Wie sicher fühlt man sich an Bord der Costa Deliziosa? Teil 2 – Das Leben an Bord

Erst wenige der über 400 Kreuzfahrtschiffe die weltweit normalerweise auf den Weltmeeren unterwegs sind, sind seit dem Stillstand vor einigen Monaten wieder gestartet. Eines davon ist die Costa Deliziosa. Astrid Hüni ist aktuell an Bord des Schiffs und berichtet im 2. Teil ihrer Reisereportage vom Leben an Bord. Wie sicher fühlt sich eine Kreuzfahrt in diesen schwierigen Zeiten an?

Text und Bilder von Astrid Hüni

Eins gleich vorweg: Kreuzfahrt macht Spass und ist eine wunderbare Art Ferien zu machen – auch im Herbst/Winter 2020. Das Bordleben bietet noch immer viel Abwechslung und Genuss, Entspannung und Spass kommen nicht zu kurz. Was anders ist, ist die Maskentragepflicht in allen öffentlichen Bereichen des Schiffs und die deutlich geringere Zahl an Passagieren an Bord. Klar, daneben gibt es noch einige andere Anpassungen, wie die schier unzähligen Handdesinfektionsständern, die aufgestellt sind. Hier gibt es aber zu sagen, dass auf Kreuzfahrtschiffen schon lange vor COVID-19 diese Desinfektionsständer zum Alltagsbild dazu gehörten. Jetzt sind es einfach noch etwas mehr. Alle paar Meter steht einer davon.

Kreuzfahrten sind sicher

Der Hoteldirektor auf der Costa Deilziosa, der Österreicher Eduard Puckl, ist überzeugt, dass Kreuzfahrt mit Costa mit all diesen Massnahmen sicher ist: «All diese Massnahmen tragen dazu bei, dass wir als Costa in der Branche einen Meilenstein setzen können.» Dass diese Kreuzfahrt nach COVID-19 funktionieren, ist Puckl überzeugt. Mit dem umfassenden, ständig den neuen Gegebenheiten angepassten Schutz- und Sicherheitskonzept sei es möglich krankheitsfrei ans Ziel zu kommen. Der gestandene Seemann – Der 64-jährige Eduard Puckl fährt seit 35 Jahren zur See, 20 davon für Costa Cruises – sieht es als die Aufgabe von ihm und seiner Crew der gesamten Branche den Weg in die neue Realität zu ebnen und den Gästen die Sicherheit zu geben, dass Ferien auf See möglich und sicher sind. Das gelingt ihm und der Delizosa Crew sehr gut.

Kein Gedränge, keine Platznot

Klar, dass zwar vieles noch so ist wie vorher, mit einigen kleinen Kurskorrekturen. So werden beispielsweise im Speisesaal keine grossen Tische mehr mit Gästen aus verschiedenen Kabinen zusammengesetzt. Es sitzt nur noch zusammen, wer gemeinsam eine Kabine bewohnt oder Familie ist. Dasselbe gilt für die Bars an Bord. Auf den Sitzplätzen ist dabei sehr gut zu erkennen, wo man sich hinsetzen darf und wo nicht. Das hat aber auch den angenehmen Nebeneffekt, dass die Verteilung in den Restaurants und Bars sehr ausgeglichen ist und man sich trotz weniger Passagiere nicht alleine vorkommt. Der ganz grosse Vorteil: Platz. Kein Gedränge, keine Platznot. Das gilt ebenso für den Poolbereich. Auf der Costa Deliziosa, wo das Dach geöffnet oder bei schlechtem Wetter geschlossen werden kann, ist es so, dass in den Jacuzzis nur eine Person sprudeln darf (ausser zusammengehörige Familien oder Kabinenpartner). Bei geschlossenem Dach werden auch die Jacuzzis geschlossen. Ebenfalls geschlossen bleiben vorerst die Saunen und Dampfbäder.

Für Freunde der Wellness ist auch hier vieles möglich. So werden Coiffeur, Pediküre, Maniküre und Massagen ohne direkten Körperkontakt angeboten. Bei Massagen werden entweder Handschuhe getragen oder mit entsprechenden Geräte verwendet.

Vieles im Bordleben hat sich zum Positiven verändert

Vieles hat sich am Bordleben aus meiner Sicht durchaus auch zum positiven verändert. So gibt es vor der Reception oder dem Ausflugsschalter keine langen Schlangen mehr. Viel einfacher, man ruft von der Kabine aus an und bespricht sein Problem oder vereinbart einen persönlichen Termin an Reception oder Ausflugsschalter. Ein Gewinn! Ebenfalls als Gewinn sehe ich die Vermeidung von zuviel Papier. Es werden keine Tagesprogramme mehr ausgegeben, dieses findet man immer und überall zur Hand auf der Costa-App. Ein Gewinn! Die App ermöglich zudem eine Art internes Contact-Tracing der Gäste – sollte doch einmal ein positiver Corona-Fall an Bord auftreten.

Eigene Quarantänestation und eigenes Labor

Im Ausnahmefall, wenn ein positiver Corona-Fall auftritt ist Costa ebenfalls vorbereitet. So ist eine eigene Quarantänestation eingerichtet. Mit rund 150 Kabinen für Passagiere und Crew ist es möglich eine unabhängige Versorgung von betroffenen Personen zu garantieren. Bis die Ausschiffung der Betroffenen maximal 24 Stunden nach Bekanntwerden sicher durchgeführt werden kann. Ebenso erweitert wurde die Spitalstation auf dem Schiff. Neu wurde ein eigenes Labor eingerichtet, insgesamt befinden sich drei Ärzte an Bord und eine erweiterte Zahl an Pflege- und Assistenzkräften. «All dies um die Sicherheit von Passagieren und Crew stets zu gewährleisten», erklärt Puckl.

Trotz all der umfangreichen Sicherheitsmassnahmen sollen die Gäste Freude und Genuss erleben dürfen. Dafür tut die Crew vor und hinter den Kulissen alles was möglich ist. Mein Kabinensteward Hugo aus Honduras beispielsweise freut sich sehr, dass wieder Passagiere da sind und strahlt bei jeder Begegnung unter der Schutzmaske und kümmert sich vorbildlich um meine Kabine. Aber auch in den Restaurants sind die Speisen eine Freude.

Kreuzfahrt macht noch immer Spass

Fazit: Kreuzfahrt macht noch immer Spass und ist gerade jetzt, wenn die Temperaturen kühler werden eine wunderbare – und sichere Art – noch ein wenig Sonne zu tanken und den Hunger nach schönen Ferien zu stillen!