Meine Expertinnen-Tipps, die den Mythos altersgerechter Kleidung enttarnen. Wie man als Mann oder Frau 50 plus sich stilistisch neu erfindet

STYLING & IMAGE

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Mythos: Altersgerechte Mode für Männer und Frauen

Mythos: Altersgerechte Mode für Männer und Frauen
Altersgerechte Mode - gibt es die?
Altersgerechte Mode - gibt es die?

Gibt es das? Es gibt altersgerechtes Wohnen, altersgerechter Sport. Aber wer urteilt denn darüber, ab wann man zu alt ist für ein bestimmtes Outfit? Ich hatte mich in diesem Blogpost über alterslosen Style und die Modepolizei schon darüber aufgeregt.

Doch leider verschwindet dieses “dafür bist Du zu alt“ nicht aus den Köpfen der Menschen. 

Wenn ich selbst so denke: Gut!

Wenn andere es sagen: Nicht gut!

„In Deinem Alter…”

Ist der Rock zu kurz?

Der Anzug ist zu sportlich-jugendlich?

Niemand sollte anderen vorschreiben, dass er oder sie zu alt für ein Outfit sei.

Sich mit 50 plus modisch neu erfinden

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kundinnen und Kunden aus Angst davor sich zu blamieren, oder Blicke mit hochgezogenen Augenbrauen auf sich zu ziehen, oft doch immerwieder zu ihren altbewährten Kleidungsstücken greifen – und dass, obwohl sie doch eigentlich gerne etwas Neues ausprobieren möchten. So gerne würde Mann oder Frau 50+ sich stilistisch neu erfinden. Aber wie?

Heute gebe ich in diesem Blogpost ein paar Expertinnen-Tipps, die den Mythos altersgerechter Kleidung enttarnen. 

Als Fachfrau für Stil-und Image kann ich auf die WIRKUNG bestimmter Kleidungsstücke hinweisen, jedoch niemals jemanden vorschreiben, dass dieser Trend gerade überhaupt nicht geht, da er/sie zu alt sei.

Bei der Vielfältigkeit der aktuellen Mode gibt es so viele Möglichkeiten, dass wirklich für jeden etwas dabei ist

Der Dresscode bröckelt gerade immer mehr, die mannigfaltigen Stylingmöglichkeiten sorgen für große Verunsicherung

Die größten Sorgen: 

  • Sehe ich altbacken aus?
  • Ist dieses Teil bieder?
  • Wirkt dieses Outfit vielleicht zu gewollt jugendlich?
Modische Frau 50 plus

Altersgerechte Mode ist ein Mythos

schlecht sitzender Anzug, zu groß gekauft
schlecht sitzender Anzug, zu groß gekauft

Nachfolgend lest Ihr auch, warum es altersgerechte Mode nicht gibt. 

Richtige Passform

Was sehr häufig vorkommt, sind Kleidungsstücke, die schlecht bis gar nicht sitzen. Die falsche Länge oder Weite ruiniert sofort das ganze Outfit.

Einen „Fail-Klassiker” in meinen Beratung sehe ich sehr oft bei Männern und ihren Hosenanzügen: 

Hat der Mann etwas Bauch, wird gerne alles eine Nummer größer getauft. Er erhofft sich einen bequemeren Sitz der Kleidung und denkt, sie würde den Bauch kaschieren. Was aber wirklich passiert ist, dass der Mann eher etwas verloren im zu großen Sakko aussieht und so wirkt, als trage er vom größeren Bruder die Sachen auf. 

Auch die Hosen sind oft viel zu lang und krumpeln am Fuß unschön auf dem Schuh. Dies verkürzt nicht nur optisch das Bein, der Mann wirkt dann darin auch älter als er ist!

Mein Expertinnen-Tipp: 

 

Wenn man ein Kleidungsstück findet, dass einem wirklich gut gefällt, dann lohnt sich der Gang zum Änderungsschneider!

Diese oft nur kleinen Änderungen lassen einen sofort besser aussehen und verändern das ganze Outfit enorm positiv. 

Oversize und Lagenlook

Oversize-Mode ist in! Petra Waldminghaus beschrieb die Nachteile dieser Mode  auch schon in diesem Video  und auch ich kenne es aus vielen meiner Beratungen:

Vermeintliche Problemzonen sollen hinter viel Stoff versteckt werden. Dabei bewirkt man leider oft damit das Gegenteil! Die Proportionen verschieben sich unschön und die Figur wirkt breiter und kastiger als man tatsächlich ist. 

Dies gilt übrigens auch für Männer, die lockere und weite Hemden lieber über der Hose tragen. 

Proportionen statt Problemzonen!

Auf welche Körperstellen bist Du stolz? Du hast schlanke Beine? Oder eine schmale Taille?

