Donnerstag, 15. April 2021

Claas Buschmann: Wenn die Toten sprechen (Rezension)

Jeden Tag vor einer Leiche stehen? Nichts für schwache Nerven. Für Claas Buschmann ist genau das seine tägliche Arbeit – früher als Rettungsassistent und heute als Rechtsmediziner. Wann ist die Person gestorben? Und woran? War es ein natürlicher Tod, ein Unfall oder gar Mord? Diesen Fragen spürt er jeden Tag nach und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Ermittlungsarbeit in einem Todesfall. Zu seinem Job gehört auch, dass er den Sektionssaal verlassen muss und an Fundorte fährt, um im Beisein der Polizei Leichen zu begutachten. In diesem Buch erzählt er von den spektakulärsten Fällen in seiner Laufbahn – und von denen, die ihn am meisten bewegten. Ein Muss für alle True Crime-Fans.
Claas Buschmann ist Rechtsmediziner an der Berliner Charite und erzählt in Wenn die Toten sprechen von seinem Berufsalltag, der sich natürlich von dem unterscheidet, was man aus diversen Fernsehserien kennt (was aber auch verständlich ist, die Realität lässt sich nicht in 45 oder 90 Minuten darstellen). Er berichtet von seinen spektakulärsten Fällen und gibt dem Leser neben interessanten Details auch Hintergrundinformationen zum bessere Verständnis. Dabei ist er nicht nur sachlich, sondern auch persönlich, so dass der Leser auch Einblicke in den privaten Claas Buschmann bekommt.
So erfährt man mehr über den Werdegang des Autors, seinen unterschiedlichen Aufgabenbereichen und den alles andere als geregelten Arbeitszeiten. Ein Wunder, dass ein Rechtsmediziner Zeit für eine Familie hat...
Wenn die Toten sprechen beschreibt 12 Mordfälle ärztliche Kunstfehler, Selbstmorde ... vom Anfang bis zum Ende (und nicht immer sind die Tatsachen klar ersichtlich und manches bleibt im Dunklen). Fachlich, aber leicht verständlich und trotz des dokumentarischen Charakters dieses Buchs immer spannend.  
Nichts für schwache Nerven, aber für Freunde von True Crime absolut empfehlenswert.

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