Rezension: "Das Sony α7/7R Handbuch" von Martin Vieten

Cover © Copyright 2014 by dpunkt.verlag. Mit freundlicher Genehmigung

Das der Sony α7 beiliegende mehrsprachige Handbuch ist, wie ich schnell feststellen mußte, allenfalls dazu gut, um die Kamera überhaupt das erste Mal in Betrieb zu nehmen. Für alles, was darüber hinaus geht, empfehlt sich dringend ein zusätzliches, im Buchhandel erhältliches Handbuch. Schon beim Aufschlagen und Lesen der ersten 30 Seiten des vorliegenden Buches war ich von der ausnehmend guten Qualität angenehm überrascht. So bringt der Autor dem Leser/der Leserin gleich zu Anfang die wichtigsten Funktionen wie Weißabgleich nahe, wobei deutlich wird, daß ein- und dieselbe Funktion - heutzutage nennt man das "redundant" - auf verschiedenen Wegen eingestellt werden kann.

Im Folgenden nun eine Besprechnung der verschiedenen Kapitel - es sind insgesamt 12 -, vom ersten, "Lernen Sie die α-7 -Familie kennen" betitelten Kapitel bis zu Kapitel 12 ("Pflege und Wartung Ihrer α7"). Anmerken möchte ich, dass dieses Handbuch in einem leicht zu lesenden Stil geschrieben ist. Auch die zahlreichen Einstellmöglichkeiten - dem Autor zufolge hunderte - werden sehr klar beschrieben. Lassen Sie mich nun also näher auf das Handbuch eingehen.

Eine Anmerkung von mir: Ob des Umfangs von immerhin 316 Seiten empfiehlt es sich wohl, zuerst einmal punktuell die Abschnitte zu lesen, die einen interessieren, statt - was doch relativ ermüdend sein kann - das Buch von Anfang an einmal ganz durchzulesen. Dabei helfen sowohl das Inhalts- verzeichnis am Anfang als auch der sehr übersichtliche, gut gegliederte Index ganz hinten im Buch.

Im ersten Kapitel erhalten wir zuerst einmal eine grundlegende Übersicht: Über die Unterschiede von Sony α7 und Sony α7R, über die Bedienelemente, über Objektive und Systemzubehör, wobei der Leser erfährt, dass mit entsprechenden Adaptern praktisch jedes auf dem Markt erhältliche Kleinbildobjektiv benutzt werden kann, was ja schon enorm ist.

Auch Kapitel zwei ("So starten Sie mit Ihrer α7 durch") empfiehlt sich für alle, die begierig darauf sind, mit ihrer Kamera gleich "loszulegen", bietet es doch eine gute Übersicht über die vorzunehmenden ersten Einstellungen. Durch die gute Menüführung der α7 erschließen sich die verschiedenen Funktionen besonders für all' die, die schon Vorerfahrung mit einer anderen digitalen Kamera haben, auch sehr schnell, wenn man einmal das Grundprinzip verstanden hat. Die Funktionen der α7 sind teilweise auch redundant ausgelegt, heißt: sie können auf unterschiedlichen Wegen eingestellt werden. So gibt es neben der Taste [Menü] auch eine [Fn]-Taste, mit der ebenfalls etwa der Weißabgleich - wichtig, vermeidet man so einen ansonsten über dem Bild liegenden "Grauschleier" bzw. einen Farbstich - vorgenommen werden kann.

Überhaupt ist das Buch für mich in erster Linie ein Begleiter, den man/frau beim Fotografieren von Fall zu Fall zu Rate zieht und nicht ein Roman, den man einmal von vorn bis hinten durchliest, wird man/frau sich beim ersten Durchlesen bestimmt nicht alles merken können. So genutzt, werden Lektüre und Fotografieren mit der α7/7R auch Spaß machen.

Kapitel drei richtet sich in erster Linie wohl an Einsteiger, die unterstützt von den Automatikfunktionen ihrer α7/7R schnell brauchbare Ergenbisse erzielen wollen. Profis können dieses Kapitel auch überspringen, und auch der Autor dieser Rezension hat ja bereits Vorerfahrungen mit einer analogen Canon AE-1-Spiegelreflex-Kamera und ihren manuellen Einstellmöglichkeiten, so daß das nächste Kapitel für solche Fotografen um einiges interessanter ist.

Im Kapitel vier lernen wir nun das Wichtigste über korrekte Belichtung. Nach einer Einführung in die diesbezügliche Theorie - hier wird der Leser/die Leserin über Grundlegendes wie die Beziehung von Blende und Belichtungszeit informiert - erfahren wir etwas über Meßmodi, Histogramme - das kennen in Bildbearbeitung Erfahrene vielleicht schon - und Tips zur Belichtungspraxis beim Fotografieren mit der α7/7R, etwa Spotmessung bei Gegenlicht u.v.a.m.

In Kapitel fünf geht es um die Einstellung der Bildschärfe - nützt doch die richtige Kombination aus Blende, Belichtung und ISO-Zahl allein noch nicht viel, wenn das fertige Bild dann unscharf ist.

Kapitel sechs ist "Bildaufbereitung nach Wunsch" betitelt. In diesem Kapitel lernen Sie demzufolge die Fähigkeiten Ihrer Kamera zur Bildbearbeitung kennen, u. a. die 13 Kreativ-Modi, über die Sie Ihre Fotos schon in der Kamera entsprechend aufbereiten können. Zum Abschluß dieses Kapitels erfahren Sie das Wichtigste über die Bearbeitung von im RAW-Format aufgenommenen Fotos.

Kapitel sieben können Sie, falls Sie (noch) kein Blitzgerät haben, auch überspringen. Auch Kapitel acht ist nur für diejenigen interessant, die mit ihrer 7/A7R Video- Aufnahmen machen wollen. Das nun folgende Kapitel trägt die Überschrift "Aufnahmen betrachten, verwalten und präsentieren". Hier erfahren Sie unter anderem, daß Sie Ihre Aufnahmen in der Kamera in Ordnern abspeichern können.

In Kapitel zehn passen Sie die Kamera an Ihre individuellen Bedürfnisse an. Kapitel elf handelt von der Erweiterung der A7/A7R durch herunterladbare Apps. Ich denke aber, daß Sie mit den vorausgegangen Kapiteln erst einmal wirklich alle Hände voll zu tun haben werden. Im abschließenden zwölften Kapitel geht es um die Wartung und Pflege Ihrer Kamera.

Fazit:

Für eine moderne Vollformatkamera mit ihren unzähligen Funktionen ist ein Buch, das 316 Seiten umfaßt, durchaus adäquat. Mir stellt sich beim Durcharbeiten die Frage, ob diese unzähligen Funktionen der Sony α7 auch immer sinnvoll sind. Man bedenke, daß herkömmliche analoge Kameras lediglich Einstellmöglichkeiten für Blende, Belichtung, Brennweite und Bildschärfe bieten, aber das ist schlußendlich müßig, da die Dinge sich nun mal so entwickelt haben, wie sie sind. So kann ich abschließend zu dem vorliegenden Handbuch anmerken, daß es sympathisch und kenntnisreich verfaßt ist. Auch die Gliederung in 12 Kapitel macht Sinn.

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