Eine Holz-Batterie für E-Autos

E-Autos mit einer Batterie aus pflanzlichen Rohstoffen – das klingt wie Zukunftsmusik. Das schwedische Unternehmen Northvolt hat sich an die Entwicklung eines derartigen Akkus gemacht und vermeldet nun Erfolg. Damit könnte die Branche zukünftig deutlich umweltbewusster arbeiten.

Northvolt ist ein schwedisches Unternehmen, das sich auf Akkuherstellung spezialisiert hat. Es produziert vor allem hochwertige Akkus für E-Autos. Neben der laufenden Produktion investiert Northvolt auch in Forschungsprojekte. Vor allem die Entwicklung eines Akkus aus pflanzlichen Rohstoffen steht dabei im Mittelpunkt.

Akku-Produktion boomt

Hinter dem schwedischen Unternehmen Northvolt stehen zwei ehemalige Tesla-Führungskräfte, die es sich nun zur Aufgabe gemacht haben, die Batterieherstellung im Stile der sogenannten Giga-Factories aufzuziehen. Inzwischen werden die Akkus für E-Autos in einer Fabrik in Schweden produziert, während zwei weitere Produktionsstandorte in Deutschland geschaffen werden. Dass eine enorme Nachfrage besteht, ist unbestritten. Hochkarätige Aufträge liegen für die neuen Werke in Deutschland bereits vor.
Neben der Produktion konzentriert sich Northvolt auch auf die Forschung in dem Bereich. So ist es den Wissenschaftlern gelungen, eine ganz besondere Akkuzelle zu entwickeln. Sie besteht vollständig aus Recyclingmaterial. Die nächste Stufe soll in Zusammenarbeit mit einem finnischen Unternehmen angepeilt werden. Dabei handelt es sich um ein Akku, das auf Basis von Holz hergestellt wird.

Graphit durch Lignin ersetzen

Das Biopolymer Lignin könnte langfristig Graphit in der Batterieherstellung ersetzen. Lignin wird aus Zellwänden von Pflanzen gewonnen, vor allem aus Bäumen, Sträuchern und Bambus. Dieser Stoff wird zu amorphem Hard Carbon verarbeitet und anschließend als Ersatz für Graphit in den Anoden der Akkus verbaut. Damit könnte sich die Branche langfristig unabhängig von China, Brasilien und anderen Exporteuren machen, da kein Graphit mehr aus den Ländern erforderlich ist.
Aber das ist längst nicht alles, was Northvolt im Sinne der Umwelt geplant hat. In der Produktion soll bis 2030 mindestens zu 50 Prozent auf Recyclingmaterial gesetzt werden. Die Nutzung heimischer Ressourcen spart CO2-Emissionen dank kurzer Transportwege ein und entlastet damit die Umwelt enorm.

Bildurheber: patrick.daxenbichler

Teilen macht Freu(n)de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert