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Spannend bis zur letzten Episode

Review: Léas 7 Leben – Staffel 1

Mini-Spoiler
27. Mai 2022, 13:06 Uhr
Mini-Spoiler
Nicola
27.05.22

Ich habe mir bei bisher keiner Serie so sehr gewünscht, dass es keine zweite Staffel gibt, wie bei „Léas 7 Leben“. Und zwar nicht aus dem Grund, weil die Serie so schlecht war und man einfach nicht mehr sehen wollte. Nein, hier ist das Gegenteil der Fall. „Léas 7 Leben“ wäre eine gut durchdachte und perfekt aufgebaute Miniserie, die meines Erachtens zu einem idealen Schluss gekommen ist. Also hoffe ich sehr, dass es bei den sieben Episoden bleibt.

Die 7 Leben

„Léas 7 Leben“ entführt einen nicht nur ins Frankreich der 1990er Jahre, sondern tatsächlich in die Leben von sieben verschiedenen Personen. Léa ist 17 Jahre alt und hat im Grunde nichts, wofür es sich wirklich zu leben lohnt. Nach einer ausgelassenen Party möchte sie sich in einer abgelegenen Schlucht das Leben nehmen, als sie plötzlich menschliche Überreste entdeckt. Der Tod dieser Person rettete Léa in gewisser Weise das Leben und fortan macht sie es sich zur Aufgabe, herauszufinden, wer die getötete Person ist und wie sie ums Leben kam. Hierbei hilfreich erscheint, dass Léa jeden Tag in einem anderen Körper aus dem Jahr 1991 aufwacht. Darunter sind neben dem Körper des Mordopfers Ismaël, auch die von Léas Eltern. „Léas 7 Leben“ ist auf gleiche Weise eine humorvolle, aber auch spannende Serie, die zum Ende doch sehr tiefgründig und in gewisser Weise düster wird. Mit jeder Episode schlüpfen die Zuschauer:innen in eine andere Perspektive und entdecken im Grunde genommen zusammen mit Léa die Geheimnisse dieser Person und in welchem Zusammenhang sie mit dem Tod von Ismaël steht. Nach und nach wird ein wahres Geflecht an Beziehungen offen gelegt und Léa muss feststellen, dass ihr Handeln als die jeweilige Person in der Vergangenheit auch Auswirkungen auf die Zukunft hat. So macht sie es sich zur Aufgabe, Ismaël das Leben zu retten. Nicht zuletzt, weil sie sich in ihn verliebt hat.

„Das ist eine absurde Geschichte. Wenn ich nochmal von vorne anfangen könnte, würde ich alles wieder genauso machen. Denn sonst, wären wir uns niemals begegnet.“

Wer tötete Ismaël?

So klein diese Stadt im Nirgendwo Frankreichs sein mag, sie ist definitiv nicht so idyllisch, wie ihre Landschaft anmuten lässt. Und auch so gut wie jede Figur in dieser Serie hat ihre Geheimnisse. „Léas 7 Leben“ ist eine der wenigen Serien, wo man sich nicht nach spätestens der Hälfte der Staffel zusammenreimen kann, wer nun der oder die Mörder:in ist. Es hat mich ein wenig an die dritte Staffel von „Élite“ erinnert, wo ich auch in jeder Episode an eine:n andere:n Mörder:in geglaubt habe. Jede Episode liefert gute Argumente für eine andere Person als Täter:in und durch Léas Nachforschungen in der Gegenwart werden die Episoden gut abgerundet. Doch nach und nach wird der Anfangsverdacht gegen bestimmte Personen immer mehr entkräftet und so beginnt man mit Léa gemeinsam langsam zu verzweifeln. Mich hat sehr beeindruckt, wie der Tod von Ismaël Léa in gewisser Weise ihren Willen zum Leben zurückgegeben hat. Sie hat wieder eine Aufgabe für sich gefunden, etwas das ihrem Leben einen Sinn verleiht. Doch Léa muss feststellen, dass das Thema Ismaël nicht nur Geheimnisse aus der Vergangenheit aufdeckt und sie sich neben den Problemen anderer aus dem Jahr 1991 auch mit ihren eigenen Problemen aus dem Jahr 2021 auseinandersetzen muss.

