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Konzerte & Festivals

So war’s bei Rock im Park 2023: Blick durch die Fanbrille

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Rückblick auf Rock im Park 2023
Foto: Christopher Groß / museek.de

Endlich wurde wieder gerockt um den Dutzendteich in Nürnberg. 2023 besuchte ich das Festival nun schon zum 18. Mal. Wie es war, was ich absolut nicht nachvollziehen kann und was ich mir für Rock im Park 2024 wünsche, lest ihr in den den folgenden Zeilen. Alles mit Blick durch die Fanbrille ohne Anspruch auf Objektivität.

Zunächst die harten Fakten: Veranstalter ARGO Konzerte spricht in einer offiziellen Pressemitteilung von 70.00 Besucher*innen, die Rock im Park 2023 besucht haben. Polizei und Rettungskräfte ziehen eine durchweg positive Bilanz. So sei etwa die Zahl der Delikte auf dem Festival erneut sehr gering ausgefallen und sogar noch einmal deutlich unter dem Niveau von 2022 geblieben.

Waren die Festival-Tickets zu teuer?

Ein reguläres Ticket mit General oder Green Camping kostete in diesem Jahr 299 EUR. Das sind sagenhafte 192,50 EUR mehr als bei meinem ersten Rock im Park 2003. Und das ist jetzt schon genauso sagenhafte 20 Jahre her.

Seitdem hat sich vieles getan, was man bei der Kalkulation für ein Festivalticket nicht vergessen darf: Einführung und Erhöhung der Mindestlohns, massiv gestiegene Ernergiekosten und eine Pandemie hatten wir so nebenbei auch noch. Ja, wir haben aktuell Inflation aber ich persönlich finde, dass der Ticketpreis durchaus gerechtfertigt ist.

Im Line-Up standen über 70 Acts, die auch nicht „für’n Apfel und n‘ Ei“ spielen. Hunderte, wenn nicht tausende Helfer vor Ort wollen bezahlt werden, die Stadt Nürnberg freut sich ebenfalls Jahr für Jahr über Mieteinnahmen für das Gelände und von Donnerstag bis Montag früh können die Besucher*innen auch noch die Zeltplätze nutzen. Von der Reinigung des Geländes mal ganz abgesehen, die jedes Jahr innerhalb kürzester Zeit erfolgen muss, damit das Festivalgelände wieder an die Stadt Nürnberg übergeben werden muss.

Alles Kosten für den Veranstalter, die irgendwie wieder reingeholt werden müssen und die eben nicht das das Engagement von Sponsoren wie Warsteiner, LIDL, Red Bull oder Camel abgedeckt sind.

Wenn man sich dann noch überlegt, was man im Jahr 2023 für ein Ticket für ein Einzelkonzert einer Band hinlegt und das dann mal hochrechnet auf die Anzahl der Acts, die man bei Rock im Park tatsächlich gesehen hat, sind fast 300 EUR aus meiner Sicht ein (mittlerweile) mehr als fairer und angemessener Preis für das, was einem beim Festival geboten wird.

Kann ja jeder mal für sich ausrechnen. Ticketpreis geteilt durch die Anzahl gesehener Acts. Und, war das jetzt soooo teuer?

War das Line-Up bei Rock im Park 2023 wirklich so schlecht?

Auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gab es Leute, denen das Line-Up von Rock im Park 2023 nicht zugesagt hat. Ist ja auch völlig in Ordnung. Zum Glück sind Menschen und Geschmäcker verschieden. Sicherlich liegt es gerade bei uns auch daran, dass wir im Laufe der Jahre einfach schon wahnsinnig viele Bands und Rock im Park „Wiederholungstäter“ gesehen haben.

Natürlich fände auch ich es geil, wenn jedes Jahr drei Headliner vom Kaliber Metallica, AC/DC, Rage Against The Machine, System Of A Down, Coldplay oder Red Hot Chilie Peppers das Rock im Park Plakat schmücken würden. Das wird aber aus meiner Sicht so zukünftig einfach nicht mehr passieren. Weil die Bands mit ihren eigenen Shows mehr verdienen können, als mit Festivalauftritten. Und weil ein Ticket für Rock im Park dann vermutlich mindestens 500 EUR kosten müsste. Da wäre ich auf den Aufschrei gespannt.

Das 2023er Line-Up hatte für mich durchaus einige Perlen zu bieten. So etwa seit langer, langer Zeit mal wieder ein Auftritt von Incubus im Park. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Sänger Brandon Boyd, der mittlerweile optisch an eine junge Version von Aerosmith Frontmann Steven Tyler erinnert, auf deutschem Boden jemals so redselig erlebt habe. Großartig.

