James Bowen: Bob, der Streuner (Rezension)


Die komische und manchmal abenteuerliche Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft
Millionenfach hat sich der Roman „Bob der Streuner“ von James Bowen bereits verkauft. Ein modernes Märchen: Der Obdachlosigkeit entkommen, schlägt James sich als Straßenmusiker durch. Als er eines Abends einen abgemagerten, streunenden Kater vor seiner Tür findet, scheint er sein tierisches Ebenbild zu treffen. Und mehr noch: Während er den Streuner aufpäppelt, entwickelt sich eine besondere Freundschaft. Der Kater Bob will nämlich keineswegs zurück in die Freiheit. So, wie James dem Kater Bob seine Lebenskraft zurückgibt, so füllt das samtpfötige Wesen James´ Leben wieder mit Sinn – und jeder Menge witziger Anekdoten.
Mittlerweile sind James und Bob weltbekannt, ihre Geschichte hat bereits Millionen Leser gerührt. Nur selten wird die Beziehung zwischen Mensch und Katze so charmant beschrieben wie in „Bob, der Streuner“.

James Bowen lebte als Straßenmusiker in London, wo er mit seinem Kater Bob auftrat. Im September 2010 berichtete die Islington Tribune erstmals über die beiden. Durch den Zeitungsbericht wurde die Literaturagentin Mary Pachnos auf Bowen aufmerksam. Sie nahm ihn unter Vertrag, und gemeinsam mit Garry Jenkins entstand das Buch A Street Cat Named Bob. In dem Buch erzählt James Bowen, ein drogenabhängiger, arbeitsloser Straßenmusikant (später Big-Issue-Zeitungsverkäufer), wie er eines Tages einen verletzten Kater vor seiner Wohnungstür fand. Er pflegte den Kater gesund und versuchte, ihm die Freiheit wiederzugeben. Jedoch kam der Kater, den James „Bob“ nannte, einfach immer wieder zu ihm zurück. Und da niemand nach dem Kater gesucht hatte, behielt James ihn. So entwickelte sich eine Art Zweckgemeinschaft zwischen den beiden. Bob sorgte durch seine Anwesenheit dafür, dass mehr Leute sich James’ Musik anhörten und auch Geld spendeten, leistete James Gesellschaft und James versorgte im Gegenzug den Kater Bob mit Nahrung und bot ihm ein Dach über dem Kopf. Daraus entstand schon bald eine innige Freundschaft, mit deren Hilfe James auch seine Drogenabhängigkeit besiegen konnte.
Das Buch wurde in 26 Sprachen übersetzt und war über ein Jahr in der Bestsellerliste der Sunday Times. In deutscher Sprache erschien es am 17. Mai 2013 unter dem Titel Bob, der Streuner – Die Katze, die mein Leben veränderte.
Auf Bob wurde ich durch den Film (2017) aufmerksam, aber ich war mir nicht sicher, ob ich den Film überhaupt sehen wollte, trotz oder vielleicht wegen des Hypes um ihn.

Den Film habe ich dann doch gesehen und war angenehm überrascht. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber die Geschichte hat mich wirklich berührt und sie war weniger kitschig als gedacht.
Es ist ein paar Jahre her als ich den Film gesehen habe, das Buch habe ich erst vor kurzem gelesen.
Das Buch ist eine herzergreifende Geschichte, die aber voller Hoffnung und schöner Erlebnisse ist, ohne dabei kitschig zu wirken oder bewusst auf die Tränendrüse zu drücken. Die Protagonisten kommen sehr lebensnah rüber und die Empfindungen die James über seine eigene Person als BIG ISSUE-Verkäufer bzw. Straßenmusiker macht sind erschreckend, aber … leider muss man ehrlich sein, nicht von der Hand zu weisen. Eine Geschichte aus dem Leben, die, trotz aller Widrigkeiten, sehr locker und in fröhlichem Tonfall geschrieben ist. Was die weniger schönen Szenen (beispielsweise die Intrigen der BIG ISSUE-Verkäufer, Bobs Krankheit …) umso ergreifender macht.
Manchmal hat es ein Bestseller verdient ein Bestseller zu sein und BOB DER STREUNER ist nicht nur für Katzenfreunde geeignet.

Bob starb am 15. Juni 2020 im Alter von über 14 Jahren.

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