Russland erlaubt wieder Einreise auf dem Landweg

Mehr als zwei Jahre nach dem Ausbruch der weltweiten Corona-Krise gestattet Russland Ausländern wieder die Ein- und Ausreise auf dem Landweg. Eine seit 2020 geltende Vorschrift, die von Ausnahmen abgesehen eine Anreise mit dem Flugzeug zur Pflicht machte, soll zum 15. Juli auslaufen, teilten russische Medien mit (z.B. RBK). Damit könnten noch in diesem Sommer wieder alle regulär geöffneten Grenzübergangsstellen auch ohne Sondergenehmigung genutzt werden. Die Verpflichtung, bei der Einreise einen aktuellen, negativen PCR-Test vorzuweisen, bleibt für alle Reisenden ohne russischen oder weißrussischen Pass vorerst jedoch bestehen. Dennoch wäre die überfällige Lockerung der Anti-Corona-Bestimmungen an den Grenzen ein echter Segen.

Die Kombination aus russischen Anti-Corona-Regeln und antirussischen Sanktionen, die eine vom Westen initiierte Sperrung des Luftraums beinhalten, machte Reisen nach Russland nämlich zuletzt zu einem enorm umständlichen und teuren Vergnügen (Selbstversuch im Juni mit Anreise über das Königreich Bahrain). Für Rückflugtickets über Istanbul, Belgrad, die Golf-Staaten oder Taschkent werden Preise verlangt, die oft bei um die 1.000 Euro oder darüber liegen.

 

Bereits im Juni waren Beschränkungen aufgehoben worden, die die Einreise nach Russland nur für Bürger einer - allerdings im Laufe der Zeit ständig vergrößerten Positivliste erlaubte. Mit der angekündigten Lockerung können Ausländer auch ohne Sondererlaubnis beispielsweise über das Baltikum oder Finnland nach Russland einreisen - mit dem eigenen Auto oder Wohnmobil, im Linienbus, per Fahrrad oder an manchen Stellen auch zu Fuß. Einschränkungen zur Aus- und Einreise auf dem Landweg galten bislang übrigens auch für touristische Reisen russischer Staatsbürger. 

Wer trotz Ukraine-Krieg und Sanktionen nach Russland will oder muss, hätte damit von Mitte Juli an wieder zahlreiche, deutlich preiswertere Möglichkeiten - beispielsweise eine Fahrt über Polen nach Kaliningrad (ein Erfahrungsbericht in Ost-West-Richtung bei der Moskauer Deutschen Zeitung) und ein Flug von dort weiter ins russische Kernland oder ein Billigflug nach Riga oder Tallin und eine Weiterfahrt von dort mit dem Bus nach St. Petersburg oder Moskau.

Ob der Transit von der EU aus auf dem kürzesten Landweg über Weißrussland möglich ist, entzieht sich bislang unserer Kenntnis. Vor Beginn der Pandemie war das nicht erlaubt und wurde allenfalls in den durchgehenden Zügen von und nach Moskau toleriert, die aber allesamt eingestellt wurden.

Grenzüberschreitenden Zugverkehr in die EU wird es von Russland aus nach menschlichem Ermessen allzu bald nicht wieder geben. Der Allegro-Schnellzug zwischen Helsinki und St. Petersburg, die letzte Verbindung in den Westen, landete Anfang des Jahres nach einem kurzzeitigen Comeback sanktionsbedingt auf dem Abstellgleis. Aktuell verkehren aus Russland lediglich eine Handvoll internationaler Züge nach Kasachstan, Usbekistan und in die Mongolei. Hier war bislang eine Mitfahrt auf Bürger der jeweiligen Staaten beschränkt, was nun entfällt.


Seit Anfang Juli sind auch alle anderen Anti-Corona-Maßnahmen wie Maskenpflicht oder Einschränkungen für die Gastronomie in Russland aufgehoben. Die zuständigen Behörden begründeten dies mit der allgemeinen Abschwächung des Pandemie-Geschehens.


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