In Eisenach (3)

Heute besuchen wir, natürlich momentan nur virtuell, einen besonderen Ort.

Auf dem Göpelsberg bei Eisenach steht das Burschenschaftsdenkmal. Es ist nicht nur ein Kriegerdenkmal und erinnert an die im  Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 gefallenen Burschenschaftler, die Männer, die diesen studentischen Verbindungen angehörten. Nein - es wurde auch aus Freude zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs 1871 gebaut. Ein Mahnmal für die Einheit der Deutschen.

Dieser dritte deutsche Einigungskrieg wurde zwischen dem von Preußen angeführten Norddeutschen Bund und Frankreich ausgetragen. Das Ergebnis war die Abschaffung der Monarchie in Frankreich, dessen Abtretung von Elsass-Lothringen und die Gründung des Deutschen Kaiserreiches.

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Die Inschrift "Ehre, Freiheit, Vaterland" trägt das Denkmal mit der kleinen Halle im Inneren. Das ist der Wahlspruch der 1814 gegründeten Jenaer Burschenschaft, der auch von ihren Nachfolgern bis heute weitergetragen wird. Der sogenannte Burschenschaftszirkel stilisiert die drei Anfangsbuchstaben:

Nach zweijähriger Bauzeit wurde das Denkmal im Jahr 1902 fertiggestellt, entworfen hat es der Dresdner Architekt Wilhelm Kreis. 

Der Standort ist ideal, man hat einen fantastischen Blick zur Wartburg hinüber, auf die Stadt Eisenach, über die Hörselberge.

Auch das Bauwerksinnere ist seit 2007 wieder sehenswert. Seitdem ist es restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich, nachdem es vorher jahrzehntelang verfiel. Denn 1935 verboten die Nationalsozialisten die Burschenschaften und nach 1945 hatte man im Osten Deutschlands auch kein Interesse an dieser Tradition. Nur knapp entging das baufällige Denkmal einst der Sprengung. 2019 erlitt es einen Anschlag durch Linksextremisten, wurde beschädigt und wieder instandgesetzt.

Heute sind wieder Studenten in der Deutschen Burschenschaft aktiv. Und das hat nichts mit muffiger Bierzimmertradition und den "Schmissen" im Gesicht der Mitglieder schlagender Verbindungen zun tun. Jährlich treffen sie sich nach Pfingsten zu einer Feier am Denkmal.

Wie kommen wir denn nun dahin, zum Burschenschaftsdenkmal?

Wir starten wieder am Karlsplatz in Eisenach, den kennst Du ja schon vom letzten Mal, wo wir am Prinzenteich waren. Im Cafe "Onkel Karl" kann man sich vorm Aufbruch stärken. Ein paar Schritte zur Wartburgallee und dann in südlicher Richtung, vom "Karl" aus also nach rechts. Von dort aus gibt es dann viele Wege, auf denen man zum Burschenschaftsdenkmal kommt. Man muss sich immer in Laufrichtung nach links den Berg hoch orientieren. Gleich zu Anfang auf der Allee kann man am Stadtpark nach oben gehen. Oder weiter hinten, durch die schönen Villenviertel. Ist gut ausgeschildert und nicht zu verfehlen.

Was man wissen sollte: Auf dem ca. halbstündigen Fußweg überwindet man ca. 100 Höhenmeter, dafür hat man ja dann die tolle Aussicht. Herunter läuft es sich um so besser... 

Hier noch ein kleiner Film zum Denkmal:

Von hier oben aus blicken wir auf die Wartburg. Die besuchen wir dann beim nächsten Mal.

Bis dahin.

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Der Maulwurf ist schon neugierig auf den Tintenfleck. Den der Luther auf der Wartburg in seiner Schreibstube gemacht hat, als er das Tintenfass nach dem Teufel schmiss....