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Die Serien-Adaption des Kult-Films

Review: High Fidelity S01E01 – Top Five Heartbreaks

Mini-Spoiler
17. Februar 2020, 15:46 Uhr
Mini-Spoiler
Maik
17.02.20

Im Jahr 2000 hat ein Film den musikalischen Zeitgeist eingefangen und wurde selbst zum Kulturgut. Das auf dem gleichnamigen Nick Hornby-Roman basierende „High Fidelity“ hat nicht nur Musik-Geeks das Herz geöffnet. Der von Jack Black verkörperte durchgeknallte Plattenladen-Angestellte und vor allem natürlich John Cusack in seiner Rolle als melancholisch angehauchter Rob haben mit viel Charme, noch mehr Listen und vor allem auch dem Durchbruch der vierten Wand für ein besonderes Unterhaltungserlebnis gesorgt. Jetzt hat also Hulu aus dem Stoff eine Serie gemacht (ihr habt bereits den Trailer gesehen), die (wie in meinem Wochenausblick letzten Montag beschrieben) am Wochenende veröffentlicht worden ist. Ich habe die erste Folge gerade geschaut und möchte euch einen kleinen Abriss geben.

Die neue Rob

Ja, richtig gelesen. Rob bleibt Rob, ist jetzt aber eine Frau. Zoë Kravitz spielt die neue dem Leben eher sarkastisch gegenüberstehende Protagonistin. Ansonsten bleibt zunächst alles gleich, wenn sie in den ersten Momenten der ersten Folge der Serie zu ihrer persönlichen „Desert Island All-Time Top 5 Most Memorable Heartbreaks“-Liste ansetzt. Aber die Parallele wird jäh durchbrochen, so dass wir direkt wissen: Das ist keine reine Kopie, sondern etwas Neues.

„The problem was, Kat had a type. Tall. Blond. White.“ (Rob)

Die Folge arbeitet in gewisser Weise Robs Liste ab. Von der ersten, kurzen Jugendliebe über diverse sexuell verwirrte Phasen allerorts bis hin zum Hier und Jetzt. Dabei bekommen wir den neuesten Liebeskummer ganz am Ende der Episode gezeigt, was allgemein eine ganz gelungene erzählerische Klammer gebildet hat. Zwischen all den Liebesgeschichten gibt es vor allem eines zu hören: Musik. Gute Musik. Ich glaube, dazu poste ich bei Zeiten mal eine Liste. Und vor allem auch Musik-Wissen in Form von gelebtem Nerdtum. Allen voran natürlich in Person von Rob selbst, aber auch ihre Plattenladen-Buddies wissen da ein paar (viele) Wörtchen mitzureden.

„The things you like are as important – no, no, no, more important than what you are like!“ (Simon)

Die beiden, also Simon und Cherise, habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Wunderbar trotzig und doch positiv gestimmt, im Umgang mit „der Jugend von Heute“ aber kompromisslos belehrend. Oh man, auch ich werde alt… Aber das ist ein recht wichtiger Punkt. Die Serie fühlt sich bislang noch immer wieder der Film an, dabei hat sich seitdem eine Menge getan. In den letzten 20 Jahren wurden physische Datenträger so ziemlich obsulet. Vinyl ist dank Retro-Charme zwar wieder stark im Kommen, bleibt aber natürlich noch immer Musik-Enthusiasten und vor allem Sammlern vorbehalten. Der Normalo nutzt halt Shazam und streamt den Track dann einfach. Hier bleibt mir noch ein bisschen ungeklärt, wie sehr die Serie mit der Zeit geht. In der ersten Folge sind auch lediglich lauter Klassiker zu hören, der Schritt ganz weit in die Moderne ist noch nicht wirklich erfolgt. Und nein, das führe ich nicht nur ob des eingebauten Linkin-Park-Diss an… Ein Festnetz(!)-Telefon mit Kabel(!) unterstreicht den nostalgischen Anstrich.

„The generation is completely fucked off.“ – „Their generation? What generation are you part or, Cherise?“ – „None, because I opted out.“ (Cherise & Rob)

Hier und da war ich ein bisschen irritiert. Vor allem auf ihrem Date mit Clyde (Jake Lacy, „Girls“). Der hat sie augenscheinlich bereits beim Verarzten an der Bar gesehen, fragt sie aber erst eine ganze Weile später, was mit ihrer blutenden Hand sei. Später soll er sie dann heim fahren, obwohl beide (denke ich zumindest) alkoholische Getränke getrunken haben. Kann aber natürlich auch sein, dass sie die neue Runde nur zum neuerlichen Verschütten geordert hatten.

Eine absolut positive Erscheinung und die Serie tragend ist Zoë Kravitz. Die Lenny-Tochter hatte in „Big Little Lies“ ja bereits eine mittelgroße Rolle des Main Casts, hier wirkt sie aber noch viel direkter und ist eben DIE zentrale Figur, um die sich alles dreht und die ihre Gedanken in Direktmonolog- und Listen-Form mit uns teilt. Bislang finde ich sie als Rob absolut stark und freue mich auf die weiteren Episoden.

Ich würde dann doch etwas höher als die 2,5-Sterne-Bewertung auf Yelp gehen und dem Auftakt zur „High Fidelity“-Serie immerhin vier von fünf Kronen spendieren. Der alte Charme ist definitiv wieder da und mir gefällt die erfrischend dynamische Inszenierung gepaart mit dem authentischen Verhalten der Figuren. Da sind nicht alle Aktionen und Dialoge perfekt durchdacht und ausgefeilt, es geschehen die kleinen und großen Missgeschicke und „hätte ich da mal was anderes gesagt oder getan“-Momente, die das Leben ausmachen. Und das ist vielleicht – neben der Liebe für Musik – die ganz große Stärke der Serie. Es geht um das Leben. Ohne Drachen, Explosionen und aberwitzige CGI-Effekte.

Leider steht noch nicht fest, wann und wo „High Fidelity“ in Deutschland zu streamen sein wird. Die ursprünglich für Disney+ angedachte Serie hatte der Konzern in den USA kurzfristig auf die ebenfalls zu großen Teilen besitzende Hulu-Tochter vergeben. Denkbar wäre natürlich, dass die Serie hierzulande dann zum Start von Disney+ Deutschland zu sehen sein wird, da es ja (noch) keinen deutschen Hulu-Ableger gibt. Wir halten euch auf dem Laufenden (z.B. in unserer Disney+ in Deutschland-Facebook-Gruppe).

Bilder: Hulu

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