Das Mädchen mit dem Porzellangesicht +Rezension+

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht

Die kleine Miyo erblickt das Licht der Welt in London also Tochter von Einwanderern. Der Vater ist ein Puppenmacher und hat einen Anwalt beauftragt, sich um seine Finanzen zu kümmern. Dieser hat es jedoch auf Miyo abgesehen und besitzt besondere Mittel, um sie ausfindig zu machen. Da greift Vater Kazuki Kobayashi zu drastischen Mitteln und versteckt das Kind unter einer Maske, die sie für immer tragen muss.

Ein Leben hinter der Maske

An dem Tag, als Miyo Kobayashi geboren wird, tötet Jack the Ripper Mary Kelly. Dies ist die erste zeitliche Einordnung im Roman und diese Art Einordnungen werden wir öfter finden. Simone gibt uns damit zwar Anhaltspunkte und verweist darauf, dass wir in „unserer“ Welt sind, doch gleichzeitig bleibt ein gewisses Mysterium offen, da nie ein genaues Datum genannt wird. Diese Verbundenheit zeigt gleichzeitig die Ferne zu unserer Realität auf. Nach der Geburt ist es neben dem Vater vor allem Miss Whittles, die sich um Miyo kümmert. Sie ist ein mechanischer Mensch, Modell Haushälterin, klappert und rasselt, läuft noch mit Lochkarten und mag das neuere Modell Amber so gar nicht.

Yumiko Kobayashi ist nur selten in der Lage, sich um ihre Tochter zu kümmern. Schon vor der Geburt litt sie unter Depressionen und nun geht es ihr auch nicht besser. Ihr Mann flüchtet sich zeitweise in eine Traumwelt. Seine Begabung ermöglicht ihm, ganz besondere Dinge zu schaffen, doch vor allem ist er ein liebevoller Vater und fürsorglicher Ehemann. Darum fällt es ihm schwer, Miyo hinter einer Maske zu verstecken, da er versteht, wie schwierig es für seine Tochter ist. Doch er will sie vor dem Anwalt und Sammler besonderer Dinge, Francis Fairweather, schützen. Auch Fairweather geht nicht allein durch die Welt, Lady Strix, eine sprechende Eule, begleitet und leitet ihn.

Es gibt so wundervolle Personen wie Miss Jenny, Max, den Sohn des Gärtners und auch im weiteren Verlauf von Miyos Leben werden Personen kommen, die ihr ans Herz wachsen. Doch auch bösartige Personen wird sie erleben müssen. Es ist nicht leicht, Freunde zu finden, wenn Miyos Gesicht permanent hinter einer „perfekten“ Maske liegt und doch findet sie Freunde. Dies ist für mich der Kern der Geschichte gewesen: Freundschaft und Liebe.

Simone spielt mit Verweisen und dies beginnt beim Namen Kobayashi, macht eine Stippvisite bei Sherlock und führt uns weiter per Anhalter durch die Galaxis. Es ist wundervoll, wie sie Roboter hier beschreibt und wie viel menschlicher sie sein können als etwas, das einem Androiden nahekommt. Es ist eine Geschichte von Außenseitern und sie begleitet Miyo von ihrer Geburt bis ins junge Erwachsenenalter. Dabei ist es wunderbar, wie Miyos Innenleben mit einem Kolibri in ihrem Herzen beschrieben wird. Durch diese Verbildlichung waren die Gefühle für mich spürbar.

Es war insgesamt einfach eine wundervolle Erfahrung und ein besonderer Showdown. Nie wurde das Buch langweilig und das Lesen war ein ruhiger Fluss mit kleinen Stromschwellen. Nie langweilig und sehr eingängig. Ich bin sehr froh, dass Simone Keil nach zehn Jahren wieder etwas veröffentlicht hat und hoffe auf mehr.

Empfehlung für wen und warum

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht ...
… ist eine Geschichte über Freundschaft und Liebe.
… handelt auch im übertragenen Sinne von Masken, die wir tragen.
… steckt voller fantastischer Figuren.

Wenn ihr jetzt Lust auf das Buch bekommen habt, dann schaut einfach auf meinem Instagram Account vorbei, dort verlose ich ein Exemplar:

Das Mädchen mit dem Porzellangesicht

Szenario: Simone Keil
Hardcover mit 224 Seiten
ISBN: 978-3-608-96635-0
Erschienen am: 17.02.2024
bei Hobbit Presse

Das Buch wurde mir als kostenfreies Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung ist dadurch nicht beeinflusst.

Versteckt hinter Masken:
Don Vega
Die Haut des Anderen
Amberlough
Ready Player One_

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© Hobbit Presse

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Eine Antwort

  1. Aleshanee sagt:

    Schönen guten Morgen!

    Ich hab das Buch auch vor kurzem gelesen und war vor allem von der Atmosphäre verzaubert!
    Ich lese ja wenig im Bereich Steampunk und so richtig passt es da ja auch nicht rein – muss ja auch nicht immer in eine Schublade gehören 😉 Aber mit der Haushälterin und der magischen Gabe war ich gedanklich sofort im viktorianischen London!
    Eine sehr berührende Geschichte, die mir vor allem auch von der intensiven Atmosphäre her sehr gefallen hat und auch den besonderen Weg, den die Protagonistin hier gehen muss! Da stört es mich auch nicht, wenn alles insgesamt eher ruhiger bleibt, dafür ist es umso intensiver!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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