Montag, 17. Januar 2022

Birds in Flight - Gedanken dazu

 Birds in Flight oder BIF

oder auf deutsch "Vögel im Flug" ist eine besondere Disziplin im Genre der Naturfotografie. 
Ich selber versuche mich immer mal wieder darin. Mit mäßigem Erfolg allerdings. BIF ist allerdings auch nicht einfach. Neben Erfahrung des Fotografen spielt in diesem Fall auch die Technik eine wichtige Rolle.
 
Ein Schwarm Stare

 
 
Wenn jemand mit BIF beginnt ist es natürlich erst mal wichtig geeignete Motive in einer geeigneten Umgebung zu finden. Was sind geeignete Motive aus meiner Sicht? Und die Umgebung?
Natürlich erst mal mehrere Vögel. Dann sollten diese Vögel nach Möglichkeit auch relativ groß sein. Mit Schwalben anzufangen ist keine gute Idee. Außerdem sollte die Fluchtdistanz nicht zu groß sein.
Hilfreich ist es natürlich auch, wenn die Federviecher auch oft fliegen und nicht nur rumsitzen oder schwimmen. Um sie mit dem Objektiv verfolgen zu können ist eine freie Fläche wichtig und ein homogener Hintergrund. Möglichst viel Licht ist sehr nützlich um die nötigen kurzen Verschlusszeiten zu erreichen.
Wenn das Licht allerdings hoch vom Himmel kommt ist das wiederum nicht so gut, weil wir dann ja in der Regel von unten nach oben fotografieren und die Unterseite des Vogels dann dunkel ist. Schräg einfallendes Licht ist also besser.
Oder der Vogel fliegt auf Augenhöhe. Langsame Vögel sind einfacher zu fotografieren als schnelle Vögel. Von Vorteil ist eine gleichmäßige Flugbahn.
 Ideal ist für mich ein nicht zu großer See mit Vögeln, die nicht viel Scheu vor Menschen haben. Gute Motive sind Gänse. Sie sind groß und fliegen relativ häufig.  Außerdem sind es langsame Flieger und ihre Flugbahn vorhersehbar.
Oft kündigen sie einen Start an, indem sie schnattern und unruhig werden.
Das Seeufer sollte gut zugänglich sein. Zu viele Bäume stören. Gut finde ich auch Beobachtungsplattformen.
Am Meer kann man natürlich auch sehr gut Möwen fotografieren.
Auch bei BIF gilt: Wenn möglich auf Augenhöhe oder zumindest nicht von unten gegen den Himmel.

Wenn es mit den Gänsen oder Möwen gut klappt, kann man sich auch an Kormorane heranwagen oder Reiher.  Stockenten finde ich schon ganz schön schwierig. Und Singvögel sind für mich die Königsdiziplin.

Als Fotograf sollte man ständig den Luftraum im Blick haben. Es ist zu ärgerlich, wenn ein Schwarm Gänse an den See heranfliegt und man es erst bemerkt, wenn sie gerade wassern. Wenn die Gänse auf dem See schwimmen und gackern steht oft ein Massenstart bevor.
Die Kamera muss natürlich richtig eingestellt sein. Ein lange Brennweite ist natürlich hilfreich. Allerdings nicht zu lang. Je enger der Bildwinkel, um so schwieriger ist es einen fliegenden Vogel im Sucher zu halten. Zu kurz sollte das Objektiv auch nicht sein. Sonnst sieht man auch dem Bild später nur Punkte.
Da wäre ich schon bei den Fähigkeiten der Kamerausrüstung. ich fotografiere mit einer Olympus OM-D M1 Mk II. Die ist noch relativ klein und kompakt und wendig. Mit einer Vollformat-DSLR und einem 500/4 stelle ich mir BIF schwierig vor.
Was sollte eine Kamera meiner Meinung nach können, damit die Trefferausbeute akzeptabel hoch ist:
Die Serienbildgeschwindigkeit sollte bei min. 5 Bilder /Sek liegen. Der Autofokus sollte bei der Geschwindikeit dem Vogel noch folgen können.
Schneller ist natürlich besser. Das ist schon alles.
Ansonsten ist Üben angesagt. Man muss wissen, wie die eigene Kamera reagiert. Wieviel Fokusfelder für das Motiv geeignet sind. Oft ist der Himmel hell und eine Pluskorrektur der Belichtung ist anzuraten.
Bei den modernen Kameras kann der Autofokus oft noch umfangreich konfiguriert werden. Damit sollte man sich vertraut machen und beispielweise im Internet nach Vorschlägen suchen, die zur eigenen Kamera passen. Bei meiner Olympus OMD gibt es sehr viele Möglichkeiten. Da kann ich die Handbücher von Reinhard Wagner empfehlen.
Für alle Oly-User finde ich auch die Seiten von Olympus bzw. OM System sehr hilfreich (auf Englisch)
Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber vielleicht ist es ja für jemanden hilfreich. 
Ich hatte schon mal in diesem Blog meine Einstellungen für BIF beschrieben. Nämlich hier.
Nun habe ich aber mal neue Einstellungen probiert. Eher passend für Vögel in der Startphase, die man vorher länger im Visier (Sucher) hat.
 
Es geht um die Olympus OM-D 1 Mark II mit dem m.Zuiko ED 300/4.
ISO: Auto
Fokusmethode: C-AF+TR (Tracking)
Autofokusfelder: alle
Verschluss: Elektronisch
Serienbild: ProCap L (die Kamera nimmt permanent Bilder bei         halbgedrückten Auslöser auf. Wird durchgedrückt werden eine eingestellte Anzahl Bilder, die vor dem Durchdrücken gepuffert wurden auf die Speicherkarte geschrieben). Siehe hier.
AF Scanner:  mode2
C-AF Empfindlichkeit: 0     
C-AF Mitte Start
Belichtungsmessung: S (Zeitvorwahl auf 1/1250sek).
 
Außerdem habe ich die Einstellungen natürlich auf einem Custom Platz gespeichert. Über den Wahlhebel kann ich auch noch zusätzlich einen anderen Fokusmodus einstellen. Man muss sich mit einer Olympus schon ausgiebig beschäftigen, um unter den zahlreichen Einstellmöglichkeiten die eingermaßen passenden zu finden. Das muss man aber sicher bei den andern Marken ebenfalls tun.

Zum Abschluss jetzt noch ein paar Bilder, die mit den beschriebenen Einstellungen (es werden nicht die letzten sein) entstanden sind. Das Licht war dürftig, von daher die ISO hoch

Bussard und Rabenkrähe


Nilgänse..

..heben ab





..und fliegen davon

Junger Sperber

in der Buchenhecke


jagd Sperlinge



..und Abflug


 
 




 

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