Die "Friedenstaube Trump" - so hätten POLI-TICKER, Trump und die Republikaner es wohl gern. Allein: Die ganze Sache stinkt zum Himmel wenn man hinter die Kulissen schaut!
Ein typisches Beispiel, wie rechte Propaganda für Trump gemacht wird:
Rhetorische Frage, die eine Absicht der Medien (des Fernsehens) unterstellt, dabei allerdings die Tatsachen verschleiert. Wahres mit Unwahrem so vermischt, dass eine 'Verschwörung' unterstellt werden kann, um die angeblichen guten Taten des Herrn Trump zu verschweigen.
Was tatsächlich dort verhandelt wurde ist eine Kapitulation Amerikas - Trump braucht 'Erfolge', und dazu wird dieses Eingeständnis des Scheiterns der USA in Afghanistan hier hochgepusht. Es ist also genau das Gegenteil dessen, was die/der Poli-Ticker verbreitet: Trump'sches Versagen!
"America is making these concrete concessions in exchange for unenforceable promises from an untrustworthy enemy."
Ü:(Amerika macht diese konkreten Zugeständnisse im Austausch gegen nicht durchsetzbare Versprechen eines nicht vertrauenswürdigen Feindes)
Es handelt sich nämlich gar nicht um ein "Friedensabkommen", sondern um eine Art Vorgeplänkel, Absichtserklärungen und einseitige Konzessionen der USA an die Taliban. So bezeichnet: "..the U.S. sponsored peace process..". Der wirkliche Friede muß erst noch zwischen der Afghanischen Regierung und den Taliban ausgehandelt werden - wenn schon ein überwiegendes Kontingent der US Truppen abgezogen ist. Glaubt da noch irgendwer tatsächlich daran, dass die Taliban Ruhe geben werden? Nicht bevor sie in der Regierung das Sagen haben.
Zudem gibt es eine größer werdenden Opposition gegen den US Truppenabzug aus Afghanistan, die den Trump'schen Plänen das Geld für seine Pläne entzieht und so für den Verbleib von US Truppen in jetziger Stärke sorgt.
Schauen wir doch einmal auf einige Pressestimmen, die diese Angelegenheit zerlegt haben und dazu Bedenken anmelden:
" .. It is true that the conflict in Afghanistan has been long (19 years), deadly (more than 2,400 Americans have lost their lives), and frustrating. It is true that Americans want it to end. And a true peace deal would bring welcome relief not just to the United States, but also to an Afghan nation that has seen indescribable pain and suffering. But there is no hope for peace when your opponent intends to continue the fight, and the hope for peace diminishes further still when the proposed peace agreement diminishes allies and strengthens your enemies .. If you read the peace agreement itself, you’ll note immediately that it gives the Taliban a series of concrete, measurable gifts. First, there’s an immediate allied withdrawal – down to 8,600 American troops (and proportionate numbers of allied troops) within 135 days. The remainder of American and allied forces will leave within 14 months .. At the same time, the United States will immediately and substantially reinforce the Taliban by seeking the release of 5,000 Taliban prisoners by March 20. Even worse, the United States further agreed to a goal of “releasing all remaining prisoners over the course of the subsequent three months.” It will do this at the same time that it commits to the “goal” of removing sanctions from members of the Taliban that include travel bans, asset freezes, and an arms embargo .. "
President Trump's Disgraceful Peace Deal with the Taliban
" .. Doch das eigentliche Ziel von US-Präsident Donald Trump ist es, sein Versprechen zu halten und die US-Truppen nach Hause zu holen. Denn die Amerikaner haben diesen Krieg satt. Sie wissen, dass die Taliban, die früher bezichtigt worden waren, „das Blut von Amerikanern an ihren Händen“ zu haben, nicht zu besiegen sind.
Sie wissen, dass es keinen Sinn mehr hat, das militärische Engagement zu verlängern. Und sie wollen, dass ihnen zumindest schmachvolle Bilder wie nach dem überstürzten Abzug aus Saigon erspart bleiben, die bis heute mit dem Vietnamkrieg verbunden sind .. " [Der Krieg in Afghanistan war falsch]
Wenn man nun das folgende in bei NPR zu lesen bekommt
" .. Separately, in Kabul, Afghanistan, U.S. Defense Secretary Mark Esper and NATO Secretary General Jens Stoltenberg signed a joint declaration with the Afghan government — represented by President Ashraf Ghani — that commits the Afghans to these up-coming negotiations with the Taliban and to provide Afghanistan with security guarantees as this process unfolds .. "
fragt man sich:
Was zum Teufel hat die NATO mit diesem von den USA angefangenen Krieg zu tun?
Das hatte ich schon einmal am 03.03.2020 gefragt - und es ist keine Antwort darauf gefunden worden.
