. Zum ersten Mal hat er selbst einen Albtraum in dem eine Person, die er selbst ist, mit einer Armbrust Jagd auf ihn macht. Auf einen Schlag will niemand mehr mit Paul etwas zu tun haben. Sein Werbedeal ist futsch, seine Studentinnen und Studenten flüchten panisch vor ihm davon und seinen Job ist er auch los. Er wird von einem unglaublichen Shitstorm überrollt. Kann er sich davon erholen?<br /><br />Für meine Begriffe ist es Cage's beste Rolle.<br /><br />Ulrike Shirm</blockquote><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Thu, 21 Mar 2024 11:56:00 +0100</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6586-guid.html</guid></item><item><title>Deutscher Hörfilmpreis des Blinden- und Sehbehindertenverbands e.V.</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6585-Deutscher-Hoerfilmpreis-des-Blinden-und-Sehbehindertenverbands-e.V..html</link><category>Auszeichnungen</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6585-Deutscher-Hoerfilmpreis-des-Blinden-und-Sehbehindertenverbands-e.V..html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6585</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6585</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Deutscher Hörfilmpreis 2024 für „Roter Himmel“, „Arielle, die Meerjungfrau“, „Deutsches Haus“, „Wo ist Anne Frank“, „Unsere Meere – Unbekannte Ostsee“ und „Jakob der Lügner“. Der Publikumspreis geht an „Sörensen fängt Feuer“.</strong><br /><br /><!-- s9ymdb:1087 --><img class="serendipity_image_center" width="389" height="89" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/hoerfilmpreis_logo.gif" alt=""><br /><br />Am Dienstagabend, den <font color="#648DD4">19. März 2024</font>, wurde in Berlin zum <strong>22.</strong> Mal der Deutsche Hörfilmpreis vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) vergeben, erstmals moderiert von Nadine Heidenreich. Insgesamt 21 Produktionen waren in sechs Kategorien nominiert.<br /><br />In der Kategorie »Spielfilm – Kino« ging der Preis für die beste Audiodeskription (AD), die ADele, an das Beziehungsdrama <strong><em>„Roter Himmel“</em></strong> von Regisseur Christian Petzold, der auch persönlich zur Preisverleihung in die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom gekommen war. Schauspielerin Sina Martens hielt die Laudatio und überreichte den Preis an Alexander Fichert von audioskript. Mit ihm freute sich das Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Petra Kirchmann, Peter Winter, Olaf Koop, Ulrike Hübschmann, Maria Bartels und Jörn Steinhoff.<br /><br />Der Film Roter Himmel feierte seine Premiere auf der <strong>73.</strong> Berlinale 2023 und gewann im Wettbewerb um den Goldenen Bären mit dem »Großen Preis der Jury« den zweitwichtigsten Preis der <strong>73.</strong> Internationalen Filmfestspiele Berlin in Form eines Silbernen Bären. Hier der <a href="https://youtu.be/T9RDKcGOzBg"target="_blank" >Trailer</a>:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/T9RDKcGOzBg" title="ROTER HIMMEL (Official Trailer)" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote><strong>Synopsis:</strong><br />Das Beziehungsdrama stellt vier junge Menschen während eines heißen, trockenen Sommers in einem Ferienhaus an der Ostsee in den Mittelpunkt. Ihr Leben wird unmittelbar durch unkontrollierte Waldbrände bedroht und ihr Domizil langsam und unmerklich von den Flammenwänden eingeschlossen.</blockquote><br /><br />Die Spielfilmversion des Disneyklassikers <strong><em>„Arielle, die Meerjungfrau“</em></strong> wurde in der Kategorie »Spielfilm – TV/Mediatheken /Streaming« ausgezeichnet. Laudatorin Dennenesch Zoudé übergab den Preis an Jacqueline Keck von FFS Film- &amp; Fernseh-Synchron, die von dem Audiodeskriptions-Team, bestehend aus Tanja Eichler-Ojake, Ilka Teichmüller, Paul Arnstedt, Daniela Bringer und Marius Wilke, begleitet wurde.