Die Lupine – das heimische Soja-Pendant

Die Lupine fällt schon allein durch ihre bunten Blütenstände auf. Sie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und bereichert die vegane Ernährung. Die Samen dieser Pflanze gelten als Soja-Ersatz und bringen interessante Eigenschaften mit.

Schon vor vielen Jahren war die Lupine als Nahrungsmittel bekannt. Allerdings brachte sie damals noch einige ungesunde Eigenschaften mit. Inzwischen sind neue Sorten gezüchtet worden, die die Lupine zu einer interessanten Nutzpflanze machen.

Viel Eiweiß in der Saat

Etwa um 2000 vor Christus hatte die Lupine einen ähnlichen Stellenwert wie Getreide. In Ägypten wurde sie auf Feldern kultiviert und als wertvolles Nahrungsmittel betrachtet. In vielen Ländern rund um das Mittelmeer entdeckten die Menschen die Lupine damals ebenfalls für sich. Allerdings mussten die Samen zu der Zeit noch extra behandelt werden, um den Magen nicht zu sehr zu belasten. Grund war der hohe Anteil an Alkaloiden, die sich in einem bitteren Geschmack bemerkbar machten. Sie waren nur schwer verdaulich und verursachten so manches Mal Magenbeschwerden.

Im Laufe der Jahre wurden Lupinensorten gezüchtet, die einen deutlich geringeren Anteil an Alkaloiden besitzen. Deshalb entfällt die Vorbehandlung nun. Die sogenannten Süßlupinen gibt es inzwischen in Gelb, in Weiß und in Blau. Sie werden auf Feldern angebaut. Die essbaren Samen befinden sich in Kapseln, die mit Hilfe von Mähdreschern geerntet werden.

In Naturkostläden und in Reformhäusern wird Mehl aus den Lupinensamen angeboten. Die reinen Kerne sucht der Lupinenfan aber vergeblich. Dies ist dem immer noch vorhandenen Anteil an Alkaloiden geschuldet. Es wäre einfach zu aufwendig, die Kerne einzeln zu prüfen. Das Mehl gilt als glutenfrei und wird auch gern verschiedenen Backwaren zugesetzt. Durch diese Beigabe sollen sie länger haltbar werden. Vor allem bei besonders eiweißhaltigem Brot verwenden Bäcker gern Lupinenschrot, denn dieser verfügt über viel Eiweiß. Auch als Tofu oder in Kaffeeersatzprodukten werden Lupinensamen gern verwendet. Allerdings hat der bittere Beigeschmack den Siegeszug der Lupine im Verkaufsregal bislang ausgebremst.

Die wertvollen Inhaltsstoffe können sich durchaus mit denen der Soja-Bohne messen. Der Proteingehalt liegt bei etwa 40 Prozent. Hinzu kommen essenzielle Aminosäuren, Vitamine A und B1, sowie diverse Mineralstoffe. Darüber hinaus stammt die Lupine in der Regel aus heimischen Anbaugebieten und hat so oftmals eine deutlich bessere Ökobilanz als weit gereiste, ursprünglich aus Asien stammende Sojabohnen.

Bildurheber: leonidtit / 123RF Standard-Bild

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Ein Kommentar

  1. Julia von O-Müll Antworten

    Lupinen habe ich auch erst vor Kurzem durch den Lupinenkaffee entdeckt. Der Lupinenkaffee ist geschmacklich etwas gewöhnungsbedürftig, aber für meinen koffein-empfindlichen Magen eine gute Alternative. Bei uns gibt es einen Hofladen, der dort den eigenen Kaffee verkauft. 🙂 Muss man auf jeden Fall mal probieren!
    LG Julia

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