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reichsnährstands-denke

Historikerkommission

Das Bauerntum war eine Grundlage des nationalsozialistischen Staates


Ernährungspolitik war im Nationalsozialismus von Anfang an eine Aufgabe von höchster Bedeutung. Nie zuvor und nie danach war in Deutschland eine Interessenvertretung mit ähnlichen Vollmachten ausgestattet gewesen. Eine unabhängige Historikerkommission legt einen Bericht über die Vorläufer des Bundeslandwirtschaftsministeriums vor.

Von Ulrich Schlie | NZZ

«Es hat mir öfters wirklich weh getan, wenn tüchtige und anständige Beamte fast ängstlich um Entschuldigung baten, wenn sie eine abweichende Meinung äusserten, was früher unter Herren Pflicht und selbstverständlich war. Man hat aus dem Beamtentum etwas ganz anderes gemacht, als es früher war, aus einer führenden Schicht eine rein ausführende.» Als Fritz-Dietlof Graf von der Schulenburg im Frühjahr 1943 nach nur wenigen Monaten aus seiner Position als Zentralabteilungsleiter des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft freiwillig ausschied, war er zu der Überzeugung gelangt, dass sich die Politik in Abhängigkeiten begeben hatte, die der Staatstradition und den Grundsätzen des Beamtentums zuwiderliefen.

Am 7. Oktober 1935 spricht Adolf Hitler beim zwischen 1933 und 1937 jährlich ausgerichteten Reichserntedankfest auf dem Bückeberg. Foto: Keystone / Hulton



Schulenburg, 1944 wegen seiner Beteiligung am Staatsstreichversuch vom 20. Juli 1944 hingerichtet, war die Ausnahme. Die Mehrheit der Beschäftigten im Reichsernährungsministerium war, wie er damals schrieb, innerlich gebrochen, sie «suchte ihre Ansichten nur noch durch Hintertüren durchzusetzen».

Historikerkommission legt Bericht vor

Der jetzt an die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner übergebene Bericht über das Bundeslandwirtschaftsministerium und seine Vorläufer erfasst die wechselvolle Verwaltungsgeschichte des Hauses seit 1919. Eine unabhängige Historikerkommission hat die Verflechtung des Ministeriums in die nationalsozialistische Rassen- und Siedlungspolitik, seine Mitwirkung an der Vorbereitung des «rasseideologischen Vernichtungskrieges» und seinen Anteil an den Verbrechen der Besatzungsherrschaft untersucht. Es geht um die Frage, warum gerade im deutschen Ernährungsministerium der Nachkriegszeit unter den leitenden Beamten ein besonders hoher Anteil an ehemaligen Parteigenossen der NSDAP und ehemaligen SS-Mitgliedern beschäftigt war – im Jahr 1959 wies man das Allzeithoch aller Bundesministerien aus.

Der Nationalsozialismus verstand sich als Massenbewegung der Modernisierung mit rückwärtsgewandten Elementen. Anfang der 1930er Jahre war noch gut ein Drittel der Deutschen in der Landwirtschaft tätig. Der Agrarfrage kam in den frühen 1930er Jahren bei der Festigung der Macht der NSDAP eine besondere Rolle zu. Der Nationalsozialismus hatte das Bauerntum zur Grundlage der Nation erklärt und sorgte mit seinem Etikett vom Bauernstaat für eine ideologische Hebung des Bauernstandes.

Reichsbauernführer Walther Darré spricht am 13. Dezember 1937 während einer Grosskundgebung des faschistischen Reichsnährstandes in Goslar. Foto: Bundesarchiv, Bild 183-H1215-503-009 / Cc-By-Sa 3.0


Bauernstaat und Industrialisierung waren in der nationalsozialistischen Ideologie keine Gegensätze.
RNST-Plakat um 1938 - (Abb. LEMO)
In wenigen Monaten wurden nach dem Amtsantritt von Reichsernährungsminister R. Walther Darré im Juni 1933 auf Basis von dessen utopischen Vorstellungen von einem «Neuadel aus Blut und Boden» die organisatorischen und gesetzlichen Rahmenvorgaben der Landwirtschaftspolitik grundlegend neu gestaltet. Der von Darré aufgebaute Agrarpolitische Apparat erwies sich in den Jahren nach der Machtergreifung als grosse Stütze der nationalsozialistischen Führung bei der zügigen Umgestaltung der Landwirtschafts- und Ernährungspolitik ebenso wie bei der personellen Umgestaltung des Reichsernährungsministeriums. Darrés «Staatsgedanke von Blut und Boden» galt als Voraussetzung für die Bildung der klassenüberwindenden Volksgemeinschaft. In Darré verband sich die doktrinäre Starrheit des Theoretikers mit der Machtversessenheit des Fanatikers.

