Montag, 25. Mai 2020

Montagsfrage #167 - 25.05.2020


Hallöchen,

nach zwei Wochen Online-Uni, was in meinem Fall mit einem Fernstudium gleichzusetzen ist, kehrt so langsam etwas Routine bei mir ein. Zwar habe ich immer noch massive Probleme mit dem Internet (und im Zuge dessen auch mit meiner Geduld) und muss mich von Tag zu Tag neu motivieren, bin aber mittlerweile zuversichtlich, dass ich dieses besondere Semester gut durchstehen werde. Jetzt freue ich mich auf die neue Woche und bin neben den vielen unbekannten Inhalten auch sehr gespannt auf das Testlese-Manuskript von Armin Weber, das ich in den nächsten Tagen endlich anfangen werde. Ihr seht, bei mir läuft jetzt endlich was ;-) So, jetzt muss ich mich aber mit der Montagsfrage ranhalten, sonst verpasse ich noch meine erste Vorlesung des Tages (Statistik, seufz)...


Welches Buch, in dem Geschwister eine zentrale Rolle spielen, kennt ihr eigentlich?


Antonia ist diese Woche aufgefallen, dass viele Protagonisten Einzelkinder sind, was mir bislang eher nicht so vorgekommen ist. Es stimmt schon: In Fantasy-Romanen sind die Protagonisten oft Einzelgänger, haben keine Familie wer oder wissen generell nicht, wo sie dazugehören (Eragon, Harry Potter, etc) und in vielen Geschichten mit Erwachsenen Charakteren kommen vorhandene Geschwister ab und zu mal als Randnotiz vor. Dennoch sind mir auf Anhieb Geschichten in allen möglichen Genres eingefallen, in denen Geschwister entweder eine wichtige Rolle in der Storyline spielen oder selbst das zentrale Thema sind. 

Gerade im Fantasy-Bereich gibt es neben den Einzelgänger-Protagonisten doch mindestens ebenso viele, die für ihre Familie kämpfen, sich für eine Schwester oder ein Bruder aufopfern oder all ihre Handlungsmotivation aus ihnen beziehen. Man erinnere sich an "Das Reich der sieben Höfe", in dem sich Feyre für ihre Schwester den High-Fae stellt, an "Wintersong", in dem Elisabeth für ihre Schwester Käthe in die Unterwelt geht. Man findet solche Geschichten aber auch in Science-Fiction-Romanen oder Dystopien wie in "Coldworth City", in dem sich Raven ein komplett neues Leben wagt, um ihren Bruder Knox zu schützen, in "Catwoman, in dem Selina für die Rettung ihrer Schwester ganz Gotham City auf den Kopf stellt, oder im Klassiker "Die Tribute von Panem", in dem Katniss den Platz ihrer Schwester Prim bei den Hungerspielen einnimmt und auch in New Adult Romanen spielen oft Geschwister eine wichtige Rolle für das Verhalten der Protas. Um nur zwei aufzuzählen, die mir spontan einfallen: "Das Licht von tausend Sternen", in dem Harper ihr gesamtes Leben an ihrem autistischen Bruder ausrichtet, "Weil ich Layken liebe", in dem sich sowohl Will als auch Layken um einen kleinen Bruder kümmern müssen. 

Und dann gibt es ja noch die Romane, die sich komplett um eine Geschwister-Beziehung drehen. In Jandy Nelsons "Ich gebe dir die Sonne" zum Beispiel dreht sich alles um die Zwillinge Noah und Jude, die sich gleichzeitig näher sind als alle anderen Menschen der Welt, sich dadurch aber immer wieder von sich stoßen und tiefer verletzen, als alle anderen es könnten. Der immensen Konkurrenzkampf der Zwillinge, rasende Eifersucht, düstere Geheimnisse, kleine, nicht böse gemeinte Bemerkungen, große Verluste, böse Streiche, Nicht-Ehrlich-Sein-Können und Schmerz stehen ihrer einzigartigen Verbindung und ihrer Liebe zueinander gegenüber. Wer eine wirklich spannende Geschichte über künstlerische Leidenschaft, über den ekstatischen Impuls und Dualseelen, lesen will, ist hier an der richtigen Adresse. 

Auch in "Love letters to the dead" geht es im Kern um die Beziehung von Laurel zu ihrer verstorbenen großen Schwester May. Als May starb ist Laurels Welt in tausend Scherben zersrpungen, war sie doch ihr Vorbild, Fixstern und ihre beste Freundin. In diesem berührenden Roman dürfen wir ihr dabei zusehen, wie sie sich ihren Dämonen stellt, May langsam Stück für Stück loszulassen beginnt und dadurch auch langsam zu sich selbst zurück findet.

"Traumsammler" von Khaled Hosseini erzählt die bewegende Geschichte zweier Geschwister, die sich in einem kleinen afghanischen Dorf aus den Augen verlieren und Jahre brauchen, um sich wiederzufinden. 


Wie ist Euer Eindruck? Kommen Geschwister in Romanen zukurz? Und welche Geschichten kennt ihr, in denen Geschwisterbeziehungen eine zentrale Rolle spielen?

Liebe Grüße
Sophia

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2 Kommentare:

  1. Hey Sophia,

    in meiner Lektüreauswahl kommen Geschwister definitiv nicht zu kurz. Ich habe dieses Jahr nämlich schon 12 Bücher mit Geschwistern gelesen. :)

    Montagsfrage auf dem wortmagieblog
    Liebe Grüße,
    Elli

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    1. Hey Elli,

      ja knapp die Hälfte ist tatsächlich ein guter Schnitt ;-) Ich habe auch nicht das Gefühl, dass Geschwister zu kurz kommen. Ich denke, das hängt sehr mit dem Genre und der Art der Bücher zusammen, die man liest.

      Liebe Grüße
      Sophia

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