Was war. Was wird. Zum Status unserer Auswanderergemeinschaft Mitte 2020

Nachdem ich euch zuletzt im vergangenen Oktober über den Status unserer Auswanderergemeinschaft informiert habe, ist es nun an der Zeit für ein ausführliches Update. Trotz des Corona Lockdowns hat sich nämlich in den letzten Monaten so einiges getan. Bevor die Flugzeuge am Boden bleiben mussten und die Schranken zugingen, hatten wir ja auch noch reichlich Besucher und Interessenten zu Gast.

Zwischen dem Besuch von Lisas Mutter im Januar und dem Besuch meiner Eltern im März, durften wir auch zahlreiche Panama-Interessierte auf unserer Finca begrüßen. Es war bereits der Notstand ausgerufen und die Quarantäne beschlossen, als unsere letzten Besucher zwangsweise abreisten. Wieder andere wollten noch kommen, schafften es aber aufgrund der Restriktionen nicht mehr so ganz.

Das Publikum ist sehr unterschiedlich, doch sie alle haben etwas gemeinsam. In der Regel sind es die Besten der Besten. Menschen die schon viel erreicht haben in ihrem Leben, die hart gearbeitet haben und die den Veränderungen in ihren Heimatländern nicht mehr weiter zuschauen können und wollen. Den Lauf der Zeit aufzuhalten scheint allerdings unmöglich, warum also nicht gleich den Kontinent wechseln?

So kamen wir in Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen. Vom österreichischen Bio-Bauer über den bayrischen Schlosser bis zum Schweizer Amtsarzt. Handwerksmeister, Geschäftsmänner, Unternehmer, Ärzte und Mediziner. Alle mit dem gleichen Ziel: Raus aus Europa und ab in ein freies Leben. So verwundert es auch nicht, dass ich die verregneten Nachmittage bis heute oft mit E-Mails schreiben und telefonieren verbringe.

Das (erste) Boot ist voll!

Doch die beste Nachricht ist ohnehin, dass wir vor kurzem den letzten Platz in unserer Auswanderergemeinschaft an die ideale Person vergeben konnten. Markus ist Anfang 50, steht mit beiden Beinen im Leben, hat jahrzehntelang hart gearbeitet und sucht jetzt einen Ort, wo er nochmal so richtig Gas geben kann. Schon während seinem kurzen Besuch Anfang Februar hat er uns eindrucksvoll bewiesen, dass er kein Mensch ist, der Andere im Regen stehen lässt.

Während solche Menschen im Mitteleuropa des Jahres 2020 abschätzig als „alte weiße Männer“ bezeichnet werden, sind sie bei uns höchst willkommen. Und da wir bei solchen Entscheidungen grundsätzlich keinen Druck ausüben, sondern den Leuten Zeit lassen die ganzen Eindrücke ihres mitunter recht anstrengenden Panama Aufenthalts zu verarbeiten, vergingen auch noch ein paar Monate.

Inmitten des totalen Lockdowns fiel dann schließlich die Entscheidung. Freilich gab es dadurch noch einen Haufen mehr Verzögerungen, doch mittlerweile konnten wir die Verträge über den großen Teich schicken und den Kauf amtlich machen. Bevor Markus persönlich wieder Einreisen und mit dem Hausbau beginnen kann, wird es wohl nochmal ein wenig dauern. Corona sei Dank.

Die Motivation ist davon jedenfalls unberührt, denn er plant fleißig an seinem Haus und sammelt alle Informationen die er irgendwie bekommen kann. Tja, ganz so wie ich vor knapp vier Jahren. Verzeiht mir bitte auch, dass ich bisher nur einzelne Namen und keine Fotos unserer Gemeinschaftsmitglieder veröffentlicht habe. Man kann sich vorstellen, dass dies nicht in allen Situationen hilfreich ist. Speziell wenn man noch zwischen den beiden Welten lebt. Eine ausführliche Vorstellungsrunde werden wir dann eines Tages bestimmt nachholen!

So, und mit der Vergabe unseres letzten Platzes ist das Boot nun sozusagen voll. Unsere Finca wird sich bald mit noch mehr Leben füllen. Es werden mehr Häuser gebaut werden und in naher Zukunft wird sich unser Traum von der Auswanderergemeinschaft schließlich erfüllt haben. Es war ein langer und steiniger Weg und manchmal schien die Situation ausweglos. Doch wie sagt man so schön? Ende gut, alles gut!

