Gründungsberater der Stadt für ein neues Startercenter
Im Vorgriff auf den Stellenplan des Doppelhaushaltes 2021/2022 möchte die Stadtverwaltung im Fachdienst Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und Liegenschaften zum 1. April 2021 eine unbefristete Vollzeitstelle „Projektmanagement Gründungsberatung“ einrichtet. Die Beschlussvorlage steht heute auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des alten Stadtrates. Mit dessen Zustimmung ist zu rechnen. Damit kommen der Gründerschmiede Remscheid e.V. und die Stadt ihren Ziel nahe, Remscheid zum Startercenter-Standort unter dem „Dach“ des Bergischen Startercenters zu machen (Standorte sind bislang die Bergische IHK in Wuppertal sowie das GuT Gründer- und Technologiezentrum in Solingen). Denn Voraussetzung für die Anerkennung als Startercenter-Standort ist eine Mindestpersonalausstattung von 1,5 Vollzeitstellen, in die diesem Fall die neue Stelle eines Gründungsberaters (nach Entgeltgruppe 12 mit Personalkosten von rund 100.000 Euro pro Jahr) sowie vorhandene Personalkapazitäten bei der Wirtschaftsförderung. Das Startercenter dann in den Räumlichkeiten des Gründerquartiers an der Hindenburgstraße einzurichten, sei die naheliegendste Lösung, meint die Verwaltung. Weil dort „die wesentlichsten Kapazitäten rund um das Thema ‚Gründen in Remscheid‘ gebündelt“ würden. Mit den Verantwortlichen der Gründerschmiede / des Gründerquartiers gab es diesbezüglich „erste positive Gespräche“ gegeben. Alternativ könnte das Startercenter aber auch in den Räumlichkeiten der Wirtschaftsförderung untergebracht werden.
Und so soll das Aufgabengebiet des neuen Beraters (mit Hochschul-/Fachhochschulabschluss , z.B. Betriebswirtschaftslehre) aussehen:
- Begleiten von Gründungsprojekten durch individuelles Coaching und Betreuung (Persönliche, schriftliche und telefonische Beratung von UnternehmensgründerInnen),
- Betreuung und Begleitung von UnternehmensgründerInnen bei Standortsuche und Genehmigungsmanagement,
- Konzeption, Organisation und Durchführung von Veranstaltungen für UnternehmensgründerInnen,
- Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation (Presse, Social Media, etc.),
- Erarbeitung von Konzepten zur Weiterentwicklung des Gründerstandortes Remscheid,
- Ansprechpartner für Gründungs-Netzwerke / -Initiativen im Bergischen Städtedreieck,
- Aufarbeitung von Verfahrensständen und Zielplanungen für politische Gremien.
„Unternehmensgründungen sind die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum; sie fördern die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit und sind somit ein wesentlicher Bestandteil zur Erneuerung und Weiterentwicklung des lokalen und regionalen Unternehmensbestandes. Die Gründung einer selbständigen Existenz hat positive Beschäftigungseffekte, Neugründungen entlasten den Arbeitsmarkt und schaffen Arbeitsplätze“, heißt es zur Begründung der neuen Stelle. „In Remscheid finden Gründungswillige eine gute Infrastruktur vor. Die Gründerschmiede fungiert als eine Anlaufstelle für junge GründerInnen in Remscheid. Der Fokus der kostenfreien Beratungsangebote und Veranstaltungen liegt dabei auf der Begleitung von wachstumsorientierten, innovativen Gründungsideen. Die Wirtschaftsförderung Remscheid betreut und begleitet UnternehmensgründerInnen v.a. in den Bereichen Netzwerkaufbau, Standortsuche und Genehmigungsmanagement. Eine fundierte betriebswirtschaftliche Beratung und Begutachtung von notwendigen Dokumenten, wie z.B. einem Businessplan, kann die Wirtschaftsförderung derzeit aufgrund fehlender personeller Kapazitäten nicht leisten. Hierzu greift sie aktuell auf ihre Netzwerkpartner, die Gründerschmiede und das Bergische Startercenter, zurück.“
Mit einem Startercenter in Remscheid könnten ergänzend zur bestehenden Infrastruktur umfangreichere Beratungsangebote für klassische Existenzgründer und Selbstständige in Remscheid geschaffen werden. Derzeit bietet das Bergische Startercenter einmal im Quartal einen Beratungstermin in Remscheid an, wechselnd bei der Wirtschaftsförderung und der Gründerschmiede. Das aber seien „ nur ungenügende Möglichkeiten zur Beratung, was GründerInnen dazu verleiten könnte in einer anderen Stadt ihr Unternehmen zu gründen“, so die Verwaltung. Eine dauerhafte Beratungsmöglichkeit in Form eines Startercenter-Standortes in Remscheid könne zu einer Steigerung der Neugründungen in Remscheid verhelfen.
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