Björn Berenz: Dicke Beute (Rezension)

Simon Berger, 38 Jahre alt, hat im Zoo eine schicksalhafte Begegnung – mit einem Nilpferd! Die sonst eher aggressive Nilpferddame Daisy ist in Simons Gegenwart sanft und zahm. Als er schließlich erfährt, dass Daisy am selben Tag geboren ist, an dem seine Frau starb, ist für ihn eines ganz klar: in dieser Nilpferddame wohnt die Seele seiner geliebten Sandra! Zufall ausgeschlossen! Allerdings soll Daisy aufgrund ihrer aggressiven Art schon bald an andere Tiere des Zoos verfüttert werden und das kann Simon auf keinen Fall zulassen. Er fasst mit Spediteurin Eva und dem buddhistisch angehauchten Tierpfleger Hagen den Entschluss Daisy zu retten und eine wahnwitzige Reise durch Europa beginnt. Blöd nur, dass neben der Polizei auch eine rumänische Diebesbande und die Mafia hinter ihnen her sind …
Der humorvolle Roman von Björn Berenz für Fans skurriler Abenteuer … Ich mag humorvolle Büche und ich liebe skurrile oder absurde Situationen. Und so verspricht DICKE BEUTE ja eigentlich so einiges, wenn man sich am Klappentext orientiert (sollte man allerdings nie tun auch wenn es manchmal doch sehr verlockend ist). Aber alleine die Ausgangssituation hat es mir angetan. Aber … ich habe so viel vermisst, so dass mich das Buch nicht unterhalten konnte. Der Humor hat mich nicht angesprochen (ich habe ihn nicht einmal bemerkt) und die skurrilen Situationen wirken lieblos und kommen teilweise sehr überraschend, was an sich ja nicht schlecht sein muss, nur ist die Erklärung oft eher an den Haaren herbei gezogen und nicht unbedingt schlüssig. Dabei hätte die Geschichte und die handelnden Personen sehr viel Potential für einen absurden Roadtrip gehabt (Gerrald Durrell hat das mit seiner Rosie schon gezeigt). Streckenweise langweilig, teilweise unglaubwürdig (wie der Direktor des Kölner Zoos zu seinem Job gekommen ist, war eines der größeren Rätsel, deren Aufklärung ich mir gewünscht hätte).
Leider hat DICKE BEUTE nicht meine Erwartungen erfüllt und dank der Kürze kann ich zumindest sagen, dass es schnell gelesen werden kann, aber man auch gut darauf verzichten kann. Humor ist eine sehr individuelle Sache, und es gibt Bücher, über die ich mich mehr amüsiert habe. Ein Nilpferd macht noch kein gutes Buch aus.

(Rezensionsexemplar)

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