Maskierte Frauen sind nur noch Busen und Po

Ich weiß ja nicht, wie es euch ergeht, aber ich habe den Eindruck, Frauen verändert hat. Sah man früher eine Frau an, weil man sie einfach schön fand, hielt sie dem Augenkontakt nur für den Bruchteil einer Sekunde stand. Dann wandte sie sich instinktiv ab und machte spontan einen auf desinteressiert. Frauen spielen ja gerne dieses Spiel und tun das Eine während sie das Andere meinen. Aber Corona hat alles verändert.

Seit dem sie maskiert durch den Supermarkt laufen, scheinen sie sich irgendwie sicherer zu fühlen. Die Maskierung bewirkt eben eine weitgehende Anonymisierung, die das Verhalten verändert. Das ist vielleicht genauso, wie in Internet-Foren, wo die Leute im Schutz ihres Pseudonyms Dinge aussprechen, die sie niemand auf den Kopf zusagen würden. Im Supermarkt fühlen sie sich hinter ihrer Maske sicher, weil sie wissen, dass man sie nicht wirklich erkennen kann. 

Normalerweise nimmt Mann ja das Gesicht einer Frau wahr und  entscheidet blitzschnell, ob er sie hübsch findet oder nicht. Trägt sie eine Maske, ist das schlicht und einfach nicht möglich. Damit sind eben die wesentlichen Merkmale eines Gesichts verdeckt und man tut sich ziemlich schwer damit, sie überhaupt als Frau wahrzunehmen. Ein Gesicht ist eben weit mehr als Mund, Nase und Augen. Ein Gesicht drückt unterschwellig viel über einen Menschen aus, das sich kaum in Worte fassen lässt. Ist sie fröhlich oder ernst, nachdenklich oder traurig: der Gesichtsausdruck verrät alles und nur wenige Frauen haben ausreichen schauspielerisches Talent, um ihre aktuelle Gemütslage zu verbergen. 

Man meint zu sehen, ob eine Frau glücklich ist oder eine Tonne an Problemen mit sich herumträgt. Einmal natürlich an ihrer Körperhaltung, vor allem aber an ihrem Gesichtsausdruck. Man spürt auch, ob sie sich ganz einfach so gibt, wie sie eben ist, oder eine Rolle spielt, um ein ganz bestimmtes Bild von sich zu vermitteln. Man merkt sofort, ob es sich um eine selbstbewusste Frau handelt oder eher um ein unsicheres Wesen, ob sie offen ist oder eher verschlossen, ob sie dem Leben positiv gegenübersteht oder eher eine verbissene Natur ist. Bei Saskia Eskens zum Beispiel weiß ich sofort, dass sie mit sich und der Welt unzufrieden ist und eher ein bösartiges Weib ist, von dem man sich besser fernhält. 

Wenn ich etwas tiefer in mich hineinhorche, spüre ich auch sofort, ob eine Frau Spaß am Sex hat oder eher der verklemmte Typ ist, der sich nicht gehenlassen kann kann. Auch dabei ist das Gesicht unverzichtbar. Mit Maske ist das alles ungleich schwieriger einzuschätzen. Eine Maske ist nämlich nicht nur ein Stück Stoff vor Mund und Nase. Sie blendet auch die wesentlichen Merkmale des Gesichts aus und nimmt damit der Frau einen Großteil ihrer Ausdrucksfähigkeit. Mit offenem Gesicht ist sie eine Persönlichkeit. Mit Maske ist sie nur noch ein Körper.

Ich zähle ja zu den Menschen, die die Schönheit einer Frau ganz wesentlich von ihrem Po abhängig machen. Entdecke ich daher in der Menge ein hübsches Gesicht, versuchen meine Augen automatisch einen Blick auf ihren Po zu erhaschen. Das geschieht nicht bewusst. Das ist einfach Teil meines männlichen Instinkts. Hat sie einen schönen runden Po, schalten meine männlichen Sensoren instinktiv auf erhöhte Aufmerksamkeit. Ist er unweiblich flach, peinlich ausladend oder weich wie ein Pudding, erlischt bei mir augenblicklich jedes Interesse und sie kann diesen Mangel mit keinem anderen Körpermerkmal wettmachen. Ob sie große oder kleinere Titten hat, ist mir ziemlich egal. Auch ob sie von der Natur mit schwarzen, blonden oder braunen Haaren versehen wurde, spielt für mich keine Rolle. Nur Haare unter den Achseln sind für mich ein absolutes no go. 

Manchmal will es auch der Zufall, dass ich hinter einer Frau hergehe und mich an der Bewegung ihrer Hinterbacken gar nicht sattsehen kann. Dann springt sofort mein Kopfkino an und ich stelle mir automatisch den Rest ihres Körpers vor. Nicht immer mit Erfolg, denn nicht selten dreht sie sich um und meine gerade angelaufene Erregungskurve schlägt schlagartig in Frustration um. Bei allen Vorlieben, ein hübsches Gesicht ist eben alles andere als unwichtig. 

 

Aber was geschieht, wenn das Gesicht verschleiert ist und der suchende Blick auf eine Barriere trifft? Ich meine, dass jetzt die Augen eine völlig neue Bedeutung bekommen. Die Augen einer Frau können ja sehr ausdrucksstark sein, auch wenn man das unter normalen Umständen eher unbewusst wahrnimmt. Doch wenn die Augen alles sind, was man zu sehen bekommt, versucht man instinktiv, darin alles zu lesen, was man zu erkennen hofft. Wobei ich festgestellt habe, dass eine Frau, die ihre Identität hinter einer Maske verstecken kann, weitaus länger den Blickkontakt hält, als sie es ohne Maske tun würde. Vielleicht versucht sie, auch in meinen Augen das zu lesen, was sie sonst nur flüchtig wahrnehmen würde. Oder sie fühlt sich einfach sicherer hinter der Blickschranke aus Stoff und kann daher ungezwungener auf meinen Blick reagieren. Für einen Psychologen wäre das sicher ein interessantes Thema. Für mich wird es wohl für immer eine unbeantwortete Frage bleiben. 

Auf jeden Fall steckt etwas Geheimnisvolles hinter einer Frau, die mir den Anblick ihres Gesichts vorenthält. Ich muss mir in der Fantasie ausmalen, was ich nicht zu sehen bekomme. Und das ist irgendwie so, wie eine halbtransparente Bluse, unter der man die Form des Busens erahnt, ohne ihn wirklich sehen zu können. Was man nicht sehen kann, steigert eben die Neugier und was man nur erahnen kann macht Lust darauf, entdeckt zu werden. Wobei es auch völlig neue Fantasiewelten eröffnet, wenn einem all die Frauen im Supermarkt wie wandelnde Brüste und Hintern vorkommen, weil alles andere einfach nicht zu existieren scheint.