Mittwoch, 24. April 2024

A. J. Sherwood: Herz und Totschlag (Rezension)

Verrückte Fälle bin ich gewohnt, denn seien wir doch mal ehrlich: Die Polizei zieht mich nur hinzu, wenn sie vor einem Rätsel steht und sich nicht mehr anders zu helfen weiß. Unser neuer Fall ist so ein Rätsel. Jemand greift Frauen auf dem Heimweg von der Arbeit an und verpasst ihnen von hinten einen Schlag auf den Kopf. Und dann passiert der erste Mord, doch dabei bleibt es leider nicht. Inzwischen gibt es fünf Verletzte, drei Tote und null Hinweise auf den Täter - die Polizei braucht also dringend einen Durchbruch. Aber dieser Fall bringt uns alle an unsere Grenzen, und nun muss ich auch noch befürchten, dass mein Partner und Anker Donovan Amok läuft, wenn wir den Fall nicht bald lösen ...
Also ... Teil zwei also von Jons übernatürlichen Fällen. Ich kann es kurz machen und zwei Dinge schon einmal klar stellen:
1. Man kann die Bände tatsächlich unabhängig voneinander lesen (ich habe das irgendwo gehört, wollte es aber nicht glauben, aber jetzt bin ich schlauer).
2. Ich habe mich beim Lesen sehr wohlgefühlt.
Aber... es gibt auch ein paar Schwächen, die mir aber das Lesevergnügen nicht vollends geraubt haben. Wenn man es etwas seicht möchte und keine Lust auf CosyCrime hat, der kann sich auch mit Jon Bane ein paar vergnügliche Lesestunden besorgen.
In HERZ UND TODSCHLAG steht die Beziehungsarbeit zwischen den beiden Hauptprotagonisten im Vordergrund. Diesmal wird die Geschichte aber auch aus Donovans Sicht erzählt, was der Beziehung und der Geschichte noch etwas mehr Tiefe verleiht, zumal es jetzt um ernste Beziehungsdinge geht (z. B. das Zusammenziehen) und nicht mehr um den Tanz um den heißen Brei um überhaupt eine Beziehung zu beginnen. Mit Garrett wird das Team um Jonathan um eine weitere Person erweitert, aber dieser stellt keine Gefahr für die frisch entstandene Beziehung dar (das zu verraten bedarf keines Spoilers) sondern tatsächlich eine Bereicherung. Und ja, in manchen Dingen bleibt es kitschig. Auch die Anzahl der schwulen/bisexuellen/pansexuellen Charaktere nimmt zu, das ist auf Dauer ermüdend, und man fragt sich wozu es dann noch heterosexuelle Beziehungen gibt, wenn gefühlt jeder dritte Charakter Interesse an einem Mitglied des eigenen Geschlechts hat. Nervig ist auch das ständige 'Babe'.
Aber ich will nicht nur meckern, denn abgesehen von diesen Schwächen wurde ich gut unterhalten. Aber wie auch bei EIN SCHUSS KOMMT SELTEN ALLEIN hätte ich mir mehr vom Kriminalfall erhofft. Auf zwischenmenschlicher Ebene war HERZ UND TOTSCHLAG amüsant und nicht langweilig, der Kriminalfall war interessant aufgebaut lies aber am Ende, trotz einiger Überraschungen, stark an Spannung nach und das Fassen des Täters war nur ein Nebensatz. Da geht noch mehr.
Aber ich bin gespannt wie die weiteren Fälle sein werden, zumal sich die Beziehung zwischen Jon und Don bald eingespielt und gefestigt haben dürfte.

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