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Berliner Gastronomie erlebt wieder Aufschwung nach Coronapandemie

Lokale wie Mutter Lustig
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Kaum zeigt sich die Sonne von ihrer besten Seite, füllen sich auch wieder die Tische in den Restaurants und Lokalen der Hauptstadt. Während der Pandemie musste hier mit Einbußen von mehr als 40 % umgegangen werden. Bekannte Restaurants wurden geschlossen, Außenbereiche erst gar nicht zur Verfügung gestellt. Doch jetzt befindet sich die Pandemie wieder im Aufschwung.

Bereits der Mai war von Erfolg gekrönt

Lokale wie Mutter LustigLokale wie Mutter Lustig erleben endlich wieder einen Aufschwung im Post-Pandemiesommer 2022. Lange Zeit herrschte Sorge darüber, wie wohl der Sommer im Jahr 2022 für die Gastronomie werden wird. Die Ängste, dass auch hier der Virus wieder bestimmend ist, waren vorhanden. Doch aktuell zeigt sich eine deutliche Änderung. Umfragen machen deutlich, dass bereits im Mai 2022 viele Betriebe in der Hauptstadt den Umsatz um 20 % steigern konnten.

Der Wunsch der Berliner, endlich wieder in die Kieze zu ziehen, sich ans Wasser zu setzen und sich in der Gastronomie in Berlin zu treffen, hat sich erfüllt und wird umfassend ausgenutzt. Für die Betreiber der Lokale und Gaststätten ist das ein großes Aufatmen, denn auf diese Weise können sie Verluste zumindest ein wenig ausgleichen.

Außen-Gastronomie ist in Berlin noch immer ohne Gebühren

Ein weiterer Vorteil in diesem Sommer ist auch, dass die Außen-Gastronomie in Berlin noch immer nicht mit Gebühren belastet wird. Der Berliner Senat hat sich zu dieser Thematik beraten. Diese Entscheidung, die Corona-Basisschutzmaßnahmen zu erweitern, wurde getroffen. Das heißt, eine Bewirtung auf Freiflächen kann weiter erfolgen – mit zusätzlichen Gebühren muss die Gastronomie nach der Pandemie erst einmal nicht rechnen.

Diese Entscheidung wurde erst einmal bis zum Ende des Jahres festgelegt. Der Senat gibt an, dass mit dieser Entscheidung die Wirtschaft in Berlin weiter unterstützt werden soll. Ziel ist es, den Betrieben einen Neustart nach der Pandemie deutlich zu erleichtern und so auch den Bedarf nach weiterer finanzieller Unterstützung zu senken.

Die Gastronomie steht schon vor neuen Problemen

Zumindest in diesem Bereich kann die Berliner Gastronomie also profitieren. Allerdings zeigen Umfragen auch, dass es bereits neue Probleme gibt, die auf die Betreiber zukommen. Das beginnt schon bei der fehlenden Planbarkeit, die gerade nach der Pandemie jedoch so wichtig wäre. Verlässliche Perspektiven, wie sie sich so viele Betreiber wünschen, sind auch im Sommer 2022 kaum möglich.

Hier sind die aktuell steigenden Kosten zu erwähnen, die natürlich auch die Gastronomie hart treffen. Der Ukraine-Russland-Konflikt wirkt sich nachhaltig auf die Inflation aus. Kosten für Lebensmittel und Energie steigen. Diese Kosten müssen Betreiber auf die Gäste umlegen. Doch wie lange sich Touristen und die Berliner selbst es noch leisten können, Besuche in Restaurants und Lokalen in ihren Alltag zu integrieren, ist nicht absehbar.

Dazu kommt, dass den Betreibern keine sicheren Zusagen für Herbst und Winter gemacht werden können. Die Entwicklung der Pandemie ist noch nicht abgeschlossen. Werden steigende Zahlen wieder für Einschränkungen sorgen? Diese Unsicherheiten treiben die Berliner Lokalinhaber um und sorgen dafür, dass auch der gut gestartete Sommer kaum Entlastung mit sich bringt.

Die Sorge vor Personalmangel steht ebenfalls im Vordergrund

Neben den genannten Problematiken ist es auch der Personalmangel, der Probleme mit sich bringt. Dies beginnt schon mit dem Nachwuchs in der Gastronomie. So zeigen Statistiken, dass derzeit deutschlandweit rund 10.000 weniger Auszubildende in der Branche aktiv sind, als noch vor drei Jahren. So ist davon auszugehen, dass sich junge Menschen auch in Richtung sicherer Jobs orientieren.

Um dem entgegenzuwirken, wurde unter anderem in Bezug auf die Tarifverträge neu verhandelt. Durch Lohnerhöhungen soll auch die Gastronomie in Berlin und in ganz Deutschland wieder attraktiver für Fachkräfte werden.

Bis dahin ist in Berlin in vielen Fenstern der Betriebe zu lesen, dass händeringend nach Personal gesucht wird. Gerade Schüler und Studenten haben eine freie Auswahl, da sie zeitbegrenzt für den Sommer eingestellt werden.

Wie die weiteren Entwicklungen für die gastronomischen Betriebe in Berlin in Zukunft sind, lässt sich noch nicht sagen. Aktuell wird erst einmal der Sommer genossen und mit ihm die steigenden Einnahmen.