Doch noch ein paar konkretere Details: Die Auflösung wie Ismaël am Ende dann ums Leben kam, hat mich selbst überrascht. Über all die Jahre haben alle Personen, in deren Körper Léa über die Tage geschlüpft war, gedacht sie tragen eine Mitschuld am Tod von Ismaël. Doch überraschenderweise war es tatsächlich keine von den vorher verdächtigten Personen. Die einzige Person, die in gewisser Weise mit drin steckt, ist Sandra. Sie sieht, wie ihre Brüder Ismaël töten, doch Léa kann seinen Tod verhindern, indem sie gut auf den jüngsten Bruder zuredet. Eine für mich vollkommen unerwartete Wendung. Ich habe tatsächlich erst gedacht, dass Léa den Tod von Ismaël schon verhindert hatte, als sie der Schuss von ihrem Vater nicht richtig traf. Bis zu dem Zeitpunkt, dachte ich wirklich, es sei ein Unfall, den alle vertuscht hatten. So wie alle beteiligten Personen es über die vergangenen 30 Jahre dachten. Das macht für mich eine gute Kriminalgeschichte aus: man ist dem Mörder zwar schon in der Geschichte begegnet, kann sein Motiv nachvollziehen, hatte ihn aber nie auf dem Schirm als Täter.

Das Ende

Das Ende von „Léas 7 Leben“ hat einen leicht düsteren und melancholischen Beigeschmack. Indem Léa Ismaël das Leben rettet, sorgt sie dafür, dass sie selbst nie geboren wird. Am Ende ihres letzten Tages im Jahr 1991 in Ismaëls Körper, weiß sie genau, dass sie am nächsten Tag nicht wieder als sie selbst aufwachen wird. Und dieser Mut, diese Hingabe, die Léa hier beweist, finde ich einfach beeindruckend.

„So, das war´s. Lebwohl Léa. Diesmal wird es für mich kein morgen geben. …
Also opfere ich mich leichten Herzens, damit das alles nicht verschwendet wird. Schon ein bisschen schade, gerade wo ich angefangen habe, mein Leben zu mögen. Bis ich begriffen habe, dass ich niemals hätte geboren werden dürfen. In gewisser Weise ist es so, als hätte ich deinen Platz eingenommen. Dann ist es vielleicht nicht so schlimm, wenn ich dir diesen Platz wieder zurückgebe.“

Der Spannungsbogen und die Auflösung der Serie sind wirklich gut durchdacht und perfekt aufgebaut. Obwohl die Serie in gewisser Weise ein offenes Ende und somit Potential für eine weitere Staffel hat, finde ich es ist mit den 7 Episoden durchaus getan. Ich habe die Befürchtung eine weitere Staffel könnte die Serie verschlimmbessern. Zudem kommt die dezente nostalgische Ästhetik der 1990er, die zwar stetig präsent ist, den Zuschauenden aber nicht unter die Nase gerieben wird. Der Cast ist frisch und divers und wir sehen eine Person mit Gehbehinderung in einer Nebenrolle, dessen einzige Charaktereigenschaft mal nicht ist, dass sie im Rollstuhl sitzt. Im Gegenteil scheint dieser Fakt eher unbedeutend, so wie es sein sollte. Alles in Allem ist „Léas 7 Leben“ eine stimmige Serie, sowohl bezüglich der Story, als auch des Settings, der Ästhetik und des Casts.

„Léas 7 Leben“ ist für mich die bisher beste Serie des Jahres. Mir fällt nichts ein, was ich an dieser Serie großes auszusetzen hätte. Durchaus eine Empfehlung zum Binge-Watchen!

Bilder: Netflix

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