Leishmaniose beim Hund: Erkennen, Ursachen & Behandlung

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Krankheiten, die für unsere Hunde echt gefährlich sein können, gibt es viele.

Eine davon ist Leishmaniose, auch Mittelmeerkrankheit genannt. Einmal mit Leishmanien angesteckt, kann der Erreger meist nie vollständig beseitigt werden.

Wie du Leishmaniose beim Hund erkennen kannst, welche Ursachen sie hat und welche Behandlung möglich ist, erfährst du nun.


Was ist Leishmaniose beim Hund?

Leishmaniose ist eine (sub-)tropische Infektionskrankheit, die vor allem im Mittelmeerraum weit verbreitet ist und zu den sogenannten Mittelmeerkrankheiten bei Hunden gehört.

Gerade in südlichen Ländern wie Spanien und Portugal ist diese Krankheit leider keine Seltenheit.

Tatsächlich hat sich die Zahl der an Leishmaniose-Erkrankungen bei Hunden in Portugal in den letzten 10 Jahren dramatisch erhöht – Tendenz steigend.

Auch in Italien, Griechenland, der Türkei und Südfrankreich ist der Erreger längst keine Seltenheit mehr – ebenso wenig wie in unseren Breitengraden.

Besonders kritisch wird es hier ab Ende April oder Ende Juni bis weit in den Oktober – klassischerweise die Monate, in denen es in diesen Ländern warm bis sehr heiß ist.

Ausgelöst wird sie durch die Parasiten Leishmanien, die sich im Blut und Gewebe des infizierten Hundes einnisten.

Diese kommen wiederum über die Sandmücke, eine Unterart der Schmetterlingsmücke, in den Hund, und zwar durch einen Stich.

Nicht jede Sandmücke muss dabei automatisch auch Leishmanien in sich tragen, aber dieser fliegende Plagegeist erhöht das Risiko einer Infektion.

Wird eine Leishmaniose beim Hund nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, führt sie in der Regel binnen eines Jahres – maximal 2 bis 3 Jahre – zum Tod der Fellnase.

Der Grund dafür ist in den meisten Fällen eine Nierenentzündung, die wiederum zu einem Nierenversagen führt.

Ist Leishmaniose beim Hund ansteckend?

Ja, Leishmaniose beim Hund ist ansteckend für Hund und Mensch. Die Erreger können über offene Wunden und Verletzungen übertragen werden. Kleine Kinder und Personen mit Immunschwäche sollten keinen Kontakt zu Hunden haben, die an Leishmaniose erkrankt sind.


Was sind die Ursachen von Leishmaniose beim Hund?

Die Ursache der Leishmaniose beim Hund ist die Sandmücke, die auf den ersten Blick tatsächlich fast mit einem winzig kleinen Schmetterling verwechselt werden kann.

Ist ein Hund von einer infizierten Sandmücke gestochen worden, wandern die Leishmanien zunächst in die Fresszellen, die sogenannten Makrophagen.

Von dort gelangen sie in den Blutkreislauf und können dann wichtige Organe befallen wie die Milz und die Leber.

Auch vor den Lymphknoten und dem Knochenmark machen die Leishmanien nicht halt – und können demnach dort ebenfalls nachgewiesen werden.

Hunde können sich nicht nur durch den Stich einer Sandmücke infizieren. Auch Bluttransfusionen mit dem Blut infizierter Hunde kann Leishmaniose auslösen.

Des Weiteren kann der Kontakt zu einem an Leishmaniose erkrankten Hund den Erreger überspringen lassen, in diesem Fall über offene Wunden und Verletzungen.


Leishmaniose beim Hund richtig erkennen

Leishmaniose beim Hund richtig erkennen

Leishmaniose beim Hund kann bereits erkannt werden, wenn die Infektion erst vor Kurzem erfolgt ist, unter anderem an einem ungewöhnlichen Krallenwuchs.

Auch Durchfall zählt zu den ersten Anzeichen, an denen du Leishmaniose beim Hund erkennen kannst – dieser kann natürlich auch unzählige andere Ursachen haben.

Ebenfalls leiden Hunde, die an Leishmaniose erkrankt sind, an diesen Symptomen:

  • Lahmheit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Augenerkrankungen
  • Apathie, Abgeschlagenheit & Müdigkeit
  • Schuppenbildung, vor allem an Ohren und Augen

Darüber hinaus kann es zu Fieberschüben kommen, die bereits alleine für sich ein ernst zu nehmendes Symptom sind.


