Spiritualität und Business oder: mein Leben in zwei Welten

Spiritualität und Business

Manchmal komme ich mir vor wie eine Betrügerin.

Wie ein wandelnder Widerspruch.

Ich habe Bücher über Glück, berufliche Erfüllung und Selbstliebe geschrieben.

Mich um mein inneres Kind gekümmert und so viele innere „Baustellen“ beseitigt.

Aber es gibt nicht nur die spirituelle Katharina, sondern auch eine, die sich mit SEO beschäftigt und der Sicherheit wichtig ist.

In den vergangenen Monaten habe ich die Kluft zwischen Spiritualität und Business stark gespürt.

Und sehr darunter gelitten.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mich zeigen kann, wie ich bin.

Für manche Menschen war ich die professionelle Texterin und Lektorin.

Für andere die Autorin, die ihren Herzensweg geht.

Wenn ich das schreibe, dann liest sich das vielleicht gar nicht so gegensätzlich, aber mich hat es in eine Krise gestürzt.

Wie ist es dazu gekommen?

Und was habe ich daraus gelernt?

Darum geht es in diesem Beitrag.

Entweder spirituell oder erfolgreich: Geht nicht auch beides?

Einfache Antwort auf diese Frage: ja!

Aber …

Eigentlich habe ich auf meinem Weg vieles richtig gemacht.

Ich habe mich gegen eine Verwaltungskarriere und für ein Germanistik-Studium entschieden.

Habe schon im Studium als freie Journalistin gearbeitet und es geliebt, unterwegs zu sein, zu schreiben, zu fotografieren.

Nach Jobs als Redakteurin bei einer Tageszeitung und in einer PR-Agentur habe mich Ende 2015 selbstständig gemacht, weil ich freier sein und meine Träume wahr werden lassen wollte.

Ich habe auf meinem Blog über digitale Nomaden, Auswanderer, Selbstständige, Künstler und Glückfinder gebloggt.

Eben über Menschen, die anders leben, reisen und arbeiten – und die (zumindest schien es mir so) glücklich waren.

Außerdem bin ich 2016 und 2017 gereist: nach Marokko, Portugal, in die Ukraine.

(Ich bin übrigens zu einem Viertel Ukrainerin.)

Nicht nur im Außen habe ich Dinge verändert, auch in mir.

Ich habe mich mehrmals coachen lassen und mit so vielen Menschen darüber gesprochen, was es heißt, ein erfülltes Leben zu führen.

Aber manche Programmierungen wirken so stark, dass sie nicht einfach so verschwinden.

Und meine Angst davor, unbedeutend und erfolglos zu sein, konnte ich lange nicht anschauen.

Es waren – zugegeben – viele andere Themen dran.

Gefühlt hat auch vieles nicht funktioniert.

Mein Traum, vom Bücherschreiben zu leben und nach Spanien auszuwandern, hat sich bisher nicht erfüllt.

Und die Selbstständigkeit als Texterin und Lektorin war ein Auf und Ab.

All die Arbeit an mir selbst und an meinem Business – und dennoch war ich nie so erfolgreich, wie ich es mir vorgestellt habe.

Alles, wovor ich Angst hatte, ist eingetreten.

Zumindest gefühlt.

Warum ist die Verbindung von Spiritualität und Business für mich so schwierig?

Ich denke oft in Schwarz und Weiß.

In Entweder-Oder.

Ich weiß, dass es auch und vor allem in unangenehmen Situationen darum geht, das Gefühl im Körper wahrzunehmen.

Und ich weiß auch, dass wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich es gern hätte, ich mich fragen darf:

Will ich das wirklich?

Dann ist da aber immer noch der Wunsch nach Sicherheit und einem sorgenfreien Leben in der Sonne.

Meine spirituellen Freunde würden fragen:

Warum sehnst du dich nach Sicherheit? Was steckt dahinter?

Und warum willst du unbedingt weg aus der Situation, in der du gerade bist? Sie will dir doch etwas Wichtiges zeigen.

„Der Weg des Herzens“ heißt nicht nur mein viertes Buch; ich bin auch überzeugt davon, dass es genau um diesen Weg im Leben geht.

Dass wir tun dürfen, was uns Freude bereitet.

Und dass alles richtig ist, was passiert.

Das heißt: Mein Leben in einer (deutschen) Kleinstadt mit meiner kleinen Tochter und unserem Hund ist gerade richtig.

Aber dann sind da auch meine Business-Bekannten, die sagen:

Du darfst träumen und die nötigen Schritte gehen, um dein Traumleben zu gestalten.

