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„HonsWerk“ für eine solidarische Stadtteilgemeinschaft

Für den Stadtteil Honsberg wurden seit 2007 im Rahmen des Förderprogramms „Stadtumbau West“ Konzepte und Maßnahmen erarbeitet und umgesetzt, die zweifelsfreien Funktions- und Strukturmängeln begegnen sollen. So wurde mit Mitteln der Städtebauförderung ein Integriertes Handlungskonzept erarbeitet und ein intensiver Beteiligungsprozess im gesamten Quartier und eine Quartierswerkstatt zur Neuen Mitte Honsberg in Gang gesetzt. Herausragend: Der Neue Lindenhof . Das Gemeinschaftshaus, für das sich die Stadt und ihre Wohnungsbau-„Tochter“ GEWAG besonders engagierten, bietet seit 2014 zahlreichen sozialen Trägern, kirchlichen Institutionen und Stadtteilinitiativen viel Platz zum Austausch und Arbeiten. Und der Prozess des Stadtumbaus geht weiter. In den letzten beiden Jahren zogen Künstler in die alten GEWAG-Häuser im Honsberger Süden ein. Die Kulturwerkstatt / der Ins Blaue e. V. machte auch überregional mit Kunstaktionen auf das „Arbeiterviertel im Wandel“ aufmerksam, und nun kommen positive Impulse von der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFHK) und ihrem Studiengang Produktionstechnik in der einstigen Grundschule.

Bereits seit zwei Jahren engagiert sich die Montag Stiftung Urbane Räume gAG (MUR) auf dem Honsberg, vertreten durch Dr. Robert Winterhager, einen gebürtigen Remscheider. Ziel der Stiftung ist die gemeinwohlorientierte Entwicklung von sozial und wirtschaftlich benachteiligten Quartieren. Gemeinsam mit der Stadt und der GEWAG beauftragte die MUR 2019 das spanische Planungsbüro Taller de Casqueria einer Stadtteil-Strategie (“Made by Honsberg“)(Foto links: Die Prerssekonferenmz mit den spanischen Stadtplanern). Die Strrategie sieht vor, Honsberg als produktiven Stadtteil in vier Handlungsfeldern zu entwickeln:

  • Tooling-Up Honsberg (z.B. Gemeinschaftswerkstätten),
  • Neues Wohnen und Arbeiten (Großwohnungen u. Co-Working),
  • Stadtteilidentität (Pflege des Siedlungsbildes),
  • Gemeinschaft (z.B. Treffpunkte für interkulturellen Austausch). 

Derzeit prüft die Stiftung, ob dem Honsberg im Rahmen des Programms "Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung" zu weiteren wirksamen Entwicklungsimpulse  verholfen werden kann. Denn hohen Leerstand und Imageprobleme bestehen weiterhin und sind nicht wegzudiskutieren.

Anknüpfend an „Made by Honsberg“, hat die MUR im Rahmen ihres Programms „Initialkapital (INKA) für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung“ eine erste Projektskizze für den Honsberg entworfen. Diese sieht eine gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung im Südosten des Stadtteils mit seinen alten, großenteils leerstehenden GEWAG-Beständen vor. Dort sollen neue, attraktive Formen des Wohnens und Arbeitens sowie eine stadtteilbezogene Sozial- und Bildungseinrichtung als Gemeinwohlbaustein „HonsWerk“ geschaffen werden.

Geplant sind neben preis- und belegungsgebundenem sowie frei finanziertem Wohnungsbau auch Gewerbeflächen in zwei Büro-Gemeinschaftshäusern. Überschüsse aus dem Wohn- und Arbeitsteil sollen in voller Höhe der engagierten Gemeinwesenarbeit und dem neuen Gemeinwohlbaustein im Stadtteil zugutekommen. „Das Projekt umfasst nach derzeitigem Stand rund 7.800 m² Grundstücksfläche und 15 Wohngebäude mit 67 Wohneinheiten“, heißt es in der umfangsreichen Beschlussvorlage der Verwaltung, über die der Rat der Stadt heute zu entscheiden hat. Zitat: „Die Verwaltung wird beauftragt, das gemeinwohlorientierte Vorhaben ‚HonsWerk‘ als Projekt für die Städtebauförderung zu entwickeln und mit dem Fördermittelgeber zu beraten.“

Das „HonsWerk“ ist von der MUR als Ersatzbau für drei asbestbelastete GEWAG-Häuser an der Halskestraße vorgesehen. Die n Nutzungen erscheinen der Verwaltung  „nicht nur für den Stadtteil, sondern für die Gesamtstadt sinnvoll“:

  • Lernwerkstatt / „Tool-Lab“ für Kinder und Jugendliche (mögliche Kombination mit dem „Tool-Lab“-Projekt der BSW Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, BSW, nach dem Beispiel der Junior-Uni in Wuppertal).
  • Interkultureller Salon mit Schwerpunkt Bildung für Zuwanderinnen,
  • Stadtteilgarten mit HonsWerk-Terrassen am Lobach-Hang,
  • offene Stadtteilwerkstatt.

Diese Bausteine sollen sich möglichst ergänzen und gegenseitig stärken. Übergeordnetes Projektziel ist die Förderung einer chancengerechten, engagierten und solidarischen Stadtteilgemeinschaft, die von interkulturellem Austausch und Respekt geprägt ist. Gemeinsam zielen das „HonsWerk“ als Plattform für Bildung und Gemeinschaftsbildung und das INKA-Projekt als selbsttragender Stadtbaustein für die behutsame und sozial ausgewogene Erneuerung des Quartiers Honsberg auf die Stärkung der heutigen Bewohner/innen und vorhandener Stadtteilakteure (z.B. Stadtteil e.V. und Ins Blaue e. V.) sowie auf die Gewinnung neuer Bewohner, Akteure, Arbeitsplätze und Bildungsmöglichkeiten. „MUR, GEWAG und Stadt beabsichtigen, die INKA-Projektskizze gemeinsam weiter zu konkretisieren und zu prüfen“, teilt die Verwaltung in ihrer Vorlage mit. Und im Juni habe die Carl-Richard Montag Förderstiftung die gemeinnützige Projektgesellschaft „Urbane Nachbarschaft Honsberg“ gegründet, um mit ersten Aktivitäten im Quartier zu beginnen.

Die von den Architekturbüros ASTOC Architects and Planners und Zeller Kölmel Architekten aus Köln vorgelegte Machbarkeitsstudie, die die MUR Anfang dieses Jahres in Auftrag hatte, sei ermutigend. Und die Gespräche mit der Stadt Remscheid und Stadtteilakteuren zur näheren Bestimmung des Nutzungsprogramms seien sehr konstruktiv verlaufen. MUR, GEWAG und Stadt Remscheid seien gewillt, weiter eng zusammen zu arbeiten. Zitat: „Dazu zählen beispielsweise, dass die Stiftung Kapital, Personalressourcen und Wissen in Projektentwicklung und im Gemeinwohlmanagement einbringt, die GEWAG einen Teil ihrer Grundstücke und Wohnungsbestände im Stadtteil zur Verfügung stellt und die Stadt Remscheid Städtebaufördermittel für den Bau des Gemeinwohlbausteins HonsWerk und des Stadtteilgartens beantragt und die dafür benötigten Eigenmittel in Höhe von 20 Prozent der förderfähigen Kosten aufbringt.“

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Kommentare

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Jürgen Koball am :

Also, ich habe meine Kinder- und Jugendjahre 1960 - 1971 auf dem Kremenholl verbracht. Ich kenne hier keinen Stadtteil, der so vernachlässigt wurde.

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