Boy Bleach auf der Orbit Stage haben mich ebenfalls ganz hervorragend unterhalten und waren neben The Warning und Yonaka eine der Überraschungen von Rock im Park 2023.

Bring Me The Horizon haben Samstag die Mandora Stage mit ihrem Auftritt abgerissen und Limp Bizkit taten es ihnen Sonntag auf der Utopia Stage gleich.

Die Foo Fighters kamen für ihre einzigen beiden europäischen Headline-Auftritte 2023 zu Rock am Ring und Rock im Park. Sum 41 und NOFX spielen zum letzten Mal vor Auflösung der Bands in Nürnberg, es sind so viele Bands mit weiblicher Beteiligung am Start wie noch nie.

Trotzdem war auch ich vom Line-Up 2023 nicht vollends überzeugt. Dass ich am Ende jedoch von insgesamt 74 Acts an drei Tagen ganze 24 zumindest teilweise gesehen (und gefeiert) habe, spricht wieder eine andere Sprache.

Mein absolutes Highlight in diesem Jahr war der Auftritt von Thees Uhlmann & Band am Sonntag morgen um 00:20 Uhr in der Orbit Stage. So tolle Musik, so tolle Lieder, eine so tolle Atmosphäre. Hier hat einfach alles gestimmt. Die von Thees liebevoll als „Zeltplatzhinauszögerer“ betitelten Fans feierten mit dem Indie-Rocker eine dolle Sause voller Energie und nicht nur mein Herz haben Uhlmann und seine Band (wieder einmal) im Sturm erobert.

Rock im Park 2023: Was war gut, was war nicht so gut?

Alles in allem war Rock im Park 2023 für mich wieder ein tolles Festival, bei dem ich auch wieder den ein oder anderen Act gesehen und für gut befunden habe, den ich vorher gar nicht auf dem Zettel bzw. meinem Spielplan hatte. Ich habe „alte Helden“ endlich mal wieder live gesehen und Acts, die einfach nicht im Dauereinsatz sind und an jeder Steckdose spielen. Schon alleine deshalb hat sich der Besuch mehr als gelohnt.

Was ich auch positiv hervorheben möchte, ist zum Einen die Sauberkeit der Dixie-Toiletten auf dem Festivalgelände und zum anderen die größtenteils wirklich sehr freundlichen Security-Mitarbeiter*innen, die ebenfalls einen ordentlichen Job gemacht haben.

Negativ aufgefallen ist mir öfters der Sound auf der Mandora Stage. Gerade am frühen Nachmittag – z.B. bei Three Days Grace am Samstag – waren Musik und Gesang viel zu leise. In den späten Abendstunden war dann an einigen Stellen vor der Bühne häufig leider der Elektro-DJ zwischen Utopia Stage und Mandora Stage besser zu hören, als Bullet For My Valentine oder Bring Me The Horizon. Maximal schade.

Was mir auch nicht gefallen hat, waren die Designs der Festival-Shirts. Natürlich haben sie trotzdem reißenden Absatz gefunden aber mein Fall waren sie nicht.

Was ich mir für Rock im Park 2024 wünsche

Wie ich lesen konntet, habe ich nicht so wahnsinnig viel an Rock im Park 2023 zu kritisieren. Für 2024 wünsche ich mir, dass die Diversität im Booking beibehalten wird. Für mich persönlich darf es dann aber doch deutlich weniger Hip Hop sein. Dafür lieber auch mal bei Festivals wie dem The Great Escape geschaut, was sich da so auf den kleinen Bühnen tummelt. Dort gibt es nämlich ordentlich gutes Futter für Rockfans.

Und natürlich habe ich den ein oder anderen Bandwunsch für Rock im Park 2024:
Paramore, Matchbox Twenty, Queens Of The Stone Age, Stone Sour, Weezer, Breaking Benjamin, Chevelle, Nine Inch Nails, ….. und, und, und.

Ihr merkt, ich bin noch nicht Festival-müde und – sofern nichts unvorhergesehenes dazwischen kommt – auch im nächsten Jahr wieder am Start. Für mich ist das Festival einfach (m)ein Highlight des ganzen Jahre.

Rock im Park 2024: Der Vorverkauf hat begonnen

Im kommenden Jahr findet Rock im Park vom 07. bis 09. Juni statt. Es ist dann die bereits 29. Auflage des Festivals in Nürnberg. Tickets für Rock im Park sind bereits zum Early Bird Preis von 249 EUR erhältlich.

Immer auf der Suche nach guter Musik, regelmäßig auf Konzerten und Festivals unterwegs, meist gut gelaunt und immer ein Lied auf den Lippen oder im Kopf.Schreibt mir gerne eine Mail. Freue mich über Lob, Kritik und viel neue Musik.

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