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Algen und Pilze an Fassaden

Algenbildungen und Pilze sind Hinweise auf Feuchtigkeit

Algen und Pilze an Fassaden sind immer ein Hinweis darauf, dass Feuchte an der Fassade vorliegt. Zum Wachstum benötigen sie hauptsächlich Licht, Sauerstoff, Wasser und Nährstoffe. Da Licht und Sauerstoff üblicherweise in ausreichendem Maße an jeder Fassade vorliegen, sind meist die Verfügbarkeit von Wasser und von Nährstoffen für eine Algenbildung maßgebend.

An einem feuchten Außenputz haben sich Algen (Grünalgen) gebildet.
Grünliche Algen an feuchtem Außenputz

Algen- und Pilzbildungen sind ein altes Problem

Das Problem der Algen- und Pilzbildungen an Fassaden gibt es schon lange Zeit. Vermehrt traten diese Erscheinungen aber erst auf, als immer besser wärmegedämmte Bauweisen und insbesondere Wärmedämm-Verbundsysteme verwendet wurden. 

Bereits im Jahr 2001 sind in der Veröffentlichung im Deutschen Architektenblatt „Algen an Fassaden“ (DAB, 11/01), Autor: Dr. Künzel, eine Aufzählung von hemmenden oder fördernden Bedingungen für Algenbewuchs beschrieben worden.

Fördernde Faktoren

Algenbildungen und Pilzbildungen an Fassaden werden insbesondere durch folgende Faktoren gefördert:

  •  Gebäude gering beheizt oder hoch gedämmt
  •  Putz mit hoher Saugfähigkeit
  •  Rauer oder stark strukturierter Putz
  •  Regenbeaufschlagte Wetterseite
  •  Beschattete Fassadenbereiche
  •  Freistehende Gebäude ohne Dachüberstand
  •  Weiße Fassadenfarbe
  •  Geringe Luftverschmutzung, waldnahe Bereiche, ländlicher Bereich
Algenbildung im Sockelbereich einer Fassade durch Spritzwasser.
Algenbildung im Sockelbereich einer Fassade durch Spritzwasser.
Pilzbildungen an einer Fassade in Bereichen mit unterschiedlicher Wärmedämmung.
Pilzbildungen an einer Fassade in Bereichen mit unterschiedlicher Wärmedämmung.

Hemmende Faktoren

Zu den hemmenden Faktoren für Algen- und Pilzbildungen an Fassaden zählen insbesondere Bedingungen wie beispielsweise:

  •  Gebäude beheizt und gering gedämmt
  •  Wasserabweisender Putz mit porenfüllendem Anstrich
  •  Glatter Putz
  •  Besonnte Wände
  •  Geschütztes Gebäude mit ausreichendem Dachüberstand
  •  Dunkle Fassadenfarbe
  •  Starke Luftverunreinigung, Industriegebiet, Stadtbereich

Eine völlige Verhinderung ist meist nicht möglich

Eine völlige Verhinderung von Algen- und Pilzbildungen ist bei ungünstigen Standortbedingungen meist nicht möglich. Sie sollten aber durch die Reduzierung der fördernden Faktoren einerseits und Herstellung von hemmenden Faktoren andererseits soweit verringert werden, dass Renovierungsintervalle erst in größeren Zeitabständen notwendig werden.

Sanierung in drei Schritten

Zur Sanierung von Flächen, die von Algen- und Pilzbildungen betroffen sind, können folgende Maßnahmen in drei Schritten durchgeführt werden:

Schritt 1: Nassreinigung

Für eine Sanierung von befallenen Flächen ist zuerst eine komplette Nassreinigung der betroffenen Bereiche notwendig.

 

Schritt 2: Desinfizierung

Anschließend muss eine Desinfizierung mit einem Biozid erfolgen, welches algizid und fungizid eingestellt ist.

 

Schritt 3: Neubeschichtung

Anschließend muss die Fläche neu beschichtet werden. Hierbei muss ein Beschichtungsstoff verwendet werden, welcher vom Hersteller für die Vorbeugung gegen Algen- und Pilzbildungen eingestellt ist.

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