<br /><br />Einige Mitglieder dieses Teams konnten sich in diesem Jahr über eine weitere Auszeichnung für die beste Audiodeskription in der Kategorie »Serie« freuen. Für die herausragende Hörfilmqualität wurde die ADele an die packende Drama-Miniserie <strong><em>„Deutsches Haus“</em></strong> auf Disney<strong>+</strong> verliehen. Die Laudatio verlas die Schauspielerin Ulrike Frank. Den Preis entgegen nahm auch hier Jacqueline Keck von FFS Film- &amp; Fernseh-Synchron. Das große AD-Team wurde auf der Bühne vertreten von Thomas Schultz, Anne Habermann, Maik Rogge, Larissa Koch, Paul Arnstedt, Daniela Bringer und Marius Wilke. <br /><br />Die Laudatio für die Hörfilmfassung des Animationsfilms <strong><em>„Wo ist Anne Frank“</em></strong> von Ari Folman hielt die Schauspielerin Lilly Charlotte Dreesen. Den Preis in der Kategorie »Kinder- und Jugendfilm« nahm Barbara Fickert von Kinoblindgänger zusammen mit Reno Koppe von farbfilm verleih und dem Produzenten Yves Kugelmann entgegen. Begleitet wurden sie von dem AD-Team rund um Barbara Fickert: Susanne Linzer, Ralf Krämer, Sascha Gluth und Timo Mehrländer.<br /><br />Der Norddeutsche Rundfunk, vertreten durch Niels Rasmussen, nahm die ADele in der Kategorie »Dokumentation« für die faszinierende Naturdokumentation <strong><em>„Unsere Meere – Unbekannte Ostsee“</em></strong> entgegen. Tom Synnatschke von NDR Naturfilm freute sich gemeinsam mit dem Audiodeskriptions-Team, bestehend aus Stefanie Schruhl, Doris Würfel, Beate Rysopp, Olaf Koop, Martin Ovelgönne und Uschi Heerdegen-Wessel über die Laudatio des Schauspielers und gebürtigen Flensburgers Mathias Harrebye-Brandt. <br /><br />Frank Beyers DEFA-Klassiker <strong><em>„Jakob der Lügner“</em></strong> konnte in der Kategorie »Filmerbe« überzeugen. Jurymitglied und Schauspieler Roman Knižka hielt die Laudatio und übergab die ADele an Gudrun Scherp von der DEFA-Stiftung. Der Cast wurde durch Schauspieler Hermann Beyer, den Bruder des verstorbenen Regisseurs Frank Beyer, vertreten, der in <strong><em>„Jakob der Lügner“</em></strong> eine Nebenrolle an der Seite von Henry Hübchen spielte. Mit dabei waren auch Cornelia Schönwald und Philipp Weiß vom Audiodeskriptions-Team.<br /><br />Zum Abschluss der Preisverleihung wurde der begehrte »Publikumspreis« vergeben. In diesem Jahr konnte sich die TV-Produktion <strong><em>„Sörensen fängt Feuer“</em></strong>, mit Bjarne Mädel in der Doppelfunktion als Regisseur und Hauptdarsteller, deutlich von der Konkurrenz absetzen. Niels Rasmussen vom Norddeutschen Rundfunk nahm auch die zweite ADele für den NDR entgegen, gemeinsam mit dem Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Olaf Koop, Stefanie Schruhl, Martin Ovelgönne und Uschi Heerdegen-Wessel. Die Auszeichnung wurde von Schauspieler Jan Sosniok übergeben.<br /><br />Für die italienischen Momente des Abends sorgte musikalisch die Band CRUCCHI GANG. <br /><br />Neben den bereits genannten Gästen waren weitere Prominente aus Film und Fernsehen, Wirtschaft und Politik vertreten, wie Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Horst Köhler, der gemeinsam mit seiner Ehefrau und seiner Tochter Dr. Ulrike Köhler die Preisgala besuchte. <br /><br />Zu den Gästen zählten auch zahlreiche Schauspielerinnen und Schauspieler wie Julia Bremermann, Philippe Brenninkmeyer, Morgane Ferru, Samir Fuchs, Dana Golombek, Stefan Gorski, Deborah Kaufmann, Ezra Mabengeza, Valerie Niehaus, Tanja Schumann, Stephanie Stremler und Falk-Willy Wild. Die Moderatorin Britta Steffenhagen sowie die Filmemacher Alain Gsponer und Hans Steinbichler waren ebenso dabei wie Dr. Rolf Schmachtenberg, Beamteter Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Hubert Hüppe, MdB CDU/CSU.