Wichtig ist es, genau diese Körperregionen zu betonen. Beispielsweise mit einem Taillengürtel oder schmal geschnittenen Hosen bzw. Röcken, um die Beine in den Fokus zu rücken.

Die Körperstellen, die Du kaschieren möchtest, kleidest Du in dunkleren Farben. So arbeitest Du mit einer optischen Farbklammer, denn:

Helle Farben betonen 

(Super für Körperregionen, die Du in den Fokus setzen möchtest)

und

dunkle Farben lassen prominente Körperregionen zurücktreten.

Wichtig ist: 

Versteift Euch nicht auf Eure vermeintlichen Problemzonen, sondern konzentriert Euch auf Eure Vorzüge. So macht Mode mehr Spaß und ist zudem noch völlig alterslos!

Mann mit Oversize-Hemd über der Hose
Mann mit Oversize-Hemd über der Hose

Die richtigen Farben

Mann 50 plus dunkles Sakko, beige Kleidung
Mann 50 plus dunkles Sakko, beige Kleidung

Nichts macht älter, als wenn einem die falschen Farben unschön ins Gesicht strahlen.

Vorbei sind auch die Zeiten, in denen man sich im Alter 50 + in gedeckten Farben und dem “freundlichen Rentner- Beige” kleiden sollte.

Alle Deine für Dich richtige Farben stehen Dir zur Verfügung! Du bist unsicher? Eine Farbberatung kann hier sehr gut Aufschluss geben und für tolle „Aha”-Momente sorgen  

Iris Apfel macht es übrigens vor! Mit weit über So Jahren ist sie farbenfroher unterwegs, als so mancher Teenie.

Wer seine Farben kennt, strahlt automatisch mehr Selbstbewusstsein aus und lässt einen einfach junggeblieben wirken.

Farbtupfer und Muster gezielt einsetzen

Geschickt eingesetzte Farbakzente verwandeln ein langweiliges Outfit ruckzuck in ein” Wow”-Outfit. So bekommt man mit einem farbigen Hingucker ein stylisches Outfit ohne viel Aufwand.

Muster geschickt eingesetzt in Kombination mit Kontrastfarben kann ein absolutes Hingucker-Outfit ergeben- oder genau in das Gegenteil verkehren!

 

Achtung bei klassischen Mustern

Klassische Muster, wie Hahnentritt, Tweed, Pepita oder Vichy-Karos können, sofern sie nicht richtig kombiniert werden, einen sehr schnell altbacken und bieder wirken lassen.

Trägst Du beispielsweise eine Tweed-Jacke in Verbindung mit einer Stoffhose und mit einer Perlenkette (bei den Damen), oder mit einer Krawatte (bei den Herren), so ergibt sich ein sehr klassisches und konservatives Outfit. Man wirkt darin sehr viel älter, als wenn man die Tweed-Jacke mit sehr modernen Schnitten, beispielsweise einer Jeans und modernen Schuhen Kombiniert. 

 

bunte Stoffballen

Beachtet man die moderne Kombinationskunst, haben auch diese Klassiker durchaus ihre Berechtigung, im Kleiderschrank zu verbleiben.

Scheu vor „jungen Marken"

Bestager Mann 50 plus sportliches Outfit
Bestager Mann 50 plus sportliches Outfit

 

Viele Menschen 50+ haben Einwände, zu sogenannten “jungen Marken” zu greifen. 

“Dafür bist Du zu alt…” sagen die Vertreter der nicht existenten Modepolizei und Engelchen und Teufelchen auf der Schulter streiten sich. 

Ich ermuntere meine Kundinnen und Kunden, nicht auf diese Stimmen zu hören.

Es findet sich auch unter den “jungen Marken“ oft etwas, was zum eigenen Stil passt und sich gut in die bestehende Garderobe integrieren lässt. Gerade, wenn man mit offenen Augen durch die Shops und Boutiquen streift, findet sich so manche Outfit-Inspiration.

Accessoires gezielt einsetzen

Viel hilft viel? Eher nicht! Wie Coco Chanel schon sagte: „Bevor Du das Haus verlässt, lege ein Teil ab.”

Zu viele Schmuckstücke lassen einen Menschen schnell albern oder billig aussehen. Die Wirkung nach außen spiegelt vor, dass die betroffene Person etwas versucht zu sein, was sie nicht ist. Nichts wirkt verkrampfter oder macht älter!

Wer Vintage-Sachen trägt, sollte sich auf maximal zwei solcher Stücke beschränken und das restliche Outfit ansonsten schlicht halten. Dann wirkt man auch trotz des Vintage-Looks nicht alt.

Frau 50 plus blauer Blazer mit modischem Halstuch
Frau 50 plus blauer Blazer mit modischem Halstuch

Wie hältst Du es mit altersgerechter Mode? Kontaktiere mich gerne!

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|     Tina Sarau     |