Nimmt man die Informationen aus den verschiedenen Quellen zusammen und schaut sie kritisch durch, dann wird klar, dass die euphorische Lobpreisung im ganz oben gezeigten Bild (tweet von Poli-Ticker) nur von einem Menschen stammen kann der die Meldungen des Weissen Hauses für bare Münze nimmt ohne sie zu hinterfragen. Dazu passen viele andere tweets, die Verschwörungstheorien und schon längst widerlegte Lügen auftischen.
Bedauerlicherweise ist diese Person nicht allein und die Äusserungen sind bestimmt nicht zufällig - denn es gibt hier bei uns tatsächlich eine starke 'Truppe' von Trump Verehrern, solchen, die auch die glücklicherweise hinter uns liegenden Hitlerjahre immer noch gern wieder aufleben lassen würden. Hoffen wir, dass der Spuk irgendwann aufhört und wir im nächsten Jahr wieder einen 'normalen' Präsidenten der USA im Amt finden.
Siehe auch → Afghanistan *update* [07.03.2020]
An und für sich das das offizielle Eingeständnis "20 Jahre Krieg - alles umsonst gewesen". (Oder jedenfalls nicht für die Zwecke, für die er vordergründig mal angefangen wurde.)
Völlig umsonst ja nur wenn man den zuerst verfolgten Zweck der Entmachtung der Taliban sieht - entlang dieser 'Expedition' haben die Rüstungshersteller der USA mächtig viel Geld verdient .... und die toten Soldaten sind 'für das Vaterland' gestorben. Mehr hätten sie wegen ihres mangelhaften Bildungsstandes zu hause wohl kaum erreicht.
Hier wurde es vorgezogen so zu tun als ob man die Angelegenheit in der Hand hätte. Vietnam war wohl doch eine Lektion, die man nicht noch einmal erteilt haben wollte .... bekommen allerdings einige in Kongreß und Senat die Oberhand, so könnte es von vorne losgehen.
Soweit ich die Berichte von Nahost-Kundigen außerhalb unserer Einlullungspresse kenne, so ergibt sich einem ein sehr anderes Bild von dem Land und seinen Strukturen - inklusive dem, weshalb die Amerikanern überhaupt dort mal hineingegangen sein könnten.
Einmal: Anschläge vom 11ten September - Totaler Bullshit. Ein Haufen voller radikalisierter Saudis, die sich im Niemandsland zwischen Afghanistan und Pakistan verstecken und die vorher mit ihrer radikalen Ideologie aus verschiedenen anderen Ländern vertrieben wurden - damit hat Afghanistan als Land recht wenig zu tun. Vor allen Dingen gehörten die nicht zu den Taliban.
Die Taliban selbst sind wohl eigentlich mal eine nationale "Bewegung" gewesen (wenn man es so nennen will), also eine einheimische Sache, und sie haben wohl vielmehr gegen die Machenschaften und Gebietsaufteilungen der verschiedenen Warlords in Afghanistan gekämpft.(Dazu gehörte angeblich auch das Opiumgeschäft.)
Als die Amerikaner kamen, erhielt dieser Kampf einen starken Dämpfer - die Strukturen der Warlords, die massiv unter Beschuss standen, wurden in ihren alten Zustand zurückversetzt, zu alter Stärke verholfen und von den Amerikanern fortan geschützt. (Umsonst nannte man nicht unter der Hand den Präsidenten von Afghanistan den "Bürgermeister von Kabul"... Weil sein Einflussbereich nicht weiter als das reichte.)
Gegen ein voll ausgerüstetes Militär kommen natürlich ein paar Männer mit Kalaschnikow, die auf Eseln reiten, nicht an... Also geriert die "Bewegung" ins Hintertreffen bis hin zur Bedeutungslosigkeit in Afghanistan (an ihrer Stelle trat ja das, was man "Al Kaida" nannte).
Inzwischen haben sich die Verhältnisse wieder etwas geändert - die USA benutzten Afghanistan als Freiluft-Drohnenübungsplatz, töteten dabei viele Zivilisten, machten sich durch diese Machenschaften nicht gerade beliebt im Land.
Der Grund für erneuten Widerstand wuchs also.
Zwischendurch verlor Al Kaida an Bedeutung im Nahen Osten (in Afrika sind die noch wesentlich aktiver und präsenter), der IS floh aus Syrien und dem Irak nach Afghanistan, als dort der Krieg rückläufig wurde, und machte dadurch Al Kaida ernsthafte Konkurrenz.
Für die Taliban stellen die ebenso eine Konkurrenz da, weil die hauptsächlich aus ausländischen Söldnern und Kämpfern bestehen, die Afghanistan lediglich zu ihrer Ausweichbasis machen wollen, weil sie anderswo 'rausgeworfen wurden - zu einer Art "Durchgangsstation" -, und sich für das Land und seine Verhältnisse darin nicht die Bohne interessieren.
