Christopher McDougall: Das Glück ist grau (Rezension)

Wie ein Esel sich und seine Menschen verwandelte
Warme Augen, vorwitzige Ohren, die Hufe eines Champions und das Herz eines Helden: Das ist Sherman. Doch der kleine Esel strotzte nicht immer vor Lebensfreude – ganz im Gegenteil. Als Christopher McDougall ihn bei sich aufnimmt, ist er so stark verwahrlost, dass kaum jemand an sein Überleben glaubt. Fest entschlossen, Sherman seinen Lebenswillen zurückzugeben, fasst McDougall den wahnwitzigen Plan, ihn für Eselrennen auszubilden, wie man sie in den Rocky Mountains veranstaltet. Auf seinem Weg zum selbstbewussten Läufer wird Sherman von McDougalls Familie, Freunden, Nachbarn und ein paar seiner Artgenossen begleitet. Und erweist sich dabei für einige seiner Gefährten als Quelle des Trostes und der Unterstützung.
Christopher McDougall gelingt es, ein authentisches Bild des ländlichen Amerikas zu zeichnen – lebendig, liebevoll, unverkitscht. Und er führt uns vor Augen, was die meisten von uns verloren haben: die jahrtausendealte enge Verbindung von Mensch und Tier.

Was man nicht so alles erfährt …. Ich dachte, dass es in DAS GLÜCK IST GRAU um die Beziehung eines Esels zu einer Familie geht, aber es ist weit aus mehr und eigentlich ein sehr sportliches Buch mit einer Sportart, von der ich noch nie gehört habe (aber das mag man mir als Deutschen verzeihen)
Pack Burro Racing ist eine Sportart, die im Bundesstaat Colorado beheimatet ist und tief im Bergbauerbe des Bundesstaates verwurzelt ist. In den frühen Tagen des Bergbaus in Colorado brachten Bergleute Esel (Burros ist das spanische Wort für Esel), während der Prospektion durch die Berge von Colorado. Da die Esel Vorräte trugen, konnten die Bergleute die Tiere nicht reiten und gingen, um den Esel zu führen. Die Esel-Rennen, die in kleinen Städten in Colorado stattfinden, erinnern an diese Männer und Frauen und ihre Burros. Und es werden dabei ziemliche Strecken zurückgelegt.

Eine interessante Sportart … die in Shermans Geschichte eine nicht unwesentliche Rolle spielt und vermutlich mehr das Leben der beteiligten Menschen und Tiere verändert, als der Esel selbst.

Ich muss allerdings zugeben, dass mir das Buch von der emotionalen Seite her nicht gefallen hat, bzw. ich den Zugang nicht gefunden habe. Es war interessant zu lesen welche Anstrengungen Chris und seine Freunde/Familie unternahmen um an den Rennen teilzunehmen und welche Probleme es dabei gab, aber … die emotionale Bindung zu Sherman (wie ich sie anhand des Klappentextes erwartet hätte) fehlte mir.
Es ist ein Buch über ein Eselrennen, aber ich hätte mir mehr Sherman erhofft und erwartet. Der Esel an sich kam mir zu kurz und auch seine Bedeutung für einige der Betroffenen. Vielleicht hätte dem Buch weniger Eselrennen gut getan und mehr Fokus auf die Personen, die mit Sherman gearbeitet haben.
Das wäre gefühlvoller geworden, denn so wirkte einiges doch sehr oberflächlich (und nebensächlich)

DAS GLÜCK IST GRAU ist ein Buch für Leser, die sich für ungewöhnliche/unbekannte Sportarten interessieren und die Esel mögen.
Eine herzerwärmende Geschichte wird allerdings nicht erzählt, oder nicht so, dass sie mein Herz erreichen konnte.

(Rezensionsexemplar)

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