<br /><br />Die Jury des Deutschen Hörfilmpreises war vertreten durch die neue Vorsitzende Jette Förster. Mit dabei waren auch die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, die Produzentin Dr. Alice Brauner und Awet Tesfaiesus, MdB und Mitglied des Kulturausschusses im Bundestag. Schauspielerin Brigitte Grothum schied nach 17 Jahren in der Jury auf eigenen Wunsch aus. Jette Förster dankte ihr und Reinhard Glawe, der 2023 die Jury verließ, für ihre langjährige Mitarbeit. Leider konnten beide nicht an der Verleihung teilnehmen. Neu in diesem Jahr dabei war der Filmbeschreiber und Sozialarbeiter Jan Meuel.<br /><br />Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.<br /><br />Der Deutsche Hörfilmpreis wird seit 2002 vom DBSV verliehen und durch die Aktion Mensch gefördert. Hauptsponsor ist Pfizer Pharma GmbH. Weitere Sponsoren und Förderer sind die Novartis Pharma GmbH, Panasonic, die Herbert Funke-Stiftung, die Blindenstiftung Deutschland und St. Kilian.<br /><br />Link: <a href="https://deutscher-hoerfilmpreis.de/hoerfilmpreis-2024.html"target="_blank" >www.deutscher-hoerfilmpreis.de</a><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Wed, 20 Mar 2024 21:20:00 +0100</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6585-guid.html</guid></item><item><title>Anderson im Studio Babelsberg - Greek Filmfestival im Kino Babylon Berlin</title><link>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6582-Anderson-im-Studio-Babelsberg-Greek-Filmfestival-im-Kino-Babylon-Berlin.html</link><category>Filmfestivals</category><category>Neuigkeiten</category><comments>https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6582-Anderson-im-Studio-Babelsberg-Greek-Filmfestival-im-Kino-Babylon-Berlin.html#comments</comments><wfw:comment>https://www.baf-berlin.de/blog/wfwcomment.php?cid=6582</wfw:comment><slash:comments>0</slash:comments><wfw:commentRss>https://www.baf-berlin.de/blog/rss.php?version=2.0&type=comments&cid=6582</wfw:commentRss><author>nospam@example.com (Filmfan)</author><content:encoded><strong>Wes Anderson dreht neuen Spielfilm im Studio Babelsberg und im Kino Babylon Berlin findet ab heute, den 20.03.24, für fünf Tage das griechische Filmfestival zum neunten Mal statt.</strong> <br /><br /><!-- s9ymdb:88 --><img class="serendipity_image_center" width="274" height="120" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/StudioBabelsberg.jpg" alt=""><br /><br />Nach monatelangem Stillstand im <a href="https://www.studiobabelsberg.com/"target="_blank" >Studio Babelsberg</a> kehrt endlich wieder Leben in die denkmalgeschützten Hallen ein, denn US-Regisseur Wes Anderson (<strong><em>"Grand Budapest Hotel"</em></strong>) dreht seinen neuen Film im Filmstudio Babelsberg in Potsdam. <br /><br />Seitdem das Studio Babelsberg an US-Investoren verkauft wurde und die beiden langjährigen deutschen Chefs Carl Woebcken und Christoph Fisser das Filmstudio verlassen haben, liefen nämlich seit geraumer Zeit keine nennenswerten Großproduktionen mehr in Potsdam Babelsberg. Grund dafür waren zum einen die Nachwirkungen der Corona Pandemie, zum anderen die langanhaltenden US-Streiks der Drehbuchautoren und der Schauspieler. <br /><br />Volker Schöndorff, der nach der Wende das von der Treuhand verwaltete Studio Babelsberg an den französischen Konzern Vivendi vermittelte und von 1992 bis 1997 zum Geschäftsführer ernannt wurde, sah bereits die <em>"Gefahr, dass die US-Investoren nur an den Immobilien Interesse hatten, das Studio selbst aber aushungern würden"</em>, wie wir am <a