Unterm Strich kann man also sagen: Die Sache ist und bleibt ein unveränderlicher Hexenkessel. Jedenfalls so lang sich das Ausland immer wieder einmischt, nur um billiges Öl zu bekommen, und so lang immer wieder Ausläufer gescheiterter Nahost-Politik der Länder der ersten Welt nach Afghanistan strömen, die, quasi, seinen eigenen "Findungsprozess" stören.
Den USA muss diese Sache allmählich zu teuer werden, und die Experimente, die sie mit ihren Drohnen dort machen durften - entweder haben sie das, was sie wollten, oder sie können auch nach einem Abzug auf anderem Weg munter weiter damit machen, sodass es nicht den Beinbruch darstellt, aber sich in der heimischen Öffentlichkeit gut liest und gut ankommt.
Es besteht nur in einem Punkt bei allen Berichten Einigkeit:
Die Taliban sind nicht zu 'besiegen', weil es sich um einen Guerillakampf handelt, bei dem der Aggressor ein standardisiertes Militär gegen Rebellen führt, die ihren Grund und Boden und ihre Lebensart verteidigen - das geht nie gut, siehe Kuba, siehe Vietnam, siehe Korea.
Mir stellt sich da stets die Frage:
Was haben - in drei Teufels Namen - die USA in Afghanistan zu suchen?
Und wenn dann sowas wie 9⁄11 kommt sage ich: Auch das ist eine Folge von US Kolonialismus und Versuch der Weltherrschaft durch Militärmacht und verdeckte Operationen.
Ja, das kann man so sagen. Denn diese Feststellung, die zieht sich durch Aktionen von verschiedenen Nationen, sogar durch verschiedene politische Systeme. (Der erste Afghanistankrieg Ende der 80er wurde ja noch von der Sowjetunion bestritten. - Obwohl, da waren die Verhältnisse noch ein klein wenig anders. Die USA haben irgendwann mutwillig alles in die afghanischen Guerilla-Truppen investiert, nur um den Russen ihr Vietnam zu bescheren und die SU durch einen Erschöpfungskrieg zum Auseinanderbrechen zukriegen. Brzeziński hat das später ja sogar selbst offen zugegeben.)
Ich hatte irgendwann mal ein Interview mit Jürgen Todenhöfer gesehen zu dem Thema, der damals bei diesem ersten Krieg schon als Journalist dazwischen dabei gewesen sein muss, und der sagte dazu einige aufschlussreiche Dinge. Es war wohl, Ende der 80er, in Afghanistan so, dass es allgemein in sich vor der Zerreißprobe stand - die einen wollten Richtung Moderne, zu den anderen Ländern der Welt aufschließen, einigen wiederum ging das zu schnell oder sie lehnten das ganz ab.
Ich würde annehmen, dieser Zwiespalt ist dann etwas, woraus so etwas wie die Taliban als Bewegung dann mal entstanden sind.
Die Regierung in Kabul bat damals die SU um Hilfe, weil ihnen die Probleme mit diesen Guerillakämpfern überhand nahmen und sie nicht die nötige militärische Stärke hatten, um dem was entgegen zu setzen.
Die Sowjetarmee kam also, kämpfte jahrelang - und musste dann, als sie eigene interne Probleme hatten, wieder von dannen ziehen - aufgeben. Sie wurden der Sache nicht Herr.
(Gibt einen recht guten russischen Kriegsfilm, der heißt "Die neunte Kompanie", der sich genau um das Thema des Afghanistankriegs der SU dreht, und darin wird auch sehr schonungslos gezeigt wie sehr in dieser Kriegsführung "gegen die Besatzer" ganze Familien und Dörfer vom Kind bis zum Greis involviert sind. Man kann sich nie sicher sein, ob ein Einheimischer einem freundlich gesonnen ist oder nicht. - Das verdeutlicht sehr gut das Ausmaß wie tief diese kulturelle Ablehnung gegangen sein muss und auch noch heute gehen muss (es hat sich ja zu heute nicht so viel verändert). - Es sind auch noch einige andere nette Szenen drin, bei denen selbst ich mich an Aussagen und Berichte von Bundeswehrsoldaten erinnert sehe, die dort länger stationiert waren, wenn sie mal von den Verhältnissen dort erzählt haben, wie es dort mit den offiziellen "Partnern" zugeht, die sie eigentlich ausbilden sollen.)
Mit dessen Abzug muss das eine Weile vor sich hin gedümpelt haben (der Westen begann ja erst mit dem Krieg der Amerikaner, sich für das Land wieder intensiv zu interessieren), in welcher Zeit die Taliban viele Erfolge erreicht haben muss. Zu Beginn des Krieges der Amerikaner müssen sie relativ stark gewesen sein, sonst hätte man da keinen Grund gesehen, zu interventionieren. (Die sollen wohl auch selbst den Opiumanbau gestört haben.)