Das habe ich getan – und viel aus dem Verstand heraus gearbeitet.

SEO, Sichtbarkeit, Sicherheit.

Ich wollte damit so sehr erfolgreich sein.

Aber der Erfolg kam nicht wie erhofft – genauso wenig wie damals mit dem Bloggen und Bücherschreiben.

Und gefühlt bin ich selbst auf der Strecke geblieben – und habe mich irgendwann gefragt:

Will ich das wirklich? Und was will ich denn wirklich von Herzen gern tun?

In meiner Krise hatte ich darauf keine Antwort.

Was ich aber weiß, ist dies:

Ich trage seit meiner Kindheit das Gefühl mit mir herum, nicht gut genug zu sein.

Ob mit meinen Büchern oder mit dem Schreiben für andere: Ich habe nach Anerkennung im Außen gestrebt.

Anerkennung in Form eines Geldregens.

Und mein spiritueller Weg zeigt mir, dass ich da hinschauen darf.

Denn wie kann jemand genug verdienen, wenn er sich fühlt, als wäre er nicht genug?

Es gab Momente, in denen ich das Gefühl hatte, dass ich nicht mehr SEO-Texterin und Lektorin sein kann.

Und dann gab es wieder Momente, in denen ich Lust hatte, einen Blogartikel über das Bloggen zu schreiben – mit meinen Geschichten, Erfahrungen und Beispielen aus der Musik- und Filmwelt.

Und dieser Widerspruch hat sich für mich tonnenschwer angefühlt.

Wie zeige ich mich denn nun – spirituell oder professionell?

All die Zweifel und Gedanken, ob das, was ich tue, für mich richtig ist, wurden lauter, nachdem ich meinen Instagram-Kanal gestartet habe.

Hier zeige ich mich professionell und wenig persönlich.

Ich gebe Tipps und wenig von mir selbst preis.

Auch wenn ich weiß, dass Menschen bei Menschen kaufen, war mir ein perfekter Außenauftritt wichtig.

Und neulich, in einer Mastermind-Gruppe, in der ich von diesem Spagat zwischen Spiritualität und Business erzählt habe, kamen drei wertvolle Tipps:

  1. Perfektion weckt Aggression. Versuche nicht, perfekt zu sein, sondern du selbst.
  2. Du darfst alle Facetten von dir zeigen – die spirituelle und die professionelle.
  3. SEO ist nur eines deiner Werkzeuge – das ist nicht, was dich ausmacht.

Heißt: Ich schreibe Texte mit Herz und SEO.

Und das ist auch nur eine Facette.

Ich singe auch gern und begeistere mich für vegane Ernährung und Rohkost.

Ich liebe (immer noch) Geschichten von Menschen, die von ihrem Weg zu mehr Glück, mehr Erfüllung und mehr Selbstliebe berichten.

Und irgendwie wird das künftig in mein tägliches Tun einfließen.

Denn was ich aus meiner Krise, für die ich im Übrigen sehr dankbar bin, gelernt habe, ist dies:

Spiritualität und Business müssen keine Gegenpole sein

Der spirituelle Lehrer, dem ich am meisten zuhöre, ist Stefan Hiene.

Ihn habe ich für mein viertes Buch „Der Weg des Herzens“ interviewt.

Er macht radikal nur noch das, was er machen möchte.

Und er lebt ganz gut von seinem spirituellen Business.

Was ich dir damit sagen möchte?

Natürlich schließen sich Spiritualität und Geld nicht aus.

Im Gegenteil.

Wenn im Leben alles (oder das meiste) im Gleichgewicht ist, fließt es.

Und dann kommt der Erfolg.

Vielleicht habe ich zu verbissen daran gearbeitet, erfolgreich zu sein.

Vielleicht habe ich mich nicht oft genug gefragt, was ich gerade wirklich tun möchte.

Aber ich denke heute, dass wir dann Spiritualität und Business in Einklang bringen, wenn wir achtsam sind.

Wenn wir jede Situation dankbar annehmen.

Wenn wir gern tun, was wir tun.

Und wenn uns Erfolg egal ist, weil wir ja eh tun, was uns erfüllt.

Fazit

Es geht im Leben und im Business nicht darum, irgendwelche Ziele zu erreichen.

Fünfstellig im Monat, sechsstellig im Jahr.

Wohnung am Meer.

Es geht nach meinem Verständnis darum, unserer Intuition zu vertrauen.

Und dem Leben, das uns in die Situationen bringt, die uns am meisten bei unserem Wachstum helfen.

Oder was meinst du?

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