Halo – Flüssigkeiten mit dem Mikroskop betrachtet
Erst letzte Woche hab ich dafür geworben, dass „genauer hinschauen“ sich einfach lohnt, weil das ja spannend ist und man vieles gar nicht mitbekommen, eben weil man nicht genau hinschaut. Großartiger Satz voller Tiefgang, aber ihr wisst schon, was ich meine. Vieles bleibt halt im Verborgenen, weil man nicht genug Beachtung schenkt.
Beim Handwerk würd ich da auch komplett mitgehen, genauso bei Kunst, die vor allem von ihren Details lebt, bin ich großer Fan und auch in Bereichen, wo es auf Leben und Tod ankommt, wenn es um Details, Konzentration und Beachtung ankommt, ist das unausweichlich. Die Medizin liegt da auf der Hand, aber auch das Friseurwesen wird meiner Meinung nach noch immer unterschätzt. „Ups“ willst du halt weder von einem Chirurgen noch von deinem Friseur hören.
Aber es gibt auch Bereiche im Leben, die dürfen sehr gern im Dunkeln bleiben. Produzenten von Salami und Fleischwurst sollen zum Beispiel bloß ihre Klappe halten – absolut niemand (hier in diesem Haushalt) will wissen, was da alles drin steckt, denn natürlich ist klar, dass das alles ist, aber eben nicht appetitanregend. Ich verzichte in meinem Leben auch gern auf detaillierte Krankheitsbeschreibung, vor allem wenn da Körperflüssigkeiten eine große Hauptrolle spielen.
Ich hab auch wenig Motivation, mehr über die neuesten Änderungen im Steuerrecht oder Versicherungswesen zu erfahren – hier aber weniger aufgrund des Ekelfaktors, sondern viel mehr ob der Trockenheit des Themas. Was definitiv an mir liegt, denn ich hab einfach keine Ahnung davon und mittlerweile ist es auch unmöglich, das alles noch in einfachen Worten zu erklären bzw. überhaupt wiederzugeben. Jeder, der damit immer mal wieder Berührungspunkte hat, weiß was ich meine – lässt sich ja auch nicht ganz vermeiden.
Was aber wiederum spannend ist: Flüssigkeiten unter dem Mikroskop. Also zumindest wenn man weiß, dass da nahezu überall kleine Organismen drin schwimmen, die oft ungefährlich sind. Denn dann ist das recht faszinierend, besonders wenn dazu auch noch die passende Musik unterlegt ist – so wie bei Halo.
Da haben Sandro Bucci und Julia Set Lab Flüssigkeiten in extremen Nahaufnahmen eingefangen, Mishikatomo hat die Musik dazu beigesteuert und in Summe ist das dann wohl eines der kunstvollsten Musikvideos unserer Zeit:
Halo is the latest experiment linked to the “Hypnos” immersive experience, the work in progress project produced by Julia Set Lab.
Faszinierend, sagte ich ja.
[via]
3 Reaktionen