Behandlung und Therapie von Leishmaniose beim Hund

Behandlung und Therapie von Leishmaniose beim Hund

Eine Leishmaniose beim Hund rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu lassen, ist enorm wichtig und wird anhand einer Blutuntersuchung des Hundes festgestellt.

Bitte zögere nicht, mit deinem Hund schnellstmöglich einen Termin beim Tierarzt zu vereinbaren, damit die Behandlung zeitnah erfolgen kann.

Diese findet in der Regel durch eine Medikamententherapie statt. Verabreicht wird hier in den meisten Fällen das Arzneimittel Allupurinol.

Die erste Therapie ist langwierig und zieht sich meist über mehrere Monate hinweg. Begleitet wird sie von regelmäßigen Blutuntersuchungen.

Darüber hinaus muss ein Hund, der einmal mit Leishmanien infiziert war, für den Rest seines Lebens mit Medikamenten und immunstärkenden Mitteln behandelt werden.

Leider ist es bislang nur möglich, die Symptome einer Leishmaniose beim Hund zu kurieren, nicht aber, den Erreger vollständig aus dem Organismus zu bekommen.

Da ein starkes Immunsystem eine sehr wichtige Rolle spielt, werden den Hunden neben den Medikamenten auch Immunstärker verabreicht.

Diese sollen den Hund dabei unterstützen, einen erneuten Ausbruch des Erregers besser händeln zu können.

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Leishmaniose beim Hund?

Wird ein an Leishmaniose erkrankter Hund nicht behandelt, hat er eine Lebenserwartung von maximal zwei bis drei Jahren. Manche Hunde sterben bereits nach wenigen Wochen an Nierenversagen.


Wie kann man Leishmaniose beim Hund richtig vorbeugen?

Möchtest du mit deinem Hund Urlaub im Mittelmeerraum oder in Afrika machen, kannst du einer Leishmaniose mit einer Impfung vorbeugen.

Diese ist allerdings nur dann möglich, wenn dein Hund negativ auf Leishmanien getestet wurde. Das wiederum kann der Tierarzt mit einem Schnelltest ermitteln.

Die Impfung erfolgt dann in drei Dosen in einem Abstand von jeweils drei Wochen. Sinnvoll kann sie auch in Deutschland sein. Denn hier treten immer mehr Sandmücken auf.

Eine weitere unterstützende Möglichkeit ist die Stärkung des Immunsystems. Diese gewährleistet aber keine Garantie gegen eine Infizierung mit Leishmanien.

Ist sie trotzdem sinnvoll? Auf jeden Fall, denn Plagegeister, die das Immunsystem des Hundes schwächen können, gibt es nun einmal leider wie Sand am Meer.

Mittlerweile haben einige Tierärzte damit begonnen, eine Allupurinol-Therapie mit unter anderem Impromune für Hunde zu begleiten.

Hierbei handelt es sich um ein pflanzliches Mittel, das einen positiven Effekt auf das Immunsystem des Hundes hat.

Es schadet ihm auch nicht, um gegen andere Erreger zu schützen und kann darüber hinaus auch langfristig verabreicht werden.

Eine letzte Möglichkeit, Leishmanien von deinem Hund fernzuhalten, ist ein Halsband, beispielsweise Scalibor.

Dieses enthält den Wirkstoff Deltamethrin, schützt vor Sandmücken und gewährleistet außerdem einen Schutz gegen Flöhe, Zecken und die Gemeine Stechmücke.

Auch der Wirkstoff Permethrin, der unter anderem im Spot-On Exspot für Hunde enthalten ist, ist mittlerweile bestätigt als Abwehr von Sandmücken.

Auch Advantix für Hunde, ein weiteres Spot-On, soll dazu beitragen, dass sich Sandmücken vom Hund fernhalten.

Darüber hinaus bleibt dir leider nicht viel mehr, als die Augen offen zu halten – und die erste Sandmücke, die sich euch nähert, aus dem Weg zu schaffen.

Hat sich dein Hund leider mit Leishmaniose angesteckt und magst du seine Geschichte und deine Tipps & Erfahrungen teilen? Dann freuen wir uns, diese in den Kommentaren zu lesen.

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