Schild am Amtssitz (Abb.LEMO)
Dass sich Darré trotz erwiesener Unfähigkeit als Minister pro forma halten konnte, lag am starken zweiten Mann, dem seit 1942 auch offiziell mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragten Staatssekretär Herbert Backe. Hitler hatte Backe in seinen Tischgesprächen einmal als «Tausendsassa in der Ernährung von Zivilbevölkerung und Wehrmacht in Friedens- und Kriegszeiten» bezeichnet. Als Auslanddeutscher im Kaukasus aufgewachsen, hatte Backe aus Sowjetrussland in seinem Gepäck eine gleichzeitige Ablehnung von Bolschewismus und liberalem Bürgertum als politische Ordnungsvorstellung mitgebracht. Im Ministerium hatte er bald alle Fäden in der Hand und nutzte den Apparat als Instrument der nationalsozialistischen Machtpolitik. Backe setzte im Auftrag Görings 1941 geheime Weisungen in Vorbereitung des Einmarsches der Wehrmacht in die Sowjetunion um.

Herbert Backe, Staatssekretär im
Reichsministerium für Ernährung und
Landwirtschaft (Aufnahme: 2. Juni 1942).
Foto: Bundesarchiv, Bild 183-J02034 / Cc-By-Sa 3.0
Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs hatten die ernährungswirtschaftlichen Fragen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Ersten Weltkriegs – eine Bedeutung, die die Rolle des Ministeriums im Gesamtgefüge des nationalsozialistischen Herrschaftssystems, seinen Anteil an Verbrechen ebenso wie die innere Balance der Aufgaben und Schwerpunkte des Ministeriums signifikant veränderte. Siedlungspolitik in den besetzten Ostgebieten, Kriegsernährungswirtschaft, die Behandlung der Fremdarbeiter, das sogenannte «Hungerkalkül» begründen einen Zusammenhang zwischen «Arbeit, Brot und Völkermord», wie es der Wirtschaftshistoriker Adam Tooze formuliert. Der Personalaustausch zwischen dem Reichsernährungsministerium und dem Rasse- und Siedlungshauptamt war dabei fliessend. Spätestens mit dem Dienstantritt Backes als Geschäftsführender Minister im Mai 1942 vollzog das Haus eine «Totalkapitulation» gegenüber den Systemen Himmlers und Görings. Das Reichsernährungsministerium war endgültig zum willfährigen Instrument der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie degradiert.

Eine Frage der Schuld

Ernährungspolitik war im Nationalsozialismus von Anfang an eine Aufgabe von höchster Bedeutung. Der Aufbau eines Terror- und Vernichtungssystems, insbesondere durch die multiple Ermächtigung des Reichsführers SS Heinrich Himmler, ist wesentlich seit der Übernahme des Ministeramtes durch Darré im Juni 1933 auch aus dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft ermöglicht worden.

Die traditionellen Errungenschaften des Berufsbeamtentums, die in Preussen und im Reich gepflegten Traditionen und das damit verbundene Ethos des Beamten haben sich im entscheidenden Moment der ideologischen Durchdringung und der Sphärenvermischung mit einer nationalsozialistischen Partei und ihrem Allmachtsanspruch als nicht stark genug erwiesen.