Unter der Hand sprechen die Verschwörungstheoretiker seit Jahren davon, die Amerikaner sind dort nur 'reingegangen, weil die Taliban dem CIA das Opiumgeschäft zu sehr gestört bzw. versaut haben sollen.
Maximal wäre als Grund noch Öl zu vermuten, weil spätestens seit der Ölkrise in zahlreichen Nationen der Welt klar sein sollte "wenn wir denen da unten einen fairen Preis für ihr Öl zahlen, ist bei uns die private Mobilität nicht mehr bezahlbar - aber ohne private Mobilität funktioniert unsere Wirtschaft nicht; also muss das Öl billig bleiben, und das stellt man sicher, indem, dass man die Länder besetzt, die welches haben, oder dort Chaos stiftet und es von geldbedürftigen zwielichtigen Gruppen kauft, die unterm Weltmarktpreis arbeiten müssen".
Es gibt so manche Ungereimtheit: Wie ist denn die Rolle Saudi Arabiens einzuordnen? Welchen Nutzen haben die USA da ganz andere Maßstäbe anzulegen als sonst in der Region, wo doch die Saudis in vielerlei Anti-US Aktivitäten eingebunden bzw. 'vermutlich' als treibende Kraft dahinter standen?
Letztlich sehe ich in den wechselnden Prioritäten der US Außenpolitik mit den wechselnden Administrationen den Keim für manche Konflikte und die anhaltenden Unruhen in den verschiedensten Ländern der Welt - je nach Couleur werden die Schwerpunkte verschoben. Das sieht man freilich nur, wenn man nicht die aktuelle Politik alleine betrachtet, sondern sich die Schwankungen über die letzten 75 Jahre ansieht ....
Die Saudis sind seit langer Zeit schon so etwas wie die "Bank" der Amerikaner, gerade wenn es um ihre ausländischen Unterfangen geht.
Selbst die Unterstützung der Mudschaheddin soll wohl schon kaum mehr möglich gewesen sein ohne, dass die Saudis ihnen das Geld dafür bereit gestellt haben.
Und allgemein müssen sie sich mit ihnen hinstellen wegen dem Öl - wegen dem Öl selbst, welches sie brauchen, als auch für die Aufrechterhaltung des Petro-Dollar. Würden die eine Abkehr zu einer anderen Währung oder gar einem Währungskorb in dieser Hinsicht machne, dann wäre Amerikas Weltmacht dahin...
Ich weiß jetzt nicht wie es zu dem Petro-Dollar überhaupt kam; meine aber mal etwas gelesen zu haben, dass die Amerikaner sich mal mit Saudi-Arabien auf einen Kuhhandel eingelassen haben, der ihnen schlussendlich diese Dollar-Dominanz des Ölmarktes bescherte. Das war irgendwann in den 50ern oder 60ern, als die letzten Gebiete in der Gegend offiziell unabhängig von ihren Kolonialmächten/den Besatzermächten des ersten Weltkrieges wurden.
Eventuell wäre also darin auch noch eine Erklärung zu suchen...
Das alles erklärt noch nicht, warum es da eine so ausgesprochen unterschiedliche Behandlung gibt. Es ist ja fast so, als ob die Saudis 'Narrenfreiheit' hätten - insbesondere nach dem Kashoggimord war doch der weltweite Aufschrei groß und die Reaktion der Amerikaner unberührt von den dargelegten Beweisen der Türkei - nachdem ich neulich gelesen habe, dass Erdogan mit Trump mindestens einmal pro Woche telefoniert kommt bei mir der Verdacht auf, dass es sich wieder um ein tit-for-tat handelt, bei dem Erdogan wegsieht und den Mord nicht weiter verfolgt (und so die Saudis nicht noch weiter bloß stellt) und Trump dafür die Kurden geopfert hat .... oder so ähnlich, jedenfalls ist die Sache obskur und stinkt.
Hm, ich würde das schon als "triftige Gründe" ansehen, warum die Saudis schon immer eine Sonderbehandlung erhalten haben.
Amerika braucht eine zuverlässige Bank für seine Schandtaten (und das können sie nicht nur allein sein mit ihrer hauseigenen Gelddruckmaschine), und sie können es sich nicht leisten, dass ein Player mit Einfluss, respektive bedeutender "Marktstellung", aus der Günstlingswirtschaft für die USA aussteigt.
Also muss man über diverse Schandtaten dieses Players hinwegsehen und so tun als ob nichts wäre... Sie könnten schließlich mit jedem Mal sagen "Fickt euch ins Knie! Dann machen wir ab jetzt Geschäfte mit den Russen!".