Brigitte Endres: Der letzte Werwolf (Rezension)

Unvermittelt geraten Phil und Valentina auf die Spur der Mondlilie, eines rätselhaften Symbols aus dem Umfeld eines alten Ordens. Dann entdecken sie den Zugang zu einer Gruft, in der vor langer Zeit die junge Gräfin Amanda von Treuenstein bestattet wurde. Auf ihrem Sarkophag ruht ein Hund aus weißem Marmor, der zum Entsetzen der Geschwister zum Leben erwacht. Dann taucht dieser seltsam verwirrt wirkende, blasse Junge auf, der sich an kaum mehr als seinen Namen – Dorian – erinnern kann, und der offensichtlich nicht aus diesem Jahrhundert stammt. Um den Hals trägt er ein auffälliges Amulett: eine Mondlilie!
In ihrem Eifer, das Geheimnis seiner Herkunft zu lösen, geraten Dorian, Valentina und Phil immer tiefer in den Bann einer geheimnisvollen Familiengeschichte und deren Abgründe aus Schuld und Sühne, Liebe und Tod.

Werwölfe werden meist für Horrorstories benutzt und geben auch wirklich gute Monster ab. Aber es gibt auch Ausnahmen, bei denen zwar durchaus der Horroraspekt des Werwolfs in all seinen Facetten eine Rolle spielt, die Geschichte selbst aber nicht unbedingt eine Horrorgeschichte sein muss. So ist es bei Der letzte Werwolf, eine Geschichte für junge Jugendliche (10 – 13) und junggebliebene Erwachsene.
Der letzte Werwolf erzählt eine charmante Fantasygeschichte über jemanden, der in der modernen Zeit zurechtkommen muss, eine Geschichte über Freundschaft und Musik: Kurzweilig und spannend erzählt.
Dabei wird die Geschichte trotz der Werwölfe sehr unblutig und kindgerecht erzählt. Ein Buch für jeden, der nicht nur wilde (oder hormongesteuerte liebestolle) Bestien erleben will und der Spaß an Flüchen und Geschichte hat.
Brigitte Endres ist ein kurzweiliger und oft auch witziger Roman gelungen, mit Charakteren, die ans Herz wachsen und sehr sympathisch beschrieben werden. Und auch die Sprachunterschiede und Benimmregeln des 18. und des 21. Jahrhunderts kommen gut zur Geltung.

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