Ehrenurkunde «Für Treue am Bauerntum», ausgestellt für einen Landarbeiter in Tellow bei Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern (August 1938). PD

Das wäre notwendig gewesen, um eine entsprechende firewall gegen die unzulässige Durchdringung, gegen den Missbrauch der ministeriellen Aufgaben zu errichten und die dort wirkenden Berufsbeamten so zu imprägnieren, dass sie sich der Ausserkraftsetzung von Recht und Anstand hätten entschieden genug entgegenstemmen können. In der umfassenden Kooperationsbereitschaft der Ministerialbürokratie, die von so unterschiedlichen Motiven wie Dienstethos, Selbstüberschätzung («mitmachen, um Schlimmeres zu verhüten»), einer folgenreichen Fehleinschätzung der tatsächlichen Natur des Nationalsozialismus bis hin zu absichtsvollem Wegsehen und Nicht-wissen-Wollen gespeist ist, liegt das eigentliche Skandalon der «Bürokratie der Vernichtung» (Raul Hilberg). Beinahe bis Kriegsende funktionierte die Maschinerie auch des Reichsernährungsministeriums, weil die ihr zugrunde gelegte innere Logik des Verwaltungshandelns nicht infrage gestellt wurde.

Schweigen der Nachkriegsgesellschaft

Die Fragen nach der nationalsozialistischen Vergangenheit von Beamten und Angestellten, darin unterscheidet sich der Befund dieses Kommissionsberichts keineswegs von demjenigen anderer Ministerien, sind in der Bundesrepublik nicht besonders beharrlich gestellt worden. Mit dem Argument, man benötige Fachleute, wurden ab Mitte der 1950er Jahre im Ernährungsministerium besonders viele «Ehemalige» eingestellt. Noch 1984 wurde mit Walther Florian ein ehemaliger SS-Mann und Angehöriger der «Kampfgruppe Fegelein» trotz Protesten der jüdischen Opferverbände zum Staatssekretär berufen, der in dem bei seinem Eintritt ins Ministerium eingereichten Lebenslauf seine einstige SS-Mitgliedschaft «vergessen» hatte. Interesse an der Aufarbeitung der Geschichte des Hauses war von ihm nicht zu erwarten. Auch die lange widerstrebende Haltung des Ministeriums zur Abgabe von Souveränität an die Europäischen Gemeinschaften kann mit fortwirkenden nationalistischen Denktraditionen aus der Zeit des Nationalsozialismus in Verbindung gebracht werden und erklärt manches Zögern bei der Gestaltung der europäischen Agrarpolitik.

Nachwirkungen in die Bundesrepublik bis heute haben auch der Reichsnährstand und das sogenannte Reichsnährstandsdenken, wie es die starke Stellung des Deutschen Bauernverbandes erklären mag. Das Reichsnährstandgesetz von 1933 hatte die Verbindung des Neuaufbaus einer ständisch gegliederten Interessenvertretung mit ministeriellen Aufgaben geschaffen. Die Zugehörigkeit zum Reichsnährstand, der über eine Dienstherrenfähigkeit verfügte und Ordnungsstrafgewalt ausübte, beruhte auf gesetzlichem Zwang, und er konnte zum Zweck der Markt- und Preisregelung rechtsverbindliche Regelungen auferlegen.

Nie zuvor und nie danach war in Deutschland eine Interessenvertretung mit ähnlichen Vollmachten ausgestattet gewesen. Wer aus der Geschichte lernen will, muss sich ihr stellen, insbesondere auch den unangenehmen Seiten. Die Kommissionsberichte über die Vergangenheit der deutschen Bundesministerien hätten indes ihren Sinn verfehlt, wenn sie am Ende als eine Art Pflichtübung nebeneinander ins Regal gestellt würden. Sie sollten vielmehr Anlass sein, um junge Beamte und Anwärter von heute mit den darin thematisierten Grundfragen und Gewissenskonflikten vertraut zu machen.

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  • Ulrich Schlie ist Professor of Practice und Historiker. Er gehört dem deutschen Auswärtigen Dienst an und war von 2005 bis 2014 Leiter Planungsstab und Politischer Direktor im Bundesministerium der Verteidigung.


der landwirtschaftliche nebenerwerbshof der kronshages unterstand in diesen ns-herrschafts- und kriegszeiten zwangsweise den ns-"reichsnährstand"-auflagen und ihrer ständischen zwangsideologie und wurde damit auch zu einem "kriegswichtigen" betrieb erklärt, wodurch auch der mitarbeiter-einsatz zentral reglementiert wurde, ggf. auch zwangsarbeiter eingesetzt wurden, um keine ertragseinbußen hinnehmen zu müssen.