Ein neues Projekt für noch mehr Auswanderer!

Bereits im Beitrag vom vergangenen Oktober habe ich angedeutet, dass dies vielleicht nicht unser letztes Projekt sein wird. Bestärkt durch das ungebrochene Interesse an unserer Gemeinschaft, ja generell dem Standort Santa Fe bzw. Panama, habe ich diesen Gedanken ein wenig vorangetrieben. Was müssten wir tun um weiteren interessierten Auswanderern eine Heimat zu bieten? Einen sanften Start zu ermöglichen, eine Basis für ein neues Leben zu bieten?

Ja, kurz gesagt alles nochmal von vorne. Und nun glaubt es oder nicht, aber genau das werden wir machen! Mittlerweile ist es sogar richtig konkret geworden. Ein atemberaubendes und dennoch leistbares Grundstück unweit des Dorfzentrums von Santa Fe haben wir bereits ausfindig gemacht. Doch das allein reicht natürlich nicht, denn ohne ausreichende finanzielle Mittel tun wir uns da trotzdem ziemlich schwer.

Beeindruckt von all dem was wir bisher auf die Beine gestellt haben, fanden sich aber recht schnell einige Leute die bereit sind, uns dabei unter die Arme zu greifen. Der Plan ist nun, eine knapp 2,5 Hektar große Finca zu erwerben, in kleinere Parzellen aufzuteilen und diese bewohnbar zu machen. Ganz so wie wir es hier gemacht haben. Das neue Projekt trägt den schönen Namen „Santa Fe Paraiso“. Und das kommt nicht von ungefähr.

Die Bedingungen in Bezug auf die Infrastruktur sind dort grundlegend anders als hier bei uns. Eine Wasserleitung des kommunalen Wasserwerks führt bereits über das Grundstück. Stromleitungen sind in unmittelbarer Nähe. LTE Mobilfunkempfang aller vier Anbieter ist verfügbar. Restaurants, Supermärkte und die Busstation sowie die Schule und Apotheke sind fußläufig erreichbar. Ja sogar die Basis für eine Zufahrtsstraße ist schon vorhanden.

Und all das während das Grundstück selber komplett uneinsehbar ist, mit Panoramablicken auf den Santa Fe National Park und eigenem Bachlauf mit Badestelle. Es ist wahrlich ein Paradies. Doch bis es bewohnbar sein wird ist freilich noch eine Menge zu tun. Im ersten Schritt der Erschließung werden wir eine unbefestigte Straße anlegen bzw. deren Überreste renovieren.

Die einzelnen Teilstücke werden dann von einem Vermesser markiert. Und spätestens wenn das erledigt ist, werden wir das Projekt hier offiziell und mit vielen Fotos und Videos vorstellen. Wer bereits jetzt interessiert ist, kann sich gerne mit mir in Verbindung setzen. Eines sei gesagt: Der Preis wird nie wieder so niedrig sein wie jetzt, denn mit fortschreitender Erschließung müssen wir natürlich auch wieder viel Geld investieren.

Ihr seht schon, während das Hostel noch nicht ganz fertig ist, unsere beiden Häuser gerade mal im Bau sind, suchen wir schon wieder nach noch mehr Arbeit. Aber was tut man nicht alles, um noch ein paar mehr deutschsprachige Nachbaren zu haben?

3 Antworten

  1. Enzo Grella sagt:

    Hallo. Meinen Glückwunsch. Klingt toll. Was das neue Projekt betrifft, wäre ich sehr interessiert. Alles Gute weiterhin, Grüße, Enzo Grella

  2. Michael sagt:

    Das Foto ganz oben ist schön !
    Viel Erfolg weiterhin, du schaffst das !
    🙂

  3. Reino sagt:

    Guten Morgen nach Santa Fe!

    Ja lieber Simon, das wird!! Und auch wenn ja Flieger wieder in der Luft sind – aussteigen dpürfen wir in Tocumen ja wohl noch nicht – hoffentlich sehr bald wieder.
    …es ist ja noch ein bischen Regenzeit 😉 also hast auch noch einige Nachmittage zum schreiben und Du wirst sehen: Paraiso wird ein Hammer!!
    VLG, Reino

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