href="https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6420-Kurzarbeit-wegen-fehlender-Auftraege-im-Studio-Babelsberg.html"target="_blank" >20. August 2023</a> anlässlich von Kurzarbeit im Studiobetrieb schrieben. Dagegen sprachen allerdings die Auflagen des Denkmalschutzes, der eine Zweckentfremdung der Hallen ausschloss. <br /><br />Nun aber teilte das <a href="https://www.medienboard.de/"target="_blank" >Medienboard</a> Berlin-Brandenburg kürzlich mit, dass nicht nur US-Regisseur Wes Anderson, sondern auch Benicio del Toro, Michael Cera &amp; Bill Murray in Potsdam begrüßt werden können. <br /><br />Wes Anderson hatte am <font color="#648DD4">10. März 2024</font> den Oscar für den Kurzfilm <strong><em>"Ich sehe was, was du nicht siehst"</em></strong> gewonnen. Hier der Netflix <a href="https://youtu.be/jRtBFFNfSt0"target="_blank" >Trailer</a>:<br /><br /><iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/jRtBFFNfSt0" title="Ich sehe was, was du nicht siehst | Offizieller Trailer | Netflix" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share" allowfullscreen></iframe><br /><br /><blockquote>Der Abenteuerfilm basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Roald Dahl. Sie berichtet vom vermögenden Henry Sugar (Benedict Cumberbatch), der ein Buch stiehlt, das ihn lehrt, durch Objekte sehen zu können. In der Folge hat dieser beim Glücksspiel großen Erfolg und lässt den finanziellen Gewinn Kranken und Waisen auf der ganzen Welt zuteilwerden.</blockquote><br /><br />Die Dreharbeiten für seinen geplanten neuen Langfilm mussten jedoch wegen der US-Streiks im vergangenen Jahr verschoben werden und können erst jetzt in Babelsberg in Angriff genommen werden, sodass der der frisch gekürte Oscar-Gewinner nun dort erwartet werden kann. <br /><br />Link: <a href="https://www.studiobabelsberg.com/"target="_blank" >www.studiobabelsberg.com</a> <br /><br />++++++++++++++<br /><br /><!-- s9ymdb:7088 --><img class="serendipity_image_center" width="300" height="292" src="https://www.baf-berlin.de/blog//uploads/Hellas_Greek_Filmfestival.gif" alt=""><br /><br />Das Griechische Filmfestival hat seine Wurzeln in Berlin fest verankert und findet vom <font color="#FF8040">20. - 24. März 2024</font> zum neunten Mal im <a href="https://babylonberlin.eu/"target="_blank" >Kino Babylon Berlin</a> am Rosa-Luxemburg-Platz statt. <br /><br />Im Fokus stehen die Förderung und Präsentation aufstrebender Filmemacher aus Griechenland und Zypern in Deutschland.<br /><br />Insgesamt werden dreißig Filme – darunter Spielfilme, Dokumentarfilme, Kurzfilme und Special Screenings – über die fünf Veranstaltungstage verteilt und wiederholt. Insgesamt werden 5 internationale Premieren, 16 Deutschlandpremieren und 7 Berlin-Premieren gezeigt. <br /><br />Hier der <a href="https://vimeo.com/917469523"target="_blank" >Festival-Trailer</a>:<br /><br /><iframe src="https://player.vimeo.com/video/917469523?h=2a7f830572" width="560" height="315" frameborder="0" allow="autoplay; fullscreen; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe><br /><br />Das diesjährige Motto <em>"We choose the bloody BIG screen"</em> verweist auch auf eine Auswahl an blutigen Horrorfilmen in einer eigenen Sektion (ein Genre mit vielen Fans). <br /><br />Die fünftägige Veranstaltung findet jedes Jahr im März statt und wird von der Deutsch-Griechischen Kulturassoziation e.V. organisiert.<br /><br />Link: <a href="https://thegreekfilmfestivalinberlin.com/de/"target="_blank" >thegreekfilmfestivalinberlin.com</a><br /><br /><br /><br /></content:encoded><pubDate>Tue, 19 Mar 2024 00:03:00 +0100</pubDate><guid isPermaLink="false">https://www.baf-berlin.de/blog/archives/6582-guid.html</guid></item></channel></rss>
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