erna kronshages "blaumachen" im herbst 1942 war also keineswegs nur eine familieninterne angelegenheit, sondern musste "von amts wegen" in einem kriegswichtigen "reichsnährstand-betrieb" angezeigt und gemeldet werden, denn erna war als "haustochter im elterlichen betrieb" ja als land-/hauswirtschaftliche arbeiterin dort offiziell berufstätig angestellt.

deshalb schickte die zunächst angesprochene ns-gemeindefürsorgerin erna anschließend zum amtsärztlichen dienst der kreisgemeinde, der die ursache der plötzlichen verstimmung und arbeitsverweigerung untersuchen und beurteilen sollte - ... es gab ja damals nicht etwa einen "gelben schein" vom hausarzt, wie das heute üblich ist bei einer arbeitsunfähigkeit als mitarbeiter, denn die hausärzte waren zu kriegszeiten rar, und im "reichnährstand"-wesen musste im weiteren sinne der zuständige "betriebs"-arzt konsultiert werden: die arbeiterschaft in der zwangsreglementierten landwirtschaft war damals eher "militärisch" auf effizienten ertrag durchorganisiert - auch im hinblick auf etwaige ost- und zwangsarbeiter vielleicht in der nachbarschaft. 

von daher ist es in diesem zusammenhang so wichtig, auf das in jeder beziehung herausragende "wirken" mehr im schlechten als im guten der landwirtschaft bzw. des reichsbauerntums und dieses "reichsnährstands"-wesens und seiner funktionäre und ns-parteigenossen in diesen jahren hinzuweisen: "Der Nationalsozialismus hatte das Bauerntum zur Grundlage der Nation erklärt und sorgte mit seinem Etikett vom Bauernstaat für eine ideologische Hebung des Bauernstandes."

am 13.9.1933 wur­de der "eichs­nähr­stand" aus der tau­fe ge­ho­ben. die­ser war ei­ne selbst­ver­wal­tungs­kör­per­schaft öf­fent­li­chen rechts. die mit­glied­schaft war ge­setz­li­ch vorgeschrieben und er­folg­te nicht, wie noch bei anderen ns-organisationen, durch frei­wil­li­gen bei­tritt. al­le in der land­wirt­schaft tä­ti­gen men­schen, ver­ei­ne und ver­bän­de, die dem reichs­nähr­stand an­ge­glie­dert wa­ren, land­wirt­schaft­li­che ge­nos­sen­schaf­ten, per­so­nen, die im land­han­del tä­tig wa­ren, und sämt­li­che kör­per­schaf­ten öf­fent­li­chen rechts, die zur durch­füh­rung der markt­ord­nung ge­bil­det wor­den wa­ren, muss­ten kor­po­ra­tiv die­ser zwangs­or­ga­ni­sa­ti­on an­ge­hö­ren.

da­durch, dass die orts-, kreis- und lan­des­bau­ern­füh­rer zu­gleich amts­lei­ter des am­tes vor ort sind, hat die par­tei in fach­li­cher und per­so­nel­ler hin­sicht ei­nen un­mit­tel­ba­ren und dau­ernd wirk­sa­men ein­fluss auf die tä­tig­keit des "reichs­nähr­stan­des".

