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Starke Altenpflege durch bereichernde Beziehungen

Welche Beziehungen zu Kollegen oder Pflegebedürftigen bereichern deinen Arbeitstag?

Guten Morgen liebe Menschen!

Ob hier 10 Minuten Schreibzeit reichen? Ich bin gut beraten sie einzuhalten, denn das ist Teil der Challenge.

Beziehungen, die mich in meinem Alltag als Altenpflegerin bereichern… Denkpause…

Bereichernd finde ich grundsätzlich jede Form der Begegnung, die ja sehr oft zur Beziehung werden. Also auch wenn ich mit Kollegen zusammen Dienst habe, die ich nicht wirklich mag, kann das trotzdem bereichernd sein, denn es lässt mich meine blinden Flecken sichtbar werden. Und wenn das passiert, dann brauche ich nicht länger struggeln, mich über jemanden ärgern oder gar verurteilen. Dann kann ich mich sprichwörtlich an die eigene Nase fassen und sehen, was ich mit der neuen Erkenntnis denn nun anfange. Das hat sehr oft etwas mit persönlicher Entwicklung zu tun und das ist am Ende bereichernd.

Aber natürlich sind mir Beziehungen zu Arbeitskollegen lieber, die leicht sind. Meistens geht es dann nie ums recht haben wollen und Standpunkte vertreten sondern um das Geben eines gegenseitigen Raumes. Dann finden wir alle Bedingungen aus der Transaktionsanalyse „Ich bin ok – du bist ok.“ nach Eric Berne wieder. Das bedeutet wirkliche Augenhöhe, keiner muss etwas sein, damit der andere zufrieden ist. Ja das gibt es. und es liegt an uns selber, dass es mehr davon gibt.

Bereichernd und sehr erquicklich finde ich auch den Kontakt zu dem jungen Gemüse. Junge Frauen und Männer (und alle anderen), die oft so eine ganz andere Sicht auf die Pflege haben. Und manches Mal – so habe ich es erlebt – werde ich dann selber nochmal jung. Dann albere ich in der Fortbildung rum, bekomme einen nicht kontrollierbaren Lachflash, schreibe Zettelchen usw. Das hat eine ganz andere Qualität von Leichtigkeit und tut der Seele einfach gut.

Was Bewohner*innen angeht, habe ich eine Haltung, von der ich wünschte, dass sie viel öfter in die Herzen der Kollegen finden.

Auch hier gibt es kaum Unterschiede, welche Beziehungen da bereichernd sind. Jeder Mensch hat ein Geschenk für mich und auch für dich. Ein Geschenk, dass uns Liebe, Zufriedenheit, Entwicklung, Bewegung, Freude, Leichtigkeit zurückbringt. Was wir dafür tun müssen, ist unser Herz zu öffnen. Unser Herz zu öffnen für „das-so-geworden-sein“ aller Menschen inklusive der eigenen Geschichte.

Ich muss nicht alle Menschen mögen, aber ich kann offen sein für den Gedanken, dass jeder – wirklich jeder und bei dir fängt es an – seine bisherige Lebensgeschichte verkörpert und jeden Tag neu auslebt. Etwa 80 Prozent unseres Handelns sind unbewusst. Diese 80 Prozent werden gesteuert von allen Erfahrungen und Rückschlüssen, die der Mensch in seinem bisherigen Leben gemacht hat. Es sind Handlungen, die für den Menschen selber einen Schmerz (meistens der ,nicht genug geliebt zu werden oder nicht genug zu sein) löst oder mildert. Wenn andere darüber urteilen, dass das Verhalten doch unmöglich sei und dass derjenige sich doch durchaus auch anders verhalten könnte, wenn er wollte – dann stimmt das schlichtweg nicht. Wie oft wolltest du weniger Süßkram essen und hast es dann durchgehalten – nur weil du nun weißt, dass es ungesund ist? Richtig – die wenigsten bekommen das hin. Und das ist voll menschlich. Und das sind wir alle. Auch der Bewohner, der im scheinbaren Minutentakt klingelt ohne für dich erkennbaren Grund. Der Bewohner hat einen Grund. Doch der ist weder für ihn selbst klar kommunizierbar noch für dich. Doch wenn du es dann mal mit Liebe und Zuwendung probierst oder zumindest die Augenhöhe herstellst, dann zeigt sich die Bereicherung. Du hast viel weniger Stress.

Und auch hier gibt es durchaus Bewohner*innen, die haben einfach das Geschenk der Leichtigkeit dabei. Das funkt einfach zwischenmenschlich. Da fällt es mir sogar leicht mit ihm über das Thema Tod und Sterben und Leben zu philosophieren. Ahhhh ich höre schon „Dafür hast du Zeit?“ – Ja. Und auch wenn die Zeit oft gemessen wenig zur Verfügung steht, dann teile ich mir das Gespräch in Teile auf. Dann nehme ich die Schnur am nächsten Tag nochmal auf. Und am übernächsten. Am Ende ergibt sich auch ein Bild und Zufriedenheit an allen Fronten.

Es ist also ganz einfach! Oder?!

Dies ist ein Artikel aus der Serie „daily Denkzettel“. Ich selbst stelle mich hier der Herausforderung jeden Tag zu einer Frage oder Aufgabenstellung einen Text zu schreiben. Dafür nehme ich mir morgens nur 10 Minuten. Das dient dazu meinen Schreibstil zu entwickeln und meinen Perfektionisten in die Schranken zu weisen. Meine Intension ist es dabei auch hierüber mit dir und allen anderen Leser*innen in einen guten Austausch zu kommen.

Also kommentiere gern unter diesen Text deine ganz eigenen Gedanken zu der heutigen Überschrift. Zusammen können wir andere inspirieren ihren eigenen Alltag positiv zu reflektieren. Das hebt die Stimmung ungemein.

Wenn dir diese kleinen Texte gefallen, dann lies auch gern die „großen“ Blogbeiträge und erzähle mir, wie du sie findest. Wenn du nichts mehr verpassen willst und noch viel mehr Interessantes rund um das Thema erfahren willst, dann werde dankbarer Leser meines Pflege-Würde Journals. Keine Angst – das ist 100%ig kostenlos, beißt nicht und ist auch sonst freundlich zu dir. Du kannst ihn jederzeit wieder abbestellen.


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