Freitag, 16. April 2021

Die Heilkraft der Präsenz

Eine so einfache Wahrheit mit so tiefer Wirkung. 💝 Unsere Aufmerksamkeit, unsere wertfreie Präsenz, unser Beobachten und Hinschauen sind dieses Licht, von dem hier die Rede ist. Das zumindest verstehe ich darunter und genau das ist auch meine Erfahrung.

Kennt ihr die Sätze, die in letzter Zeit so oft fallen? "Bleibt in der Liebe und im Vertrauen! Kommt raus aus eurer Angst." Mir kommen sie zu den Ohren raus, hören sie sich für mich doch sehr nach klassischer Verdrängung und spirituellem Halbwissen an.

Wenn die Angst da ist, ist die Angst da. Basta! Dieses "du brauchst doch keine Angst zu haben" hat als Kind schon nicht funktioniert. Ich hatte Angst. Punkt. Und wenn die Angst da ist, dann nehme ich mir einen Baustellenstrahler, den hellsten, den ich finden kann, gehe zu ihr und schaue nach dem Rechten, anstatt wieder zu versuchen, sie loszuwerden und nicht hinzusehen.

Nein, ich nähre nicht das Dunkle, wenn ich mich der Angst zuwende. Ganz im Gegenteil. Ich nähre die Angst, wenn ich mich weigere sie zu akzeptieren und zu fühlen.

Die Fackel der Zuwendung, der Hinwendung, des Wohlwollens unserer Schatten gegenüber, bringt das Licht, in dem alles Unerlöste heilen kann. Mehr braucht es nicht.

In diesem Licht der bedingungslosen Liebe verwandelt sich alles. Das Erlöste wird nie mehr zum Unerlösten. Das Unerlöste wächst nicht, wenn ich mich ihm zuwende. Überall wo ich mit dem liebenden Blick der Schöpfung hinschaue, kommt das Leben wieder in seinen natürlichen Fluss. Die Krusten und Verhärtungen der Verdrängung lösen sich auf und zwar für immer und ewig, für alle Zeiten, für jetzt und für alle zukünftigen Leben.

Deswegen brauchen wir keine Angst zu haben 😁, dass sich Schatten vergrößern, wenn wir ihnen Aufmerksamkeit geben und sie ins Licht rücken. Einzig Wegschauen vergrößert die Schatten. Hinschauen lässt sie schmelzen wie Butter in der Sonne und es wird nie wieder Butter draus.


Ergänzung 16.04.2021:

Eine Ergänzung, die natürlich absolut berechtigt ist: Raus aus der Identifikation mit der Angst, ja auf jeden Fall, und sie als Beobachter fühlen bzw. anschauen. Ich bin nicht meine Angst. Ich fühle sie lediglich. Raus aus den Geschichten über die Angst oder den Geschichten, die die Angst auslösen. Sie sind nicht wahr. Es sind nur Geschichten. Es geht um das Gefühl an sich, das ich als wacher, bewusster Mensch fühlen kann. Wenn ich mein inneres Kind begleite, das Angst hat, dann tue ich das als Erwachsene, wache, göttliche Schöpfung. Ich weiß, dass ich nicht das innere Kind bin. Ich bin in all meiner inneren Arbeit immer Beobachter bzw. waches Bewusstsein, das geschehen lässt. Die göttliche Ordnung passiert von alleine, wenn ich einfach nur hinschaue, das wahrnehme, was da ist und geschehen lasse. Die Wandlung passiert im Fokus der Bewusstheit darüber, wer ich wirklich bin.


Foto: Canva
Text und Gestaltung: Anja Reiche