ge­ne­rell regelte der "reichs­nähr­stand" die agra­ri­sche pro­duk­ti­on, den ver­trieb der er­zeug­nis­se, die prei­se und sei­ne mit­glie­der im sin­ne der „blut-und-bo­den“-ideo­lo­gie in­dok­tri­nie­ren. zu die­sem Zwe­cke rich­te­te dar­ré auf al­len ebe­nen sei­ner or­ga­ni­sa­ti­on drei haupt­ab­tei­lun­gen ein. 
  • die haupt­ab­tei­lung I („der men­sch“) war für die er­zie­hung und kon­trol­le der mit­glie­der und ih­rer an­ge­hö­ri­gen [!] zu­stän­dig. da­zu zähl­ten „sip­pen­pfle­ge und sip­pen­for­schun­g“, die her­stel­lung und si­che­rung der bäu­er­li­chen „be­triebs­ge­mein­schaf­t“, die „schu­lun­g“ der land­ju­gend und der land­frau­en, die rechts­be­ra­tung und die „be­rufs­stän­di­sche lei­bes­er­zie­hun­g“. die­se auf­ga­ben ent­spra­chen der „men­schen­füh­run­g“ der nsdap.
  • die haupt­ab­tei­lung II („der hof“) küm­mer­te sich um al­le fra­gen, die mit der lan­dwirt­schaft­li­chen er­zeu­gung zu tun hat­ten. 
  • der haupt­ab­tei­lung III („der mark­t“) ob­lag die re­ge­lung der ord­nen­den tä­tig­keit der markt­ver­bän­de. 
gemeinsam mit der "nationalsozialistischen volkswohlfahrt" (nsv) und deren in rassenhygiene top-ausgebildeten und blind mit der parteilinie mittrottenden ortsfürsorgerinnen, krankenschwestern und familienpflegerinnen bildete sich besonders in den kleineren landgemeinden wie senne II damit eine umfassende soziale stütze und hilfe für die familien - und gleichzeitig damit eben auch eine gestrenge erbgesundheits-, und sippenkontrolle, die festgestellte unregelmäßigkeiten in ihrem weltbild rigoros anzeigten und weitermeldeten und maßnahmen einleiteten.

und es gibt ja indizien genug, dass letztlich diese funktionsabläufe und die rasseideologische gesamtausstattung der sogenannten "reichnährstands-denke" maßgeblich initial mitbewirkt haben, dass erna's 484-tägiges ns-euthanasie-mordmartyrium da im oktober 1942 seinen lauf nahm.

„blut und boden“ war also der zentrale begriff der nationalsozialistischen ideologie. die völkische ideologie des germanisch-völkischen "artaman-bundes" prägten ja die schriften jenes reichsbauernführers walther darré, die jetzt dem volk eingetrichterten vorstellungen der blut-und-boden-ideologie in der landwirtsachaft, die vor allem von adolf hitler, heinrich himmler und baldur von schirach aufgenommen wurden und die nationalsozialistische agrarpolitik bestimmte. darré betrieb die umsetzung seines siedlungs- und auslesekonzepts als leiter des reichsamts für agrarpolitik, reichsbauernführer, reichsminister für ernährung und landwirtschaft und eben auch als leiter des rasse- und siedlungshauptamtes der ss, deren vorstellungswelt er nachhaltig prägte. er setzte sich aufgunddessen besonders auch für die etablierung eines nach heutigem verständnis eher verquer verbrämten "reichserbhofgesetzes" ein, um "die Bauerngemeinschaft als Blutquelle des deutschen Volkes zu erhalten", was den alten überkommenen "teutschen" bauern-"stand" zur neuen blüte verhelfen sollte...

und von dieser vorstellungswelt waren dann auch die gemeinde"fürsorgerinnen" des nationalsozialistischen "volkswohlfahrt" geprägt und ideologisch durchdrungen, die im ort "nach dem rechten" schauen mussten - und die dann wegen ihrem "blaumachen" auch erna kronshage zum amtsärztlichen dienst schickte, weil man sich eben als "kriegswichtiger" betrieb keine "bummelei" mit irgendwelchen von der linie abweichenden "spinnereien" im kopf leisten konnte und wollte.


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dieser "reichsnährstand" als "staat im staat" - als ideologische bewegung, war ja eine ständische organisation der agrarwirtschaft und agrarpolitik, die wie eine kaste als körperschaft des öffentlichen rechts als selbstverwaltungskörperschaft mit eigener satzung sowie eigenem haushalts-, beitrags- und beamtenrecht eingerichtet war und bis 1948 bestand. man stattete also diesen "stand" mit ideologischen extra-privilegien aus, und wollte so rasse und blut und acker und krume und getreidegarbe und fleischproduktion als zentralen kern im volkstum etablieren.

und erna zeigte dazu nicht mal den "nötigen stolz" und das nötige selbstbewusstsein, sondern hatte andere flausen im kopf und verweigerte sich "ihres dienstes am volk" - so oder ähnlich wird das fazit der "verfehlung" damals gelautet haben - und von da an gab es auf dieser immer schiefer werdenden ebene schließlich keinen halt mehr ...



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